BLKÖ:Zuzzeri, Bernardo
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Zuzzeri, die Familie | ||
Band: 60 (1891), ab Seite: 324. (Quelle) | |||
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Familie, über welche, wie über einzelne Mitglieder derselben die Quellen S. 325 berichten. Die Humanitätswissenschaften hörte er unter P. Majolini bei den Jesuiten, welche bald auf den sehr begabten talentvollen Jüngling aufmerksam wurden und ihn für ihren Orden zu gewinnen wußten. Im Alter von 14 Jahren trat er denn auch in den Orden, dessen Obere ihn sofort nach Rom schickten. Dort beendete er das Noviziat, studirte mit allem Eifer Rhetorik und Philosophie und trug erstere im Auftrage seiner Oberen in mehreren Städten Italiens vor. Darauf beschloß er die theologischen Studien in Rom und wurde Priester. Nachdem er dann einige Zeit in Florenz verweilt und im römischen Collegium in der Rhetorik und Theologie Unterricht ertheilt hatte, bat er mit einem Male seine Ordensoberen, ihm die Erlaubniß zur Erfüllung eines längst gehegten Wunsches zu geben, nämlich sich ganz der Verbreitung des Evangeliums unter seinen slavischen Landsleuten zu widmen. Dieselbe wurde ihm gewährt, und so begab er sich als apostolischer Missionär für Dalmatien und die illyrischen Nachbarländer 1719 nach Ragusa und [325] arbeitete fortan rastlos an der Erfüllung der übernommenen Pflichten. Als Missionär besuchte er auch Zengg, Fiume, Triest, Görz und mehrere Städte Dalmatiens, auch mehrere Inseln des adriatischen[WS 1] Meeres. Ueberall entfaltete er die eifrigste Missionsthätigkeit, und seine Predigten waren von großer Wirksamkeit auf die Gemüther der Gläubigen. Er führte im Illyricum zuerst den Gruß Hvaljen Jesus (Gelobt sei Jesus Christus) mit dem Gegengruß Vazda budi (den ganzen Tag) allgemein ein. Den Winter brachte er regelmäßig in Ragusa zu, dem Predigtamte obliegend, zugleich Unterricht in der Christenlehre an Jünglinge und Mädchen ertheilend. Als dann 1734 die Predigerstelle an der Kathedrale zu Ragusa erledigt ward, lud ihn der Senat von Venedig ein, dieses Amt zu übernehmen, und er folgte dem Rufe. 1742 wurde er plötzlich von seinen Oberen nach Rom zurückberufen, aber auf Fürbitte des Erzbischofs von Ragusa wieder nach der Heimat entlassen, jedoch nicht mehr als Missionär, sondern als Rector des Collegiums in Ragusa. Nach einiger Zeit wieder nach Rom berufen, wirkte er als Beichtiger oder Praefectus spiritus am Collegium seines Ordens daselbst durch fünf Jahre bis an seinen im Alter von 80 Jahren erfolgten Tod. Einige Jahre vor seinem Hinscheiden brachte er seine illyrischen in Ragusa gehaltenen Predigten in Ordnung und hinterließ dieselben druckfertig. In der „Biblioteca di fra Innocenzo Ciulich nella liberia de’ R. R. PP. Francescani in Ragusa“ befindet sich ein Theil der von seiner Hand niedergeschriebenen Kanzelreden. Im Druck erschienen ist aber: „Bešjede duhovne rečene pred skupštinom dobre smerti u carkvi s. go Ignatia u Dubrovniku“, d. i. Predigten, gehalten in der St. Ignaziuskirche zu Ragusa (Ragusa 1793, A. Trevisan); – eine neuntägige Andacht zu Ehren des h. Blasius ist ohne Namen abgedruckt in den von P. Nicolai herausgegebenen „Memoriae di S. Biagio“ (Rom 1752). Ein Werk: „Buene morti illiriche“ kam im Druck heraus zu Ragusa (4°.) gegen Ende des vorigen Jahrhunderts; auch schrieb er eine Geschichte der Missionen in Croatien in lateinischer Sprache, die ungedruckt blieb. Die oben erwähnte gedruckte Sammlung illyrischer Predigten, ein starker Band (XXIV und 424 S., 4°.), wurde von dem Secretär der ragusanischen Republik, Gianluka Volantić, viele Jahre nach Zuzzeri’s Tode herausgegeben und ihr das Leben des Verfassers von Gjuro Bačić vorangeschickt.
Zuzzeri, Bernardo (Priester der Gesellschaft Jesu und Missionär, geb. zu Ragusa am 2. Jänner 1683, gest. in Rom am 3. April 1762). Er entstammt einer altberühmten Ragusaner- Bassich (Giorgio P.). Besjedde duhovne otza Bernarda Zuzzeri, Dubrovojanina drucabe Jezusove rečene (Dubrovnik 1793, A. Trevisan 4°.) p. VII–XVI: „Breve ragguaglio della vita del P. Bernardino Zuzzeri della Compagnia di Gesù descritta“. – Ilirska citanka za gornje gimnazije knjiga druga, d. i. Illyrisches Lesebuch für Obergymnasien, 1. Theil (Wien 1860, Schulbücherverlag, gr. 8°.) S. 305–322.
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vorlage: adriaschen