BLKÖ:Rollé (Schnell- und Brückenwaagen-Fabrik)
| Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
|---|---|---|---|
| korrigiert | |||
|
<<<Vorheriger
Rolle, Friedrich |
Nächster>>>
Roller, Severin | ||
| Band: 26 (1874), ab Seite: 300. (Quelle) | |||
| [[| bei Wikisource]] | |||
| Elsässische Maschinenbau-Gesellschaft Grafenstaden in der Wikipedia | |||
| Elsässische Maschinenbau-Gesellschaft Grafenstaden in Wikidata | |||
| GND-Eintrag: [1], SeeAlso | |||
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
| |||
| |||
Hier ist es auch am Platze, der ehemals in der Jägerzeile (Nr. 538) bestandenen Schnell- und Brückenwaagen-Fabrik Rollé zu gedenken, welche sich durch ihre Erfindungen und verschiedenartigen Verbesserungen auf diesem Gebiete so hervorgethan hat, daß ihr auf der im Jahre 1835 in Wien stattgehabten Industrie-Ausstellung die Medaille zuerkannt wurde. Früher schon hatte sie die von Quintenz in Straßburg 1822 verfertigte Schnellwaage wesentlich verbessert, infolge dessen dieselbe, welche sich namentlich zu öffentlichem Gebrauche in Fabriken, Hallen, Magazinen, Niederlagen eignet, in Frankreich und in der Schweiz ziemlich allgemein eingeführt wurde. Durch eine geschickt vertheilte Hebelvorrichtung wird ein Verhältniß der Kraft zur Last wie 1 zu 10 hergestellt. Die vortrefflichen Leistungen dieser Fabrik hatten zur Folge, daß ihre Fabrikate ebensowohl zum öffentlichen Gebrauche bei Aemtern und Behörden, als auch bei Hofe eingeführt wurden. Namentlich in Brückenwaagen leistete sie Vortreffliches und ihr Hauptwerk in dieser Richtung war eine große Brückenwaage von der Kraft von 80 bis 100 Centnern im Verhältniß der Hebel von 4 zu 100 welche, auf einem Mauerwerke ruhend, zum Abwägen von Frachtwagen bestimmt war und bis auf die kleinsten Gewichtstheile die gewogene Last angab. Ebenso vortrefflich waren ferner die in Rollé’s Fabrik erzeugten sogenannten Haushaltungs-, Baumwoll- und die von R. erfundene Fruchtmusterwaage und Stempelpresse. Von den wichtigsten dieser Waagen waren auf der Ausstellung im Jahre 1835 die zierlichsten Modelle unter Glaskästen zu sehen. [Pietznigg, Mittheilungen aus Wien (Wien, kl. 8°.) Bd. IV, S. 71.]