Beschreibung des Oberamts Brackenheim/Kapitel B 27
« Kapitel B 26 | Beschreibung des Oberamts Brackenheim | Kapitel B 28 » | |||
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
| |||||
Für eine seitenweise Ansicht und den Vergleich mit den zugrundegelegten Scans, klicke bitte auf die entsprechende Seitenzahl (in eckigen Klammern).
|
Die Pfarrkirche hat im östlichen Theil des Orts eine etwas erhöhte herrliche Lage in einem von zierlichen Steinpfeilern umstellten Gärtchen, rechts an der Straße nach Klein-Gartach, und mag ursprünglich aus dem Beginn des 15. Jahrhunderts stammen. Sie hat einen starken östlich stehenden Thurm mit schönem gothischem Maßwerkfenster an der Südseite und der Jahreszahl 1562; auch das 1724 (diese Jahreszahl steht über dem Südeingang) erweiterte Schiff, zeigt noch etwas gothische Formen, wird von einem hölzernen Tonnengewölbe überdeckt und enthält mit Ölgemälden geschmückte Emporen, die Darstellungen der Geschichte Christi und der zwölf Apostel. Der oben achteckig werdende und verschieferte Thurm besitzt zwei Glocken, die größere gegossen 1857 von A. Bachert in Kochendorf, die andere 1760 von Ludwig Neubert in Ludwigsburg. Die Unterhaltung der Kirche ruht auf der Gemeinde. Der 1627 angelegte ummauerte Begräbnißplatz liegt außerhalb (östlich) des Orts.
Das gut erhaltene, hinter der Kirche gelegene stattliche Pfarrhaus wurde 1775 erbaut, ist mit einem Rococoportal geschmückt und muß von der Gemeinde unterhalten werden. Das ansehnliche, 1837 um 4800 fl. neu erbaute Schulhaus liegt frei und angenehm westlich bei der Kirche; es enthält zwei Lehrzimmer und die Wohnung des einen Schulmeisters, während der andere in einem abgesonderten Hause wohnt. Im westlichen Theil des Orts steht an der Hauptstraße das jedenfalls schon 300 Jahre alte, jedoch nicht unansehnliche Rathhaus mit einem Glockenthürmchen auf dem First. Außer diesen Gebäuden besitzt die Gemeinde noch ein Backhaus, eine Kelter mit 5 Bäumen und ein Schafhaus. Als ein hübsches Privathaus ist das des Amtsnotars Schuster von Schwaigern zu nennen.
Mit gutem, theilweise etwas Gips führendem Wasser, das ein laufender und 5 Pumpbrunnen liefern, ist der Ort reichlich versehen; der erstere wird mittelst einer gegen 200 Schritte langen, von Westen hergeführten Wasserleitung gespeist. Auch die Markung ist reich an Quellen, die bedeutendsten sind der Ochsenbrunnen, der Geigersbrunnen, der Fleckenbrunnen und der Hungerbachbrunnen, letzterer eine periodisch fließende Quelle. Im Hardtwald besteht der etwa 1 Morgen große Pelzsee, und in dessen Nähe liegen noch 2 kleinere Seen, die jedoch im Sommer austrocknen. Über die Markung fließen die Lein und der Brühlgraben. Über die Lein sind 4 steinerne und 2 hölzerne Brücken, wie auch 4 Stege angelegt, die sämtlich von der Gemeinde unterhalten werden müssen.
Die Einwohner sind ein kräftiger schön gewachsener| Menschenschlag und erreichen nicht selten ein hohes Alter; gegenwärtig zählen 6 Personen 80 Jahre und darüber. Sie sind von Charakter gutartig, ordnungsliebend, gefällig, kirchlich, gewandt im Verkehr und haben schon einige Ähnlichkeit, wie auch im Dialekt, mit den Pfälzern. Die Vermögensverhältnisse sind gut, indem ein vermöglicher Mittelstand vorherrscht; der begütertste Bürger besitzt 38 Morgen, der Mittelmann 18–20 und die minder bemittelte Klasse 5–6 Morgen Grundeigenthum. Auf angrenzenden Markungen haben die Ortsbürger etwa 60 Morgen Güter. Gemeindeunterstützung erhalten gegenwärtig 5–6 Personen.Die Hauptnahrungsquellen der Einwohner sind Feldbau, Viehzucht und Weinbau; auch die minder Bemittelten haben viel Gelegenheit zu Verdienst, der ihnen ein gutes Auskommen sichert. Von den Gewerben sind die nöthigen Handwerker vertreten; auch bestehen 2 Schildwirthschaften, ein Kaufladen, 2 Kramläden und eine Mühle im Ort mit 2 Mahlgängen, einem Gerbgang und einer Hanfreibe (über die obere Mühle s. unten).
Die große wohlarrondirte Markung, die gegen Norden und Westen an das Großherzogthum Baden grenzt, hat mit Ausnahme des Heuchelbergs eine wellenförmige, von vielen mäßig eingefurchten Thälchen und Rinnen durchzogene Lage und einen fruchtbaren Boden, der theils aus Lehm, theils aus den Zersetzungen des unteren Keupermergels, auf dem Heuchelberg aber aus den leichtsandigen Zersetzungen des Keuperwerksteins besteht; in der Leinthalebene haben sich den Wiesenbau begünstigende Alluvionen abgelagert. Auf dem Heuchelberg ist ein Steinbruch angelegt, der sehr gute, weithin gesuchte Werk- und Bausteine liefert; Gips- und Mergelgruben bestehen 1/2 Stunde südöstlich vom Ort. Das Klima ist mild und Frühlingsfröste kommen gerade nicht häufig vor; Hagelschlag gehört zu den Seltenheiten.
Die Landwirthschaft wird mit Anwendung des Brabanterpflugs und der Walze gut betrieben; zur Besserung des Bodens benützt man außer den in zweckmäßig angelegten Düngerstätten fleißig gesammelten gewöhnlichen Düngungsmitteln den Gips und den Pferch. Zum Anbau kommen die gewöhnlichen Cerealien und von diesen vorzugsweise Dinkel und Haber, ferner Kartoffeln, ziemlich viel Futterkräuter (dreibl. Klee, Luzerne, Esparsette), Angersen, Ackerbohnen, Mais, Flachs, Hanf, Mohn und Cichorie; die beiden letzteren kommen zum Verkauf nach außen. Von den Getreidefrüchten können über den eigenen Bedarf jährlich etwa 2200 Scheffel Dinkel und 1500 Scheffel Haber verkauft werden. Der ausgedehnte Wiesenbau liefert reichlich gutes Futter und ermöglicht die Haltung eines namhaften Viehstandes. Der mit Klevnern und schwarzen Rißlingen sich beschäftigende Weinbau wird in mittlerer Ausdehnung in der gewöhnlichen Weise betrieben; auf den Morgen rechnet man 2800 Stöcke,| die meist den Winter über bezogen werden. Das Erzeugniß gehört zu den mittelmäßigen und wird hauptsächlich in das Badische abgesetzt. Der höchste Ertrag eines Morgens beträgt 9 Eimer und die Preise eines Eimers bewegten sich in den letzten 10 Jahren von 23–80 fl. Die in mäßiger Ausdehnung betriebene Obstzucht beschäftigt sich vorzugsweise mit Mostsorten und Zwetschgen und erlaubt nur in günstigen Jahrgängen einen nicht bedeutenden Verkauf nach außen. Die Jungstämme werden aus der Gemeindebaumschule und aus dem Walde bezogen.Die Gemeinde besitzt 800 Morgen Waldungen (vorherrschend Laubhölzer), die jährlich 86 Klafter und 16–1800 St. Wellen ertragen; hievon erhält jeder Ortsbürger 50 St. Wellen, während das Oberholz zu Gunsten der Gemeindekasse um 15–1800 fl. verkauft wird. Außer dieser Einnahme bezieht die Gemeinde aus der Brach- und Stoppelweide 525 fl. Pachtgeld, aus der Pferchnutzung 500 fl. und aus verpachteten Güterstücken etwa 600 fl.
Was die Viehzucht betrifft, so ist die der Pferde von keinem Belang, dagegen die des Rindviehs in gutem Zustande; man hält einen tüchtigen Neckarschlag mit Simmenthaler Kreuzung und hat zur Nachzucht 2 Farren vom Neckarschlag und einen von der Simmenthalerrace aufgestellt. Der Handel mit Vieh ist von einigem Belang, während die Viehmastung nur in mäßiger Ausdehnung getrieben wird. Ein Ortsschäfer läßt den Sommer über 200, den Winter über 400 St. Bastardschafe, die auch im Ort überwintert werden, auf der Markung laufen. Die Schweinezucht (norddeutsche und halbenglische Race) kommt immer mehr in Aufnahme und gestattet gegenwärtig schon einen Verkauf von etwa 350 Ferkeln und ziemlich vielen gemästeten Schweinen.
Der Ort hat das Recht, alljährlich im Monat Juni einen Krämermarkt abzuhalten.
Außer dem gewöhnlichen Stiftungsvermögen sind nur noch unbedeutende besondere Stiftungen vorhanden, deren Zinse meist zu Brot an Arme verwendet werden.
Von Spuren aus der Vorzeit nennen wir die römische Heuchelbergstraße (Heerstraße); ein sog. Burgweg führt von Stethen über die Flur „Rummel“ in den Hardtwald, wo sich an der badischen Grenze mehrere altgermanische Grabhügel befinden. Bei Anlage der Straße nach Niederhofen ist man im Jahr 1846 eine Viertelstunde südwestlich vom Ort auf der Flur Höhfeld auf zwei Reihengräber gestoßen, die einen Schwertgriff und eine blaue Glasperle enthielten. Im Walde zwischen Stethen und Neipperg stand auf dem Schloßbuckel, von dem man eine ausgebreitete Rundsicht in das badische Unterland und in die Heilbronner und Ludwigsburger Gegend genießt, eine Burg, von der noch etwas Gemäuer und der tiefe Burggraben| sichtbar sind; sie habe Rothenbrunnen geheißen. Der Ort soll früher größer gewesen sein und sich namentlich mehr gegen Niederhofen zu erstreckt haben; daselbst besteht noch ein gepflastertes Gäßchen, das sog. Knappengäßchen, das ein Ortssträßchen gewesen sei. Im Horgberg in einem Weinberghäuschen soll ein Geist gehen.Zu der Gemeinde gehört:
Die obere Mühle mit 2 Mahlgängen, einem Gerbgang und einer Hanfreibe, 1/8 Stunde oberhalb Stethen an der Lein gelegen.
Der Ort, auch Steten, Stetten, Stettehain (1454) geschrieben, wird zuerst im Traditionen-Codex des Kl. Hirsau genannt. Dasselbe erwarb hier schon in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts mancherlei Besitz: so mehrere Güter von einem gewissen Richard, von Gehrung von Heinrieth, von des letzteren Schwestersöhnen Drutwin und Megingos von Bellenheim, Jahrestagsstiftungen aus hiesigen Gütern von dem Speirer Probst, späteren Hirsauer Abt Hertwig († 1157), ein Gut von Nendant von Böckingen (Cod. Hirs. 48a, 49a, 49b, 56a, 58a). Es kaufte weiter den 22. März 1411 von den Gebrüdern Hans und Konrad von Wunnenstein ihre 2 Drittel an der Kelterhofstatt mit aller Freiheit und Zugehör um 70 fl., den 23. Okt. 1412 von Peter von Helmstadt und seiner Frau Christine Babnoltin das 3. Drittel daran um 43 fl. Allein den 19. Juli 1438 vertauschte es seine hiesigen Besitzungen, ausgenommen das Patronatrecht der Kirche, mit anderen in dieser Gegend gegen ihm näher gelegene Güter an Württemberg (St.-A.).
Stethen hatte ursprünglich seinen eigenen Adel, von dessen Mitgliedern jedoch nur Emhard und Heinrich als Zeugen Adelhelms von Schwaigern ums J. 1160 genannt werden (Cod. Hirs. 50a). Am Ende des 13. und im 14. Jahrhundert kommt eine Familie Grau von Stethen, mit den Nippenburg verschwägert, vor (Klunzinger 4, 207).
Der Ort erscheint zuerst in gräflich vaihingischem und durch dieses Mittelglied in württembergischem Besitz. Er gehörte zum Heuchelberger Stab und theilte daher die Geschicke Klein-Gartachs, namentlich in den Jahren 1485–1571 das der Verpfändung an die Familie von Gemmingen, aus welcher Dietrich von G. schon 1358 dem Stift Sinzheim allen seinen hiesigen Besitz und 1390 der Kunigunde von Nippenburg, Georg Grau’s von St. Wittwe, einen Hof allhier abgekauft hatte.
Begütert, namentlich durch Besitz von Lehen, waren hier mehrere adelige Familien, besonders die von Wunnenstein. Den 12. Juli 1304 belehnte Graf Konrad von Vaihingen den Johann von Wunnenstein mit der Vogtei über des Klosters Hirsau Gut allhier; den 28. Okt. 1324 verglich sich das Kloster mit diesem Wunnenstein dahin, daß es demselben aus seinem hiesigen Hofe 51/2 Pfd. Hllr. als Vogtrecht an Martini geben, und daß er und seine Erben über| das sonstige hiesige Gut des Klosters Vögte und Herrn sein sollen, wie dies von Alters Herkommen sei. Den 22. Mai 1396 erhielt Wilhelm von Wunnenstein die halbe Vogtei über das Dorf und des Klosters Gut, auch den Laienzehenten von dem Grafen Eberhard dem Milden zu Lehen, den 13. April 1454 Konrad von Wunnenstein, der sich nach Stethen schrieb, verschiedene Wiesen und Äcker von dem Grafen Ludwig von Württemberg. – Um die Mitte des 14. Jahrhunderts empfing Wilhelm von Kirchhausen die Vogtei über des Klosters Gut allhier als ein württembergisches von Vaihingen herrührendes Lehen (Sattler, Gr. 4. Fortsetzung Beil. S. 323). – Im Jahr 1400 wurde Dietrich von Gemmingen mit 1/3 des hiesigen Korn- und Weinzehnten von Graf Eberhard dem Milden belehnt; den 5. Juni 1584 verkaufte ein gleichnamiger Gemmingen sein Fünftel am hiesigen kleinen Zehnten gegen 31/2 fl. Jahresgült an die Gemeinde Stethen, während die Familie ihre sonstigen hiesigen Zehenten und Gefälle bis zum J. 1835 behielt (s. u.). – Den 5. Juni 1437 wurde zwischen den Grafen Ludwig und Ulrich von Württemberg einerseits und Eberhard und Reinhard von Neipperg andererseits durch den Grafen Bernhard von Eberstein wegen der beiderseitigen Ansprüche an die Vogtei des Dorfes Stethen dahin geurtheilt, daß die von Neipperg nicht mehr Recht haben sollten, als ihre Rechtsvorgängerin, die Jungfrau Else, welche die Hälfte von dem gehabt, was der Stab zu Stethen gegeben und davon gefallen; den 30. Juni 1587 verkaufte Reinhard von Neipperg alle seine bisher hier eigenthümlich innegehabte Gefälle und Güter, es sei an Hofgütern, Zehenten, beständigen ewigen ablösigen oder flurlichen Geld-, Heller-, Frucht-, Gäns-, Hennen-, Hühner- und allen anderen Zinsen sammt deren anhangenden Rechten und Gerechtigkeiten um 1050 fl. an Herzog Ludwig von Württemberg; doch hatte die Familie noch nach dem Lagerbuch von 1606 Antheil an der niederen Gerichtsbarkeit (St.-A.). – Im J. 1440 besaß Konrad von Helmstadt hier einen Lehenhof. – Im 15. und 16. Jahrhundert hatte die Familie Aschmann Äcker und Wiesen hierselbst als württembergische Lehen, dieselben fielen jedoch im J. 1572 heim und wurden in Zinslehen verwandelt. – Auch wird die Familie von Seldeneck als Besitzerin eines hiesigen Burgstadels in späterer Zeit aufgeführt (Klunzinger 4, 207). – Das Stift Wimpfen war hier schon nach seinem Urbar von 1295 gefällberechtigt und besaß insbesondere 4/5 des großen und kleinen, sowie des Weinzehenten; den 5. Juni 1584 verkaufte es seine 4/5 des kleinen Zehenten an die Gemeinde Stethen, welche dafür an den bisher mit diesem Zehenten vom Stifte ausgestatteten Pfarrer 14 fl. Jahresgült zu zahlen übernahm. Seine 4/5 am großen Frucht- und Weinzehenten kamen bei der Säkularisation an das Großherzogthum Hessen, welches dieselben am 9. Sept. 1812 an die Gesellschaft Bube,| Merkle und Compagnie in Heilbronn abtrat. Die Gemeinde selbst erwarb nun aber den 13. Juli 1833 den Antheil jener Gesellschaft um 13.000 fl., den 23. April 1835 das Gemmingensche Fünftel am großen Zehenten um 5000 fl. und 1838/9 den besonders getrennten Schulzehenten um 1400 fl.Aus der Geschichte des Ortes verdienen noch folgende Einzelheiten bemerkt zu werden. Den 12. Aug. 1415 wurde zwischen Württemberg und dem Kloster Hirsau wegen des Waldes in Stethen ein Vergleich geschlossen, dem zufolge Hirsau einen Waldschützen aufstellen, beeidigen, und zu 2/3, Württemberg aber zu 1/3 besolden, und von dem, was über die Schützenbesoldung und die jährlichen Beitrage in die Höfe und Lehen durch Verkauf aus dem Walde erlöst würde, Württemberg 1/3 gehören solle. – In der Nacht vom 6./7. Okt. 1840 von 91/2–3 Uhr Morgens brannten hier 28 Haupt- und Nebengebäude ab, wodurch 19 Familien betroffen wurden.
Das Patronat der hiesigen, den Aposteln Philippus und Jakobus geweihten Kirche stund ursprünglich dem Kloster Hirsau zu. Den 31. Juli 1401 ordnete zwar Pabst Bonifacius IX. die Inkorporation dieser Kirche, sowie der Kirchen zu Möttlingen und Maichingen ans Kloster an, allein diese Inkorporationen kamen nicht vollständig zum Vollzug, denn noch im J. 1465 inkorporirte P. Paul II. die Maichinger Kirche von Neuem dem Kloster mit Berufung auf die Anordnung seines Vorgängers, und was die Kirche zu Stethen betrifft, so wird später dieser Inkorporation nicht mehr gedacht. Zwar behielt sich das Kloster den 19. Juli 1438 ausdrücklich das Patronat bevor (s. ob.), allein den 22./23. Febr. 1454 vertauschte es dasselbe an den Grafen Ludwig von Württemberg. Graf (sp. Herzog) Eberhard im Bart verwandte diese Kirche wie auch die Brackenheimer Johanniskirche zur Ausstattung der neugegründeten Universität Tübingen (s. die Urkunden vom 13. Nov. 1476 u. 17. Jan. 1486, ob. S. 184), allein schon im J. 1488 verkaufte die Universität „die mit der Kirche zu Stethen verbundenen Zehenten nebst sonstigen Einkünften“ insbesondere dem Patronatrechte um 2200 fl. an das Stift Wimpfen. Nach der Säkularisation dieses Stiftes kam dessen Besitz an das Großherzogthum Hessen, welches noch heutzutage den hiesigen Pfarrsatz inne hat.
Im J. 1481 genehmigte die Universität Tübingen die Stiftung einer Frühmesse allhier, welche Schultheiß, Gericht und Gemeinde samt dem Pfarrer zu verleihen hatten (s. Klunzinger 2, 186).
« Kapitel B 26 | Beschreibung des Oberamts Brackenheim | Kapitel B 28 » | |||
Für eine seitenweise Ansicht und den Vergleich mit den zugrundegelegten Scans, klicke bitte auf die entsprechende Seitenzahl (in eckigen Klammern).
|