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Beschreibung des Oberamts Mergentheim/Kapitel B 34

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34. Queckbronn,
Dorf III. Klasse. Evang. Filial von Weikersheim, mit 199 Einwohnern.


Der am Beginn eines kleinen, westlich in das Vorbachthal ziehenden Thälchens schön und hoch gelegene, von Obstbaumgärten umgebene Ort gehört mit Kirche und Begräbnis nach Weikersheim, mit der Schule nach Neubronn. Ein Armenhaus wurde 1833 von Privaten angekauft. Gutes und stets hinreichendes Trinkwasser liefern 2 laufende und 3 Pumpbrunnen. Die eine sehr starke Ortsquelle, von der der Ort den Namen hat, speist auch noch den Brunnen auf dem Karlsberg. Eine Wette ist angelegt; um den Ort her starke Quellen, sowie im Frühjahr einige Hungerbrunnen. Eine Vicinalstraße von Weikersheim nach Creglingen führt nördlich am Ort vorbei.

Die Vermögensverhältnisse sind befriedigend, der größte Grundbesitzer hat 120 Morgen, darunter 16 Morgen Wald, der Mittelmann gegen 40, die ärmere Klasse 3–10 Morgen Feld. Auf angrenzenden Markungen besitzen hiesige Bürger etwa 475 Morgen. Feldbau, Viehzucht und Weinbau sind die Haupterwerbsquellen. – | Der Boden ist mittelfruchtbar, meist leicht, hitzig, steinig, nicht tiefgründig; das Klima im Ganzen mild, weil einiger Schutz gegen den Nordwind vorhanden; dennoch sind schädliche Frühlingsfröste nicht selten.

Die Landwirthschaft wird fleißig betrieben, verbesserte Ackergeräthe sind mehrfach eingeführt. Von Getreidefrüchten können noch nach außen abgesetzt werden 120 Schffl. Dinkel, 300 Schffl. Gerste, 130 Schffl. Haber, 120 Schffl. Roggen. Der Futterkräuterbau ist ziemlich bedeutend, der Wiesenbau nicht ausgedehnt, das Futter aber gut; die Wiesen sind zwei- und dreimähdig, etwa 20 Morgen können bewässert werden.

Auf der eigenen Markung sind nur noch etwa 10 Morgen Weinberge angebaut, die übrigen sind ausgereutet; dagegen werden von den Ortsbewohnern auf Weikersheimer Markung etwa 90 Morgen bewirthschaftet; die besten Lagen sind im Rohof und in der Hardt. In guten Jahrgängen wird der Wein ganz vorzüglich und weithin verkauft. Seit den fünfziger Jahren hat sich der Weinbau vermindert. Die Obstzucht ist unbedeutend.

Aus der Brach- und Stoppelweide beziehen Private, denen das Weidrecht gehört, jährlich 800 M., aus der Pferchnutzung 350 M.; die Gemeinde besitzt nur ungefähr 10 Morgen eigene Güter, die um 80 M. jährlich verpachtet sind.

Die Rindviehzucht, Neckarschlag, ist bedeutend. Ein Ortsschäfer läßt im Sommer 225, im Winter 175 Schafe (fränkischer Schlag) auf der Markung laufen.

Zwei Stiftungen von je 171 M. bestehen, die Karolinische, von Fürst Karl Ludwig von Hohenlohe, und die Haag’sche.

Die sog. „hohe Straße“ geht unmittelbar an der bayrischen Grenze vorüber, jetzt nur noch ein Feldweg; alte Markungsnamen sind: Queckenbühl, Guckenbühl, Drachenwiesen, am hohen Stein, beim steinernen Kreuz, Gebetsbrünnele.


Queckbronn d. i. lebendiger, frischer, munterer Brunnen, ist alt Hohenlohisch und theilte die Schicksale von Neubronn, Nassau etc. doch hatten auch Kloster Schäftersheim, das Stift Neumünster in Würzburg, die v. Finsterlohe und die Berlichingen (1609), sowie der Heilige, der Pleban und der Frühmesser von Weikersheim und die Pfarrei Laudenbach Gefälle daselbst. Laut einer Renovationsurkunde aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts waren damals 26 Besitzende in Queckbronn, die sich in 32 Gebäude, 5971/8 Morgen Äcker, 1191/2 M. Wiesen | 81/4 M. Gärten, 221/8 M. Wüstung und 661/4 M. Weinberg theilten. Einen eigenen Schultheiß hatte der Ort jedenfalls schon im 17. Jahrhundert, denn 1707 starb nach 43jähriger Amtsführung der 83jährige Schultheiß Neubert.


1261. Heinrich v. Hottingen, Hohenlohischer Vasall, vermacht seinen Hof in Quecbrunnen dem Kloster Schäftersheim zu einem Jahrtag. Hanß. 1, 420.

1334. Eitel Hundlin v. Grünsfeld (vgl. Wib. 2, 230.) verkauft ein Gut zu Queckbronn an Kl. Schäftersheim um 12 Pfd. Hllr. und 12 Schill., ebenso Reinhard Krumlin v. Bütthardt etliche Zinsen und Gilten in Queckbronn und Streichenthal um 69 Pfd.

1344. Konrad v. Finsterlohe verkauft mit seinen Vettern Fritz, Konz und Heinz seine Gilten zu Queckbronn an die Wernitzer in Rothenburg. Winterbach, Rothenb. 2, 208.

1422. Konrad v. Weinsberg verpfändet mit andern Orten der Gegend Queckbronn an Mainz und Würzburg. Ludewig, Rel. msc. 12, 615.

1423. Konrad v. Weinsberg, Gemahl einer Hohenlohe-Brauneck, verkauft sein Viertel der Vogtei in Queckbronn und andern Orten an den Pfalzgrafen Otto unter Vorbehalt des Rückkaufs. O.R. 9, 434.

1472. Einer von Queckbronn klagt in Weikersheim: ein anderer von Queckbronn habe ihn bezichtigt, Herrn Wilhelm v. Rechberg Holz gestohlen zu haben. (Mayer.)

1554. Das Stift Neumünster in Würzburg verpfändet und verkauft 1571 seinen Zehnten von 4 Häusern in Queckbronn an Hohenlohe. Ebend.

1587 ff. Handel zwischen Graf Wolfgang v. Weikersheim und dem Bischof Julius v. Würzburg wegen einer über Queckbronner Markung ziehenden Wallfahrt der Röttinger nach Laudenbach. Der Graf will diese Abgötterei auf seinem Gebiet nicht dulden, wechselt Briefe mit Herzog Ludwig v. Würtemberg, Markgraf Georg Friedrich v. Ansbach und Pfalzgraf Joh. Kasimir, droht mit Klage beim Reichskammergericht und offener Fehde, bis endlich die Röttinger sich bequemen, nach des Grafen Vorschlag über Neubronn zu ziehen. Doch wird 1614 abermals Einsprache gegen die Wallfahrt über Queckbronn erhoben. Ebend.

1590. Das Wasser reißt mehrere kleine Häuser weg. Ebend.

1679 f. Der flüchtige Stadtschreiber J. G. Maurer von Emmendingen im Breisgau versieht die Winterschule in Queckbronn. W. F. 1853, S. 86.

1736. Großer Brand.


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