Beschreibung des Oberamts Biberach/Kapitel B 14
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2) Hailers, kathol. Einödhof mit 13 Einwohnern, 1/4 Stunde von Fischbach auf der Anhöhe gelegen, eine alte Zugehörung der Herrschaft Horn-Fischbach.
3) Horn. Schloß und Gut mit 3 Einwohnern, auf einer mäßigen Berghöhe, 1/4 Stunde von Fischbach, mit einer lieblichen Aussicht in das Rißthal. Das Schloß bildete mit Zugehör ehemals ein eigenes Rittergut, das zum Canton Donau steuerte. Zu dem Gut gehörten oder waren nach und nach damit verbunden worden: Horn, Fischbach, Bebenhaus, Häußern, Kemnat, Möselsberg, Rehmoos und auswärtige Güter und Gefälle. Die Herrschaft war mit wenigen Ausnahmen österreichisches Lehen; Forst und Jagd waren eine Zugehörde des Kirchberger-Hürbler Forsts, wovon 1699 ein Theil von Graf Albert Fugger von Kirchberg um 11.000 fl. an das Kloster Ochsenhausen verkauft worden ist. In den Besitz der Herrschaft Horn waren schon 1399 und theilweise schon früher die von Essendorf gekommen, und es entstand dadurch eine eigene Linie der von Essendorf zu Horn, s. O. A. Waldsee S. 173. Nachdem der Essendorfische Mannsstamm mit Heinrich von Essendorf 1569 ausgestorben war[1], erboten| sich die Verwandten durch die weibliche Linie 1572, für Einsetzung in die Lehenbesitzungen dem Erzherzog Ferdinand 10.000 fl. zu zahlen. Ihre Bitte wurde nicht gewährt, und 1578 wurde das Lehen dem Lothar Philipp v. Staufenberg käuflich überlassen. Im Jahre 1748 verkauften Joseph und Lothar Phil. v. Staufenberg Schloß und Herrschaft an das Kloster Ochsenhausen für 160.000 fl., und 7500 fl. Laudemium für den Lehenhof. Das Kloster wurde nun auf die Dauer des Staufenbergischen Mannsstammes mit der Herrschaft belehnt. Das Kloster Ochsenhausen errichtete auf Horn beträchtliche Ökonomie-Gebäude, die zu einer bedeutenden Landwirthschaft benutzt wurden. Vor ungefähr 40 Jahren wurden diese Gebäude abgebrochen bis auf den kleinen Theil, der noch steht. Jetzt sind die Güter von Seiten des Staates, an den sie von dem Fürsten v. Metternich mit Ochsenhausen gekommen sind, einzeln verpachtet. Bei dem Schloß Horn finden sich auch noch die Spuren eines ältern Schlosses.4) Kemnat, kathol. Weiler, Fil. von Bellamont mit 72 Einwohnern, auf der Höhe, C. A. und F. A. Ochsenhausen, Zehenten und Gefälle bezieht der Staat. Der öfters sich wiederholende Name Kemnat, Kemmnate, Caminata, hat die Bedeutung von Kammer, Wohnung, Haus, und wurde besonders von einem festern Hause gebraucht, einem Mittelding zwischen Burg und Haus. Im Übrigen s. o.
5) Küfers, Hof mit 5 Einwohnern, Zehnt- und Lehen-Verhältnisse etc. wie oben.
6) Möselsberg, Hof mit 6 kathol. Einwohnern, die Zehent- und Lehengefälle etc. wie oben.
7) Rehmoos, Hof mit 11 kathol. Einwohnern. Die Gefälle und den größeren Theil des Groß- und Kleinzehenten bezieht der Staat, den Überrest die Pfarrei Eberhardszell. „Das Gesäß und Gütlein Rhömos“ war als österreichisches Lehen im Besitze der v. Essendorf; 1533 erhalten die Brüder v. Neideck von Österreich die 2 Höfe zu Rehmoos zu Lehen; durch Heirath mit einer Neideck kamen solche 1567 an Jacob Reichlin v. Meldegg, bei dessen Familie sie sich bis 1712 erhielten.
- ↑ Nach einer Mittheilung des Herrn Rectors M. Finkh in Reutlingen befindet sich in der Kirche zu Maulbronn ein Grabstein mit folgender Inschrift: Als man zählt 1570 Jahr uff den dritten Tag Juni, starb der edle und fest Balthassar v. Essendorf, der letzt seines Stamms, dem Gott gnedig sei.