BLKÖ:Zinck, Wolfgang
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 60 (1891), ab Seite: 156. (Quelle) | |||
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[157] Liegnitzische Merkwürdigkeiten. J. Th., S. 278 u. f. – Thebesius’ Liegnitzische Jahrbücher. III. Theil, S. 66. – Gelehrte Neuigkeiten Schlesiens 1741, S. 531.]
3. Wolfgang Zinck (geb. in Wien, Geburtsjahr unbekannt, gest. in Breslau 7. October 1551). Er mußte wohl seines evangelischen Glaubens wegen seine Heimat Niederösterreich verlassen und in der Fremde Zuflucht suchen. Zunächst wurde er Pastor zu Sanct Peter und Paul in Liegnitz. So lange er, ein eifriger Homilet, den gemeinen Mann in seinen Predigten abkanzelte und ihm die Hölle heiß machte, hatte man nichts gegen ihn einzuwenden, als er aber in Gegenwart des Herzogs das damals sündhafte Hofleben angegriffen, mußte er seine Kirche verlassen und in der Kirche U. L. F. seine Kanzelreden halten. Man erzählt: als ihn der Herzog nach einer Predigt zur Tafel geladen und ihm nach dem Essen angekündet hatte.- „Herr Zinck, Ihr habt heut Euren Zincken ziemlich scharf geblasen, Ihr werdet hiefür nicht mehr Pfarrer bei St. Peter, sondern in der Niederkirchen sein müssen“, entgegnete Zinck schlagfertig und herzhaft: „Ich danke Eurer fürstl. Durchlaucht, dann also hab’ ich desto näher zum Thore“, und in der That verließ er alsobald Liegnitz und folgte einem Rufe nach Breslau, wo ihn auch der Tod ereilte. Sein Andenken wurde aber auch nach seinem Abgange von Liegnitz daselbst in Ehren gehalten, wie es sein in der Sacristei der Peter- und Paulkirche zu Liegnitz befindliches Bildniß im rothen Chorrock und sein Epitaph in der genannten Kirche bezeugen. [Wahrendorff.