Beschreibung des Oberamts Stuttgart, Amt/Kapitel B 4
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Das Pfarrdorf Bothnang am Zusammenfluß mehrerer Bäche, welche vereinigt den Feuerbach bilden, theils an einem südlichen Abhange, theils auf einem zwischen zwei sanften Einteichungen sich hinziehenden Flachrücken gelegen, ist mit gesundem Quellwasser reichlich versehen. Das stille Dorf gewährt von der Anhöhe aus ein äußerst liebliches Bild, da seine nächste Umgebung meist aus Baumgütern besteht, zwischen denen Bleichen, wie Schneefelder, herausblicken und seine Feldmarkung rings um mit bewaldeten Anhöhen begrenzt ist. Die Anlage des Orts ist unregelmäßig; die Wohnungen sind meist klein, einstockig und unansehnlich. Die Ortsstraßen wurden in neuerer Zeit in besseren Stand gebracht und durchaus gekandelt. Die Entfernung von Stuttgart beträgt 3/4 Stunden auf dem nächsten Wege, welcher 1845–47 auf Bothnanger Markung vielseitige Verbesserung erhielt. Da aber diese Straße über einen Bergrücken führt, der auf der Seite gegen Stuttgart sehr steil abfällt, so sind die Bothnanger, die mit beladenen Wagen zur Stadt fahren wollen, genöthigt, einen 23/4 Stunden langen Weg über Feuerbach, welcher auf Bothnanger und demnächst auch auf Feuerbacher Markung kunstgerecht hergestellt ist, einzuschlagen. Durch weitere Straßen steht der Ort mit der Solitude und vermittelst des übrigens kaum practicabeln s. g. Weinweges, mit Vaihingen in Verbindung.
Die Kirche steht etwas erhaben; auf dem Westgiebel derselben ruht ein armseliger, im Jahr 1754 aus Holz erbauter Glockenthurm. Auf dem Thurme hängen zwei Glocken, von denen die größere laut Inschrift 1843 in Stuttgart gegossen wurde; die kleinere hat die Umschrift: Johann Melchior Ernst goß mich in Minchen 1678. Der Begräbnißplatz, welcher früher die Kirche umgab, ist zu einer Gemeindebaumschule verwendet; ein neuer wurde östlich vom Ort angelegt. Die Baulast der Kirche hat die Stiftungspflege, welche die Kirchen- und Kultkosten bestreitet, und deren ganzes Activvermögen an Geld im Jahr 1849 blos 2465 fl. betrug. Das wohnliche, wohl erhaltene Pfarrhaus, für dessen Unterhaltung der Staat zu sorgen hat, liegt ziemlich weit von der Kirche entfernt am Westende des Orts an der Hauptstraße. Das Schulhaus 1812 für die jetzige Bestimmung erkauft, 1843–44 erweitert, steht unweit der Kirche am Ende des Dorfs gegen Feuerbach und befindet sich in gutem | Zustand. An der Schule unterrichten ein Schulmeister, ein Unterlehrer und ein Lehrgehülfe. Neben der, seit 1843 den Winter über bestehenden Industrieschule für Mädchen, welche durch jährliche Beiträge der Centralleitung des Wohlthätigkeitsvereins unterstützt wird, ist im Frühjahr 1850 eine Kleinkinderschule in’s Leben getreten, wozu Mitglieder der königlichen Familie und wohlthätige Frauen in Stuttgart die Mittel boten. Die fleißigen Einwohner sind lebhafter Gemüthsart, witzig, geschmeidig und vielleicht dadurch etwas verdorben, daß sie mit ihrem Verkehr vorzugsweise auf Stuttgart und Ludwigsburg angewiesen sind. Der Ort ist im Ganzen unbemittelt und mit mehr als 150.000 fl. versicherter Passivcapitalien belastet. Die Bewohner sichern sich aber durch Waschen und Bleichgeschäfte, welches 100 Familien beschäftigt, ihr Auskommen mehr, als wenn sie auf den Ertrag ihrer kleinen Markung angewiesen wären. Der Grundbesitz der 6 begütertsten Ortsangehörigen bewegt sich zwischen 6 und 10 Morgen. In keinem Ort des Bezirks werden verhältnißmäßig so viele Kinder geboren als hier, dagegen ist auch die Sterblichkeit im Verhältniß zu den Einwohnern am größten.Allhier wurde als Sohn des Pfarrers am 7. Juli 1739 geboren: Wilh. Ludw. Weckherlin, bekannt als Journalist von anziehender Darstellungsgabe und durch die Schicksale, welche ihm seine Unbesonnenheit, sein Freimuth und sein Hang zur Satyre zuzogen. Er studirte in Tübingen die Rechte, lebte sodann in Straßburg, Paris und Wien; von hier verwiesen in Regensburg, Augsburg und Nördlingen. Nachdem er auch von hier verbannt war, begab er sich in das nahe gelegene wallersteinische Dorf Baldingen, wurde aber arretirt und saß vier Jahre als Gefangener auf dem wallersteinischen Schloß Hochhaus. Im Jahr 1792 freigegeben, wandte er sich nach Anspach, wurde aber alsbald auch hier auf einige Tage eingesetzt; er starb noch in demselben Jahre am 24. Nov. Seine Hauptschriften sind: Anselmus Rabiosus, Reise durch Ober-Deutschland 1778 und die periodischen Schriften Chronologen, das graue Ungeheuer nebst dessen Fortsetzungen den Hyperboreischen Briefen und den Paragraphen.
Die Ortsmarkung ist meist uneben und hat einen im Allgemeinen fruchtbaren, theils mergeligen, theils lehmigen Boden, der zuweilen mit leichtem Sand gemengt ist. Wegen ihrer Lage und der unbedeutenden Ausdehnung der Äcker, werden diese ohne Flurzwang, in der Regel nur mit der Haue und mit dem Spaten bearbeitet. Von den gewöhnlichen Cerealien baut man Dinkel, Gerste und Weizen; der Ertrag an Dinkel wird zu 6 Scheffel, an Gerste zu 4 Scheffel und an Weizen zu 4 Scheffel angegeben. Kartoffel, Angersen, Welschkorn, wenig Hanf, Erbsen, Linsen und in neuerer Zeit etwas Mohn sind die Bracherzeugnisse, die in | Anbau kommen. Nach Außen findet kein Verkauf der Felderzeugnisse statt, da sich in Bothnang beinahe keine Familie befindet, die sich von dem Ertrag ihrer Felder ernähren könnte. Die geringsten Ackerpreise sind 150 fl., die mittleren 500 fl. und die höchsten 800 fl. Im Verhältniß zu der übrigen Markungsfläche ist der Wiesenbau ziemlich ausgedehnt; die Wiesen sind durchgängig zweimädig und liefern, obgleich sie nicht bewässert werden können, ein sehr gutes, nahrhaftes Futter, von dem ein Theil noch nach Außen verkauft wird. Die Preise eines Morgens sind 7–800 fl. Der Weinbau wird auf etwa 100 Mrg. betrieben, die durchaus eine südliche Lage und einen für denselben günstigen Keupermergelboden haben und mit Silvanern, Gutedeln, Trollingern und Elblingen bestockt sind. Die Weinpreise stellen sich etwas niedriger als in Stuttgart. Der Morgen Weinberg kostet 7–800 fl. Die nicht unbeträchtliche Obstzucht beschäftigt sich meist mit Mostsorten und in neuerer Zeit auch mit feinerem Tafelobst. Der Ertrag in mittleren Jahren wird zu wenigstens 10.000 Sri. angenommen. Das Obst wird theils gemostet, theils nach Außen verkauft. Die Rindviehzucht ist im Verhältniß zur Markung nicht unbedeutend; eine gute Landrace veredelt sich immer noch durch Simmenthaler Farren; letztere wurden durch Vermittlung der Gemeinde, welche die ihr obliegende Zuchtstierhaltung an Pächter verleiht, angeschafft. Das Vieh wird hauptsächlich der Milch wegen, die täglich nach Stuttgart getragen und dort abgesetzt wird, gehalten. In gewerblicher Beziehung ist Bothnang verhältnißmäßig sehr bedeutend, da beinahe jeder Bürger eine Bleiche besitzt und neben dieser noch Wäscherei treibt. Schon um’s Jahr 1600 war das Bleichen eine Hauptbeschäftigung der Bothnanger; Herzog Friedrich I. wollte ihnen zwar im Interesse seiner Uracher Bleiche diesen Erwerb nehmen, wurde jedoch vermocht, einige Zeit lang noch zuzusehen, und es gelang dem Dorfe, sich diesen Nahrungszweig zu retten. Gegenwärtig sieht man am Samstag und häufig auch an anderen Wochentagen jahraus jahrein die Erwachsenen schwer beladen den unbequemen Weg nach Stuttgart und Ludwigsburg wandern, um ihren Kunden das frisch gewaschene Weißzeug oder gebleichte Leinwand zu bringen und wieder neue Arbeit von ihnen abzuholen. Eine großartige mit Dampfeinrichtung betriebene mechanische Bleiche nebst Trockenhaus von Scholl und Comp. ist gegenwärtig nicht mehr im Betrieb, wie auch die übrigen Bleichgeschäfte in neuerer Zeit, durch das Emporkommen der Schnellbleichen etwas abnehmen. Östlich vom Ort befindet sich eine Ziegelhütte; die übrigen Gewerbe, mit Ausnahme mehrerer Schneider und Schuster, welche nach Stuttgart arbeiten, dienen nur dem örtlichen Bedürfniß. Seit 1848 besteht ein Gemeindebackhaus. In dem Orte werden gegenwärtig vier Schildwirthschaften betrieben. Viele | Einwohner arbeiten im Taglohn in den Stuttgarter Weinbergen und Gärten und sind namentlich bei Straßenanlagen, Grabarbeiten und in Steinbrüchen wegen ihrer Geschicklichkeit und ihres eisernen Fleißes sehr gesucht.Das Gemeindevermögen bestund im Jahr 1849 an Activen in 3435 fl., worauf 9203 fl. Passiven haften, so daß ein Deficit von 5768 fl. vorhanden ist. Das zwölf Morgen große Gemeindegut, wurde in den Jahren 1844–48 mit Kernobstbäumen bepflanzt und an Ortsangehörige in Pacht gegeben. An Armenunterstützung werden von der Gemeinde jährlich 200–250 fl. aufgewendet. Gemeindenutzungen finden nicht statt, dagegen genießen die Ortsangehörigen die Vergünstigung, alljährlich in den K. Parken Leseholz sammeln zu dürfen.
Das große Zehentrecht steht hälftig dem Staat (von der Bebenhauser Pfleg Stuttgart her), hälftig der Universität Tübingen zu. Das Recht zum Bezug des kleinen – sowie des Heuzehentens kommt in Folge der Verwandlung des Pfarreinkommens ebenfalls dem Staate zu; auf 41 Morgen Wiesen hat die Gemeinde den Heuzehenten. Weinzehentherr ist in den alten Weinbergen die Universität Tübingen, dagegen bezieht der Staat, als Novalzehenten, den Zehenten aus allen seit dem Jahr 1601 angelegten Weinbergen. Außerdem ruhen noch gegenwärtig auf der Gemeinde Hellerzinse und Fruchtgülten, jedoch in unbedeutendem Betrag.
Nach der Sage soll Bothnang früher aus 3 Höfen bestanden haben; von denen der eine am Ende des Flachrückens zwischen dem Feuerbachthal und dem Gnauppenthälchen lag (die Äcker, welche an die Feuerbacher Markung anstoßen, heißen Unter-Bothnanger Äcker), der andere in der Gegend, wo jetzt Bothnang steht und der dritte in dem K. Park, unfern des Ursprungs des Buberlesbachs. Auf den Unter-Bothnanger Äckern fand man bei einer kleinen Untersuchung Reste von Grundmauern, römische Ziegel und Bruchstücke von römischen Gefäßen, worunter einzelne von feiner Sigelerde waren. Hierdurch wurde die ehemalige Ansiedelung der Römer auf dieser Stelle hinlänglich nachgewiesen (s. auch den allgem. Theil).
Geschichtlich tritt Bothnang, welches Wort aus dem Mannsnamen Boto und Ang= (Feld) zusammengesetzt ist, in sehr früher Zeit hervor, als noch den Grafen von Calw die Grafschaft in diesen Gegenden zustund, nämlich als Botenanch im Jahr 1075 unter den Orten, wo Kl. Hirschau durch die Gunst des Grafen Adelbert von Calw Güter erhalten hatte (Wirt. Urk. Buch 1, 279 vergl. mit Cod. Hirsaug. S. 32. ed Stuttg.); noch um’s Jahr 1150 wurde dasselbe Kloster von Rickowo von Offenhausen mit einem hiesigen Feldstück bedacht. Im Jahr 1281 trat Kl. | Bebenhausen durch Kauf in den Hirschauer Besitz ein (Annal. Bebenhus. bei Hess. Mon. Guelf. 259).Die Vogtei und Grundherrschaft gehörte den Herren von Frauenberg und kam mit Feuerbach (s. unten), welches dieselben Herren besaßen, an die von Winterstetten, Venningen und Heusenstamm (der letztgenannten Herren Stammschloß liegt in der Grafschaft Katzenellenbogen): im November 1481 erkaufte Graf Eberhard von Württemberg den halben Weiler Bothnang von Konrad und Bernhard Schenken von Winterstetten, Eucharius von Venningen und Martin und Eberhard von Heusenstamm (Steinhofer 3, 344. Sattler, Grafen 3, 153. Scheffer 70); Württemberg hatte übrigens schon früher Bezüge vom hiesigen Ort; nach dem Stuttgarter Zinsbuch von 1451 hatte an 11 Vogthühnern und 22 Sri. Vogthaber Württemberg die eine Hälfte, jene Edelleute die andere.
Die hiesige Pfarrkirche ist im Jahr 1483 aus einer Kapelle, welche Filial von Feuerbach war, erwachsen; sie wurde selbst wieder Mutterkirche von Heslach, welches im Jahr 1751 jedoch wieder abgetrennt wurde.
Auf der Markung Bothnang liegen die durch die Straße von Stuttgart nach Leonberg geschiedenen, zwei zur Krondotation gehörigen Wildparke, der eine für Rothwild, der andere für Schwarzwild, welche unter König Friedrich im Jahr 1815 angelegt, unter der gegenwärtigen Regierung namhafte Veränderungen und Verschönerungen erhielten.
Der mit Laub-und Nadelholz mäßig bestockte Rothwild-Park hält 1718 Morgen und ist gegen Nordwesten von der Stuttgart–Leonberger Straße, gegen Osten und Süden von der Stuttgart–Calwer Straße, gegen Westen von den Walddistrikten Neuwald und Kaufhau und von dem Bärenbachthälchen begrenzt. Derselbe bildet mit Ausnahme des unbedeutend eingefurchten Glemsthälchens und des etwas tieferen Bärenbachthälchens, eine gegen Süden sich sanft neigende Hochebene. Eine eigenthümliche Stille ruht über dieser Gegend, deren fremde Physiognomie den Besucher ganz seltsam anspricht; besonders überraschen die beiden im Park gelegenen Seen (Bärensee und Pfaffensee), die viele Ähnlichkeit mit den Hochseen des Schwarzwaldes haben und durch die reine Waldluft, die um sie weht, diesen noch näher verwandt werden. Die Glems entspringt im Park auf der sogenannten Glemswiese, wo in der Nähe des Futterhauses ihre frische, klare Quelle in einen einfachen hölzernen Brunnen gefaßt ist, dessen Ablauf dem Pfaffensee zufließt.
Der bei der Solitude beginnende Bärenbach oder Bernhardsbach, eine Zeit lang die westliche Grenze des Parks bildend, fließt weiter unten in den Bärensee, der seinen natürlichen Ablauf in die Glems sendet, aber künstlich dem Pfaffensee zugeführt wird (s. den allgem. Theil). Der vom Staat in Gemeinschaft mit der Stadt Stuttgart in den 1830er Jahren | angelegte dritte See liegt zuweilen trocken. Die stille Abgelegenheit dieser Gegend, der Reichthum an Quellen, Bächen und Seen, die verschiedenen Holzarten, die äsungreichen Waldwiesen und Blösen lockten von jeher das Wild in diese Gegend, daher schon Herzog Karl hier auf einer terrassenförmigen Anhöhe, an deren Fuß der langgestreckte Bärensee liegt, ein Jagdschloß, das sogenannte Bärenschlößchen erbaute, welches durch ein Jagdfest, das der Herzog dem Großfürsten Paul, nachherigen Kaiser von Rußland, zu Ehren im Jahr 1782 hier veranstaltete, einige Berühmtheit erlangte. Das Bärenschlößchen kam 1817 zum Abbruch und ist durch einen Jagd-Pavillon, der früher in Freudenthal stand, ersetzt worden; es ist ein einfaches massives Gebäude, das nur einen, mit Jagdgemälden und Hirschgeweihen geschmückten Saal enthält. Von demselben gehen zwei schnurgerade Alleen, Richtstätten, gegen die Solitude und den Pfaffensee; erstere wird von einer dritten Allee, welche von dem östlichen Parkwächtershäuschen ausgeht, beinahe in der Mitte des Parks, am Jägerhaus, einer freundlichen einstockigen Wohnung des Hofjägers, durchkreuzt. Der Parkjäger, dem die Aufsicht über die Parke übertragen ist, wohnt am südwestlichen Ende des Parks in demBruderhaus, das seinen Namen von seiner ursprünglichen Bestimmung als Kloster von Franziskanern tertiae regulae hat. Die Reformation hob diesen Convent auf; im Landbuch von 1624 erscheint das, damals zum Amt Leonberg gehörige Haus, schon als Sitz eines Forstknechts, nachher Försters; es heißt hier „das Bruderhaus in den Maden“, das ist in dem Madenthale, wie hier das Glemsthal genannt wird, das erst weiter thalabwärts letzteren Namen erhält. Das in gutem Stand erhaltene Wohnhaus mit seinen Nebengebäuden hat kein klösterliches Aussehen mehr und nur die stille Lage erinnert noch an seine frühere Bestimmung. An den Thoren des Parks, der mit einem Bretterzaun umfriedigt ist, wohnen die Parkwächter in freundlichen Häuschen.
Der Rothwildstand ist auf 200 Stück Edelwild und eben so viel Damwild festgesetzt, das Wild wird regelmäßig gefüttert – und der Zuwachs zur guten Zeit weggeschossen. In dem Park befinden sich drei Futterhütten, in welchen das Heu- und Strohfutter aufbewahrt wird; die eine steht beinahe in der Mitte des Parks auf der sogen. Glemswiese, in einer sanften Einteichung des hier beginnenden Glemsthälchens, und in der Nähe derselben das erst 1843 massiv erbaute Schießhäuschen, ein zwölfeckiges Gebäude, dessen Dach mit Hirschgeweihen geziert ist. Ein ähnliches 1841 erbautes Häuschen und eine alte Futterhütte, stehen westlich vom Bärenschlößchen auf der sogenannten Hirschwiese, der dritte Futterplatz, nur mit einfacher Futterhütte, befindet sich auf dem sogenannten Dammgarten im nördlichen Theile des Parks.
| Der 659 Morgen große Schwarzwild-Park wird südwestlich von der Stuttgart–Leonberger Straße, nördlich von der Bothnang–Solituder Straße, nordwestlich von Bothnanger Feldern und östlich von Waldungen, die einen steilen Hang gegen den Metzgerbach bilden, begrenzt. Derselbe ist theils eben, theils von zwei tief eingeschnittenen Schluchten durchzogen, deren dicht bewaldete Gründe dem im Park entspringenden Buberlesbach und einem Seitenbach desselben als Rinnsale dienen. Die Bestockung ist hier dichter als im Rothwildpark; Eichen und Buchen, die den schwarzen Bewohnern das von ihnen so gesuchte Äckerig liefern, sind vorherrschend. Der Stand des Schwarzwilds ist auf 40 Stücke bestimmt und der Zuwachs wird bei dem sogenannten Saufang, wo ein Schießhäuschen sich befindet, waidmännisch weggeschossen. Im Park besteht eine Baumschule, in welcher Obst- und Waldbäume gezogen werden; eine Parkwächterswohnung, ähnlich den drei in dem Rothwildpark sich befindenden, steht an der Straße von Bothnang nach der Solitude.Sämmtliche Wohnungen in den beiden Parken, deren Einwohnerzahl 25 beträgt, liegen 1/2–5/4 Stunden von ihrem Mutterort Bothnang entfernt.
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