BLKÖ:Zay von Csömör, Franz Freiherr von

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 59 (1890), ab Seite: 225. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Franz von Zay von Csömör in Wikidata
GND-Eintrag: {{{GND}}}, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Zay von Csömör, Franz Freiherr von|59|225|}}

3. Franz Freiherr von (geb. 1498, gest. 10. October 1570). Ein Sohn Peters von Zay und der Barbara Kamarás, wurde er von Kaiser Ferdinand I. im April 1552 zugleich mit Verantius (Vranzy) zum Botschafter bei Sultan Suleiman II. ernannt, um in Constantinopel den Frieden zu verhandeln. Am 25. August gedachten Jahres trafen die zwei Gesandten daselbst ein und erhielten gegen alle Gewohnheit der übermüthigen Sultane schleunige Audienz, da Sultan Suleiman II. eben im Begriffe stand, nach Haleb aufzubrechen. Die dann folgenden Verhandlungen mit dem Großwesir Rustem und den übrigen im Divan versammelten Wesiren waren für die Gesandten, denen die Türken stets mit Uebermuth begegneten, nicht die erquicklichsten. Erst im Juni 1556 kehrten Verantius und Zay zurück, ohne viel erreicht zu haben, denn während der Verhandlungen unternahmen die Türken immer Raubzüge nach [226] Ungarn, Krain, Steiermark, Croatien. Nach Zay’s Rückkehr berief der Kaiser denselben zum Generalcapitän von Oberungarn, das damals 23 Gespanschaften umfaßte. Für die um dieses Land erworbenen Verdienste erhob König Ferdinand I. Franz Zay am 1. Juli 1560 sammt dessen ganzer Descendenz zum ungarischen Reichsbaron mit der Magnaten- und Freiherrnwürde, da Zay zu den mächtigsten Dynasten des Ungarlandes gehörte. Franz war zweimal vermält. Aus seiner ersten Ehe mit Barbara Gara-Bánffy hatte er fünf Söhne, von denen Johann, Ladislaus und Andreas das Geschlecht fortpflanzten, aber nur Ladislaus dauernd, während die Nachkommenschaft von Johann und Andreas gleich jenen seines Sohnes Nicolaus aus zweiter Ehe mit Katharina Mindschenty schon in ihren Kindern erlosch. [Hammer (Joseph von). Geschichte des osmanischen Reiches (Pesth 1833, Hartleben, 8°.) 2. Aufl. S. 238, 239, 240 u. f., 261. – Vasárnapi ujság, d. i. Sonntagsblatt (Pesth, 4°.) Jahrg. 1855, Nr. 14.] –