BLKÖ:Limmer, Franz

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 15 (1866), ab Seite: 194. (Quelle)
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Limmer, Franz (Componist, geb. zu Wien um 1808, gest. zu Temesvár 19. Jänner 1857). Seine musikalische Ausbildung erhielt er in Wien unter Seyfried, und wurde ein vortrefflicher Violin- und Clavierspieler und ein beliebter Componist. Zuletzt war er Theater-Capellmeister und Chorregent zu Temesvár, und eines Tages, als er eben zur Probe eilte, rührte ihn auf der Straße der Schlag und er blieb todt. Er war erst 49 Jahre alt. L. wird von berufenen Musikkritikern als umsichtiger Dirigent und talentvoller Componist gerühmt. Er hat Mehreres für die Kirche, darunter zwei Messen, dann einige Symphonien, viel Kammermusik, namentlich für das Violoncell, das er selbst meisterhaft behandelte, geschrieben. Mehrere seiner Compositionen, darunter Gradualien, Offertorien, Lieder und Kammermusik, sind im Stiche erschienen. Seine Quartetten für vier Violoncells, namentlich sein Streichquartett Op. 10: „1ier Quatuor pour deux Violons, Alto et Violoncelle, G-dur“, machten seiner Zeit Aufsehen. Sein Biograph in einer Musik-Zeitung macht im Hinblick auf die unter Musikern herrschende Unbildung die Bemerkung: „L. besaß mehr Bildung, als man sie in der Regel bei Musikern anzutreffen pflegt“.

Zellner’s Blätter für Musik, Theater u. s. w. (Wien, 4°.) Jahrg. 1857, Nr. 8, S. 31. – Musikalischer Anzeiger (Wien, bei Haslinger, 8°.) Jahrgang 1830 und 1831. – Gaßner (F. S. Dr.), Universal-Lexikon der Tonkunst. Neue Handausgabe in einem Bande (Stuttgart 1849, Frz. Köhler, Lex. 8°.) S. 544. – Schilling (G. Dr.), Das musikalische Europa (Speyer 1842, F. C. Neidhard, gr. 8°.) S. 211.