Benutzer:Joergens.mi/Zellweger Laßberg

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74 theke zu Basel vor mir, und es wäre mir interessant, Fuchsgas Apographunt in herttg auf die Sprache damit zu vergleichen. Von Herrn P f n r r c r K jr eh h o f e r fand ich auch einen Brief zu Hause, er trägt mir auf, Inen, wenn ich Sie sehe, viele Empftlungetr ,tuszurichtert, und macht mir Hothung, in diesen Sommer hier zu sehen. Irt Nürnberg wird mit dem August dieses .laxes anfangend die Kunstsammlung des verstorbenen Haupt-in ttnns von 1)crst•h,tu Versteigert, darin kommen 72 alte Glasgeutülde vor, unter welchen merm•e vorzüglich schöne von dem Stand Alil~cuzell, besonders Ausser-P,hden, und Apltenzellischen Privaten; einige nach Holbeinisciten Zeichnungen. Diese Gelegenheit, solche haust-Schüze wider ins Land zu bringen, kömmt wol nicht wider. Sie würden besonders dem neuen Pfarrhof' zu Trogen zu einer bleibendenLirde dienen. Hat Herr Oberst II o n n e r 1 a g r) keinen Katalog dieser Sammlung erhalten, so will ich Inen den meinigen schiken. Vielleicht findet die Appenzellische Vaterliindische Gesellschaft etwas für sie brauchbares darin. Können Sie diesen in der höchsten Eile geschriebenen Brief nicht lesen, so sei dies die Strafe für Jr Ausbleiben ; aber Sie werden nicht viel dabei verlieren. beben Sie wol, aufrichtig geliebt und verert von Irem ergebensten Eppishausen, am 1. Juli 1825.



39. Zellweger an Lassberg.

Dieselmal, mein verehrtester Freund, hat Ihr wunderbares Gedüclrtrtiss Ihnen doch auch einen Streich gespielt, dass Sie mich einen Alonut zu frühe erwarteten. So wie ich aber schon 1) Homterlag, Joh. lionr., geb. 9. Juni 1777, gest. 14. Mai 1838. Er war Zellwegers Freund, ein eitriger Sammler von Dunstwerken, besonders Kupferstichen und Gemälden, Besitzer einer reichen Bibliothek, die mit den Bibliotheken Zellwegers und Freys heute die Gemeindebibliothek in Trogen bildet. Wahrhaft grossartig sind die Schenkungen und Vermächtnisse dieses seltenen Mannes an Gemeinde, Kirche und Schule in Trogen; besonders erwähnt sei ausser der Bibliothek nur das prachtvolle Pfarrhaus, ohne Zweifel das schönste der Schweiz. Mit ihm starb der letzte seines 1671 aus der Grafschaft Lippe eingewanderten, 1679 ins Appenzeller Landrecht aufgenommenen Geschlechtes in Trogen.75 Samstags die Eine hatte, es Ihnen zu schreiben, wird sich tneine Reise hinziehen bis gegen Ende Augusts. Nähert sich die Zeit, so frage ich bei Ihnen an, ob Sie bei hause seyen oder nicht.. Bis dahin will ich noch so viel ich kann mich der Geschichte weihen, dann mir vier Wochen Zeit geben zum besuch meiner Freunde und verschiedener Anstalten, uni nachher mich in mein Winterquartier einzumauern. Diescrt Bricl' trage ich selbst auf (attis, mit ihn ihnen Inrsönlich zu übergeben, wenn ich das (älük habe, Sie zu treffen, wo nicht, so werde iclt doch den Genuss b,ibett, mit Ihrer Irin Schwiegertochter von llineu zu sprechen, und Sie werden iuit•h schriftlich antreffen, wenn es persönlich nicht geschieht. Sie sind glüklich, alte Manuscripte zu enttleken, wie Pfarrer Frey fünfblättrigen Klee. Es scheint, als oh das Glük es ei- kennte, die alten IIandschriften seyen bei Ihnen am rechten l )•Iaufbewahrt, und, gegen seine Gewohnheit, die Binde voll den Augen wegwerfe, am auch einmal vernünftig zu handeln. Die Volks-Sage von dem Ritter von Lange.nstein ist niedlich, sie hat ganz den Charakter jener Zeit und seiner Gedichte. Die von Fuchs abgeschriebenen Fabeln folgen beikommend, und wagen schüchtern die Bitte, einen bescheidenen kleint+u Plaz in Ihrer wichtigen Sammlung einnehmen zu dürfen. Nur zum Durchlesen werden Sie sie mir künftigen Winter wohl ein-mal leihen. Herr H o n im erlag, der sich Ihnen bestens empfiehlt, sagt, es seyen für alle Glasgemälde sammethaft schon IL 50 Gebot In' Stük. Das seye für ihn zu theuer und wäre es auch fier mich, wenn es wahr wäre. Sie haben schon viele solcher gekauft und wissen, wie viel matt ohng•efähr dafür zahlt. Glaubten Sie, man könnte solche um einen massigen Preis erhalten, so würde ich Sie um Ihren Catalogus ersuchen, da llerr II o n n e r 1 a g• il ut nicht eigen besizt, sondern nur ihn bei h' ü s s l i in Zürich Salt. Kommt Herr Pfarrer 1Circlthoft•r zu Ihnen, so bereden Sie ihn, mit Ihnen zu mir zu kommen. Wir werden uns da,uu über Manches besprechen können. Ihren Leicht 1 e n finden Sie schon wieder beiliegend, weil ich mir ihn bestelle rmd im Winter lesen will. Halten Sie den Bernfischen Geschichtfm•scher, so möchte ich gerne Ihre Meinung wissen über meine Abhandlung, die erste Bevölkerung vun J. v. Lassberg.