BLKÖ:Wimmersperg, die Freiherren von, Genealogie

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 56 (1888), ab Seite: 231. (Quelle)
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Zur Genealogie der Freiherren von Wimmersperg. Die Daten über diese Familie reichen bis in die erste Hälfte des 16. Jahrhunderts zurück, in welchem ein Peter Wimmersperger aus Dettlingen in Schwaben von dem kaiserlichen Hof-Pfalzgrafen Anton Zellinger s. d. 9. April 1539 einen Wappenbrief erlangte. Sein Enkel Matthias, Hauptmann unter der Reichsarmada, erhielt ddo. Wien 21. September 1621 von Kaiser Ferdinand II. den Reichsadel. Des Matthias Sohn Anton und Enkel Michael dienten dem Erzhause in dem nachfolgenden Türkenkriege, Ersterer als Fähnrich im Corbelli’schen, Letzterer als Volontär im Schulz’ischen und Wachtmeister im Holstein’schen Regimente. Anton vermälte sich mit Sibylla geborenen Reichel von Harwitz; Michael [232] fiel 1685 bei der Einnahme von Neuhäusel und hinterließ seine Gattin Anna geborene von Quaden als Witwe. Deren Sohn Anton Sebastian kam zur Zeit der Türkenkriege unter Kaiser Leopold I. mit dem Reichscontingente in die österreichischen Erblande, brachte in Schlesien die Güter Falkenau, Kroschen, Hammer, Bauschwitz und Lindewiese an sich, machte sich daselbst seßhaft und erlangte mit Diplom ddo. Wien 31. Mai 1709 von Kaiser Joseph I. den böhmischen Ritterstand mit dem böhmischen Incolat und dem Prädicate von Wimmersperg, dessen sich seine Nachkommen ausschließlich bedienten. Er vermälte sich mit Rosalia geborenen Gursky von Miloslaw, welche ihm vier Söhne gebar: Lazar Michael auf Endersdorf, Schönwalde und Peterwitz in Schlesien, k. k. Repräsentions- und Kammerrath zu Brünn in Mähren, Anton Joseph auf Hammen, Bauschwitz und Lindewiese, Johann Christoph und Emanuel Ferdinand, Rittmeister im Kürassier-Regimente Serbelloni [siehe denselben S. 231]. Diese vier Brüder erhielten mit Diplom ddo. Wien 22. September 1761 den erbländisch böhmischen Freiherrnstand, und zwar vornehmlich für die Treue, mit welcher sie am Hause Oesterreich hingen, und welche sie namentlich im zweiten schlesischen Kriege 1745 bewährten. Die Angelegenheiten des Preußenkönigs standen damals in Oberschlesien so schlecht, daß man in Oesterreich an eine Wiedergewinnung der verlorenen Provinz glaubte. So waren denn auch schon Aufforderungen in diesem Sinne an die Bevölkerung erlassen worden, die sich namentlich in Oberschlesien noch gut kaiserlich gesinnt zeigte. Insbesondere der Landesälteste Herr von Wimmersperg hatte im Neißeschen Patente Maria Theresias, mit seinem Namen vidimirt, in mehreren Orten anschlagen und verbreiten lassen, wurde deshalb auch von preußischen Truppen verhaftet und entzog sich einer weiteren Bestrafung nur durch die Flucht. Lazar Michael Freiherr von Wimmersperg starb am 10. December 1763. [Notizenblatt der historisch-statistischen Section der k. k. mährisch-schlesischen Gesellschaft zur Beförderung des Ackerbaues, der Natur- und Landeskunde. Redigirt von Christian Ritter d’Elvert (Brünn, 4°.) Jahrg. 1885, Nr. 2, S. 18: „Die Ritter, später Freiherren von Wimmersperg“.]