BLKÖ:Wrazda von Kunwald, die Freiherren, Genealogie
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Wrazda von Kunwald, Helene Maria Freiin |
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Band: 58 (1889), ab Seite: 169. (Quelle) | |||
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[170] zur Zeit nur noch auf zwei Augen. Es besaß noch beim Ausbruch des dreißigjährigen Krieges ansehnliche Güter, darunter die Herdschaft Martinic-Urzinoves, welche ihm jedoch wegen seiner Theilnahme an der Rebellion nach der Schlacht am weißen Berge sämmtlich confiscirt wurden. Später erwarb es die landtäflichen Güter Hradek und Chotauchow in Böhmen, in deren Besitz es noch zur Stunde sich befindet. Den Freiherrenstand erhielt 1759 wegen uralten Herkommens Johann Nep. Wenzel II., k. k. Rath, Hoflehens- und des kleineren Landrechts Beisitzer, Vice-Landkämmerer und Vice-Landrichter bei der Landtafel in Böhmen, zugleich mit seinen Vettern Johann Nep., Karl, Joseph und Dominik. Wir finden die einzelnen Sprossen des Geschlechtes bedienstet in verschiedenen Aemtern des Staates und des Heeres. So stand schon Johann, mit dem unsere Stammtafel anhebt, als Unterkämmerer (Subcamerarius) in Diensten des Kaisers Sigismund und unterschrieb 1440 das Instrument des Landfriedens; Johann Nep. Wenzel I. war Vice-Landkämmerer und Vice-Landrichter bei der Landtafel im Königreich Böhmen und erkaufte die noch heute im Besitz der Familie befindlichen landtäflichen Güter Hradek und Chotauchow; sein Urenkel Freiherr Johann Wenzel diente in der kaiserlichen Armee, kämpfte im Feldzuge 1809 und wurde in der Schlacht bei Wagram (5. und 6. Juli) so schwer verwundet, daß er als k. k. Rittmeister in den Ruhestand treten mußte; auch Johann Wenzels Sohn, Johann Nep., diente in der kaiserlichen Armee und erkämpfte sich in den Feldzügen 1848 und 1849 als Oberlieutenant in Nassau-Infanterie Nr. 15 durch ausgezeichnetes Verhalten das Militär-Verdienstkreuz. – Die Frauen des Hauses stammen ebenso aus den edelsten Geschlechtern des Landes, wie sie in solche heirateten, und wir finden in der Stammtafel die Namen Blümegen, Harrach, Haugwitz, Woracziczky, Pachta, Schaffgotsche, Hohenfeld, Waldstein, Tige, Khevenhiller u. A. vertreten.
Zur Genealogie der Freiherren Wrazda von Kunwald. Dieses Geschlecht, das seine Abstammung bis um die Mitte des 14. Jahrhunderts zurückführt, in welchem um 1360 ein Johann von Kunwald aus Schlesien nach Mähren und dann nach Böhmen übersiedelte, nannte sich anfänglich nach seiner 1437 erworbenen Besitzung Drazic Kunwald von Drazicky, erst Georg, der Enkel Johanns, mit dem unsere Stammtafel anhebt, nahm den Namen Wrazda von Kunwald an. Ueber die Ursache dieses Namenwechsels und den Ursprung des Namens selbst fehlen alle Angaben. Von Georg Wrazda von Kunwald zieht sich das Geschlecht in ununterbrochener Stammesfolge bis auf die Gegenwart fort und ruht, wie aus der angeschlossenen Stammtafel ersichtlich,- Wappen. Quadrirter Schild mit fürstlich gekröntem rothen Mittelschild, den ein mit den Buchstaben M. T. (Namenszug der Kaiserin Maria Theresia ) bezeichneter silberner Querbalken überzieht. 1 und 4: in Blau ein einwärts gekehrter gekrönter goldener Hahn (Stammeswappen); 2 und 3: in Roth ein schrägrechter goldener Balken. Auf dem Schilde ruht die Freiherrenkrone, auf welcher drei gekrönte Turnierhelme sich erheben. Die Krone des ersten (rechten) Helmes trägt einen von Silber über Blau quer getheilten offenen Adlerflug; auf der Krone des mittleren steht der goldene Hahn und auf jener des dritten (linken) Helmes ein Pfauenwedel. Helmdecken. Rechts durchgehends roth mit Gold, links blau, gleichfalls mit Gold unterlegt. Schildhalter. Zwei auswärts sehende silberne Löwen mit ausgeschlagenen rothen Zungen.
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Stammtafel der Freiherren Wrazda von Kunwald. | |||||||||
Johann Drazicky von Kunwald 1437–1440. | |||||||||
Johann. N. N. |
Wenzel. N. N. | ||||||||
Anna vm. Borzita von Martinić. |
Georg Wrazda von Kunwald, 1489. N. N. | ||||||||
Johann, 1572 Magdalena Salawa von der Lippa. | |||||||||
Albert, 1589. Johanna Choboczky von Wostrzedek. | |||||||||
Wenzel, 1596. Anna Polyxena Rabenhaupt von Suche. | |||||||||
Ferdinand Georg. 1) Anna Clara Milicowsky von Braunberg. 2) Elisabeth Haugwitz von Biscupitz. 3) Regina Constantia Smrczka von Minichow. 4) Karolina Laura Freiin Vernier-Rougemont. | |||||||||
Johann Nep. Wenzel I., 1739. Hedwig Elisabeth von Funken. | |||||||||
Helene Maria [S. 168] geb. 25. September 1704. † 22. März 1784. |
Johann Nepomuk Wenzel II., 1759 Freiherr geb. 1711. †. 1) Anna Katharina Gräfin Woracziczky. 2) Francisca Hruschowsky von Hruschowa, als Witwe Oberin des freiweltlich adeligen Damenstiftes „Maria Schul“ in Brünn. | ||||||||
Joseph, geb. 1752. Cajetana Gräfin Blümegen. |
Dominik geb. 28. Februar 1748. | ||||||||
Johann Wenzel [S. 170 in den Qu.] geb. 1784, † 27. Jänner 1866 Maria Anna Gräfin Schaffgotsche geb. 14. August 1791, † 1851. | |||||||||
Johanna Nepomucena, geb. 1814, † 12. August 1879. Capitularin des adeligen Damenstiftes in Prag. |
Francisca Romana, Stiftsdame in Prag geb. 1815. |
Gabriele geb. 1818. †. vm. Karl Mohr von Ehrenfeld. |
Johann Nepomuk [S. 170 in den Qu.] geb. 1824, † 26. März 1884. Maria Mariassy von Marcus und Batisfalva. | ||||||
Alfred geb. 1855. Theresia Gräfin Stubenberg geb. 16. April 1862. |
Johann Nep. geb. 1858, †. | ||||||||
Johanna geb. 1883. |