BLKÖ:Zarnik, Valentin

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Zarewicz, Alexander
Band: 59 (1890), ab Seite: 191. (Quelle)
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Zarnik, Valentin (Landtagsabgeordneter für Krain, geb. daselbst, wahrscheinlich gegen Ende der Dreißiger-Jahre). Er widmete sich nach beendeten philosophischen Studien jenen der Rechte, legte daraus die Prüfungen zur Erlangung der Doctorwürde ab, wendete sich sodann der Advocatur zu und wurde Advocat in Laibach, wo er Mitglied der Advocatenkammer, des Disciplinarrathes derselben und gleichfalls Mitglied der Gemeindevertretung ist. In jüngeren Jahren huldigte er der Literatur auf schöngeistigem Gebiete und war, wie die in Zara erschienenen „Narodne Novine“ im Jahre 1863 in dem „Kurzen Ueberblick der slovenischen Literatur“ (Kratak pregled slovenske literature), der im Feuilleton der Nummern 211–239 dieser Zeitung abgedruckt stand, berichten, als Novellist, und zwar in humoristischer Richtung thätig. [192] In der Folge ersah er sich das Feld der Politik aus und arbeitete auf diesem im Gemeinderathe, und als er Ende der Sechziger-Jahre im Wahlbezirk Treffen in den krainischen Landtag gewählt wurde, in diesem letzteren. Einer der entschiedensten Vorkämpfer für die Gestaltung eines besonderen Königreichs Slovenien, agitirte er für die gänzliche Ausscheidung der deutschen Sprache in Schule, Aemtern und öffentlichen Verhandlungen und für andere Velleitäten mehr, welche wohl in der Vertreibung sämmtlicher Deutschen aus dem Lande gipfeln würden. Um seinen Zielen mehr Nachdruck zu geben, verband er sich später mit den slovenischen Klerikalen, welche im Lande Krain die Sache eines selbständigen Slovenien energisch vertreten. Die unten verzeichneten Quellen geben über die Bemühungen, Verwicklungen und Wandlungen seiner Politik ausführlichere Nachrichten.

Laibacher Tagblatt, 18. November 1869, Nr. 261: „Die enthüllten Geheimnisse des nationalen Landtagsclubs“: 1870, Nr. 147: „Nachträgliches zu den Landtagswahlen“; Nr. 153: „Dr. Zarnik“ und Nr. 154: „Die Fundamentalrechte und Dr. Zarnik“. – Pavliha. Zabavljivo-saljiv list (ein in Wien herausgegebenes slovenisches Spott- und Witzblatt) I. Jahrg., 22. Juli 1870, S. 22. – Porträt. Gezeichnet von Klič, gestochen von Tomassich im vorgenannten Blatte S. 21. Ein wahrer Prachtkopf in seiner Art!