BLKÖ:Wieser von und zu Ehrenhofen, Johann Ritter von
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 56 (1888), ab Seite: 50. (Quelle) | |||
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[51] Aussichten auf eine baldige wirkliche Anstellung im Jahre 1843 aus demselben und in das steiermärkische Regiment Leopold König der Belgier Nr. 27 als Gemeiner ein. Innerhalb vier Jahre wurde er zum Corporal befördert. Um diese Zeit schrieb er 125 Soldatenlieder im Volksdialekt, deren mehrere von ihm selbst in Musik gesetzt und von seinen Kameraden gesungen wurden. Er machte nun die Feldzüge 1848 und 1849 mit seinem Regimente in Oberitalien und Ungarn mit, rückte während derselben zum Lieutenant und Oberlieutenant vor und marschirte nach der Uebergabe Komorns mit seinem Regimente wieder nach Gratz, wo er dann in Pension trat, später als Rechnungsbeamter bei der Südbahn Verwendung fand und im Alter von 43 Jahren starb. In seinem Nachrufe heißt es: „daß er seit einer langen Reihe von Jahren in den verschiedenen Localblättern Verse veröffentlichte, die patriotischen Anlässen, Festlichkeiten der Stadt und des Landes, oder endlich Todesfällen ihre Entstehung verdankten und so eine Art poetische Chronik bildeten. Da in diesen Versen ein gemüthlicher Ton angeschlagen war, fanden sie ein großes Publicum, und gar bald wurde die Vorliebe für die Verse auf den Verfasser derselben übertragen, als man erkannte, daß dieser das Herz stets auf dem rechten Fleck hatte. Und in der That war Wieser ein herzensguter Mensch, der jedem Unglücklichen gern geholfen, obschon ihm selbst das Glück nur selten lächelte. Ein viel jähriges Siechthum lastete schwer auf dem biederen Manne, den im schönsten Mannesalter der Tod dahinraffte“. Ob die vorerwähnten 125 Soldatenlieder im Druck erschienen, wissen wir nicht. 1862 kam ein „Wieser-Album. Gedenkbuch in Versen und Prosa“, dessen Autor unser Wieser ist, heraus. Da 1862 das Todesjahr Wieser’s, so wissen wir nicht, ob dies Album noch von ihm selbst oder aus seinem Nachlasse herausgegeben wurde.
Wieser von und zu Ehrenhofen, Johann Ritter von (Schriftsteller, geb. in Gratz 4. November 1818, gest. daselbst am 20. Juli 1862). Er widmete sich anfangs als Practicant dem k. k. Civildienste, trat aber wegen mangelnder- Klagenfurter Zeitung, 25. Juli 1862, Nr. 169: „Nekrologie“. – Wiener Zeitung, im „Wiener Tagesbericht“. 1862, Nr. 169.