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BLKÖ:Zieliński, Constantin

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 60 (1891), ab Seite: 68. (Quelle)
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2. Constantin Zieliński (geb. in Galizien im Jahre 1648, gest. zu Minsk im April 1708, nach Anderen 1714). Der Sproß einer Senatorenfamilie aus dem Wappengeschlechte Swinka (das Schweinchen), im Wappen mit dem Eberkopf im rothen Felde, kam er in jungen Jahren nach Rom, um sich dort für den geistlichen Stand im Collegium romanum vorzubereiten. In seine Heimat zurückgekehrt, erstieg er in rascher Folge eine geistliche Würde um die andere, bis er 1698 zum Erzbischof von Lemberg ernannt wurde. Er war anfangs ein Anhänger König Augusts II., gegen den auf Betreiben Karls XII., Königs von Schweden, Stanislaus Leszczynski zum König ausgerufen ward. Nun aber gab es unter den Kirchenfürsten Niemand, der denselben gekrönt hätte. Das Recht dazu besaß der Cardinalprimas Mich. Radziejowski, aber dieser hatte sich nach Danzig geflüchtet; und der zunächst dazu berechtigte Kirchenfürst [69] Stanislaus Szembek, Bischof von Kujawien, war mit der Krone nach Schlesien abgefahren. Infolge dessen verbot Rom, den König Stanislaus zu krönen. Da verfielen die Schweden auf den Lemberger Erzbischof Constantin Zieliński. Dieser, die Gefahr ahnend, verließ sofort seine Diözese und verbarg sich auf seinen Gütern, aber vergebens. Der Starost Johann Sapieha begab sich mit schwedischen Reitern auf Suche, fand ihn auch bald und führte ihn nach Warschau, um dort die Krönung des Königs zu vollziehen. König Stanislaus legte nun in Zieliński’s Hände den Krönungseid (September 1705) nieder und wurde am folgenden Tage mit seiner Gemalin Katharina Opalińska gekrönt. Mittlerweile starb der Cardinal-Primas Radziejowski, worauf Stanislaus Leszczynski unseren Constantin Zieliński zum Primas ernannte, obgleich König August II. bereits seinen Candidaten Stanislaus Szembek zum Primas hatte ausrufen lassen und diesem von der römischen Curie die Bestätigung ertheilt worden war. Nun fand sich durch die Krönung Leszczynski’s der Verbündete König Augusts II., Czar Peter, beleidigt, und so mußte sich Zieliński auch vor diesem Widersacher verbergen. Nach sechzehn Monaten endlich spürten die Russen sein Versteck auf, hoben ihn aus und brachten ihn unter ihrer Bewachung tief hinein ins Lithauische. Die Gefangennahme und Entführung des Erzbischofs erregte in Polen Bestürzung und Aufsehen. Als dann König August seiner Krone entsagte und die ganze Geistlichkeit um des Erzbischofs Befreiung sich ernstlich bemühte, ließen doch die Russen ihren Gefangenen nicht los, und dieser starb nach manchen Unbilden in Minsk. Die Zeit seines Todes läßt sich nicht festsetzen. Zedler’s Lexikon, welches die Zeitereignisse scharfen Blickes verfolgt, meldet, daß er im April 1708 gestorben, sei. [Encyklopedyja powszechna, d. i. Polnisches Conversations-Lexikon (Warschau, Orgelbrand, gr. 8°) Bd. XXVIII, S. 481–486.] –