BLKÖ:Hohenlohe, Georg Friedrich Graf

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 9 (1863), ab Seite: 201. (Quelle)
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Georg Friedrich Graf von H. (geb. 6. December 1569, gest. 7. Juli 1645), gleichfalls aus der Linie Hohenlohe-Weickersheim, trat jung in niederländische Kriegsdienste, wurde 1599 Oberst des fränkischen Kreises, als welcher er gegen die Türken focht. 1612 ernannte ihn Kaiser Mathias, in dessen besonderer Gunst der Graf stand, zu seinem Obersten und Kriegsrath, und übertrug ihm 1615 die Beilegung der Streitigkeiten zwischen Friedrich Ulrich Herzog von Braunschweig und der Stadt Braunschweig. Durch seine Heirath mit Eva von Wallenstein, 1607, wurde er böhmischer Standesherr und trat als solcher 1618 auf die Seite des Churfürsten Friedrich von der Pfalz, entsetzte die von den Kaiserlichen belagerte Stadt Tabor, 1619, und focht in der Schlacht am weißen Berge. In Folge dessen fiel er in Reichsacht, die aber 1623, nachdem er Friedrich’s von der Pfalz Partei verlassen hatte, wieder aufgehoben wurde. Als König Gustav Adolph seinen Kampf gegen Deutschland begann, trat Georg zu ihm und wurde 1632 Statthalter des schwäbischen Kreises. Als solcher entfaltete er besondere Thätigkeit für die Evangelischen und wurde in Folge dessen 1634 neuerdings vom Kaiser in Acht erklärt, ihm die Herrschaft Weickersheim genommen und er vom Prager Frieden ausgeschlossen. Obwohl er 1637 wieder vom Kaiser in Gnaden aufgenommen wurde, erhielt er die Herrschaft nicht wieder zurück und kam das Haus Hohenlohe erst nach dem westphälischen Frieden in deren Besitz. Sowohl Georg, als der frühere Wolfgang Julius hinterließen keine Nachkommen. [Ersch und Gruber, Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste, II. Section, 13. Theil, S. 209. – Porträte. 1) P. Aubry exc. (8°., Halbfig.); – 2) W. Kilian sc. (4°.); – 3) L. Schnitzer fec. 1632 (8°., Hüftb.); – 4) L. Kilian sc. 1632 (4°., fast Kniest.).] –