BLKÖ:Zallinger, Joseph Peter von
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 59 (1890), ab Seite: 115. (Quelle) | |||
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[116] das seiner Vollständigkeit wegen allgemeine Bewunderung erregte. Unter Anderem befand sich darin ein Magnet, der zehn Wiener Pfunde trug. Mit diesem zog er einmal einem Kinde einen eisernen Nagel, den sich dasselbe in die Nase gesteckt hatte und den die geschicktesten Wundärzte vergebens zu entfernen versuchten, glücklich heraus. Zur Verhütung der großen Wasserschäden, welche die bei Gewittern und anhaltendem Regen plötzlich anschwellenden und reißenden Gebirgswässer in den Thälern und Niederungen anzurichten pflegen, errichtete er die wichtigsten und nützlichsten Wasserbauten. Das durch den Kurtatscher, Margreider und den beim Dorfe St. Joseph am Kalterer See fließenden Bach gebildete Traminer Moos, welches die umliegende Gegend versumpfte und ungesund machte, auch große Strecken Landes dem Anbau entzog, hat er durch seine Anlagen trocken gelegt und urbar gemacht. Dies aber war nicht leicht, da sich ihm Hindernisse mannigfaltigster Art entgegenstellten, bis es ihm gelang, das unermeßlichen Segen über die ganze Gegend verbreitende Werk durchzuführen. Auch die schönen Schießstände von Bozen und Oberbozen sind nach seinem Plane gebaut. Unter Schaffung so gemeinnütziger und wohlthätiger Werke beschloß er im Alter von 70 Jahren allgemein tief betrauert sein Leben. Das viele Jahre nach Franz Ser. v. Zallinger’s [s. d. S. 112] Tode vom Ferdinandeum herausgegebene Werk seiner meteorologischen Beobachtungen enthalt ausführliche Beschreibungen der bisher angeführten Sprossen dieser Familie.
Zallinger, Joseph Peter v. (Naturforscher, geb. zu Bozen am 6. November 1730, gest. daselbst 9. December 1805). Er entstammt einem Zweige des Geschlechtes derer von Zallinger, welcher mit jenem der vorgenannten drei Priester der Gesellschaft Jesu nur in entfernter Verwandtschaft steht, ist diesen aber im Geiste und im Schaffen ebenbürtig. Nachdem er die philosophischen Studien an der Universität in Innsbruck beendet hatte, kehrte er 1753 nach Bozen zurück, wo Physik, Geometrie, Mechanik und Architectur seine Lieblingswissenschaften wurden. Insbesondere aber wendete er, durch die großen Wasserverwüstungen, welche seine Heimat unaufhörlich schwer schädigten, veranlaßt, der Wasserbaukunst seine eingehenden Studien zu, dieselben auch mit glücklichstem Erfolge für das praktische Leben verwerthend. Er war der Erste, der in Tirol den Blitzableiter einführte, eine in Anbetracht der in Gebirgsgegenden so häufig großes Unglück anrichtenden Blitzschläge unbeschreiblich große Wohlthat. Zu seinen naturwissenschaftlichen Untersuchungen und Forschungen hatte er allmälig ein physicalisches Cabinet eingerichtet,