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Benutzer:Alexander Fischer/Curriculum vitae (Stirner)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Max Stirner, 1834.

"Max Stirner, Sein Leben und Sein Werk", John Henry Mackay, 1914.

Ich, Johann Kaspar Schmidt, evang. Konfession, bin geboren zu Baireuth, einer ehemals preussischen, jetzt bairischen Stadt, am 25. Oktober 1806. Mein Vater war Flötenmacher; er starb bald nach meiner Geburt. Meine Mutter heiratete 3 Jahre später den Apotheker Ballerstedt und gelangte mit diesem unter mancherlei wechselnden Schicksalen nach Kulm a. d. Weichsel in Westpreussen. Hierhin holte sie mich alsbald im Jahre 1810 zu sich.

Nachdem ich dort den ersten Unterricht empfangen, kehrte ich mit 12 Jahren nach Baireuth zurück, um das Gymnasium zu besuchen. Sieben Jahre lang genoss ich hier den Unterricht gelehrter Männer, unter denen besonders Pausch, Kieffer, Neubig, Kloeter, Held und Gabler sich meiner mit grosser Liebe annahmen, so dass ich dankbar ihrer gedenke.

Mit dem Reifezeugniss versehen, bezog ich in den Jahren 1826 bis 1828 die Universität Berlin zum Studium der Philologie und der Theologie und hörte Vorlesungen bei Böckh, Hegel, Marheineke, Carl Ritter, Heinrich Ritter und Schleiermacher. Alsdann begab ich mich für ein Semester nach Erlangen, wo ich Rapp und Winer hörte, verliess darnach die Universität, um eine längere Reise durch Deutschland zu machen. Häuslicher Verhältnisse halber verblieb ich nun ein Jahr in Kulm, ein zweites in Königsberg ebenfalls in Familien-Angelegenheiten. Jedoch vernachlässigte ich währenddessen keineswegs meine philologischen und philosophischen Studien.

Im Oktober 1833 endlich kehrte ich zur Wiederaufnahme meiner akademischen Studien nach Berlin zurück, verfiel aber sogleich in länger dauernde Krankheit, so dass ich erst vom nächstfolgenden Semester an Vorlesungen und zwar bei Böckh, Lachmann und Michelet hören konnte. Auf diese Weise vollendete ich das akademische Triennium und gedenke mich nunmehr dem Examen pro facultate docendi zu unterwerfen.

(Sommer 1834)