BLKÖ:Schaumburg, Friedrich von

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Schaumburger
Band: 29 (1875), ab Seite: 135. (Quelle)
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3. Ein Friedrich von Schaumburg, ein Sproß aus dem alten Geschlechte, welches unweit der Donau im Hausruckviertel [136] Oberösterreichs im gleichnamigen Schlosse seinen Stammsitz hatte, wurde nach dem Tode des Erzbischofs Johannes III. Pekenschlager am 28. December 1489 zum Erzbischof von Salzburg gewählt, welche Würde er bis zu seinem Ableben, das am 4. October 1494 erfolgte, also glücklicher Weise nur fünf Jahre bekleidete. Seine Regierung ist dadurch bemerkenswerth, daß er, nachdem die Ungarn im Jahre 1490 Steiermark und Kärnthen geräumt, mit einer großen Summe Geldes Friesach und die dazu gehörigen Güter zurückerlangte. Im Uebrigen war er roh und ungebildet und mußte in Folge dessen von Kaiser Max eine schwere Unbild erfahren. Als er nämlich in Angelegenheiten seines Erzbisthums, vornehmlich aber, um sich belehnen zu lassen, im Jahre 1492 sich nach Linz begeben hatte, wo sich eben der Kaiser befand, wies der Kaiser seine wiederholten Bitten jedesmal ab und in der letzten Audienz sprach er, zu seinen Räthen gewendet: „Der da ist ein Bischof, wie ein Briefträger, er kann keine Messe lesen und versteht nicht einmal die Grammatik“. Unverrichteter Dinge zog der Erzbischof ab. S. starb in Folge seines ausschweifenden Lebens. [Zauner (Judas Thaddäus), Chronik von Salzburg (Salzburg 1798, 8°.) Bd. III, S. 216.]