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BLKÖ:Auenbrugger, Leopold von

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 1 (1856), ab Seite: 85. (Quelle)
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Auenbrugger, Leopold von (Arzt und med. Schriftsteller, geb. zu Graz 22. Nov. 1722, gest. zu Wien nach Kaisers Bücherlexikon, 18. Mai 1809, nach Andern 9. Sept. 1798).[BN 1] Studirte die Medicin in Wien und wurde daselbst Doctor, später Physikus im span. Militär- und h. Dreifaltigkeitsspitale. A. ist der eigentliche Begründer der Percussionsmethode, durch welche die Krankheiten der inneren Brustorgane erkannt werden können. Er stellte der Erste die Vergleichung an zwischen dem Tone, den das Klopfen mit den Fingerspitzen auf die Brust des Gesunden und auf die Brust des Kranken gibt, und aus der Verschiedenheit beider zog er seine Folgerungen. Corvisart machte diese Methode in Frankreich bekannt, und dadurch, daß Auenbrugger der Erste das Augenmerk auf diesen wichtigen Umstand gelenkt, gab er den Anstoß zur weiteren Ausbildung dieser Methode, die seit zwanzig Jahren durch wichtige wissenschaftliche Arbeiten eine kaum geahnte Bedeutung erhalten hat. Laennec hat dieselbe später wesentlich ausgebildet. A. wurde seiner vielen Verdienste wegen 1768 von der Kaiserin Maria Theresia in den östr. Adelstand erhoben. Seine Schriften sind: „Inventum novum ex percussione thoracis humani ut signo abstrusos interni pectoris morbos detegendi“ (Wien 1761). Dieses Werk A.’s ist von „Rozière de la Chassagne“, als Anhang seines „Manuel des pulmoniques“ (Paris 1770, 12°.), und ein zweites Mal von Corvisart (Paris 1808, 8°.), in’s Franz. übersetzt und eine neue Ausgabe des latein. Originals mit gegenüberstehender Uebersetzung und Noten von S. Hungar, begl. mit einem Vorwort von J. Skoda (Wien 1843) veranstaltet worden; – ferner: „Experimentum nascens de remedio specifico sub signo specifico in mania virorum“ (Ebnd. 1776); – „Von der stillen Wuth oder dem Triebe zum Selbstmord“ (Dessau 1787); – „Heilart einer epidemischen Ruhr im J. 1779“ (Wien 1783).

Biographie médicale. – Göttinger gelehrte Anzeigen 1778, 21. Mai, S. 227. – Nouv. Biographie universelle … publiée sous la Dir. de M. le Dr. Hoffer (Paris 1852) III Bd. S. 622. - Engelmann (W.), Biblioteca medico-chirurgica (Leipz. 1848, 6. Aufl.) S. 29.[BN 2][BN 3]

Berichtigungen und Nachträge

  1. E Auenbrugger, Leopold von [Bd. I, S. 85; Bd. XXII, S. 468; Bd. XXIV, S. 374], gestorben zu Wien – nicht, wie es in den früheren Angaben steht, zu Gratz – 18. Mai 1809.
    Wiener medicinische Wochenschrift (gr. 4°.) 1871, Nr. 30, S. 735, in der Anmerkung in des Herrn Prof. Dr. Gust. Löbel „Geschichtlichen Notizen über das medicinische Clinicum der Wiener Universität“. [Band 26, S. 367]
  2. E Auenbrugger, Leopold von [Bd. I, S. 85].
    Clar (Prof. u. Dr.), Leopold Auenbrugger, der Erfinder der Percussion des Brustkorbes, geb. zu Gratz 1722, gest. zu Wien 1809 und sein Inventum novum. Nach den besten zugänglichen Quellen gewürdigt (Gratz 1867, VIII u. 69 S. gr. 8°.) [vergleiche darüber: Zarncke’s „Centralblatt“ 1867, Nr. 45, Sp. 1248]. Schon im Jahre 1863 hielt Dr. G. Göth im historischen Vereine zu Gratz einen Vortrag: „Ueber Dr. Leopold Auenbrugger und die Anfänge der Percussion“. Ob dieser im Drucke erschienen, ist dem Herausgeber dieses Lexikons unbekannt. [Band 22, S. 468]
  3. E Auenbrugger, Leopold von [Bd. I, S. 85; Bd. XXII, S. 468], geb. zu Gratz 19. November 1722, gest. ebenda 18. Mai 1809, welche Angaben durch genaue Nachforschungen sichergestellt sind.
    Der „Zweite Jahresbericht des Vereins der Aerzte in Steiermark“ (Gratz 1866, Selbstverlag des Vereins, gr. 8°.), enthält S. 17–52 eine Biographie dieses berühmten Arztes und Erfinders der Percussion des Brustkorbes. [Band 24, S. 374]