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Beschreibung des Oberamts Mergentheim/Kapitel B 25

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25. Markelsheim,
mit Eisenbahnstation, Pfarrdorf II. Klasse, mit 1424 Einw., worunter 11 Evang. und 68 Israeliten mit Synagoge. Die Evang. sind nach Elpersheim eingepfarrt.


Der ansehnliche Ort liegt schön und stattlich, lang hingestreckt zwischen Weinbergen und Obstgärten beim Einfluß des Apfelbaches in die Tauber. Besonders wirkt der vom östlichen Thalabhang, dem Engelsberg, malerisch herabschauende Thurm sammt den Steinbauten des früheren Klosters und gibt dem ganzen Ort etwas Stadtartiges. Ein ziemlich breiter Wallgraben zog früher um den Ort, von dem noch Spuren zu sehen sind; auch ziehen sich von der Ummauerung des Klosters noch Reste von Mauern bis ins Dorf herab.

Gar hübsch ist auch der Eintritt in das Dorf über die Tauberbrücke, links eine alte Linde, rechts ein Renaissancekapellchen; – und inmitten des zum Theil aus weniger ansehnlichen, oft auch ziemlich alten Häusern bestehenden Orts steht wieder ein hoher Lindenbaum, dessen weitauslangende Äste auf gußeisernen Säulen ruhen und einen schattigen Laubgang bilden, davor ein Brunnen, der vortreffliche „Lindenbronnen“, hinter dem ein schönes, 1878 von der Gemeinde Markelsheim errichtetes Madonnenbild, von Stein und bemalt, sich erhebt.

Die am südlichen Ende des Orts im Jahr 1690 neu erbaute, dem h. Kilian geweihte Pfarrkirche ist ein geräumiger Bau im Renaissancestil mit sehr weitem flachgedecktem Schiff und breitem kreuzgewölbtem Chor, der jedoch gegen Süden gerichtet ist; der ursprüngliche geostete altgothische Chor ist auch noch vorhanden und stößt jetzt an die linke Seite des Schiffes der Kirche. Er schließt vieleckig, hat Maßwerksfenster und ein Rippengewölbe mit alterthümlichem Christuskopf im Schlußstein, besitzt auch an seiner Nordwand ein ganz hübsches, mit Wimberg und Fialen geziertes gothisches Sakramenthäuschen.

An der Wand des jetzigen Kirchenschiffes hängt rechts ein schönes großes Renaissancegrabmal mit folgender Inschrift: „Im Jahr nach Christi Geburt 1585 ist uf den 25. Sept. in Gott christlich entschlafen der erbar Melchior Koch, der älter, Burger zu Markelsheim.“ Und ferner: „im 1593 Jar 18. Januar ist auch selig verschieden die erbare Katharina Kochin, sein | ehliche Hausfrau.“ Die Kirche wird im Chor durch schön ornamentirte Glasfenster, von Wilhelm in Stuttgart, belebt. Eine in Holz geschnitzte Madonna auf dem linken Seitenaltar ist noch alt, spätgothisch und sehr schön. Altäre und Kanzel sind von Maintel in Horb, Chorstühle und Kommunikantenbank von Schreiner Michel in Igersheim in ansprechendem neugothischem Geschmack verfertigt. Auch besitzt die Kirche ein schönes 21/2 Fuß hohes Perlmutterkreuz aus der Rococozeit. Außen an der Westseite sieht man sodann im freundlichen ummauerten Friedhof einen steinernen spätgothischen, im vorigen Jahrhundert wiederhergestellten Ölberg. – Den Chor der Kirche hat die Stiftung, das Schiff die Gemeinde zu unterhalten, dagegen ruht die Unterhaltung des schönen, 1834 erbauten Pfarrhauses auf dem Staat.

Glockenthurm besitzt die Kirche keinen; derselbe steht hoch und bedeutend auf dem Engelsberg, in der Nähe der zweiten Kirche des Orts, der Margaretenkirche, Bergkirche, stammt aus spätgothischer Zeit und endigt in einen sehr spitzen, spätgothischen Schieferhelm, und hat ein Tonnengewölbe im untersten Stockwerk. An seiner Seite gegen das Dorf hinab sieht man das Wappen eines Deutschmeisters und: Anno domini M.CCCCLXXXXIIII (1494) in guter spätgothischer Schrift; im dritten Stock ein schön gefülltes spitzbogiges Schallfenster. Von den hier aufgehängten drei Glocken ist die größte mit Weinlaub verziert und hat die Inschrift: o crux ave spes unica. 1522, die zweite ebenso alte mit gothischem Fries umzogene: maria virgo interpelle deum pro populo cadolico. Die dritte Glocke wurde 1860 umgegossen.

Dieser Thurm ist ein Theil jener alten Klosteranlage, Beguinenkloster, die noch mit Mauern umgeben gebieterisch über Markelsheim thront. Das Hauptgebäude hat einen Staffelgiebel und unter sich einen großen Keller.

Die Kirche selbst ist in ihrer Anlage sehr alt, romanisch, endigt gegen Osten in eine, noch erhaltene halbrunde Abside; davor stand ohne Zweifel ein Ostthurm (wie an der Kunigundenkirche bei Waldmannshofen, oder an der Kirche zu Belsen). Die alten Rundbogenfensterchen sind jetzt vermauert; an der Südwand des 1740 erneuerten Schiffes erhielt sich noch der ursprüngliche, auch vermauerte rundbogige Eingang. Das Mauerwerk ist schlecht, so daß hier stehende Birnbäume als Strebepfeiler benützt werden.

| Innen hat der Chor ein Tonnengewölbe, das mit einem Viertelskugelgewölbe schließt und mit romanischen Kämpfern beginnt.

Ein ebenfalls romanisches Stück eines Kämpfers, und zwar mit der Schachbrettverzierung, ist an einer Scheune, in der Nähe des Eingangs in den ehemaligen Klosterhof, eingemauert. In der Chorabside links ein spätgothisches Sakramenthäuschen. Zwei Zopfaltäre und einer mit einem neuen Gemälde von Maler Hundertpfund (sein Zeichen ist 100 ) vom Jahre 1852 zieren die kleine Kirche; auf diesem Gemälde sieht man die 14 Nothhelfer, unten Markelsheim, und es wurde dasselbe für Simmringen (s. d.) kopirt. Außerdem sieht man hier ein Tafelbild mit Christus, Maria, Johannes, dem h. Rochus und h. Sebastian, gestiftet von Bernhard Reichart 1626, renovirt 1755 und 1847. Ein langes steinernes Gebäude dient seit 1870 als Schulhaus, an seinem Einfahrtsbogen steht die Jahreszahl 1730; dann steht noch ein im Jahr 1823 erbautes Schulhaus hier oben, links beim Hereingehen. Es unterrichten gegenwärtig drei Lehrer, deren Wohnungen sich in genannten Schulgebäuden befinden. Außerdem besteht eine Industrieschule.

Das Rathhaus ist ein ehemals herrschaftliches stattliches Gebäude mit zwei großen achteckigen Erkern und dem von zwei Rittern gehaltenen Wappen eines Deutschmeisters; ein Armenhaus und ein Schafhaus bestehen. Noch ist zu bemerken an einem Haus in der Hauptstraße eine gar schöne spätgothische in Holz geschnitzte Madonna mit dem Kinde, früher oben in der Bergkirche.

Gutes Trinkwasser liefern stets hinreichend 70 Zieh- und Pumpbrunnen; sodann hat der starke Lindenbronnen, mitten im Ort, vorzügliches Wasser. Auch die Markung ist reich an guten Quellen, darunter zwischen hier und Apfelbach der „Teufelsbronnen“, dann der „Arge Bronnen“ und andere mehr. Die Tauber, der Aspach und der Apfelbach fließt über die Markung.

Die Tauberthaleisenbahn geht nördlich am Ort, jenseits der Tauber, vorüber und hat hier die Station Markelsheim mit hübschem Bahnhofgebäude. Vicinalstraßen gehen von hier nach Igersheim, Apfelbach, Elpersheim und Rüsselhausen. Eine hölzerne Brücke geht über die Tauber, verschiedene Stege von Stein, Holz und Eisen führen über den Apfelbach; sämmtlich von der Gemeinde zu unterhalten.

| Die Vermögensverhältnisse der Einwohner sind gut; der größte Grundbesitz beträgt 40 Morgen, der des Mittelmanns 20, der ärmeren Klasse 5 Morgen; das Haupterzeugnis bringt der Weinbau, der Vieh- und Obstzucht fehlt es an der gehörigen Ausdehnung wegen Mangels an Ackerfläche; unter den Handwerkern sind die Maurer, Zimmerleute und Schmide am stärksten vertreten. Außerdem besteht eine Ziegelei, eine Mühle an der Tauber mit 4 Mahlgängen und einem Gerbgang mit Ölmühle, eine oberhalb des Orts am Apfelbach mit 2 Mahlgängen und einem Gerbgang mit Gipsmühle, dann eine Sägmühle, 9 Schild- und Gastwirthschaften, darunter 2 Bierbrauereien, 2 Kaufläden und 3 Kramläden.

Die im Verhältnis zur Einwohnerzahl nicht große Markung hat einen mittelfruchtbaren Boden, das Klima ist mild, Frühlingsfröste kommen zuweilen vor; die Gewitter sind selten von Hagelschlag begleitet. Gips wird ziemlich gebrochen und auch ausgeführt.

Die Landwirthschaft wird gut und fleißig betrieben, Jauche und Gips hauptsächlich zur Düngung des Bodens verwendet; man pflanzt die gewöhnlichen Getreidearten und Brachgewächse und kann in guten Jahren von Gerste 2000 Centner nach außen verkaufen.

Der Wiesenbau genügt für den eigenen Bedarf, etwa 200 Morgen können bewässert werden, die Wiesen sind durchgängig zweimähdig.

Die Haupterwerbsquelle hier ist der Weinbau mit Sylvanern, Gutedeln, Grobschwarz und Rißlingen, wovon 3300–3400 Stöcke auf den Morgen gepflanzt werden. Die mittlere Lage am Tauberberg ist die beste, der Morgen trägt 5 Eimer, und der Preis eines Eimers beträgt von 48–180 M.; der Wein genießt eines bedeutenden Rufes und wird weithin versandt.

Die Obstzucht ist im Zunehmen, Zwetschgen gerathen am besten; eine Gemeindebaumschule besteht und ein Baumwart ist aufgestellt.

Die Gemeinde besitzt 1440 Morgen Laubwald, 40 Morgen Nadelwald, 10 Morgen gemischten Wald und 30 Morgen Eichenschälwald. Das Unterholz wird ganz an die Bürger vertheilt, das Oberholz theilweise und das übrige zu Gunsten der Gemeindekasse verkauft, was derselben 7000–15.000 M. jährlich einbringt.

| Dann sind einige Öden vorhanden, die samt der Brach- und Stoppelweide der Gemeinde jährlich 2200 M. Pachtgeld eintragen. Außerdem erhält dieselbe aus 260 Theilen Allmanden, zu je 1/2 Morgen, und 185 Theilen, zu je 1/8 Morgen und 21 Ruthen, zusammen jährlich 438 M. Pacht, und aus anderen Gemeindegütern jährlich 1070 M.

Die Pferdezucht bedeutet wenig, die Rindviehzucht (Neckarschlag) dagegen ist in gutem Zustand und wird durch 3 Farren gleicher Race nachgezüchtet.

Ein Pachtschäfer läßt im Sommer 200, im Winter 300 Stück Schafe auf der Markung laufen.

Die Fischerei in der Tauber und in den Bächen haben theils der Staat theils Privatleute.

Auf dem Tauberberg findet man noch Gebäudeschutt, hier soll ein Kloster Namens Repdorf gestanden sein.

Die Hohe Straße oder Kaiserstraße lief an der östlichen Markungsgrenze.

Flurnamen, die einen geschichtlichen Werth haben möchten, sind: Hexenbuckel, Hölle, Klausenäcker, Nonnengärten, Nonnenäcker, Mönchsberg, Hesleinsweg, Schelmengraben, Osterberg.


Markelsheim, alt Marcholfes- colfesheim d. h. Heim eines Marcolf, ist altes Reichslehen, das Kaiser Heinrich III. 1054 einem geächteten Hermann abnahm und mit beiden Asbach – wohl zwei abgegangenen Weilern am Aspach, der gleich über Markelsheim in die Tauber fällt – und andern Besitzungen im Tauber- und im Jagstgau dem Grafen Emehard v. Rothenburg, dem nachmaligen Bischof von Würzburg (1088–1104), übergab. Von seinem Bruder Burkhard erhielt Emehard als Bischof 1096 ein Gut in Markelsheim aus der Hand von Burkhards Dienstleuten, Richizo und Wolfram von Markelsheim, und ein Gut in Asbach. Angehörige eines Geschlechts, das sich von Markelsheim nannte, kommen noch bis gegen das Ende des 14. Jahrhunderts vor. Belehnt aber waren mit Markelsheim von Würzburg, speziell dem Stift Neumünster daselbst, die Herren von Hohenlohe-Brauneck, aus deren Händen, wie aus denen einiger anderen Besitzer, der Mertin von Mergentheim, derer v. Ehenheim, genannt v. Ochsenfurt, der Johanniter (W. F. 8, 280.) etc. der Ort mit der übrigen Herrschaft Neuhaus seit 1372 allmählich an den Deutschorden kam. Doch behielt Stift Neumünster das Patronat der Kirche, allerlei Gefälle | und einen Fronhof in Markelsheim, auch einen Pfleger daselbst, der die Einkünfte im Ort und in der Umgegend einzog. Wenn ein Hauptrecht fiel, so nahm der Amtmann zu Neuhaus von wegen des Deutschordens das beste Haupt des Hübners und hernach der Fronhofer oder Amtmann von des Probsts oder Stifts Neumünster wegen das andere Besthaupt; gemeiniglich aber wurden 5 Gulden vom Hundert erhoben. (Lagerb. des Fronhofs zu Markelsheim von 1676.) Der Deutschordische Beamte war zugleich Centgraf. Denn der Orden hatte ein Centgericht daselbst eingerichtet (s. 1408), welches König Ferdinand 1540 bestätigte, wie schon 1495 Kaiser Maximilian auf des Ordens Bitte dem Ort Marktgerechtigkeit verliehen hatte. Der Ort war ein sog. geschlossener d. h. es wurde kein neuer Bürger über eine bestimmte Gesammtzahl aufgenommen.

Über die Schicksale des Orts im Bauernkrieg s. oben S. 277 ff. Hexenhinrichtungen S. 301.

Kirchliches. In der Zeit von etwa 1350 bis 1408 bestand zu Markelsheim nächst der Kapelle zu St. Margareta in einem Gebäude, auf dessen Grund und Boden jetzt das Schulhaus steht, eine Klause von Beginen d. h. Laienschwestern, welche ohne Gelübde sich verbanden, in Abgeschiedenheit von der Welt nur dem Gottesdienst und der Übung der Barmherzigkeit zu leben (s. Reg. 1350 u. 1408). Dieselbe trat in dem letztgenannten Jahr ihren Besitz an den Deutschorden ab. Mit ihrem Aufhören soll auch die Frühmeßstelle eingegangen sein. 1467 ward eine Kaplanei zum heil. Vitus gestiftet, welche übrigens selten besetzt war; 1826 wurde sie in ein ständiges Vikariat verwandelt. Da Stift Neumünster die Pfarrei mit einem Priester aus dem Würzburger Klerus zu besetzen pflegte, wurde öfter auch ein von Markelsheim gebürtiger Kandidat in das Seminar zu Würzburg aufgenommen.

Pfarrer: Casp. Rommes 1758–1803. Mich. Jos. Riegler 1803. Plac. Matthä. Friedinger 1827. Jos. Ant. Dimmler 1834. Alois Geiger 1858. Joh. Bapt. Hänle 1874.

Ein M. Philipp Werner von Markelsheim war 1562–77 evangelischer Pfarrer in Rothenburg a. d. T., von wo er 1577 in die Pfalz kam. (Winterbach, Gesch. d. St. Rothenburg 2, 66. 75.)


1054. Unter den Kammergütern, welche der geächtete Hermann zu Lehen gehabt und womit Kaiser Heinrich III. seinen getreuen Emehard belehnt, sind solche in Marcholfesheim und Asbach. U.B. 1, 272.

| 1096. Burkhard gibt seinem Bruder, Bischof Emehard v. Würzburg, gegen Günsbach und einen Theil von Krautheim, welche er dem Kloster Komburg erwirbt, ein Gut seiner Dienstleute Richizo und Wolfram v. Marcholdesheim und eines, welches er selbst in dem Weiler Asbach innehatte, nebst 11/2 Mansen und einem Weinberg. Ebend. 398.

1130. Kuneza, vermählt mit Richard, mansionarius (Hofmann, Schaffner) des Stifts Neumünster in Markelsheim, begibt sich freiwillig in das Zinsrecht des Stifts. Reg. bo. 1, 133.

1144. Hecho, mansionarius des Stifts Neumünster in Würzburg, stiftet seine Gütlein in dem Weiler Marcolvesheim an den Altar des heil. Johannes in dem genannten Stift. U.B. 2, 33.

1185. Die Schenkung eines Neubruchs bei Harthausen an das Stift Neumünster in Würzburg bezeugen unter Anderen die „Laien v. Marcoluesheim Eberhard, Eispert, Eberhard.“ Ebend. 238.

1219. Cůnradus de Marcoldeshem Zeuge in einer Würzburg-Hohenlohischen Urk. U.B. 3, 98.

1246. Konrad v. Hohenlohe trägt seiner Ehefrau und seinen Söhnen Heinrich und Konrad auf, von ihren Einkünften in Marcolinsheim und Igersheim dem DO. in Mergentheim 50 Mark Silber zu bezahlen. Künftig im Wirt. Urk.-Buch.

1276. Fridericus und Albertus de Markolfsheim jener Bürge, dieser Zeuge in einer Hohenlohe-Brauneckschen Urk. W. F. 4, 120.

1300. Würzburg erneuert die Belehnung mit der Vogtei und dem Gericht in Markelsheim für Hohenlohe-Brauneck. Mon. bo. 38, 244.

1300. Heinrich v. Hohenlohe-Brauneck verspricht, falls ein Verkauf in Neuseß an DO. in Mergentheim angefochten werden sollte, dem Orden andere Besitzungen oder Einkünfte von seinen Gütern in Igersheim oder Markoltsheim oder beiden Apfelbach zuzuwenden. W. F. 4, 121.

1300. Heinrich v. Markelsheim Zeuge in einer Hohenlohe-Brauneckschen Urk. Wib. 4, 74.

c. 1300. Adelheid, Gebhards v. Hohenlohe-Brauneck Witwe, und ihr Sohn übergeben das Patronat der Kirche zu Markelsheim dem Stift Neumünster in Würzburg. Ebend. 79.

c. 1303. Heinrich v. Brauneck trägt von Würzburg villam Markoltzheim, die Vogtei darüber, die Leute des h. Kilian, die Cent und den Weinzehnten daselbst zu Lehen. Arch. d. h. V. v. U. Fr. XXIV, 1, 85.

c. 1303 ff. Albert, Friedrich und Andreas de Markoltzheim Würzburgische Lehensträger. Ebend. 78. 105. 148.

1304. Friedrich v. Markolfisheim Zeuge in einer zu Würzburg ausgestellten Hohenlohischen Urkunde. Reg. bo. 5, 61.

1325. Konrad v. Markelsheim Zeuge in einer von einem Hohenlohe gesiegelten Elpersheimer Urkunde. Wib. 4, 93.

1327. Friedrich v. Markelsheim und seine Ehefrau Gutha verkaufen Einkünfte in Gorstadt an das Stift Neumünster in Würzburg. Reg. bo. 6, 224. (Juta de M. stiftet in die Dominikanerkirche zu Mergentheim einen Jahrstag. W. F. 5, 398.)

1332. 33. Konrad v. Markelsheim Hohenlohischer Vogt zu Weikersheim. Reg. bo. 7, 58. s. auch Reisfeld (Igersheim.)

| 1332. Wiprecht v. Markelsheim zu Grünsfeld Leistungsbürge in einer DO.s-Urkunde. O.R. 26, 35.

1333 s. Neuhaus (Igersheim.)

1339. Osann, Witwe Albrechts, etzwenn Vogts zu Markelsheim, und Albrecht ihr Sohn s. Reisfeld (Igersheim.)

1344. Heinrich v. Markelsheim genannt, gesessen zu Rötelsee (Bez.A. Kitzingen ?) und Berchtolt v. Markelsheim genannt, sein Bruder. (B.)

1350. Agnes v. Wittstatt, Meisterin der Klause zu Markelsheim, und die Sammnung verkaufen an die Klause zu Neunkirchen ihr Gut in Elpersheim um 10 Pfd. St.A.

1363. Konz v. Ehenheim zu Ochsenfurt kauft einen Hof in Markelsheim von Konrad v. Standorf und Heinrich Rußwurm um 750 Pfd. St.A.

1365. Bischof Albrecht v. Würzburg gibt seinem Neffen Gottfried v. Hohenlohe volle Gewalt in Betreff des Halsgerichts und der Cent in Markelsheim, Mergentheim und Igersheim. Reg. bo. 9, 124.

1372 s. Neuhaus (Igersheim.)

1383. Peter v. Markelsheim, Domvikar in Würzburg. Mon. bo. 43, 458. Reg. bo. 10, 114.

1394. 98 s. Neuhaus (Igersheim).

1404. Konz v. Ochsenfurt, gesessen zu Markelsheim, und seine Ehefrau Elsbet verkaufen an DO. ein Gut in Althausen um 221/2 Gulden und erhalten dafür das Recht, in einem Krautgarten zu Markelsheim Haus und Kelter zu bauen. St.A.

1408. Die Klausnerinnen in Markelsheim überlassen ihre Güter dem Deutschorden mit Genehmigung des Bischofs v. Würzburg und Graf Günthers v. Schwarzburg. St.A.

1409. Graf Günther v. Schwarzburg gestattet den Deutschherren, in Markelsheim Rad und Galgen zu errichten. St.A. W. F. 6, 86.

1411. Der Pfarrer Friedrich zu Markelsheim beurkundet, daß Albrecht v. Hohenlohe der Frühmesse daselbst einen Hof in Pfitzingen für einen Jahrstag mit 2 Priestern, einer Vigilie etc. geeignet hat. Wib. 3, 76.

1411 s. Neuhaus.

1413. Hans Mertin und Eitel Mertin zu Dörzbach verkaufen ihren Weinzehnten hinter der Klinge in Markelsheim an DO. um 100 Gulden. St.A.

1423. DO. behält sich beim Verkauf des Schlosses Herrenzimmern das Fischwasser in der Aschbach auf der Markung von Markelsheim, sowie eigene Leute daselbst vor. W. F. 4, 224.

1431. Die zu Wiesenbronn verkaufen ihren Korn- und Weinzehnten in Markelsheim an Konz v. Ehenheim zu Ochsenfurt. St.A.

c. 1440. In einer Fehde zwischen den Städten und Burkard Michel v. Landskron kündet Oswald v. Markelsheim und Altdorf (?) der Stadt Heilbronn ab. Jäger, Heilbronn 1, 213.

1445. Kundschaft, was Stift Neumünster in Würzburg für Gerechtigkeit auf dem Fronhof zu Markelsheim habe. St.A.

1446. Bernhard v. Ehenheim, gen. v. Ochsenfurt, und seine Ehefrau Agnes Streckfußin verkaufen ihre Häuser, Güter und Gilten in Markelsheim an DO. um 2000 Gulden. St.A.

| 1458. Hans Koch und seine Ehefrau Irmel verkaufen Haus und Hofreit in Markelsheim an DO. um 180 Gulden. St.A.

1487. Die Meisterin Barbara v. Crailsheim und der Konvent in Sulz (bei Schillingsfürst) belehnen Michael Rütling in Markelsheim mit ihrem Zehnten daselbst. St.A.

1495. Kaiser Maximilian verleiht auf Bitte der Deutschherren dem Flecken Markelsheim die Freiheit, alle Jahre auf St. Walburgis einen Jahrmarkt abzuhalten. St.A.

1502. Stift Neumünster und DO. vertragen sich wegen der Gerechtsame des jenem gehörenden Fronhofs. St.A.

1525. Markelsheim im Bauernkrieg s. oben S. 277 ff.

1540. Bestätigung des Centgerichts zu Markelsheim durch König Ferdinand. St.A.

1558. Der Hoch- und Deutschmeister Wolfgang Schutzbar gen. Milchling hebt die Leibeigenschaft auch in Markelsheim gegen jährliche Entrichtung von 16 Gulden zum Neuhaus auf; auch verleiht er dem Flecken Markelsheim das Nachsteuerrecht. St.A.

1690. Die Pfarrkirche wird erbaut.

1727. DO. kauft vom Stift Rebdorf bei Eichstätt dessen Zehnten in Markelsheim von Wein, Getreide, Heu und Hanf, sammt Behausung und Hofreit, um 7000 Gulden. St.A.

1740. Die Kapelle zur hl. Margareta wird neu erbaut.

1759. Das Klosteramt Freudenbach tauscht Gefälle in Markelsheim gegen Anderes um. St.A.


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