BLKÖ:Pelzel, Joseph Bernhard

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 21 (1870), ab Seite: 449. (Quelle)
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2. Joseph Bernhard Pelzel (geb. zu Reichenau in Böhmen im Jahre 1745, Todesjahr unbekannt) ist ein Bruder des Geschichtschreibers Franz Martin, war anfänglich Secretär bei dem Grafen Cobenzl, wurde dann kaiserlicher Beamter, und zwar Official bei der k. k. Bancogefälls-Administration, zuletzt Expeditor beim Zollamte in Wien. Er hatte sich auf die dramatische Production verlegt, und von ihm sind folgende Stücke bekannt: „Die bedrängten Waisen“, Schauspiel in 5 Aufzügen (Wien 1770, 8°.); – „Die Hausplage“, Lustspiel in 5 Handlungen (ebd. 1770, 8°.); – „Yariko“. Trauerspiel in 1 Handlung (ebd. 1771, auch Augsburg 1777, 8°.); – „Die lustigen Abenteuer an der Wien“, ein Lustspiel (Wien 1773, 8°.), auch im 4. Bande der zu Preßburg herausgegebenen Sammlung „Neue Schauspiele, aufgeführt in den k. k. Theatern zu Wien“; – „Das gerächte Troja“, ein Trauerspiel (Wien 1780, 8°.); – „Die Belagerung Wiens“, ein Trauerspiel in 5 Aufzügen (Wien 1781, 8°.). Goedeke schreibt ihm noch ein siebentes Stück: „Hedwigis von Westenwang“ zu. Die meisten der obengenannten Stücke, ausgenommen „Die Abenteuer an der Wien“, erschienen ohne Angabe seines Namens. In diesen dramatischen Versuchen bekundete P. im Ganzen ein nur untergeordnetes Talent, es fehlte ihm nicht die Gabe der Erfindung, aber er wandte sie nicht mit besonderem Geschicke an; das Lustspiel: „Die Hausplage“ artet zu sehr in’s Possenhafte aus, in „Yariko“ behandelt er ein Sujet, dem er nicht gewachsen ist, und die „Abenteuer an der Wien“ ist eine Bearbeitung der „Lustigen Weiber von Windsor“ von Shakespeare nach Wiener Geschmack. [Chronologie des deutschen Theaters (o. O. u. J. [Leipzig 1774], 8°.) S. 304, 316 u. 339. – Goedeke (Karl), Grundrisz zur Geschichte der deutschen Dichtung. Aus den Quellen (Hannover 1849, L. Ehlermann, 8°.) Bd. II, S. 1070, Nr. 634. – (De Luca) Das gelehrte Oesterreich. Ein Versuch (Wien 1778, v. Trattnern, 8°.) I. Bandes 2. Stück, S. 14.]