BLKÖ:Hormuzaki, Eudoxius Ritter von

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Horn, I. E.
Band: 9 (1863), ab Seite: 287. (Quelle)
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Hormuzaki, Eudoxius Ritter von (Landeshauptmann-Stellvertreter in der Bukowina und Geschichtsforscher, geb. auf dem Gute Czernauka in der Bukowina im Jahre 1813). H. stammt aus einer alten moldauischen Bojarenfamilie, die eigentlich griechischen Ursprungs war und im Anfange des achtzehnten Jahrhunderts mit dem Fürsten Nikolaus Maurocordato[WS 1] in die Moldau einwanderte, wo sie viele Güter besaß und hohe Würden bekleidete. Am Gymnasium zu Czernowitz für die Facultätsstudien vorbereitet, bezog H. später die Wiener Hochschule, an welcher er den rechtswissenschaftlichen und staatswirthschaftlichen Studien oblag. Er befähigte sich sodann für das Richteramt, fand aber seit dem Jahre 1848 Gelegenheit und Antrieb, die politischen Angelegenheiten seines Landes und des Gesammtstaates in’s Auge zu fassen. Als im Jänner 1849 aus der Bukowina eine Landesdeputation nach Olmütz und Kremsier abging, um dem Kaiser Franz Joseph I. beim Regierungsantritte zu huldigen und um dem Reichstage die zu berücksichtigenden Wünsche, Bedürfnisse und Interessen des Landes vorzulegen, wurde er zum Mitgliede dieser Deputation ernannt und von ihr mit der Abfassung der bezüglichen Denkschrift an den Reichstag betraut, die auch durch den Druck veröffentlicht wurde. Seither lebt er theils den historischen Forschungen über die Donauländer, theils den politischen Bedürfnissen seines Heimatlandes. Seine noch nicht zum Abschlusse gediehenen und deßhalb auch nicht veröffentlichten historischen [288] Enthüllungen dürften manchen Lichtblick in die Geschichte der Donauländer und Nachbarstaaten gewähren und positive Glaubwürdigkeit verdienen, da seine Angaben nur aus den Originalquellen der kaiserlichen Archive in Wien geschöpft sind. Seine politische Thätigkeit in den Jahren 1860 und 1861 zielte auf die Wiederherstellung der vom Ministerium Gołuchowski angetasteten provinziellen Selbstständigkeit der Bukowina ab, und als dieses Ziel unter dem Ministerium Schmerling, vor welchem er an der Spitze einer Deputation dieses Anliegen vorbrachte, sich als erreicht auswies, ernannte ihn die Stadt Czernowitz zum Ehrenbürger. Von den Bezirken Kimpolung und Dorna zum Abgeordneten auf dem Bukowinaer Landtage im Jahre 1861 ernannt, bekämpfte er eifrig und erfolgreich die antinationale und antideutsche Partei, welche beide unter dem Panier des Föderalismus[WS 2] den Anschluß an Galizien im Schilde führen und somit die Entnationalisirung des Landes anstreben. Im Jahre 1862 wurde H. zum Landeshauptmann-Stellvertreter auf dem Bukowinaer Landtage ernannt.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Nicolae Mavrocordat (Wikipedia).
  2. Vorlage: Förderalismus