BLKÖ:Zappe, Joseph Rudolf Redemtus a Crucifixo
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 59 (1890), ab Seite: 181. (Quelle) | |||
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[182] heute brauchbares und sprachlich werthvolles Werk: sein Andachtsbuch aber, „Das Vaterunser als herzerhebende Gebetformel“ war seinerzeit gesucht und geschätzt.
Zappe, Joseph Rudolf Redemtus a Crucifixo (Carmelitermönch, theologischer und naturwissenschaftlicher Schriftsteller, geb. zu Friedland in Böhmen 9. December 1751, Todesjahr unbekannt). Er besuchte die Schulen in Friedland, Hirschberg in Preußisch-Schlesien und in Prag, wo er im Jahre 1771 in den Carmeliterorden eintrat und den Klosternamen Redemtus a Crucifixo annahm. In den Klöstern zu Linz und Wien beendete er die Studien und erlangte 1776 die Weihen. 1777 kam er nach Linz als Correpetent der Novizen, wurde 1780 in Prag Katechet an Mädchenschulen und als 1787 die Aufhebung seines Klosters daselbst erfolgte, Gymnasialprofessor zu Komotau in Böhmen. Seiner leidenden Gesundheit wegen gab er 1799 sein Lehramt auf und ging nach Wien, wo er als Erzieher und Schriftsteller wirkte. Als er sich wieder wohler fühlte, erhielt er 1804 die Stelle des Exhortators am Wiener Schottengymnasium. Nachdem er dann in Wien die philosophische Doctorwürde erlangt hatte, wurde er 1808 Lycealdirector zu Zamosc in Galizien. Dort wirkte er unter den unerquicklichsten Verhältnissen und mußte nach Ausbruch des Krieges – als Deutscher – 1810 seine Stelle aufgeben, worauf er nach Wien zurückkehrte und daselbst als Erzieher und Schriftsteller seine Thätigkeit wieder aufnahm. Wann er starb, ist nicht bekannt. 1826, damals bereits 75 Jahre alt, war er noch am Leben, da er 1820 bis 1826 sein Bilderwerk: „Biblische Vorstellungen aus der Bibel des alten und neuen Testamentes“ bei Gerold in Wien herausgab. Zappe war als Schriftsteller auf religiösem, geographischem, geschichtlichem und naturwissenschaftlichem Gebiete thätig. Außer einigen Andachtsbüchern für Katholiken, junge Personen männlichen und weiblichen Geschlechtes, einigen religiösen Kupferwerken, welche wiederholte Auflagen erlebten, und einem hundertjährigen Kalender für das laufende Jahrhundert gab er heraus: „Mineralogisches Handlexikon oder alphabetische Aufstellung und Beschreibung aller bisher bekannten Fossilien nach ihrer alten und neuen Nomenclatur und Charakteristik“ u. s. w., 3 Bände (Wien 1804, 2. verm. und ganz neu verf. Aufl. 1817, Beck, gr. 8°.), Zappe’s Hauptwerk; – „Gemälde aus der römischen Geschichte nach Millot’s Plane dargestellt“, mit 48 KK. (Wien 1804, neue Aufl. 1817, Pichler, gr. 4°.); – „Naturgeschichte mit Hinsicht auf Brauchbarkeit“ (ebd. 1808, 8°.); – „Naturlehre mit Hinsicht auf die neueren Entdeckungen“ (ebd. 1808, 8°.); – „Erdkunde in vierfacher Hinsicht zum Nutzen der bürgerlichen Landjugend“, 2 Bände (ebenda 1820, gr. 8°.). Zappe’s „Mineralogisches Handlexikon“ ist durch Aufnahme der Trivialnamen, wie der lateinischen und französischen Benennungen, ein noch- Poggendorff (J. C.). Biographisch-literarisches Handwörterbuch zur Geschichte der exacten Wissenschaften (Leipzig 1863. J. A. Barth, Lex. 8°.) Bd. II, Sp. 1397. – Oesterreichische National-Encyklopädie von Gräffer und Czikann (Wien 1837, 8°.), Bd. VI, S. 217.