Zum Inhalt springen

BLKÖ:Sartori, Joseph von

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Sartori, Franz
Nächster>>>
Sartori, Anton
Band: 28 (1874), ab Seite: 255. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
Joseph von Sartori in der Wikipedia
Joseph von Sartori in Wikidata
GND-Eintrag: 116808845, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Sartori, Joseph von|28|255|}}

Sartori, Joseph von (Geschichtsforscher, geb. zu Wallerstein in Bayern im Jahre 1749, gest. zu Wien im Jahre 1812). Beendete die Studien in seinem Vaterlande und trat dann in fürstlich Oettingen’sche Dienste, in welchen er die Stelle eines Hof- und Regierungsrathes bekleidete. In der Folge wurde er Bibliothekar in Erlangen, kam aber im Jahre 1800 in gleicher Eigenschaft an die Theresianische Ritterakademie, nachdem er ein Jahr früher die Redaction der „Wiener Zeitung“ geleitet hatte. In Wien starb S. im Alter von 63 Jahren. Er war ein ungemein fruchtbarer Schriftsteller und die Titel der von ihm verfaßten und herausgegebenen Schriften sind in chronologischer Folge: „Historisch-rechtliche Bedenken über die Frage: Ob der retractus equestris oder Einstandsrecht der Reichsritterschaft sich auf erkaufte Lehengüter erstrecke?“ (Erlangen 1776,4°.); – „Anweisung der kaiserl. Landesverordnungen, wir es mit dem Asylo zu halten sey“ (Wien 1777, Trattner, 4°.); – „Auserlesene Beyträge in reichsständischen Sachen“, 2 Theile (Frankfurt 1777–1779, Eichenberg, 4°.); – „Geschichte der Stadt Donauwörth, auch Reichs- und Kriegshandlungen“ (ebd. 1779, Eichenberg, 4°.); – „Reichsvicariats-Staatsrecht“ (Augsburg 1780, gr. 8°.); – „System des Layenzehendrechts“ (ebd. 1780, Mauracher, 8°.), anonym; – „Commentarius Zeger. Bernhardi v. Espen in jus canonicum noviss. animadvers. ad statum Germaniae accomodä. edit. Jos. v. Sartori“ (ebd. 1782, Doll, 4°.); – „Statistische Abhandlung über die Mängel in der Regierungsverfassung der geistlichen Wahlstaaten“. 2 Theile (Augsburg 1784, Blett; ebd., Doll; Fortsetzung ebd. 1787, 4°.), erschien anonym; – „Geschichte von dem Ursprunge und Fortgange der langobardischen und deutschen Lehenrechte“ (ebd. 1783, 8°.); – „Crameriana posthuma, oder auserlesene Sammlung in kurzen Auszügen deren älteren Reichskammergerichtl. Erkenntnisse, Consultationen, Concilien, Deductionen, Compromissen u. s. w. besonderen Rechtsentscheidungen d. berühmt. deutschen Gerichtshöfe“, 12 Theile (ebd. 1786–1790. Jenisch, 8°.); – „Geistliches und weltliches katholisches Staatsrecht“, 2 Bände in 4 Theilen (Nürnberg 1788–1791, Eichhorn, gr. 8°.); – „Staatsgeschichte der Markgrafschaft Burgau in Rücksicht auf die Streitigkeiten zwischen Oesterreich“ (Frankfurt 1789 [Eichhorn in Nürnberg], gr. 8°.); – „Darstellung der unrechtmässigen Ausschliessung Augsburger Patrizier- und Bürgersöhne von dem dortigen hohen Domstifte“ (Augsburg 1789, Doll, gr. 8°.). anonym; – „Leopoldinische Annalen, oder Beitrag zur Regierungsgeschichte Kaiser Leopold II.“, 2 Theile (ebd. 1792, Doll, gr. 8°.), erschien anonym; – „Memoiren über die wichtigsten Staatsmaterien unserer Zeit“, 2 Theile (1. Theil [Zürch] 1793, Orell; 2. Theil [Nürnberg] 1797, gr. 8°.); – „Catalogus bibliographicus librorum latinorum et germanicorum saeculi primi typographici in Bibliotheca Caes. Reg. et equestris Academiae Theresianae extantium“, Tomus I–VII (Wien 1800 bis 1804, Degen, 4°.); – „Sammlung der hinterlassenen politischen Schriften des Prinzen Eugen von Savoyen in 8 Abtheilungen und mit Register“ (Stuttgart 1811 u. f., gr. 8°.). Es ist, wie aus Vorstehendem ersichtlich, eine umfassende schriftstellerische, namentlich auf staats- und rechtswissenschaftlichem Gebiete sich entfaltende Thätigkeit. [256] Was aber seinen „Catalogus biographicus“ betrifft so erklärt ihn Gräffer, dem ein Urtheil und ein vollgiltiges in dieser Richtung zusteht, für „werthlos“.

Oesterreichische National-Encyklopädie von Gräffer und Czikann (Wien 1835, 8°.) Bd. IV, S. 491.