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BLKÖ:Purgstall, Wenzel Karl Graf

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 24 (1872), ab Seite: 88. (Quelle)
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26. Wenzel Karl Graf P. (geb. zu Prag 1681) aus der böhmischen Linie, diente unter drei Königen, Leopold I., Joseph I.,und Karl VI. als Edelknabe, Kämmerer, Landeshauptmann in Görz und Obersthofmarschall; in seiner Jugend hatte er im Felde gedient, dann war er 18 Jahre innerösterreichischer Regierungsrath, später geheimer Rath. Im Jahre [89] 1710 erkaufte Graf Wenzel Karl von der verwitweten Gräfin Ursini-Rosenberg die Herrschaft Hainfeld. Nach dem Tode Johann Ernst’s Grafen P. und dessen älteren Sohnes Rudolph von der steierischen Linie, trat er gegen die Ansprüche, welche die österreichische Jesuiten-Provinz im Namen des Pater Albert P. [s. d. S.], des jüngeren Bruders von Rudolph, auf Riegersburg erhoben hatte, mit allem Nachdruck auf, erwarb auch gegen eine Abfindungs-Summe von 40.000 fl., welche Pater Albert erhielt, die Riegersburg und erhob diese sammt den Freihof zu Radkersburg zum Familien-Fideicommisse. Er machte die Besitzungen schuldenfrei und gründete die reichhaltige Bibliothek, welche eine Zierde der Riegersburg war. Graf Wenzel Karl war selbst ein gelehrter Cavalier und hat eine Topographie von Oesterreich in acht Abtheilungen mit zierlichen, von Pfeffel und Engelbrecht gestochenen Karten herausgegeben. Aus seiner Ehe mit Marianne geb. Gräfin Mörsberg (gest. 1732) hatte er dreizehn Kinder. Von vier Töchtern starben zwei unvermält, die dritte, Maria Antonia, war an Hanns von Stubenberg, die vierte, Maria Clara, an Ferdinand Grafen Lanthieri vermält. Von den neun Söhnen starben acht als Kinder, der neunte, Johann Wenzel [S. den Folg.] pflanzte das Geschlecht fort, das mit seinem Enkel Wenzel Gottfried Raphael erlosch.