BLKÖ:Pfeffel, Johann Andreas
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 22 (1870), ab Seite: 167. (Quelle) | |||
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Franz I., römischer Kaiser“, ebenso und das Gegenstück dazu: „Maria Theresia“; – „Prinz Eugen von Savoyen“, zweimal gestochen, mit und ohne Ornamente (Fol.); – „Erzherzog Joseph als Kind, dem ein Neger die Attribute der kaiserlichen Würde darreicht“. Nach G. Mattei J. A. Pfeffel exc. (Fol.); – „Franz Stephan, Grossherzog von Toscana“ (Fol.); – „Karl, Herzog von Lothringen“ (Fol.); – Maria Anna, Erzherzogin von Oesterreich“ (Fol.); – „Trauergerüst des Kaisers Leopold I. in Florenz 1705“. Lorenzini u. Pfeffel incid. (gr. Qu. Fol.): – „Trauergerüst des Kaisers Leopold I. in Wien“. Pfeffel fec., 4. Bl. (gr. Royal. Fol.); – „Der grosse Redoutensaal in der k. k. Reitbahn zu Wien, arrangirt bei der Vermälung der Erzherzogin Marianna“, Bibiena inv., Pfeffel fec., 4 Bl (gr. Qu. Fol.); – „Grosse Operndecoration bei der Vermälung des Prinzen Friedrich August von Sachsen ...“, in Wien dargestellt nach J. Galli-Bibiena, mit Heckenauer, Dietel und Zucchi gestochen, 9 Bl. (4°. u. gr. Qu. Fol.); – „Sieben grosse Ansichten von Prag mit den Festlichkeiten beim Einzuge der Kaiserin Maria Theresia im Mai 1743“, dabei die Tafel in dem großen Saale zu Prag; – [168] „Sieben kleinere Blätter Ansichten von Prag“, nach J. J. Ditzler’s Zeichnungen gemeinschaftlich mit Tyroff und Rentz gestochen; – 32 Blätter in kl. 4°. zu: „Vita B. Joannis Nepomuceni Martyr. Authore P. Bohuslav Balbino“ (Augsb. 1725); – „Ansicht von Cucusbad“ (gr. Qu. Fol.); – „Das Benedictinerkloster Rhayhrad (Rajgern) in Mähren“ (gr. Qu. Fol.). Er zeichnete seine Blätter gewöhnlich mit J. A. P. exc. A.
Pfeffel, Johann Andreas (k. k. Hofkupferstecher, geb. zu Bischoffingen im Jahre 1674, gest. zu Augsburg im Jahre 1750). Da er großes Talent für die Kunst und besondere Vorliebe für das Kupferstechen zeigte, kam er in die kais. Akademie der Künste nach Wien, wo er sich tüchtig in seinem Fache ausbildete, aber auch in der Geschmacksrichtung jenen Weg einschlug, der damals, freilich wenig zum Frommen der Kunst, der allgemein betretene war und den er um so weniger verließ, als er auf den Erwerb angewiesen und seiner technischen Fertigkeit wegen gesucht und viel beschäftigt war. Längere Zeit arbeitete P., der sich ebenso mit dem Grabstichel, wie mit der Schab- oder Schwarzkunst beschäftigte, in Wien, lieferte dort mehrere große allegorische Blätter, viele Porträts hoch- und höchstgestellter Personen, die in den maßgebenden Kreisen so viel Beifall fanden, daß der übrigens technisch sehr geschickte Künstler mit dem Titel eines kais. kön. Hofkupferstechers ausgezeichnet wurde. Nachdem er sich während eines vieljährigen Aufenthaltes in Wien ein Vermögen erworben, führte er einen schon früher gefaßten Plan aus und übersiedelte von Wien nach Augsburg, wo er in Gemeinschaft mit seinem gleichnamigen Sohne Johann Andreas, der ihn aber nicht lange überlebte, eine Kunsthandlung begründete, die bald durch ihren umfassenden Verlag zu großem und verdientem Rufe gelangte. Unter den zahlreichen, von ihm verlegten Werken sei nur beispielweise die berühmte Scheuchzer’sche Bibel erwähnt. Von seinen Blättern sind außer seinem schönsten Blatte: „Das Atelier“, in schwarzer Manier (Fol.), noch folgende im nächsten Hinblicke auf den Zweck dieses Lexikons bemerkenswerth: „Karl VII., römischer Kaiser“, in schwarzer Manier (Fol.); – „- Niedermayer (A.), Künstler und Kunstwerke der Stadt Regensburg. Ein Beitrag zur Kunstgeschichte Altbaierns (Landshut 1857, Thomann, 8°.) S. 331. – Ersch und Gruber, Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste (Leipzig, Gleditsch, nachmals Brockhaus, 4°.) III. Section, 20. Theil, S. 299. – Tschischka (Franz), Kunst und Alterthum in dem österreichischen Kaiserstaate (Wien 1836, Friedr. Beck, gr. 8°.) S. 386.