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BLKÖ:Jellačić de Bužim, Georg Graf

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
fertig
Band: 10 (1863), ab Seite: 139. (Quelle)
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Des Banus Joseph zweiter Bruder, Graf Georg (geb. 25. Mai 1805), das gegenwärtige Haupt der gräflichen Familie Jellačić, trat als Cadet in das Infanterie-Regiment Prohaska Nr. 7, wurde nach vier Jahren Officier bei Großherzog Toscana-Dragoner und nachdem er in mehreren Grenz-Regimentern in verschiedenen Zwischenstufen gedient, in 20 Jahren Oberst im Ersten Banal-Grenz-Regimente Nr. 10, bald darauf General-Major und am 14. Jänner 1856 Feldmarschall-Lieutenant. Schon im Jahre 1839 befand sich Graf Georg unter jenen Officieren, welche in dem damals zwischen der Pforte und dem Vicekönige von Egypten ausgebrochenen Kriege thätig mitzuwirken bestimmt waren. Im Feldzuge der Jahre 1848 und 1849 focht er als Oberst des Ersten Banal-Grenz-Regiments in Italien, nahm Theil an der Belagerung von Peschiera, an der Erstürmung von Brescia, u. z. nach des Obersten Grafen Favancourt’s Tode als Commandant der stürmenden Truppentheile, und an der Belagerung von Venedig. Im italienischen Feldzuge des Jahres 1859 stand er als Divisionär im 2. Armeecorps. Als das Armee-Verordnungsblatt Nr. 34 des Jahres 1861 an seiner Spitze das kais. Handbillet folgenden Inhalts brachte: „Der Feldmarschall-Lieutenant Georg Graf Jellačić ist (mit 1. September 1861) in den normalmäßigen Pensionsstand zu übernehmen. Laxenburg am 16. August 1861. Franz Joseph“, erläuterten die politischen Blätter jener Zeit den kaiserlichen Befehl mit folgender Randglosse: „Baron Kuslan theilte in der Sitzung des croatischen Landtages vom 24. August 1861 mit, daß der Landesvicecapitän FML. Jellačić wegen seiner Aeußerung gelegentlich der Eidesleistung pensionirt und nach Klagenfurt internirt wurde, in Folge dessen er quittirt habe“. Feldmarschall-Lieutenant J. soll nämlich unter anderem geäußert haben, „daß er seine Nation lieber unter türkischem Joche, als unter dem ausschließlichen Einflüsse welch’ immer gebildeten Nation sehen wolle; indem der Türke mit dem Körper seiner Sclaven zufrieden sei, die civilisirte Nation aber auch nach seiner Seele – seiner Nationalität verlange“. Der Graf, der überdieß Inhaber des Infanterie-Regiments Nr. 69 ist, ist (seit 19. October 1845) vermält mit Hermine Gräfin Christalnigg von und zu Gillitzstein (geb. 5. Mai 1823), Sternkreuz-Ordensdame. Aus dieser Ehe stammen fünf [140] Kinder: Georg (geb. 10. Mai 1847), Helene (geb. 27. August 1852), Marcus (geb. 7. Febr. 1854). Maria Vera (geb. 8. December 1856) und Anna (geb. 18. Juni 1859). –

Wappen. Gevierteter (von schwarzem Fadenkreuze viergetheilter) blauer Schild mit Herzschild. Herzschild: Auf grünem Boden ein pfahlweise aufwärts gestelltes goldenes Schwert, worauf ein vorwärtsgewandter Türkenkopf mit weißem Turban und blauem Fez gesteckt ist, welches zwei gegeneinander aufgerichtete, doppelschwänzige, gekrönte und roth bezungte Löwen stützen, deren jeder mit seiner rechten Hinterpranke auf einen der zwei dem Schwertknaufe angeschobenen Türkenköpfe, welche dem aufgesteckten gleichen, tritt. (Es ist dieß das alte Hauswappen der Jellačić.) Hauptschild. 1: In Blau ein silberner Querbalken, worüber ein goldenes Schwert pfahlweise gestellt ist (Erinnerung an den Drauübergang im Jahre 1848); 2: in Blau ein Schweizergebirge auf grünem Boden, der Theilung angeschoben, im Hintergrunde eine rothe Kirche mit zwei Thürmen, zu welcher sich ein Weg schrägwärts zieht (Erinnerung an den Schauplatz, wo der Vater des Grafen Joseph den Maria Theresien-Orden erkämpfte: Feldkirch); 3: auch in Blau erheben sich aus dem Fußrande zwei Felsenwände, zwischen denen auf grünem Boden ein rothes Gebäude, zu dem schräglinks ein Weg führt und im Hintergrunde ein Alpengebirge zu sehen ist (Erinnerung an Luciensteig, wo des Grafen Joseph Vater gleichfalls sich hervorgethan hat); 4: gleich den übrigen in Blau ein von Roth und Silber in fünf Querreihen geschachter Querbalken, oben von einem silbernen Sterne, unten von einem aufwärts gerichteten silbernen Halbmonde begleitet (das croatische, von den beim croatischen Adel häufig vorkommenden Emblemen des Sternes und Halbmondes begleitete Wappen). Auf dem Schilde ruht die Grafenkrone mit drei darauf gestellten goldgekrönten Turnierhelmen. Aus der Krone des mittleren wächst ein doppelschwänziger gekrönter, roth bezungter goldener Löwe, in der Oeffnung eines rechts roth und golden, links abgewechselt quer getheilten Adlerfluges rechtwärts hervor, in der rechten Vorderpranke schwingt er einen rothen Säbel über sich empor, in der linken trägt er vor sich einen blauen golden gefaßten Reichsapfel (der ursprüngliche Helmschmuck des Jellačić’schen Wappens). Aus den Kronen des rechten und linken Helmes wachsen je ein vorwärts gekehrter Mann in schwarz angelaufener Rüstung, der Mann auf dem rechten Helme mit geschlossenem Visir, der Helm mit einer goldenen Straußenfeder zwischen zwei blauen besteckt, mit goldener Schärpe über die rechte Achsel, mit einem gleichen Schwertgriffe und Gurt, in der Rechten eine Lanze mit blauer Quaste haltend, die Linke in die Hüfte gestemmt. Der Mann auf dem linken Helme hat das Visir offen, trägt auf dem Helme eine silberne Straußenfeder zwischen zwei blauen, Schärpe und Schwertgurt sind silbern, die Rechte hält er zum Schwur erhoben, in der Linken eine Lanze mit blauer Quaste. Helmdecken. Die des mittleren Helmes roth mit Gold unterlegt, die der beiden anderen blau, am rechten Helme mit Gold, am linken mit Silber unterlegt. Devise. Unter dem Schilde ein flatterndes rothes Band, worauf der bei dem Uebergange über die Drau von dem Banus angenommene Wahlspruch: Što bog dade i sreća junačka (d. i. Was Gott gibt und Soldatenglück) in goldener Lapidarschrift angebracht ist.