BLKÖ:Wielopolski von Starykon, Franz (Hofmarschall)

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 56 (1888), ab Seite: 26. (Quelle)
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6. Von Johanns Söhnen stiftete Franz die ältere, Ignaz die jüngere Linie. Ersterer, der Majoratsherr, bekleidete 1767 unter Stanislaus August die Stelle eines Hofmarschalls der Krone, war einer der entschiedensten Parteigänger der Barer Conföderation und hielt sich während der Wirren, die sein Vaterland erregten, in Schlesien auf. Nach dem Sturze der Conföderation aber legte er 1775 sein Hofamt nieder. Später, als der vierjährige Reichstag zusammentrat, unterbreitete er demselben die Bitte, das Majorat in einfache Allodialgüter umwandeln zu dürfen, worauf jedoch der Reichstag nicht einging, aber in den Tagen des Herzogthums Warschau erschlich Wielopolski doch die Bewilligung. Franz starb 1809 und hinterließ von seiner Gemalin, einer Tochter des Wojwoden von Chelm Bieliński, zwei Söhne: Michael, der kinderlos starb, und Joseph Johann Nepomuk, der nur eine Tochter Christine hatte, die sich nach seinem Tode mit einem Herrn Bontana vermälte. Das Majorat war indessen durch Verkauf einzelner Güter wesentlich geschmälert worden, so daß von den zwölf Gütern, aus welchen dasselbe anfangs bestand, nur noch drei übrig blieben. Die Erben der von dem oben erwähnten Ignaz gebildeten jüngeren Linie trachteten nun, die Rechte des Majorates an sich zu bringen und die [27] Ungiltigkeit des Verkaufes der Güter, welche dasselbe bildeten, zu erwirken. Darüber entspann sich ein Proceß, in dem verschiedene Entscheidungen erflossen. Ignaz hatte zwei Söhne hinterlassen: Joseph und Andreas, und unter des Ersteren Sohne Alexander, dem fünften Majoratsherrn, erfolgte die endgiltige Entscheidung. –