Zum Inhalt springen

Nachruf auf Adolf Harnack von Carl Schmidt

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Carl Schmidt
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Adolf von Harnack
Untertitel: Nachruf von Carl Schmidt
aus: Texte und Untersuchungen zur Geschichte der altchristlichen Literatur, 4. Reihe zweiter Band 1. Heft = 47. Band 1. Heft, unpaginiert
Herausgeber: Erich Klostermann und Carl Schmidt
Auflage:
Entstehungsdatum: 1931
Erscheinungsdatum: 1932
Verlag: Hinrichs
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Commons
Kurzbeschreibung: Nachruf auf Adolf Harnack
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
[[index:|Indexseite]]


[o.N.]
Adolf von Harnack

Am 7. Mai 1931 hätte Adolf v. Harnack seinen 80. Geburtstag gefeiert, und die Gelehrtenwelt des In- und Auslandes hätte dieses Tages in besonderer Weise gedacht, da die Feier einem der Heroen des Geistes galt. Unter die unübersehbare Zahl der Gratulanten würden sich auch der Verleger und der Mitherausgeber der „Texte und Untersuchungen zur Geschichte der altchristlichen Literatur“ gemischt haben, um persönlich bei dieser Gelegenheit öffentlich zum Ausdruck zu bringen, was der Jubilar für dieses Unternehmen gewesen ist, und um zugleich den aufrichtigsten den Dank für alles Geleistete zu übermitteln. Denn die T.u.U. waren seine ureigenste Schöpfung, die er selbst im Jahre 1882 durch seine epochemachende Arbeit über „die Überlieferung der griechischen Apologeten“ einleitete, und sie sind sein Lieblingsorgan bis zu seinem Heimgang am 10. Juli 1930 geblieben, in welchem der Meister der alten Kirchengeschichte die Schätze seiner tiefbohrenden Forschungen in grundlegenden Arbeiten aus dem weiten Gebiete der altchristlichen Literatur niedergelegt hat. Allein 49 Abhandlungen tragen seinen Namen und unbedingt wäre die Zahl 50 erreicht worden, wenn es dem Begründer vergönnt gewesen das 50 jährige Bestehen der T.u.U, das für das 1932 bevorsteht, zu erleben. Wie groß die Zahl der Abhandlungen ist, die auf seine nie ermüdende Anregung verfaßt und hier gedruckt sind, läßt sich wohl kaum mehr feststellen. Drei geschlossene Reihen zu je 15 Bänden, insgesamt 45 Bände, legen beredtes Zeugnis davon ab, welche Fülle von Beiträgen zur Geschichte der altchristlichen Literatur geliefert ist; sie bilden ein unentbehrliches Rüstzeug und eine Fundgrube des Wissens für alle Gelehrten, die sich mit der Geschichte der alten Kirche beschäftigen. Nach längerer Pause hat die vierte Reihe begonnen und liegt der 46. Band abgeschlossen [o.N.] vor. Die jetzt erscheinende Arbeit von Herrn Lic. Gerke[WS 1]: „Die Stellung des ersten Clemensbriefes innerhalb der altchristlichen Gemeindeverfassung und des Kirchenrechts“ ist noch ein Vermächtnis des Heimgegangenen, die in den letzten Jahren seines Lebens zu seiner alten Liebe für die Urquellen des Christentums zurückgekehrt war und in geradezu rührender Weise in seiner Abhandlung: Einführung in die Kirchengeschichte. Das Schreiben der Römischen Kirche an die Korinthische aus der Zeit Domitians (I. Clemensbrief). Übers. und den Studierenden erklärt. Leipzig, Hinrichs, 1929 – von der für seine Schüler und Hörer unvergeßlichen Lehrtätigkeit an der Universität Abschied genommen hatte. Sein Tod hat hier wie überall eine unersetzliche Lücke hinterlassen, aber das soll uns nicht hindern, sein teures Vermächtnis hoch zu halten und weiter zu pflegen. Herr Prof. E. Klostermann hat sich in dankenswerter Weise bereit erklärt, in die Redaktion einzutreten; seine Mitarbeit dürfte eine sichere Gewähr dafür bieten, dass die Leitung im Geiste des Begründers weitergeführt werden wird. Der Name Adolfs v. Harnack wird aber aere perennius mit den Tu.U verbunden bleiben.


Prof. Carl Schmidt als Redaktionsmitglied
J. C. Hinrichs’sche Buchhandlung, Leipzig

Anmerkungen (Wikisource)