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Beschreibung des Oberamts Künzelsau/Kapitel B 27

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27. Kocherstetten,
Gemeinde III. Kl. mit 681 Einw. a) Kocherstetten, Pfarrdorf, 619 E., wor. 2 Kath. Fil. von Amrichshausen; b) Buchenmühle, Weiler, 20 ev. Einw.; c) Schloß Stetten, Weiler, 42 Einw., wor. 2 Kath.
Am Fuß des Schloßberges, von dessen Spitze der gewaltige Bau des alten Schlosses Stetten herabsieht, breitet sich der freundliche Ort im Kocherthal aus. Bewaldete Höhen zur Linken, Rebengelände an den Berghängen des rechten Kocherufers umgeben| das Dorf. Unterhalb desselben macht der Kocher eine plötzliche Wendung von Nord nach West. Den Ort durchfließt ein Bach mit raschem Fall, an dessen Ufern sich der größte Theil des Dorfes angebaut hat. Unter den Häusern des Dorfes finden sich manche stattlich große Gebäude, darunter alte Holzbauten mit geschnitzten Eckbalken, dem größten Theil nach aber sind sie weniger ansehnlich als auf der Hochebene. Durch die Fassung des Ortsbaches hat das Dorf an Reinlichkeit gewonnen.

Die Kirche, einst der Jungfrau Maria geweiht, bestand jedenfalls schon 1366 und dürfte etliche Jahre zuvor erbaut sein. Sie liegt im obern Theil des Dorfes. Über dem westlichen Haupteingang befindet sich eine spätgothische Fensterrose mit Fischblasen. Das Innere ist hell und freundlich und flach gedeckt; der Chor hat ein schwerfälliges Tonnengewölbe, besitzt ein gothisches Tabernakel mit dem Schweißtuch und das Grabdenkmal Eberhards von der Layen von überaus feiner Ausführung. Es trägt die Inschrift: Anno dni 1572 am 29 tag decembris starb der edel und vest Eberhart von Layen. dem got gnädig sey. Amen. Christus ist mein Leben und Sterben mein Gewinn. Phl. 1. Es ist wohl ein Werk des Simon Schlör. Über der Sakristeithüre ist das Wappen der Herren von Stetten mit der Jahreszahl 1515. Im Schiff der Kirche befinden sich eine Anzahl Grabsteine der Herren von Stetten und ihrer Verwandten.

Auf der Südseite sieben, nemlich: Nro. 1. Nach der Geburt Jesu Christi 1547 am freitag nach Martini ist verschieden der edel und ernvest Wolfgang von Stetten zu Kocherstetten und auch hernach im 1548 jahr am montag nach Quasimodogeniti ist verschieden die edel und tugendsam fraw Anna v. Stetten geb. von Rosenberg, sein ehlich hausfrau. disen verleihe Got eine froliche urstend. Amen.

2. Nach der Geburt Christi unseres Seligmachers 1568 am freitag den 26. novembris ist verschieden die edel und tugendsam fraw anna von Layen geb. von Dienheim, der Gott gnädig und barmherzig sei. Amen.

Auf dem Spruchband steht: O Jesu, du Sohn Davids, erbarme dich mein, unten: Mors janua vitae.

3. Besonders bemerkenswerth ist das Grabdenkmal Eberhards von Stetten und seiner Gemahlin Margareta von Layen. Unter dem Kreuze knieen die Gestalten der Todten in erhabener Arbeit mit äußerst sorgfältiger Gewandung. Das Gesicht des Gekreuzigten ist sehr ausdrucksvoll. Über dem Kreuz ist in halberhabener Arbeit der Schöpfer dargestellt, rechts und links Adam und Eva. Das Grabmal wird getragen von den Symbolen der 4 Evangelisten und trägt die Inschrift: Anno dni 1583 den 2. September ist aus diesem jamerthal verschieden der edel und ernvest Eberhard von Stetten zu Kocherstetten, dem Got| ein froliche urstend verleihe. Amen. anno dmni 1589 den 5. nobris ist aus diesem jamerthal verschieden die edel und tugendsame fraw Margarete, weiland Eberharts von Stetten seligen hinterlassene witwe, geborne von Layen, der Got ein froliche urstend verleihe. – Das Denkmal wurde wahrscheinlich begonnen von Erhard Barg, vollendet von Simon Schlör.

4. Anno domini 1595 d. 26. Aprillis in Mitternacht starb die edle und erntugendsame Jungfrau Ruffina von Stetten, der Got gnad. Amen.

Ich weiß nichts besseres im Himmel und auf Erden, denn daß wir durch Christum selig werden. Das Bild der Rufina von Stetten ist in halb Relief gearbeitet.

5. 1603 den 3. Mai starb die edel und tugendsame Frau Philippa von Creulsheim, geborne von Layen, Wittibin. der Got gnad. Phil. 1.

6. Anno domini MCCCCXXX ....... Wilhelm v. Stetten. Wappen: Vogel mit Hufeisen im Mund, Berlichingen, Stetten, Vogel, Rosenberg.

7. Anno domini 1513 am Sonntag Letare starb die erber und tugenthaft fraw Agnes von Lossenburg geb. Rüdin. Wappen Zobel, Berlichingen, Rüd.

Auf der Nordseite: 1. Anno domini MVcIII. (1503) am Sonntag Invocavit ist verschieden die edel Regina v. Scheppach, der Got gnad. (Gemahlin Kunz von Stetten) mit den Wappen Scheppach, Westerstetten, Scheppach, Stetten.

2. Ein Grabstein für 3 junge Herren von Stetten: Heinrich Christoph, Fähndrich † in Ath im Hennegau 1727 22. Nov. Philipp Karl, Lieutenant † 1728 9. Okt. Phil. Ernst † 1728 22. Okt.

3. Anno domini MDCXXX den XXVI januar VIII vormittags ist in Got selig verschieden weiland der wohledelgeborne Eberhard v. Kochenstetten und Buchenbach, seines alters XXX jahr und VI monat X tag. Got verleihe eine fröliche Auferstehung.

Auf dem hübschen Thurm, der in einer achtseitigen Spitze abschließt, sind drei Glocken, aber keine von höherem Alter. Die große Glocke hatte ursprünglich die Inschrift: Lobet den Herrn in seinem Heiligthum, denn seine Gnade währet ewig. Stephanus Brunclerus me fecit, David Schwend Halae Suevus pastor heic loci pro tempore. Sie wurde 1874 von C. König in Langenburg umgegossen. Die mittlere ist 1768 von Joh. Georg Lösch in Morsbach umgegossen. Die kleinere hat die Umschrift: S. Matheus, S. Marcus, S. Lukas, S. Johannes. Gos mich Heinrich Ludwig Goßmann von Eßlingen 1709.

Das in den Jahren 1602/4 erbaute Pfarrhaus mit Scheuer liegt freundlich unterhalb der Kirche an der Hauptstraße. Die Wohnung des früheren Schloßpfarrers ist jetzt Privathaus, ebenso das Amthaus der Freiherren von Stetten inneren und äußeren Hauses.

| Daneben steht das 1833 erbaute Schulhaus mit 2 Lehrzimmern und einer Lehrerswohnung. Ein zweiter wohnt in einem Miethlokal. Außer der Volksschule besteht eine Arbeitsschule.

Rathhaus besitzt die Gemeinde keines. Die Gelasse für die Gemeindebehörden sind bei Privaten gemiethet.

An öffentlichen Gebäuden sind eine Kelter mit 7 Bäumen und ein Armenhaus vorhanden.

Der Gottesacker, der 1608 neuangelegt und 1864 vergrößert wurde, liegt hinter der Kirche außerhalb des Ortes.

Mit gutem Trinkwasser ist die Gemeinde reichlich versehen. Dasselbe wird durch eine Wasserleitung mit eisernen Deicheln in den Ort geleitet. Ein laufender und 3 Schöpfbrunnen sind vorhanden. Zwei Bäche münden beim Dorf in den Kocher, der Erlesbach, früher Nordelbach, und der Heiligenbach. Zeitweilig kommen auch kleine Bäche aus den beiden sog. Kügelklingen.

Eigenthümlich ist das Geläute aller Glocken in der Neujahrsnacht von 12–1 Uhr.

An Stiftungen für Armenzwecke sind vorhanden von: Freifräulein Albertine von Stetten († 14. Dezbr. 1789) 300 fl. Freih. Albrecht Friedr. Sigm. von Stetten, bair. Kämmerer und Generalmajor († 30. Nov. 1823) für die Armen in Kocherstetten, Falkenhof, Vogelsberg, Laßbach und Buchenmühle, wie Schloßstetten. Freiherr Eberh. v. Stetten, Geheimrath und Oberhofmeister in Karlsruhe, 50 fl. für seine Unterthanen in Kocherstetten. Freifrau Charlotte von Stetten, geb. von Gemmingen-Guttenberg 1000 fl. Johann Abel von Kügelhof 150 fl. Amtmann Komberger und seine Frau 50 fl. Johann David Schuler, Kaufmann in Heilbronn (1854) 500 fl. Privatier Egner und seine Frau (1876) 500 M.

An Verkehrswegen ist zu nennen die Straße von Künzelsau nach Hall. Eine schöne steinerne Brücke führt über den Kocher. Die Unterhaltung ist Sache der Gemeinde.

Der Nahrungsstand der Gemeinde ist mittelmäßig. Der Höchstbegüterte besitzt 36 Morgen Feld und 10 Morgen Wald, der Mittelmann 15 Morgen Feld und 5 Morgen Wald. Die ärmere Klasse 2 Morgen.

Die Haupterwerbsmittel sind Feldbau, Viehzucht, Weinbau und Obstzucht. Unter den Gewerben sind am stärksten vertreten Maurer, die viel nach Außen arbeiten, und Schuhmacher.

Die Markung, größtentheils abgerundet und ziemlich ausgedehnt, hat vereinzelt wenig ergiebiges Feld, aber sonst mittelfruchtbaren| Boden. Derselbe ist hitzig, vielfach Lehm mit Steinen vermischt und nicht sehr tiefgründig.

Das Klima ist ziemlich mild. Frühlingsfröste und kalte Nebel kommen nicht selten vor. Hagelschlag trifft die Gemeinde in 18 Jahren 1–2 mal. Die steilen Gehänge machen den Ackerbau beschwerlich. Der Ertrag der Äcker deckt den Bedarf der Gemeinde nicht ganz. Der Wiesenbau ist ausgedehnt.

Kocherstetten bildet die Grenze des eigentlichen Weinbaus im Kocherthal. Die geschützteste Lage ist der Rainlesberg gegen Morsbach. An Güte steht der hiesige Wein den übrigen Kocherthalweinen kaum nach.

Die Gemeinde besitzt 17 Morgen, die Stiftung 36 M. Laubwald, aus dem aber gegenwärtig aus Gründen des Betriebs nichts geschlagen wird. Neben Brach- und Stoppelweide werden einige Ödungen als Weide benützt und mit einheimischen Schafen von den Bürgern befahren. Die der Gemeinde gehörigen Wiesen sind um 300 M. verpachtet.

Die Bürger halten einen Schäfer, der neben seinen Schafen die der Bürger hütet, Sommer und Winter weiden 150 Stück Bastarde.


Kocherstetten, früher Kochenstetten geschrieben, ist sicher eine alte Niederlassung von größerem Umfang, da Stetten als Ortsname nur dann einen Sinn hat, wenn ringsum noch lauter Höfe, Weiler und kleine Siedelungen waren.

Das Dorf Kocherstetten mit dem Schloß, der hochfraischlichen Obrigkeit und dem Halsgericht war hohenlohisches Lehen der Herren von Stetten. Zum Gerichtszwang gehörten 1687 in Kocherstetten 74, in Mäusdorf 21, Vogelsberg 19, Kügelhof 2, Buchenmühle 2, Laßbach 9, Morsbach 54 Familien. (Stett.Arch.) Die Obrigkeit übten die Amtleute des äußern und innern Hauses, welche im Dorfe wohnten. In späteren Zeiten gab es jedoch nur einen Amtmann. Neben den Herren von Stetten erscheint 1399 auch Kunz von Kirchberg, der die Lehen seiner Vetter Raban und Friz erhielt, als hohenlohischer Lehensmann zu Kocherstetten Hans. II., 224.

Von geistlichen Korporationen hatte Kl. Komburg neben dem Patronat (s. unten) nach der Schutzbulle Innocenz IV. v. 1248 molendinum in villa, quae dicitur Steten. W. U. IV.

Kirchlich gehörte Kocherstetten zur Pfarrei Steinkirchen bis zum Jahr 1366. In diesem Jahr Dienstag nach dem hl. Blutstag| stifteten Bertold von Stetten, Edelknecht und seine ehl. Wirthin, Margareta von Berlichingen eine ewige Messe. Sie gaben an die Kirche zu Kocherstetten, damit ein jeglicher Pfarrer künftig dort seine Wohnung und Nahrung habe, ein Ziegelhaus sammt Hofraithe bei der Kirchthüre, 2 Pfd. Hellergült von der Mühle zu K. 21/2 Morgen Weingarten unter dem Eichholz zwischen den Klingen, 11/2 M. Wiesen zu den Hergawen und verkauften an die Kirche noch zum Besten des Pfarrers 20 Pfd. Hellergült von dem Bauhof im Dorf um 200 Pfd. (Stett. Arch.).

Im Jahr 1394 bewilligte das Domkapitel Würzburg diese Trennung der Kirche von der Mutterkirche, da dem Domkapitel die Oblei Steinkirchen gehörte (s. Steinkirchen). Das Patronat über die nun getrennte Kirche gehörte dem Kloster Komburg, wie zu Steinkirchen. Berthold erwarb für die von ihm gestiftete Pfarrkirche auch 1370 Mont. nach Vinc. noch Gülten in Amelgartshausen (Amrichsh.) von Paul Gentner Bürger zu Hall (Stett. Arch.)

1413 Sonnt. nach Martini verkaufte Rüdiger Sützel und seine Ehefrau Margareta von Leymbach an Zürch v. Stetten den ältern und die Heiligenpfleger zu Kocherstetten, Lutz Trautmann und Hans Flurheimer für die Kirche uns. Liebfrauen zu K. ihren Hof zu Bächlingen, allerlei Güter und Gülten, ein Gut zu den Hürden, die Mühle zu Eberbach, die Hölzer Scheckauch zwischen Raboldshausen und Regelshagen OA. Gerabronn, den großen Ossang und das rothe Byssach zu Niederrackoldshausen um 250 Gulden rh. (Stett. Arch.).

1415 St. Thom. stiftete Wilhelm v. Stetten der jüngere eine Jahrzeit für seinen Vater, Mutter und Bruder Berthold selig (Stett. U.) mit Gülten von der obern Mühle zu Eberbach.

1425 St. Burk. verkauft Konrad Egen, Bürger zu Hall, an die ewige künftige Messe zu Kocherstetten, Güter und Gülten zu Hirsbach (bei Weilersbach abg.), Lehen des Stifts Speier um 80 fl. (Stett. U.). Diese Lehen hatte er schon 1424 dem Bischof Raban v. Speier aufgesagt.

In diese Zeit dürfte vielleicht eine undatirte Notiz aus Bauers Coll. gehören, wonach Johann Hübner, Pfarrer zu Kochenstetten, wegen Zauberei angeklagt wird. Es entstand Streit zwischen Stetten und Komburg wegen Absetzung des Pfarrers, der excommunicirt wurde. 1410 wurde ein Johann Hübner Pfarrer zu Tauberrettersheim. Wib. 3, 111.

1481 wurde von Sigmund von Stetten in der Kirche zu Kocherstetten (Visit Mar.) eine Bruderschaft zu Ehren Gottes,| der Jungfrau Maria und des himmlischen Heeres gestiftet. Er gab dazu 20 Goldgulden. Mitgründer der Bruderschaft waren Gottfried Küchenmeister, Pfarrer zu Buchenbach, Konrad Beyer, Pf. zu Steinkirchen, Fr. Vogler, Pfarrer zu K. Stetten, Konrad Kopp, Pfarrer zu Regenbach, Konrad Grunsfeld, Kaplan im Schloß Stetten (Stett. U.).

1492 Dienst. nach Undecim. Mill. gab Hans Knoll zu Ginsbach 4 Goldgulden und ein Gütlein in der Hirsbach an diese Bruderschaft (Stett. U.).

1504 geben Wilhelm sen. Caspar und Sigmund von St., Brüder und Wilhelm der junge, ihr Vetter, an das ewige Licht zu St. einige Gültgüter in Kocherstetten, die je 3 fl. Gült geben (Stett. U.).

1505 Montag nach Trin. gab Wilhelm von Stetten der ältere Gott zu Lob, der hochgelobten Königin und Magd Maria und allem himmlischen Heere zu Ehren an den Gotteshausmeister Stephan Seutter und Hans Schnürrer 1 fl. 8 Schill. jährlich Gült von der Kreuzwiese bei Künzelsbach für eine Jahrzeit (Stett. U.).

1505 Montag nach Allerh. stiftete Götz von Stetten Gülten und Zinse zu Amrichshausen an die Kaplanei Stetten zu 2 Seelämtern in der Pfarrkirche.

1522 erscheint neben dem Pfarrer Konrad Lienenbrender ein Frühmesser Konrad Hammel zu K. Wib. 4, 101.

Die Pfarrei war allmählich wohlhabend geworden. Sie hatte Gülten zu Kocherstetten, Vogelsberg, Steinkirchen, Eberbach, Gockenbach, Morsbach, Künzelsau, Ingelfingen, Criesbach, Mulfingen, Jagstberg, Hermuthausen, Amrichshausen, Braunsbach und Belsenberg, zusammen 9 fl. 3 kr. 6 Heller, 33 Hühner, 32 Käse, 1 Eimer Wein, 11/2 Malter Korn, 3 Sri. gegerbte Frucht, 31/2 Viertel Dinkel, 1/2 Malter 4 Sri. 1/2 Viertel Haber und etwas Weinzehnten zu Ingelfingen, Criesbach und Belsenberg (Gültbuch v. 1629).

1546 bekam der Pfarrer von Kocherstetten einen Schutzbrief von Karl V. mit den andern Komburger Patronatspfarrern.

Die Reformation wurde 1556 durch die Grafen von Hohenlohe als Lehensherrn des Dorfes Kocherstetten durchgeführt. Der 1550 angestellte Pfarrer Joh. Schwab wurde als unverständig und ungelehrt, wie seiner Lehre halber als untauglich befunden und ein neuer Pfarrer eingesetzt. Komburg und die Herren von Stetten kamen öfters in Streit wegen Besetzung| der Pfarrei, letztere wiesen die von Komburg präsentirten Kandidaten zurück, Komburg sprach nicht nur die Nomination, sondern auch die Investitur und Posseßgebung an, sondern machte auch Versuche zur Gegenreformation z. B. 1613.

1573 wurde der Pfarrer Lorenz Groller unter dem Vorwand unordentlichen Lebens trotz der Bitten der Gemeinde abgesetzt. Neben ihm stand noch ein Diak. Joh. Buchhorn im Amt. Jetzt versuchten die Herren von Stetten, ihren Schulmeister Wolfgang Eußele von Buchenbach als Pfarrer einzusetzen. Komburg aber gab die Pfarrei an Georg Huber von Burgbernheim. Nach dem Abzug M. Beegs baten die Herren von Stetten die Grafen von Hohenlohe um Fürsorge, welche nun rasch, ehe Komburg nominiren konnte, den Pfarrer Mich. Hildebrand von Bächlingen nach K. setzten. (Langenb. Arch.). Mit der Dorfpfarrei war verschiedene male die Schloßpfarrei vereinigt, z. B. 1680–1708, seit 1805 ist diese Vereinigung dauernd. Nach Säkularisirung des Ritterstifts Komburg bekam die Krone Württemberg das Besetzungsrecht der Pfarrei.

Pfarrer. 1405. Konr. Reck (Öhr. Arch.). Ca. 1418 Joh. Hübner. Herr Gilg N. 1420 W. Fr. 10, 197. 14. Georg Rinck Wib. 4, 101. 1481. Friedrich Vogler oder Vogel. 1622. Konrad Lienenbrender. 1550–1556. Johann Schwab. 1563. Friedrich Braun (Taufb. von Steinkirchen). 15. Lorenz Groller 1573 abgesetzt. Georg Huber von Burgbernheim 1573–1577. Johann Huber sein Bruder 1577–1585. Michael Müller von Frankenau 1585–1601. M. Benignus Beeg von Hall 1602–1613. Pfarrer in Eutendorf. Mich. Hildebrand von Ilshofen 1613–1628, † 24. Dezember. David Schwend von Hall 1638–1676, zugleich Schloßpfarrer. Johann Heinrich v. Olnhausen von Langenburg 1677–1708. M. Joh. Adam Sartorius von Beutingen 1708–1746. Andr. Mich. Heyd von Reinsberg 1647–57. Johann Ludwig Gronbach von Eschenthal 1758–64. Joh. Karl Aug. Schlötzer von Satteldorf 1764–79. Joh. Georg Christ. Heller von Rothenburg 1782–96. Karl Friedr. Heyd, Sohn des Andr. Mich. 1796–1822. 1822–28 vakat. Joh. Balth. Karr von Göppingen 1828–36. Joh. Gottl. Lindenmayer von Tübingen 1837–47. Paul Ernst Ludwig Zeller, geb. in Karalene in Ostpreußen 1812, 1847–58. Wilh. Friedr. Krauß von Herrenberg 1858–68. Paul Weitbrecht von Sindelfingen 1868. Paul Walther 1880–

Da die Kirchenbücher erst 1666 beginnen, so ist über sonstige Schicksale der Gemeinde z. B. in 30j. Krieg nichts zu erheben.

1525 war die Gemeinde auch am Bauernaufstand betheiligt.

1685 erscheinen kurkölnische Musketiere, 1691 am 24. Apr. marschiren Lothringer durch Kocherstetten, 1695 5. Apr. kurpfälzische| Reiter vom Leibregiment, 1702 stirbt ein französischer Refugié Aaron aus Languedoc.

1707 marschiren kaiserliche Kürassiere vom Regiment Fugger durch. 1751 lagen würzburgische Werber im Dorf. Von Hagel wurde die Gemeinde 1718 im Aug. 1–2 Uhr (Kirchenb. v. Hollenbach), 4. Juli 1739, 1811, am 10. Aug. 1828 und am 19. Juli 1835 betroffen.

Württ. Jahr. 1869, 406 und Kirchenbücher v. K. Stetten.

27/28. Febr. 1784 wurde die Brücke vom Hochwasser weggerissen (Taufb. v. Steinkirchen).

Zur Geschichte der bürgerlichen Gemeinde ist noch zu erwähnen, daß sich die Gemeinde 1588 mit den Bauern auf dem Kügelhof wegen des Viehtrieb im Reichelberg verglich.

1685 vertrug sich Komburg mit den Herrn von Stetten wegen des Neugereutzehntens und des Windweins. 1737 wurde der Zehntbezirk versteint, welcher zu 2/3 den Herrn v. Stetten gehörte, am Neugereutzehnten hatte Komburg 2/3.

1806 kam die Gemeinde unter württembergische Oberhoheit.


Schloß Stetten.

Hoch über dem Dorf Kocherstetten auf bewaldetem Bergvorsprung ragt die alte epheubewachsene Burg Stetten mit ihrem Burgmantel, ihrem seit einigen Jahren erniedrigten Bergfried, ihren großentheils recht gut erhaltenen Mauern, Thürmen und unterirdischen Gängen, welche die ganze Burg einschließen, empor, ein ehrwürdiges Denkmal des Mittelalters, so gut erhalten, wie nur wenige in Württemberg. Der steile Berghang und zwei tiefeingeschnittene Schluchten im Norden und Süden machten die starke Burg, welche nur von Osten her einen ebenen Zugang hatte, ungewöhnlich fest.

Auf dem äußersten Vorsprung des Bergs steht die älteste Burg, „das innere“ Haus. In die mächtigen Mauern aus Buckelquadern von fast unverwüstlicher Haltbarkeit sind die Wohnungen des alten Rittergeschlechtes mit weiten Saalbauten, welche eine schöne Aussicht auf das Kocherthal bis Künzelsau gewähren, eingebaut. Auf der Ostseite ist der Burgmantel mit Galerie, angelehnt an den Bergfried, gut erhalten. Über dem Thor sind ein alter Ecce homo und ein Palmesel eingemauert. Durch das Thor tritt man in einen Lichthof, von dem aus die Wohnungen rechts und links in die Höhe steigen. Der Thurmaufgang zur Linken ist neu hergestellt, der Bergfried, ursprünglich nur vom Mantel aus zugänglich, erhielt Ende des 16. Jahrhunderts einen Zugang von unten. Der alte Bau ist gegenwärtig nur vom freiherrlichen Rentbeamten bewohnt.

| Hart vor der alten Burg stand bis ins 18. Jahrhundert das äußere Haus, mit dem inneren durch eine Zugbrücke verbunden und ebenfalls durch Gräben und Mauern geschirmt.


Schloß Stetten.
Schon 1412 gestattet Graf Albrecht Hans v. Stetten, seine Gattin mit 200 fl. Heimsteuer auf das „neue“ Haus zu verweisen. Nach einer Urkunde von Mittw. v. Margareta 1475 ist der Bau von Götz († 1451) und Eberhard v. Stetten| († 1457) ausgeführt und sollte von Simon von Stetten vollendet werden (Stett. Arch.). Es heißt 1475 das neue Haus bei dem Thurm, 1491 das äußere Haus zwischen den beiden Brücken. Anfang des 18. Jahrh. wurde es abgebrochen und die Gräben ausgefüllt. An seine Stelle trat etwas abseits ein herrschaftliches Wohnhaus in französischem Stil, 1715/16 von Zimmermann Wolf von Steinbach bei Komburg aufgeführt. (K.B. v. Kocherstetten 23. Aug. 1705.) Nach einer Inschrift am Hause war der Bau 1716 vollendet.

Zwischen der Burg und dem neuen Haus steht nördlich seitab die Schloßkapelle, deren Chor dem spätgothischen Stil angehört. Über der Eingangsthüre mit schönem Perlenstab steht: der Herr segne euren Eingang und Ausgang. Die Kapelle wurde 1436 von B. Johann von Würzburg confirmirt und besaß 1438 eigene Güter, zu Herrenthierbach einen Hof und Weinberge in Bächlingen (Stett. Arch.). 1677 wurde sie bis auf den Chor abgebrochen und unter Benutzung eines alten Befestigungsthurms neu aufgeführt. Am 18. Sonnt. n. Trin. hielt der Schloßpfarrer Joh. Dav. Ines die erste Predigt darin.

Die Area der alten Burg und des äußern Hauses schließt ein Thorthurm zum Schutz der beiden gemeinschaftlichen ersten Zugbrücke ab. Auf dem Thurm ist die Wohnung des Schloßthurmwarts, Uhr und Glöckchen (von Joh. G. Lösch in Morsbach gegossen). Außerhalb dieses Thores, durch den tiefen, ausgemauerten Graben von dem Schloß getrennt, reihen sich an einander 2 große schöne Pachthöfe mit ausgedehnten Ökonomiegebäuden, ein kleineres herrschaftliches Wohnhaus und eine freiherrliche Försterwohnung. Ein alter runder Befestigungsthurm im Süden der Burg dient als freiherrliches Archiv. Das freiherrliche Haus hatte früher für sich, seine Beamten und Diener vor der Reformation einen eigenen Kaplan, nachher einen Schloßpfarrer. Zeitweilig war das Amt mit der Dorfpfarrei vereinigt, wurde aber 1805 aufgehoben. Der Dorfpfarrer hat nunmehr nach Vertrag von 1858 fünfmal des Jahrs in der Kapelle zu predigen und zweimal das heilige Abendmahl zu halten.

Schloß Stetten ist der Sitz eines der ältesten und verzweigtesten Geschlechter Württembergs. Edelfreie Herren von Stetten erschienen schon um 1090. Doch scheint kein Zusammenhang zwischen ihnen und dem 1251 (? 1166) erstmals erscheinenden Rittergeschlecht der Herren von Stetten zu bestehen, die von| Anfang an als hohenlohische Lehensleute erscheinen. Dagegen ist eine Beziehung zu den Herren von Stein und Buchenbach nicht unwahrscheinlich. Es finden sich ca. 1090 Heinrich von Stetten neben Arnolt und Gumbrecht v. Buchenbach W. U. I, 399. 1098. Odelrich v. Stetten neben Alwic von Stein W. U. I, 402. 1101. Adelhalm v. Stetten neben Heinrich und Arn frater ejus sc. von Buchenbach. W. U. I, 402. 1108. Adelhalm v. Stetten neben Adelbert v. Stein. W. U. V, 401.

Das ritterliche Geschlecht der Herren v. Stetten erscheint zuerst 1251, und eigenthümlicherweise taucht zu gleicher Zeit auch das Geschlecht der Herren von Wunnenstein auf, welche auch 3 Wurfbeile im Wappen führen. s. OA.Beschr. Marbach S. 215. Genauer besteht das Wappen der Herrn von Stetten aus drei senkrechten mit der Schärfe nach links gewendeten senkrecht gestellten rothen Barten, oben zwei, unten eine, im weißen Feld, auf dem Helm eine weibliche Figur mit ausgestreckten Armen, in jeder Hand ein Wurfbeil haltend. Jetzt bedient sich das freiherrliche Haus eines goldenen Feldes. Ihr Wahlspruch ist: summum jus summa saepe injuria.

Ohne allen Zweifel gehören die Herren von Bartenau (s. Künzelsau) und von Bartenstein, welche dasselbe Wappen führen wie die Herren von Stetten, zu einer Familie, deren genealogischer Zusammenhang sich allerdings bei dem Mangel an jeglichen Urkunden die fränkische Ritterschaft um 1200–1250 betreffend, nicht nachweisen läßt. Ebenso gehören wohl die Herrn von Wunnenstein, die nicht nur das gleiche Wappen führen, sondern auch Besitzungen in dem nahen Döttingen hatten (s. d.), ja von denen einer Wilhelm v. W. den Beinamen der Lange genannt von Stetten führt, 1364, 20. Mai (Zeitschr. für d. Oberrhein 24, 284) zu demselben Hause wie die Herren v. Stetten. Verwandt werden die Sturmfeder und Stickel sein, welche 2 Barten führen. Hätten die älteren Genealogien einen Werth, so ließe sich ein Zusammenhang herstellen, sofern dann jener Wolfgang, der 1236 zu Würzburg turniert haben soll, Z. f. w. Fr. 4, 169 sich identifiziren ließe mit Wolfelin von Wunnenstein, Geißel Graf Ulrichs von Württemberg, OA.Beschr. Marbach S. 315.

Nach dem Tod des Freiherrn Wolf Eberhard von Stetten † 1644, des gemeinschaftlichen Stammvaters des jetzigen Hauses, theilte sich die Familie in 3 Linien, in das äußere Haus (Stammvater Johann Heinrich † 1684), in das innere Haus, (Stammvater Johann Ernst † 1703) und in das Buchenbacher Haus. Das innere Haus theilte sich schon im nächsten Glied in den rittmeisterlichen und den leutnantschen Zweig, von denen der erste 1838 mit dem badischen Oberhofmeister Eberhard Ludwig Max in männlicher Linie ausstarb, der letztere aber in Heinrich August Ferdinand, württb. Landesoberstallmeister 1867. Das Buchenbacher Haus theilte sich nach dem Tode des Stammvaters Wolfgang Christoph 1699 in den Buchenbacher und Bodenhofer Zweig. Die Besitzungen vor der Ablösung waren folgende:

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1. das innere Haus besaß:

Das ältere Stammschloß zu Schloßstetten, 2 Pachthöfe, auf einem Wirthschaftsgerechtigkeit, eine Bierbrauerei, ein Wohngebäude mit Scheuer und Stallung zu Kocherstetten.

Das Rittergut zu Schloß Stetten, ein Allodialgut zu Kocherstetten, Weinberge, Wald auf Vogelsberger, Sonnhofer, Buchenbacher und Kocherstetter Markung, ein Drittel der Jagdgerechtigkeit der Gesammtfamilie zwischen Kocher und Jagst, Fischwasser. Gülten, Sterbfälle, Handlöhne und Koncessionsgelder in den Gefällorten Kocherstetten, Buchenmühle, Vogelsberg, Laßbach, Schlothof, Falkenhof, die vom äußern Haus übernommenen Revenüen zu Eberbach und Hermuthausen, großer und kleiner Zehnten zu Laßbach, Schlothof und Falkenhof, Theil am Zehnten zu Kocherstetten und Vogelsberg, drei Viertel am Zehnten zu Nitzenhausen, Theile am Zehnten zu Goggenbach und Mulfingen, Waldzehnten zu Vogelsberg, Zehnten zu Simmetshausen, Berndshausen und auf einem besonderen Distrikt zu Eberbach, Fruchtgülten daselbst, ein Drittel des Weinzehnten zu Morsbach, ein Drittel des Weinzehnten zu Kocherstetten, soweit er dem Hause Stetten zuständig war, Theil des Weinzehnten zu Altkrautheim und Eberbach.

2. Das äußere Haus besaß nach der Theilung von 1811:

a) das neue Schloß zu Stetten, einen Pachthof, ein Rittergut zu Schloßstetten nebst Weinberg, Wald bei Rappoldsweilerhof, ein Sechstel des Gesammtjagdrechts, Fischwasser am Kocher. Gefälle wie oben zu Mäusdorf, Morsbach und Kügelhof, Zehnten zu Mäusdorf, Morsbach, Kügelhof, die Hälfte des „Brendleszehnten“. Weingefälle zu Morsbach und Kocherstetten.

b) Wohnhaus mit Scheuer und Stallung zu Schloßstetten mit Gärten, Äcker, Wiesen, Weinberg, Güter zu Mäusdorf und Kocherstetten, Wald im Huttenwald, ein Sechstel des Jagdrechts, Fischwasser, Gefälle zu Morsbach, Mäusdorf und Kugelhof, Zehnten zu Mäusdorf und Morsbach, Kügelhof, die Hälfte des Brendleszehnten, Weinzehntantheil zu Morsbach, Kocherstetten, Amrichshausen, Weingülten zu Morsbach.

Ein Theil der Besitzungen des äußeren Hauses war ursprünglich Erbe des innern, aber von jenem auf Wiederkauf erworben. Allodialgut dieser Linie war der Rappoldsweilerhof.

3. Das Buchenbacher Haus

a) Bodenhofer Zweig: das Rittergut Bodenhof mit Wohnhaus und Pachthaus und Ökonomiegebäude, sieben Zwölftel der Kelter zu Buchenbach, ein Viertel der Zehntscheuer zu Heimhausen, drei Viertel der zu Zottishofen, Wald, ein Sechstel an dem Jagdrecht, Fischwasser, Gefälle zu Bodenhof, Reilhof und Zottishofen. Zehnten zu Reilhof und Bodenhof, Zehntantheile zu Büttelbronn, Zottishofen, Amrichshofen, Garnberg, Lamshof bei Simmetshausen, Eichenau, Weinzehnten zu Morsbach, Kocherstetten, Buchenbach, Heimhausen.

b) Buchenbacher Linie: das alte Schlößchen oder Steinhaus, ein neueres Wohnhaus, Pachthaus mit Ökonomiegebäuden, und ein Pachtgut zu Buchenbach, fünf Zwölftel der Kelter zu Buchenbach, drei Viertel der Zehntscheuer zu Heimhausen, ein Viertel der zu Zottishofen, ein Sechstel der Jagdgerechtigkeit, Fischwasser in der Jagst.

| Gefälle zu Buchenbach und Berndshofen, Sonnhofen und Heimhausen, Weinzehnten zu Morsbach, Kocherstetten, Buchenbach, Berndshofen und einen Weinberg zu Buchenbach.

Zehnten ganz zu Buchenbach, Berndshofen, Heimhausen, großen Zehnten zu Vogelsberg, Zehntantheile zu Zottishofen, Wackershofen, Münkheim, Garnberg, Sandelsbronn, Rudelshof, Zehntdistrikt zu Sonnhofen, Pfennigdaze, und auf der Mühlebene in Heimhausen, Buchenbacher und Eberbacher Markung.

Ein Pachtgut zu Sonnhofen ist Allodialgut eines einzelnen Familienglieds.

Einzelne Besitzungen und Gefälle blieben bei der Grundtheilung 1692 Gesammteigenthum des sog. „gemeinen Baues“, dessen Verwaltung der Senior leitet. Zu den Revenuen desselben gehörten Gülten und Gefälle an verschiedenen Orten, Zehnten von besonderen Distrikten, etwas über 280 Morgen Wald. An Gebäuden besaß derselbe die beiden Hauptkeltern zu Kocherstetten und Morsbach, das Kanzleigebäude, die Kapelle, Thorhaus, Hirtenhaus, Försterwohnung. Zu bestreiten hatte der gemeine Bau die Steuern und landesherrlichen Abgaben, die Besoldungen der herrschaftlichen Beamten und Diener, theilweise der Jäger, die Meßnerbesoldung, Besoldung der Schloßpfarrer, die bauliche Unterhaltung der Burg, Mauern, Straßen, Brunnen und Wasserleitung.

Der Besitzstand des einst reich begüterten Hauses war in Folge der großen Zersplitterung wechselnd, so daß im Jahr 1730 eine Katastrophe eintrat, hat sich aber in neuerer Zeit günstiger gestaltet. Der Kern der Besitzungen der Herrn von Stetten war ursprünglich der ganze Umkreis von Schloßstetten bis Künzelsau, sie erstreckten sich aber mit der Zeit bis ins Oberamt Neckarsulm und ins bad. Amt Adelsheim einer- und ins Oberamt Hall andererseits.

OA. Künzelsau: Altkrautheim, Adelhartsweiler, Ailringen, Amrichshausen, Berndshausen, Berndshofen, Bodenhof, Braunsbach, Buchenau (Buchenmühle), Buchenbach, Criesbach, Crispenhofen, Dörzbach, Döttingen, Eberbach, Falkenhausen (s. Falkenhof), Frauenzimmern (s. Hermersberg), Garnberg, Heimhausen, Hirschbach (s. Steinkirchen), Holzhausen, Hermuthausen, Jagstberg, Ingelfingen, Jungholzhausen, Kocherstetten, Künzelsau, Kügelhof, Laßbach, Lipfersberg, Mannbronn abg. bei Simprechtsh., Mäusdorf, Morsbach, Mulfingen, Nagelsberg, Niedernhall, Nitzenhausen, O.Ginsbach, O.Kessach, Ochsenthal, Ohrenbach, Raboldsweiler, Ripperg, Ruwenthal-Reilhof, Sonnhofen, Steinkirchen, Thierberg, Vogelsberg, Weldingsfelden, Wolfselden, Zottishofen.

OA. Crailsheim: Kreßberg 1377. W. F. 7, 144.

OA. Gerabronn: Azenrod 1470, Bartenstein 1425, Billingsbach 1384 u. 1419 erkauft. Binzelberg Zehnten, Diembot, Geroltshausen, Herrenthierbach, Lampertsweiler, Lammshof, Mittelbach, Nesselbach, Raboldshausen, Obersteinach 1290, Regenbach O. und U., Selbot, Simmetshausen, Sulz bei Kirchberg 1328.

OA. Hall: Blindheim 1477, Eltershofen, Elzhausen, Enslingen, Erlach, Gaugshausen, Haßfelden, Kröffelbach, Lindenau, Michelfeld, Ramsbach, Reinsberg, Rieden, Starkolzbach, Unteraspach, Uttenhofen, Veinau, Wackershofen, Wolpertshausen.

| OA. Mergentheim: Althausen, Edelfingen, Lillstadt, Lustbronn, Mergentheim, Stuppach.

OA. Neckarsulm: Kochersteinsfeld 1390, Züttlingen ca. 1307.

OA. Öhringen: Belzhag 1384, Einweiler, Etzlinsweiler, Füßbach, Gaisbach, Goggenbach, Haag, Kubach, Künzbach, Masselterbach, Neuenstein, Selbach, Ulrichsberg, Weinsbach, Westernbach.

Großherz. Baden: Adelsheim und Sennfeld 1415, Ballenberg, Dainbuch, Krautheim, Kupprichshausen, Lengrieden, Morstadt, Sachsenflur, Schüpf O. und U., Seckach, Stockheimer Hof.

Kgr. Bayern: Gaubüttelbronn, Kolben-Schneitbach, Neudorf, Rettersheim.

Hohenlohische Lehen hatten die Herren von Stetten in Adlazweiler abg., Bartenstein, Billingsbach, Buchenbach, Eberbach, Frauenzimmern abg., Goggenbach, Heimhausen, Jagstberg, Mulfingen, Steinkirchen, Stetten, Schloß und Dorf, Wackershofen etc., komburger in Etzlinsweiler, Künzelsau, Nagelsberg, limpurger in Altkrautheim, Mulfingen, Sachsenflur, würzburger in Adelsheim, Etzlinsweiler, Berndshausen, Bodenhof, Buchenbach, Gaubüttelbronn, Jungholzhausen, Liebenberg abg., Morsbach, Morstadt, Raboldshausen, Raboldsweiler, Sennfeld, Simmetshausen, Zottishofen, Züttlingen. Württembergischer Lehensmann war 1480 Kilian v. St.

Regesten der Herren von Stetten vgl. W. F. 4, 167 ff.

Die Herren von Stetten in Hall mit dem Fisch im Wappen, bleiben hier außer Betracht, in Betreff der Herren von Gabelstein s. Württ. Jahrb. 1834, 369. W. F. 4, 195.

Sifridus Zurech 1166 Z. in der Urkunde Herz. Friedrichs v. Rothenburg, W. U. II, 152. - Zürch de St. Z. Krafts von Bocksberg 1251, W. F. 4, 193.

Sifridus dictus Zürch de St. 1268 schenkt Güter in Nitzenhausen an den Deutschorden cum sigillo domini sui Craftonis de Hohenlohe. Stäl. 2, 568. 1269 Z. für Hildebrand v. Sauwensheim, W. F. 1848, A. 7. 1276 Z. Krafts v. Hohenlohe, Wib. 2, 82. Z. Landvogt in Wimpfen (Gabelk.). 1274. Z. senior und Gottfried v. St. Z. Conrads v. Neidenau 1275, W. F. 9, 78. Er erwarb wahrscheinlich Burg Gabelstein und ist wohl der Ritter Gabeln 1253, Hans. 1, 410, cfr. Conrad Furca, W. U. 3, 267.

Gottfried I. s. Zürch. 1286 Z. Konrads von Neidenau, W. F. 4, 194. G. und Hedwig v. Rechenberg ux. schenken 1297 8 Pfd. zu Eberbach an den D. Orden. W. F. 1845, 9 und geben Güter in Vogelsberg und Hitels an Hohenlohe zu Lehen. 1306 verkaufen sie 51/2 Pfd. Gült zu Mäusdorf und Vogelsberg an Schönthal. Staatsarch. 1303 Z. Gottfrieds v. Hohenlohe, Hans. 1, 431.

Gernod 1287 Zeuge Diethers v. Berlichingen, W. F. 4, 194, 1298. Wib. 2, 181 13 8. Poppos v. Eberstein, Hans. 1, 428. 1302. Diethers v. Brettach, W. F. 4, 194. 1393 Hans. 1, 600.

1303. G. und Hedwig ux. verkaufen Güter zu Eschenau an Kl. Lichtenstern, Staatsarch. 1305–1317 mit s. Bruder Markolf Z. Wib. 2, 181, W. F. 7, 500. Wib. 4, 34. s. auch Heimhausen. Gerung von Würzburg 1303 belehnt mit Äcker in Züttlingen Arch. f. Unterfr.| 24, 113. Markolf 1297. W. F. 1848, 9 1303 belehnt von Würzburg mit Buchenbach, Adeloldsweiler, Bernhaltshausen, zum Bodeme, Liebenberg. Arch. f. Unterfr. ca. 1317 Z. für Gernod v. Bartenau Wib. 4, 39. 1328 † Hans. 2, 281. Wilhelm: uxor Hildegard, Tochter Lupolds v. Seldeneck † 1. Juli 1303. Bensen Volkssagen S. 38. Zürch 1293/1323 Deutschmeister, Stäl. 3, 145. al. 1316–1317 D. O. Komthur in Nürnberg Mon Zoll. 2, 333, 336 in Mergentheim Gud. 4, 1030. Reg. b. 6, 94. – schenkt 1290 den Kirchsatz zu Obersteinach an den D. Orden, W. F. 1847, 35. 1292 Z. W. F. 4, 194. Hans. 2, 280. Zürch und Götz Z. Gottfrieds von Hohenlohe, Hans. 1, 431. 1303. Ritter, hohenl. Deduction 1806 Beil. 1. Arnold D. O. Ritter W. F. 1847, 35.

Agnes v. Sauwensheim, T. Herolds gen. Zürch v. Kocherstetten, gibt 1332 Ehenheim und Mertenshein ans Kl. Ebrach, Reg. b. 7, 18.

Agnes v. St., Tochter Heinrichs gen. Strutz v. Oberbach und ihr Sohn Gernod verkaufen 1312 Güter zu Kolbenschneitbach und Neudorf an Kl. Heilsbronn. Reg. b. 5, 528. Anna Klosterfrau zu Sulz. Jung Misc. 429.

Bertold, Wilhelms Sohn, verkauft Gülten und Zinse in Kessach an Kl. Seligenthal, Reg. b. 8, 14. 1352. Wilh. und seine Söhne Bertold und Götz verzichten auf einen Leibeigenen in Mergentheim, W. F. 4. 277. 1353 W. 4, 26. 1357. Wib. 2, 200. 1358 Z. für Gernot v. Stetten, W. F. 4, 205. 1359 Wib. 2, 259, 1361 v. Kocherstetten s. d. W. F. 205. 1367 mit Beringer v. Berlichingen Schiedsrichter zwischen Kraft v. Hohenlohe und Johann v. Brauneck, Öhr. Arch. Bertold, Gernots Sohn der Buchner. 1358 W. F. 205. 1360. Reg. b. 9, 13. 1361 Z. für die Gebrüder von Hornberg, W. F. 4, 206. † 1387. ib.

Elisabeth, Nonne in Gnadenthal, für welche Agnes v. Brezenkeim, Wilhelms Witwe ein Gut zu Amrichshausen an Gnadenthal gibt, Wib. 2, 200. Äbtissin, W. F. 9, 72. – E. ux. Heinrich Veldners 1361 W. F. 7, 590.

Erkinger 1338 Pfleger des D. O. zu Eschenbach, R. b. 7, 216.

Gernod 1304 s. oben. 1308 gen. v. Buchenbach oder Buchener, Ritter, ux. Gerhuse s. Eberbach. 1328 Z. für die Gebrüder v. Hornberg, Hans. 2, 281. 1332 siegelt, Gab. 1305 Z. Staatsarch. 1340 mit seinen Söhnen Bertold, Zürch Gernod Götz s. Buchenbach. 1359 Schiedsrichter, Wib. 2, 201. 1380 Bürge für Kraft v. Klingenstein Gab. Gernod † 1324. Seine Gattin Guta, ux. Konrad Leschs, und ihre Söhne Gernod, Friedrich, Johann, R. 626, 139.

Götz, Laienbruder im Dominikanerkloster zu Mergentheim 1336, W. F. 1848, 59. 1340 Reg. b. 7, 290. Wilhelms Sohn 1352. s. Bertold. Gernods Sohn 1340 s. d. hohenl. Vogt zu Waldenburg 1371/79, Hans. 2, 201.

Gutta ux. Heinrichs v. Hornberg 1332–41. W. F. 4, 207. 1389 Jungfrau Gutta stiftet eine Jahrzeit in Gnadenthal. Wib. 3, 105. Johann Ritter, Reg. b. 10, 169. Lutrad ux. Krafts v. Morstein 1315 Gab. Sigmund kauft 1387 Zehnten zu Adelhartsweiler von Peter Gebwein zu Hall, s. Zürch. Ludwig Abt zu Oberzell 1374/87, Arch. f. Unterfr. 14, 1, 120, Z. f. Oberrh. 24, 301. Lupold D. Ordensritter (B.). Ulrich Generalvikar in Würzburg Ebracher, Handschrift| des Mich. v. Leone S. 95. Wilhelm 1332 verkauft Gülten zu Tauberrettersheim an den Deutschorden, Mergenth. Diplom. Wilhelm der alte 1372, Hans. 1, 600. 1389, 1390, Wib. 4, 23. 3, 61. 2, 241. 1371 versetzt an Simon v. Stetten die Feste Kreßberg OA. Cr. ux. Anna v. Saunsheim, W. F. 7, 144. 1390 verkauft ein Gut zu Steinsfeld an Stift Öhringen. Öhr Arch., kauft 1399 von Gutta von St. Gülten, Güter zu Füßbach, Ober-Masselterbach, Westernbach, Weinsbach, Öhringen, 1381 zu Lampertsweiler abg. und Raboldshausen.

Zürch 1372–79 Vogt in Langenburg, Z. f. Oberrh. 24, 64. Stett. U. 1384 kauft mit Simon Gülten zu Billingsbach. ib., ebenso 1377 wird der Schaden der v. Bachenstein und Stetten in der Fehde Gottfrieds und Krafts v. Hohenlohe gegen Friedrich Burggraf von Nürnberg vertragen. Mon. Zoll. 4, 356.

Balthasar Deutschordensritter, W. F. 4, 357.

Barbara Äbtissin in Gnadenthal 1450–69.

Beth Nonne in Gnadenthal, Wib. 2, 117. W. F. 9, 72.

Caspar (ux. Anna v. Vestenberg), Eberhard und Sigmund werden 1471 von Pfalzgraf Friedrich mit Otto von Baiern und dessen Amtmann Hans von Eicholzheim, wegen Fehde, Brandschatzung etc. vertragen, Stett. U.

Konrad u. Sigmund 1469 Dienstag nach Neujahr durch Heinrich v. Rechberg und Lupold v. Wolmershausen vertragen mit Sigmund, Albrecht, Christoph, Wolfgang, Pfalzgrafen und Herzogen von Baiern wegen der Fehde, welche die v. St. den Pfalzgrafen wegen Ulrich Adler angekündigt. Adler soll vor dem ordentlichen Richter klagen. St. U.

Eberhard D. Ordenskomthur zu Virnsberg 1427 Staatsarch. 1443–47 Deutschmeister † 6. März, Stäl. 3, 345. – Eberhard ux. Anna von Bopfingen, Witwe Herolds v. St. † 1457. Seine Tochter Anna Gattin Martins von Adelsheim.

Georg 1456 von Würzburg mit Buchenbach, Zehntrechten zu Raboldshausen, Jungholzhausen, Simmetshausen belehnt. St. U.

Gottfried (Götz) tritt 1400 ins Kl. Komburg (B.), 1421–1451 Abt in Komburg. – Götz verkauft 1475 mit Dor. v. Crailsheim, Ww. Barth. v. Wenkheim, ein Gut zu Elzhausen an den Spital in Hall, 1477 hat er ein vom Spital erkauftes Gut in Blindheim, 1481 die Hälfte eines Guts in Seibotenberg, Anna von Bopfingen die andere. 1484 vor das Pfälzer Hofgericht geladen. Abrege 1, 507. Hans trägt 1412 ein Gut zu Senfeld und ein Drittel des Zehnten daselbst für Anna v. Mensheim ux.. von Würzburg als Lehen. St. U. – 1477 verkauft 2 Güter zu Otzenrode (Azenrod) an die Kirche zu Buchenbach, Stett. U. 1462 von Graf Albrecht v. Hohenlohe gefangen, Wib. 3, 67.

Herolt schließt 1427 mit Zürch und Sigmund Gebr. Wilhelm senior und junior, Konrad v. Stetten einen Burgfrieden zu St. St. U.

1347, Hofmeister Krafts v. Hohenlohe.

Kilian 1480 leistet zu Backnang Württemberg die Lehnspflicht, 1483 in Streit mit dem Pfalzgrafen. 1487 mit Hohenlohe, W. Viertelj. 1879, 67 ff.

Leonhard D. Ordenskomthur zu Beuggen 1462–90. Z. f. Oberrh. 30. 269. ff.

| Margareta Äbtissin in Gnadenthal 1413–38, W. F. 9, 72. – 1471 Marg. und ihr Gatte Johann Rüd von Bödigheim überlassen Kloster Seligenthal Güter zu Seckach und Zimmern, Guden. cod. dipl. 3, 665. – M. Witwe Conz Esels erhält 1401 von Burggraf Friedrich die Pfandsumme über Bergel und Bernheim, Mon. Zoll. 6, 103.

Simon (Sigmund) kauft 1412 die Morgengabe seiner Frau Marg. von Kirchberg, von deren Bruder Adam von Kirchberg, Gülten und Zehnten zu Eberbach, OA. Regenbach, Heimhausen, Mäusdorf, Mühle und Gütlein zu Stetten, Wiese zu Morsbach, 1427 Güter und Gülten zu Selbunde von Conrad Senft. 1447 Simon und Zürch verkaufen Zehnten zu Gaugshausen (1/3), 2 Güter zu Unteraspach, würzb. Lehen, an den Fronleichnamsaltar zu Hall, hat 1456 Gaubüttelbronn als würzb. Lehen. 1469 Sim. verkauft an seinen Sohn Simon den Hof zu Untersteinbach und Weiler Selbach, Stett. Urk. 1471 S. Kilian und Afra v. St. verkaufen Selbot und Niedersteinach an G. v. Vellberg, Kirchb. Arch. 1479 hat Gülten zu Einweiler von Jörg v. Eltershofen ererbt. ib., erhält von demselben für sich und Elisabeth von Eltershofen ux. Güter zu Lindenau, Untermünkheim, Eltershofen, Oberaspach, hohenl. Lehen. 1491 kauft von Mart. von Adelsheim und Anna von St. ux. Güter zu Morsbach, Mäusdorf, Vogelsberg, Laßbach, Falkenhausen, Sonnhofen, Regenbach, Schetzlinshof, Nitzenhausen, Stett. Urk. 1499 werden Simon jun. im Streit mit seiner Stiefmutter Elis. von Eltershofen alle Einkünfte von Krautheim bis Ober-Regenbach im Jagstthal zugesprochen, ib., s. auch Herolt 1427. Simon Rath und Diener Ulrichs von Württemberg 1447–59. Gabelk. 1472 S. Amtmann zu Röttingen verträgt, sich mit Kilian, seinem Bruder, wegen Schulden ihres Vaters Simon, Ritters, Stett. Urk. 1487 in der Rosenbergischen Fehde Genosse Georgs v. Rosenberg überfällt und brandschatzt Hohebach, W. F. 9, 210. W. Viertelj. 1879, 67, f. – an. inc. zu Ansbach im Zweikampf mit Georg von Rosenberg, W. F. 9. 210. 1488 23. Dez. bei der Belagerung von Stetten durch Hohenlohe wird Sigmund verwundet und mit Kaspar gefangen, Simon, Ritter und jun. halten die innere Zarge. 1504 Diener und Rath des Grafen Albrecht und Georg auf 10 Jahre mit Sitz in Ingelfingen, 30 fl. Sold, Winterkleidung, Verköstigung, Schadenersatz, je 20 Malter Haber und Korn, Holz und Stroh, Stett. Urk.

Wilhelm, 1409 can. zu St. Gumpert in Ansbach, Jung Misc. 2, 104. 1415 von Würzburg mit 1/3 Zehnten zu Senfeld, 1/2 Hof, 1/4 Zehnten zu Alatzheim (Adelsh.) belehnt. 1424 kauft die Oblei Steinkirchen vom Domkapitel Würzburg, 1425 empfängt den Theil seines Schwiegervaters Lup. von Seldeneck an Bartenstein als hohenl. Lehen, Stett. Urk. 1429 verkauft Mühle und Hofstatt zu Tybunnde halb, die andere Hälfte gehört Zürch und Simon, die sie ebenfalls verkaufen, Kirchb. Arch. 1430 verkauft die Vogtgült auf komburgischen Gütern zu Starkolzbach, hohenl. Lehen, an Komburg. 1441 von Würzburg mit 1/2 Schloß und Zehnten zu Buchenbach, 1/3 Zehnten zu Raboldshausen, 2 Theile dess. zu Zottenshofen gemeinsam mit Eberhard belehnt. 1469 kauft Güter zu Füßbach von Mich. Schletz, hat hohenl. Lehen zu Goggenbach, Stett. Urk.

Zürch jun. und Wallburg von Vestenberg, Mutter Krafts von Vestenberg, 1408 im Proceß mit den Vestenberg, Mon. Zoll. 6, 434.| 1409 erhält vom Burggrafen sein Guthaben, Mon. Zoll. 6, 548. 1414 verträgt Albrecht von Hohenlohe und Arnold von Rosenberg wegen der 2 See zu Herxheim und Aldersheim, Staatsarch. 1419 kauft von Wilh. Reuber und Kath. Truchseß von Walderbergstetten (Willburgst.) Güter und Gülten zu Billingsbach, Tierbach und Symonthausen, verschreibt 1430 Albrecht Rudlinger zu Mergentheim 103 fl. an 1/2 Bauhof zu Herrenthierbach, Staatsarch. 1447 Amtmann zu Bischofsheim.

Die Herren von Stetten klagen 1457–58 über Schädigung durch die Ganerben in Widdern, was den Zug, Eroberung und Zerstörung Widderns durch Markgraf Albrecht von Brandenburg und Graf Ulrich von Württemberg am 25. Juni 1458 veranlaßt, Stäl. 3, 507 ff. 1462 die Herren von Stetten in heftiger Fehde mit dem Bamberger Dompropst Albrecht von Wertheim. Vertrag vom 20. Dez. wornach die von Stetten Wolf von Seebach und dem Bulon von Sintmann Entschädigung geben müssen, Stett. Urk. Die Fehde mit den Pfalzgrafen und Herzogen von Baiern s. oben. 1476 bei der Wallfahrt zu Niclashausen sollen 2 Herrn von Stetten als Anführer dem Pauker Anleitung gegeben haben, Arch. f. Unterfr. 14, 3. S. 25, 27, 43. 1476 Dienst. n. Lätare verträgt Kraft von Hohenlohe seinen Vetter Albrecht mit den Herren von Stetten wegen Lösung des Schlosses Thierberg, Stett. Urk. Über die 1483 drohende pfälzer Fehde, die Rosenberger Fehde 1487, den Streit mit dem Ruralkapitel Künzelsau, die Fehde mit den Grafen von Hohenlohe s. allg. Theil und oben, Württ. Viertelj. 1879, 62 ff.

Apollonia verkauft 1537 Einkünfte zu Haßfelden. 1539 zu Enslingen an Hall, OA.Beschr. Hall 194, 310. Brigitta Nonne in Gerlachsheim 1509. Caspar s. 15. Jahrh. vermacht seiner Gattin Anna von Rosenberg 1507 Zehnten zu Morstadt und Senfeld, den Stockheimer Hof das., würzb. Lehen, 1/4 Wein- und Fruchtzehnten zu Ober- und Unter-Schüpf, Stett. Urk. Den Zehnten hat 1513 Caspars Tochter. Christoph und Werner 1500 von Hohenlohe mit dem Erben ihres Ahnherrn G. von Eltershofen zu Wackershofen, Lindenau, Ober-Münkheim, Eltershofen und Ober-Aspach belehnt, Stett. Urk. Ihre Mutter Marg. und die Söhne verkaufen Güter zu Wackershofen, Eltershofen, Uttenhofen, Erlach 1538 an M. Senft, Stett. Urk. 1512 Christoph tritt Güter zu Erlach an s. Bruder Simon gegen Güter in Mönchdorf ab. 1540 verkauft seine Witwe Margareta 1/2 Hof dort an Anna Schenk von Schenkenstein. 1532–35 verkaufen Christoph und Zürch Güter zu Billingsbach an Hohenlohe.

Eberhard kauft Güter in Erlach und verkauft sie 1562, vergleicht sich 1563 über die hohe Fraisch und das Halsgericht zu Kocherstetten, Mäusdorf, Vogelsberg, Laßbach mit Ludwig Casimir von Hohenlohe und empfängt sie als hohenl. Lehen, wird 1575 durch Maximilian II. vom Rottweiler Hofgericht und den westfälischen Gerichten entbunden, Stett. Urk. 1580 ff. Flacianer, Wib. 1, 599, erhält 1571 nach dem Aussterben der Rosenberger das limpurger Lehen zu Sachsenflur, W. F. 9, 221 (nach Hans Caspars Inventar ein Schlößlein und Hofstatt, Güter, Wälder zu S. und Ober- und Unter-Schüpf, Daimbuch, Lengrieden, Kupprichshausen, Weinberge zu Ober- und Unter-Schüpf etc.) alles 1683 an Joh. Peter von Porta verkauft.

Gabriel verkauft 1500 Zehnten zu Mittelbach, 1503 zu Geroltshausen| und Lamshof, 1520 zu Binzelberg, 1512 kauft von Caspar Güter zu Adlatzweiler (Etzlinsweiler) Hölzer zu Steinbach und Grunhofen, komb. Lehen, verkauft und vergabt sie aber bald darauf. Götz 1502 verkauft hohenl. Lehen zu Billingsbach an den Spital zu Öhringen. Hans Konrad Deutschordenskomthur zu Winnenden 1513 (Bauer Coll.). Kilian 1525–26 Genosse Hans von Massenbach gen. Thalacker in der Fehde gegen Baden, Jäger, Heilbr. 2, 21. Ludwig 1507 württemb. Amtmann zu Möckmühl (Bauer). Sebastian Deutschordenskomthur auf Mainau 1518–34. Sigmund vermacht 1506 seinen Pathen Phil. H. und F. von Wichsenstein 11 fl. Gült zu Unterkubach, 1534 von Wolf von St. eingelöst, Stett. Urk. 1508 vermacht seinem Bruder Caspar Zehnten und Güter in Billingsbach. Ulrich, Kilians Sohn, 1523 Altarist in Künzelsau, 1533–56 Pfarrer in Belsenberg.

Werner verkauft 1513 mit Christoph s. d. an Hall Güter und Gülten zu Kreftelbach (Cröffelb.) 1/4 des Gerichts, Gülten zu Wolpertshausen, Veinau, Ramsbach, Wälder (Flurn. Aglasterholz), ebenso 1516 zu Rieden und Heimbach. 1513 kauft den Zehnten zu Goggenbach, 1527 von Zürch den Zehnten zu Gerlis- und Lamshof (Geroltshausen). Wilhelm stiftet die Kreuzwiese zu Künzbach 1505 an die Kirche zu Künzelsau, hinterläßt 1506 Güter zu Schüpf, an welche seine Halbgeschwister von Sternenfels kein Recht haben. Wolf 1513 erhält Güter zu Haag, Kubach, Gagernberg, Laßbach, verkauft 1533 Güter zu Füßbach, Gaisbach, Gaishof, Ulersberg (Ulrichsberg) an Hohenlohe (Fleiners Chronik).

Zürch hat 1538 Zehnten zu Simmetshausen als hohenlohische Lehen, Stett. Urk. 1520 bekriegen sich die v. Rosenberg und Stetten. Wolf v. St. will die Vellberger mit einander vertragen, verliert aber zu Vellberg durch ein Geschütz ein Bein, Herolt Chron. S. 79.

Ludwig Kasimir hält sich zur kath. Kirche in Amrichshausen 1595-1602. Der Schloßprediger Seb. Hueber weigert sich, Georg v. St. ein Kind zu taufen, weil L. C., der päpstlicher Religion sei, der Taufe anwohnt (Stett. Urk.). 1634 20. Nov. von Croaten zu Marsbach erschossen.

Hans Reinhard, Ritterrath und Truhenmeister des Kanton Odenwald, vortrefflicher Haushalter, † 1627. Hans Reinhard jun. fällt 1622 in der Schlacht bei Wimpfen; 1697 19/29. Juli fällt bei Kappel im Kinzigthal Johann Ludwig, Hauptmann im würzb. Dragonerregiment, 1709 fallen vor Dornik(Tournay) in den Niederlanden 9. Aug. Philipp Conr., Hauptmann in brand. ansb. Dienst. 2/11. Sept. sein Bruder Albrecht Phil. Karl im selben Regiment; 1727 fällt zu Ath im Hennegau Heinr. Christoph, östr. Fähnrich unter Ludwig v. Württemberg, 11. Juli Joh. Ge. Fr., bad. durl. Oberstwachtmeister im Feld zu Volkmannsdorf in Sachsen. Joh. Philipp, brand. kulmbach. Kriegsrath, † 1619. Joh. Ernst, Ritterrath und Truhenmeister des Kantons Od., † 1703 16. Juli. 1753 23. Febr. obiit in Kochenstetten Domina Christina Carolina de Lipsdorf, nata de Stetten, conversa, multa mala a suis propterea perpessa, virili tamen animo suscipiens, bene et rite provisa atque sepulta in ecclesia Americhshusana (K.B. in Amrichsh.).

| Johann Heinrich, württ. Oberforstmeister in Neuenstadt, † 1755 20. Juni. Sigmund Heinrich, Generalmajor des schwäb. Kreises bad. durl. Oberkammerjunker, † 1760 13. Sept. Karl Albrecht, herz. zweibrückischer Oberstallmeister, † 1769 14. Juni. Carl Ludwig Ernst, bad. Oberforstmeister und Bergwerksdirektor, † 1775. Eberhard Friedr., württb. Geheimrath und bad. Oberhofmarschall, † 1783 14. Juni.

Maximilian Wilhelm Sigmund, Deutschordensritter, Rathsgebietiger, Komthur zu Grifstein, k. k. Generalmajor, fürstl. würzb. Generalfeldzeugmeister. geh. Hofkriegsrath, Kommandant v. Würzburg und Marienburg, † 1794 6. Nov.

Friedr. Gustav, bad. Oberst und Kammerherr, † 1808 16. Apr.

Julius Philipp, w. Kammerherr, Oberst und Kommandant von Hohenneuffen, † 1815 25. April.

Albrecht Sigmund Friedrich, bair. Generalmajor, Präsid. des bair. Kriegskollegiums, Kommandant der Marienburg, geh. Rath u. Kammerherr, † 1822 30. Nov.

Karl Ludwig Magnus, Oberforstmeister zu Kandern, † 1829 30. Juni

Ludwig Aug. Heinr., bad. Kammerherr und Hofgerichtsrath in Rastatt, † 1833 8. Apr. Eberh. Ludw. Max., bad. Oberhofmeister und Geh. Rath, † 1838 12. Juli. Hein. Aug. Ferdinand, württb. Landesoberstallmeister, † 1867 1. Juli.

Dem Deutschorden gehörten weiter an (ohne Sicherheit der Zeit) Bertold, † 17. Aug.; Gernod, † 10. Juni; Wilhelm, † 9. Jan., W. F. 6, 84-89.


Buchenmühle, reizend unterhalb Kocherstetten an einer starken Biegung des Kochers gelegen, hieß ursprünglich Buchenau. Dieselbe erscheint zuerst in dem Schirmbrief Papst Alexanders IV. für Lichtenstern 1254, worin der Papst die Besitzungen des Klosters bestätigt und darunter neben den Gütern in Morsbach medietate munius molendini, quod vocatur Buchenowe, siti in aqua, quae vulgariter Cohan appellatur. Besold docum. monast. Lichtenstern 430.

1322 verkauft Lichtenstern seine Besitzungen in Buchenau an Wilhelm von Stetten s. Morsbach (Staatsarch.).

1513 verkauft Gabriel v. St. an seinen Vetter Simon 2 Wiesen in der Hirschbach zwischen Kocherstetten und Steinkirchen und einen Hoftheil zu Büchich, den ein Mann von Morsbach hatte, um 35 fl. auf Wiederlösung und 1517 an Christoph 11/2 fl. Gült auf der Mühle zu Buchenauwe um 20 fl. Stirbt Gabriel ohne Erben, so fallen an Christoph auch Gabriels Gülthühner von einem Weingarten zu Buchenau.

1776 20. Dez. Brand (Amrichsh. Pf.-Akten).

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