BLKÖ:Zichy-Ferraris, Emanuel Graf

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 60 (1891), ab Seite: 5. (Quelle)
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9. Emanuel Graf Zichy-Ferraris (geb. 26. December 1808, gest. in Pesth am 7. April 1877), von der Linie Zichy-Ferraris. Ein Sohn des Grafen Franz und der Maria Wilhelmine geborenen Gräfin Ferraris, trat er in jungen Jahren in ein kaiserliches Reiterregiment, und bereits 1838 finden wir ihn als Major bei Kaiser Ferdinand-Huszaren Nr. 1. Mit ihm starb das älteste Mitglied des zweiten Zweiges der Karlsburger Linie. Nachdem der Graf sich am 2. April 1837 mit Charlotte Miß Strachan vermält hatte, quittirte er 1839 den Dienst. Im denkwürdigen Jahre 1848 schloß er sich der Rebellenregierung an und diente als Major in der Honvédarmee. Er widmete damals all sein Silberzeug dem Zwecke der Nationalvertheidigung. Er nahm auch in der Folge regen Antheil am politischen Leben, und im Ausgleichs-Reichstage 1861 saß er in der Magnatentafel, ohne jedoch bemerkbar hervorzutreten. Als er in den Siebenziger-Jahren in seiner Eigenschaft als Kämmerer mit dem Stabe die ungarische Delegation den kaiserlichen Majestäten vorführte und die prächtige Erscheinung in der kostbaren Magnatentracht allgemeine Aufmerksamkeit erregte, auch einige Delegirte dem Grafen über sein imposantes Aeußere Complimente machten, sagte er lachend: „Igaz, nekem olyan publikumnak való pofám van“ (’s ist wahr, ich habe so eine Visage fürs Publicum). In den [6] letzten Jahren zog sich der Graf vom öffentlichen Leben zurück. Aus seiner Ehe mit Charlotte (Sarolta) Miß Strachan, die ihn am 12. November 1831 als Witwer zurückließ, hatte er keine Kinder. Die Linie Zichy-Ferraris blüht in den Kindern seines 1855 verstorbenen jüngeren Bruders Felix fort. –