Beschreibung des Oberamts Biberach/Kapitel B 34

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
« Kapitel B 33 Beschreibung des Oberamts Biberach Kapitel B 35 »
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Für eine seitenweise Ansicht und den Vergleich mit den zugrundegelegten Scans, klicke bitte auf die entsprechende Seitenzahl (in eckigen Klammern).
|
34. Gemeinde Rißeck
mit Haldenhäuser und 273 Einwohnern.
1) Rißeck, ein kathol. vormals Warthausisches Kirchdorf mit 262 Einwohnern, 7/8 Stunden südlich von Biberach, wovon es Filial ist, C. A. und F. A. Ochsenhausen. Die Grund- und Lehengefälle beziehen die Universität Freyburg und die Kirchenpflege Biberach, die Zehenten die letztere. Rißeck hat eine schöne, hohe Lage auf einem Bergvorsprung des Rißthales; besonders schön liegt die kleine Kirche an der Spitze des Dorfes. Die Kirche hat ihren eigenen Stiftungsfonds, auf welchem die Baulast, aushülflich auf der Gemeinde, ruht.| Der Nahrungsstand ist ziemlich gut. Der Ort hat auch 2 Schildwirthschaften und 1 Bierbrauerei. Auffallend hoch ist hier sowohl das Verhältniß der Sterblichkeit als das der unehelichen Kinder.

Den Antheil der Kirchenpflege Biberach an der Grundherrschaft besaßen ehemals die Weißhaupt zu Biberach, die ihn theils als östreichisches Lehen inne hatten, theils (1466) von dem Kloster Ochsenhausen für frei und eigen gekauft hatten, doch so, daß der Herrschaft Warthausen ihre Gerechtigkeit, Vogtrecht und Gerichtsbarkeit vorbehalten sey. 1493 kam die Kirchenpflege Biberach durch Kauf in den Besitz. Ehemals gab es auch Edle v. Rißeck, sie waren bei der Gründung des Klosters zugegen, und bei verschiedenen Schenkungen Zeugen, s. Oberstetten.

2) Haldenhäuser, kathol. Weiler mit 11 Einwohnern, unterhalb Rißeck an der Straße von Biberach nach Waldsee gelegen. Im Übrigen wie oben.