BLKÖ:Winkler, Franz (1812–1870)

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 56 (1888), ab Seite: 286. (Quelle)
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8. Franz Winkler (geb. zu Ungarisch-Hradisch 1812, gest. in Brünn 3. Februar 1870). In Rede Stehender. dessen Vater Oberamtmann der Landgüter der Stadt Hradisch war, beendete die rechtswissenschaftlichen Studien und trat 1835 bei dem mährisch-schlesischen Gubernium als Conceptspracticant in den Staatsdienst. 1846 wurde er k. k. Kreiscommissär. Als 1850 nach der Pacification Ungarns Graf Attems zu Preßburg als oberster politischer Districtschef die Leitung der Geschäfte übernahm, berief er den wegen seiner Tüchtigkeit anerkannten Winkler als Referenten zur Districtsregierung in genannter Stadt. Dort blieb derselbe bis 1861, in welchem Jahre nach dem Ausgleich mit Ungarn die deutschen Beamten das Land verlassen mußten. Er aber hatte sich in seinem Wirkungskreise so die Liebe der Bevölkerung erworben, daß ihn die Stadt Tyrnau durch Verleihung des Ehrenbürgerdiploms ehrte. Nun kam er nach Mähren zurück und übernahm 1863 die Leitung des gemischten Bezirksamtes Kojetein, von wo er aber schon nach kurzer Zeit zur außerordentlichen Dienstleistung bei der k. k. Statthalterei in Brünn einberufen wurde. 1868 zum k. k. Bezirkshauptmann des politischen Bezirkes Brünn ernannt, starb er in dieser Stellung zwei Jahre später, zu früh für Staat und Amt. In Anerkennung seiner Verdienste hatte er vom Kaiser den Orden der eisernen Krone dritter Classe erhalten. Gediegen in seinen amtlichen Leistungen und human in seinem ganzen Wesen, war er als Mensch und Beamter gleich hoch geachtet. [Brünner Morgenpost, 1870, Nr. 46 im Feuilleton: „Franz Winkler“.] –