Zum Inhalt springen

BLKÖ:Zatwardziałowicz, Innocenz

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 59 (1890), ab Seite: 202. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Innocenz Zatwardziałowicz in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Zatwardziałowicz, Innocenz|59|202|}}

Zatwardziałowicz, Innocenz (gelehrter Dominicanermöch, geb. in Galizien [203] in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, gest. in seinem Kloster zu Podkamien im Złoczówer Kreise Galiziens am 14. August 1774). Einer armenischen Familie angehörend, wurde er in dem berühmten Dominicanerkloster Podkamien, das seinerzeit gegen die Einfälle der Kosaken und Tataren stark befestigt und wiederholt Gegenstand ihrer Angriffe war, erzogen und trat zuletzt selbst in den Orden, in welchem er die theologische Doctorwürde erlangte und sich ebenso durch seine Gelehrsamkeit als durch strenge Beobachtung der klösterlichen Disciplin auszeichnete. Er schrieb in lateinischer Sprache: „Contra clypeum cleri Poloni ab Adamo Rostkowski episcopo Philadelphiensi suffraganeo Luceoriensi epistola“; – „Contra novi praetensi reformati christianismum editum 1745, ubi doctum instituit dialogum catholici cum reformato, ac egregie lutheranorum blasphemias confundit et evellit“; – „Contra Hebraeos infanticidas, quos convincit reos sanguinis christiani“ (1752); – „Liber latinus contra pseudopoliticos“; – „Pro paupertate religiosa“. Einzelne der vorerwähnten handschriftlichen Werke befinden sich in der Bibliothek des Dominicanerklosters zu Podkamien. Zatwardziałowicz war einer der streitbarsten Männer nicht nur seines in Ketzerriecherei und Verfolgungseifer bekannten Ordens, sondern der ecclesia militans überhaupt; er war nicht nach dem Beispiele des Erlösers ein Kreuzträger der Liebe und Demuth, sondern leider ein Bannerträger zum Kampfe wider die Protestanten und Juden.

Barącz (Sadok). Rys dziejów zakonu kaznodziejskiego w Polsce, d. i. Geschichte des Dominicanerordens in Polen (Lemberg 1861, Maniecki, 8°.) Bd. II, S. 288.
Porträt. Dasselbe befindet sich im Kloster Podkamien in Galizien.