BLKÖ:Zsilinszky, Michael
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 60 (1891), ab Seite: 280. (Quelle) | |||
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[281] Leben seines Vaterlandes nahm er von allem Anbeginn regen Antheil und gelangte in den ungarischen Reichstag, in welchem er bis 1887 als Mitglied thätig war. 1888 wurde er zum Obergespan des Csongráder Comitates ernannt. Er betheiligte sich in allen seinen Stellungen auf das lebhafteste an humanitären, pädagogischen und allgemeinen culturellen Bestrebungen, Gesellschaften und Vereinen, desgleichen an der Leitung der evangelischen Kirche A. C. in Ungarn, ist seit 1878 Mitglied der ungarischen Akademie der Wissenschaften der philosophisch-socialwissenschaftlich-historischen Classe. Er ist ungemein schriftstellerisch thätig, und von seinen bisher erschienenen Werken nennen wir: „Az egyetemes történelem főbb eseményei“, d. i. Hauptereignisse der allgemeinen Geschichte, 3 Theile (1867 bis 1868); – „A magyar költészet és szónoklat kézikönyve“, d. i. Handbuch der ungarischen Poesie und Rhetorik (Pesth 1868); – „Kossuth a magyar nép szivében és költészetében“, d. i. Kossuth im Herzen und in der Dichtung des ungarischen Volkes (Pesth 1870); – „Magyar hölgyek“, d. i. Ungarische Frauen. Historische Lebens- und Charakterbilder (Pesth 1871); – „A széptan előcsarnoka“, d. i. Vorhalle der Aesthetik (ebd. 1872); – „Szarvas város történelme és jelen viszonyainak leirása“, d. i. Geschichte und Beschreibung der gegenwärtigen Verhältnisse der Stadt Szarvas (Pesth 1872); – „Keresztyén hit- és erkölcstan“, d. i. Christliche Glaubens- und Sittenlehre (Pesth 1872); – „Széptani levelek“, d. i. Aesthetische Briefe (Pesth 1873); „Az 1708-iki pozsonyi országgyülés történetéhez“, d. i. Zur Geschichte des Preßburger Landtages vom Jahre 1708 (ebd. 1887); – „Az 1681-diki soproni országgyülés története“, d. i. Geschichte des Oedenburger Reichstages vom Jahre 1681 (ebd. 1883); – „Horvát István“, d. i. Stephan Horváth, der Historiker, sein Leben und seine Werke (Budapesth 1884); – „A linczi békekötés“, d. i. Geschichte des Linzer Friedens und der kirchenpolitischen Gesetzgebung vom Jahre 1647 (ebd. 1890). Dann bearbeitete er auch die Geschichte der französischen Revolution vom Jahre 1848 nach Lamartine und schrieb zahlreiche Aufsätze und Abhandlungen für Fachzeitschriften, so für „Századok“ (Die Jahrhunderte): „Der Geschichtsschreiber Bonfinius (1877, 6. Heft): – „Die Anfänge der ungarischen nationalen Geschichtsschreibung, die Chronik des Georg Székeli“ (1878, 10. Heft), für „Sárospataki füzetek“, „Magyar protestáns egyházi és iskolai figyekmező“, „Hazánk és külfölld“, und gab das Jahrbuch der archäologischen und culturhistorischen Gesellschaft des Békéser Comitates heraus. In jüngster Zeit nahmen die socialistischen Arbeitertumulte in seinem Comitate seine ganze Thatkraft in Anspruch.
Zsilinszky, Michael (ungarischer Geschichtsschreiber, geb. zu Békés-Csaba in Ungarn am 1. Mai 1838). Nach beendeten Studien widmete er sich dem Lehrfache und erhielt später eine Professur am reformirten theologischen Lyceum in Budapesth. Am politischen- Literarische Berichte aus Ungarn. Ueber die Thätigkeit der ungarischen Akademie der Wissenschaften und ihrer Commissionen u. s. w. Herausgegeben von Paul Hunfalvi (Budapesth 1877, Franklin-Verein, gr. 8°.) Bd. I, S. 392; Bd. II, S. 330, 336; Bd. III, S. 191, 656.