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BLKÖ:Wrbna-Freudenthal, Friederike Wilhelmine

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 58 (1889), ab Seite: 177. (Quelle)
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13. Friederike Wilhelmine (geb. 4. Februar 1686, gest. 2. October 1744), eine Tochter des württembergischen Obermarschalls Friedrich von Graevenitz und Schwester des Friedrich Wilhelm von Graevenitz, der bei Herzog Eberhard Ludwig von Württemberg sehr großen Einfluß besaß. Der Herzog lebte mit seiner Gemalin Johanna Elisabeth, einer geborenen Prinzessin von Baden-Durlach, mit welcher er sich am 16. Mai 1697 vermält hatte, nicht in glücklicher Ehe, und Friederike Wilhelmine Graevenitz erfreute sich seiner besonderen Gunst. Er wollte sich von seiner Gemalin scheiden lassen und seine Favoritin heiraten, aber die Herzogin weigerte sich, in die Scheidung zu willigen, und wendete sich an Kaiser Joseph I. Die Sache nahm eine so ernstliche Wendung, daß Friederike Graevenitz sich nach Genf begeben mußte. In dieser Zeit vermälte sie sich mit dem verwitweten Grafen Johann Franz Ferdinand Wrbna, kaiserl. Kämmerer und Kammerrath in Schlesien. Nun ernannte Herzog Eberhard Ludwig denselben zum württembergischen Landhofmeister, und Friederike von Graevenitz kehrte als Gräfin Wrbna nach Stuttgart zurück. Während ihr Gemal die 10.000 fl. seines Landhofmeistergehaltes in Wien verzehrte, blieb sie am württembergischen Hofe, und der Herzog soll sich mit ihr haben trauen lassen. Er wandte ihr seine besondere Gunst zu, verlieh ihr den Titel einer Gräfin von Aurach, schenkte ihr Schloß und Amt Stetten und legte ihr zu Gefallen 1708 Schloß und Stadt Ludwigsburg an. Lange währte das gute Einvernehmen Beider, bis es so mächtig wurde, daß es die Besorgniß des Bruders Friederikens erregte, der nun Alles zu ihrem Sturz vorbereitete und ihn auch bewirkte. Die nächste Veranlassung zum Zwiespalt der Geschwister war, daß der Bruder eine Annäherung des Herzogs an den preußischen Hof wünschte, während die Schwester einem solchen widerstrebte. Sie wurde nun nach dem Schlosse Aurach, nach welchem sie den Titel einer Gräfin führte, gebracht, 1732 mit einem Proceß bedroht und sogar der Zauberei angeklagt. Aber sie rief in ihrer Haft die Hilfe des kaiserlichen Hofes in Wien an, und gegen Ende 1732 erschien Johann Ferdinand Graf Kuefstein am herzoglichen Hofe, um die Angelegenheit zu ordnen, und brachte auch einen anständigen Vergleich zu Stande. Der Herzog söhnte mit seiner rechtmäßigen Gemalin sich aus, Friederike Graevenitz aber mußte das Land verlassen und ging zunächst nach Mannheim. Ihre Hoffnung, der Herzog würde zu ihr zurückkehren, vereitelte dessen Tod, der am 31. October 1733 erfolgte. Die Graevenitz siedelte nun nach Berlin über, wo es ihr gelang, ihre Nichte an einen Günstling des Kronprinzen zu verheiraten, und wo sie im Genuß eines bedeutenden Vermögens im Alter von 58 Jahren starb. –