BLKÖ:Khuen von Belasi, Johann Jacob

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 11 (1864), ab Seite: 235. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
Johann Jakob Khuen von Belasi in der Wikipedia
Johann Jakob Khuen von Belasi in Wikidata
GND-Eintrag: 124670571, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Khuen von Belasi, Johann Jacob|11|235|}}

So war 1. ein Johann Jacob Kh. Domdechant zu Brixen und Domherr zu Salzburg, am 28. November 1560 zum Erzbischof von Salzburg erwählt, welche Würde er 26 Jahre, bis zu seinem Tode (4. Mai 1586) bekleidete. Erzbischof Johann Jacob hielt unter seiner damals bereits entsittlichten Geistlichkeit strenge Zucht; in der Abendmahlfrage, denn das Volk verlangte stürmisch das Abendmahl unter beiden [236] Gestalten, trat er in bedächtiger, beschwichtigender Weise auf, und erst nachdem er sich der Mitwirkung der Stände versichert hatte, erließ er unterm 28. Februar 1565 das aus 15 Artikeln bestehende Actenstück, welches Zauner wörtlich mittheilt; auch in den zahlreichen kirchlichen Streitigkeiten, welche ebenso in seinem Lande als auswärts um jene Zeit stattfanden, bewährte er sich als kluger und umsichtiger Kirchenfürst. Für das Land, welches er regierte, wollte er ein großes Unternehmen durchführen, nämlich die Salzach von Lend aus durch das Gebirge bis zur Hauptstadt schiffbar machen. Auch wurde damit schon der Anfang gemacht, aber der rechte Mann, den er zu diesem großen Unternehmen gefunden. Christoph Perner, war plötzlich gestorben und die Sache gerieth in’s Stocken. Doch hatte er durch Bauten, Verbesserung alter und Eröffnung neuer Straßen, und durch Eröffnung eines neuen, des Johann Jacobsstollens, den er im Jahre 1573 über 6300 Fuß in Marmor aushauen ließ, manches Ersprießliche geleistet. [Zauner (Judas Thadäus), Chronik von Salzburg (Salzburg 1803, Franz X. Duylo, 8°.) Bd. V, S. 364–449. – Ersch und Gruber, Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste, II. Sect. 21. Theil, S. 429.] –