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BLKÖ:Załuski-Junosza-Thabasz, Andreas Chrysostomus

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 59 (1890), ab Seite: 122. (Quelle)
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2. Andreas Chrysostomus (geb. 1650, gest. 1. Mai 1711). Ein Sohn des Wojwoden von Rawa Alexander aus dessen dritter Ehe mit Katharina Olszowska, einer Schwester des damaligen Primas von Polen Andreas Olszowski, dessen Einfluß die Stellung der Załuski mächtig förderte, besuchte er die Jesuitenschule, ging dann nach Wien, wo er bei dem Orientalisten Meniński orientalische Sprachen betrieb, und darauf nach Gratz. Nach einer längeren Reise in Europa erhielt er 1674 ein Canonicat in Krakau. Nun wurde er viel zu diplomatischen Missionen verwendet, zunächst an die Höfe von Portugal und Spanien, um Hilfe wider die Türken zu erlangen, in welcher Richtung er aber nichts Erfolgreiches auswirkte; dann nach Frankreich, um die Nachricht von der Wahl Johann Sobieski’s zum Könige zu überbringen. In der Folge betraute ihn die Königin mit dem Amte ihres Kanzlers, welches er, nachdem er 1683 Bischof von Kiew und Czernichów geworden, im Jahre 1687 niederlegte; 1691 wurde er Bischof von Polock; 1698 aber Bischof von Ermeland. Załuski, ein treuer Anhänger des Königs Johann III., spielte während dessen Regierung bis zu dessen am 17. Juni 1696 erfolgtem Tode eine einflußreiche und bei den damaligen Verwicklungen im Lande und am königlichen Hofe vermittelnde Rolle. Auch der neue König August wandte ihm seine Huld zu. Nach dem Tode Tarlo’s ernannte ihn der König 1702 zu seinem Großkanzler. In dieser Stellung, welche Załuski ganz und gar nicht angestrebt hatte, wie überhaupt sein ganzes Leben hindurch war der Kirchenfürst nicht auf Rosen gebettet und fiel bei König August sogar in Verdacht, ein Staatsverräther zu sein. Weit entfernt, dies zu sein, war er ein aufgeklärter geistvoller Staatsmann, welcher nur das Beste seines Volkes wollte, in dem von Parteien zerrissenen Lande aber wie Jeder, der das Volkswohl anstrebt, Widersacher hatte. Seine „Epistolae historico-familiares“, tomi VI (Braunsberg 1709), über welche Chodynicki die genauesten bibliographischen Nachrichten gibt, sind eine reiche Quelle der polnischen Geschichte. Den ausführlichsten deutschen Artikel über Załuski und dessen ganzes Wirken findet man im 60. Bande des Zedler’schen großen „Universal-Lexikons“ Sp. 1437–1455. Im Uebrigen, da wir hier nur seine einzelnen Lebensmomente andeuten können, verweisen wir auf die nachstehenden Quellen. [La vie d’André Chrysost. Załuski, évêque de Varmie etc. im 18. Bande der „Bibliothèque germanique“Chodynicki (Ignacy Ks.), Dykcyonarz uczonych Polaków zawierający krótkie rysy ich życia i. t. d., d. i. Lexikon der gelehrten Polen, enthaltend ihre kurzen Lebensbeschreibungen... (Lemberg 1833, Milikowski, 8°.) Bd. III, S. 372–377. – Encyklopedyja powszechna, d. i. Allgemeine Real-Encyklopädie (Warschau 1868, Orgelbrand, gr. 8°.) Bd. XXVIII, S. 237 u. f. – Łętowski (Ludwik), Katalog biskupów, prałatów i kanoników krakowskich, d. i. Verzeichniß der Bischöfe, Prälaten und Domherren (Krakau 1853, Universitätsdruckerei, 8°.) Bd. IV, S. 261–278. – Porträts. 1) Unterschrift auf einem das Wappen einschließenden Schilde: „Andrea C. de Zaluski | Episcop. Varmiens. et Sambiens. | S. R. I. Princeps Suprem. Regni | Poloniae Cancellarius etc. | 1709“. J. E. Krauß sc. Lips. (8°.). – 2) Bernigeroth sc., Kniestück (kl. Fol).] –