Beschreibung des Oberamts Oberndorf/Kapitel B 12
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Der Ort liegt frei auf der Hochebene zwischen den Thälern des Fischbachs und des Teufenbachs; er besteht aus mehreren vereinzelt stehenden, meist ansehnlichen Bauernwohnungen (Höfen), um welche die Güter der Besitzer geschlossen liegen.
Zwei kleine Kapellen und ein im Jahr 1842 erbautes Schulhaus, das auch die Gelasse für den Gemeinderath und die Schulmeisterswohnung enthält, sind vorhanden.
Im Gemeindebezirk bestehen 15 laufende, 10 Pump-, und 10 Schöpfbrunnen, die theils gutes, theils minder gutes, nach Moos schmeckendes Wasser liefern; in trockenen Jahrszeiten tritt zuweilen Wassermangel ein. In die Gemeindemarkung greifen ein: der Kirnbach, der Mittelbach und der Reutebach.
Die Einwohner sind im allgemeinen gesunde, kräftige, ordnungsliebende, fleißige Leute, deren Haupterwerbsquellen in Feldbau und Viehzucht bestehen; ihre Vermögensumstände sind mit einigen Ausnahmen mittelmäßig, weil die Felder nur geringen Ertrag gewähren. Der vermöglichste Bauer besitzt 200 Morgen, worunter 50 Morgen Wald, der sog. Mittelmann 30 Morgen, worunter 7–8 Morgen Wald und die ärmere Klasse 1–2 Morgen. Auf angrenzenden Markungen besitzen die Gemeindeangehörigen etwa 50 Morgen Felder.
Von den Gewerben sind nur 1 Mühle mit 1 Mahlgang und 1 Gerbgang, 2 Schildwirthschaften und 3 Krämer zu nennen; einen kleinen Erwerbszweig bildet das Strohflechten für die Fabriken zu Schramberg und Aichhalden.
Die aus einer welligen Hochebene bestehende, verhältnißmäßig ziemlich große Gemeindemarkung hat im allgemeinen einen rothsandigen| leichten, theilweise naßkalten und moorigen Boden (Verwitterung des bunten Sandsteins).Das Klima ist wegen der hohen Lage und der nahe gelegenen ausgedehnten Waldungen rauh und starken Luftströmungen ausgesetzt; Frühlingsfröste sind nicht selten, dagegen kommt Hagelschlag wenig vor.
Die Landwirthschaft wird, so gut als es die natürlichen Verhältnisse erlauben, mit Anwendung des Hohenheimer Pflugs betrieben; dem düngerbedürftigen Boden sucht man mit den gewöhnlichen Düngungsmitteln und mit Gips, Mergel, Asche, Knochenmehl, Kompost etc. nachzuhelfen.
Zum Anbau kommen Dinkel, Haber, Roggen, Kartoffeln, Futterkräuter, Flachs und Hanf; die Erzeugnisse werden mit Ausnahme von etwa 200 Schffl. Haber und 100 Schffl. Dinkel, die nach außen verkauft werden, im Ort verbraucht.
Der Wiesenbau ist ausgedehnt, liefert aber meist ein geringes saures Futter; etwa 15 Morgen Wiesen können bewässert werden.
Die mit den gewöhnlichen Mostsorten und Kirschen sich beschäftigende Obstzucht ist nicht bedeutend und liefert selten guten Ertrag. Ein Baumwart und einige Privatbaumschulen sind vorhanden.
Die Gemeinde besitzt nur 4 Morgen noch nicht im Ertrag stehende Waldungen; eigentliche Weiden haben 12–15 Bürger und auf die Herbstweide wird das Rindvieh ausgetrieben.
Die Rindviehzucht ist in ziemlich gutem Zustande und hat sich seit 30 Jahren mittelst Aufstellung tüchtiger Farren namhaft verbessert; man züchtet hauptsächlich die tyroler Race mit Schweizerbastarden.
Eigentliche Schweinezucht besteht nicht und die Ferkel (halbenglische) werden alle von außen eingeführt und theils für den eigenen Bedarf, theils zum Verkauf aufgemästet.
Die Stiftungen zu Kult-, Schul- und Armenwesen betragen 1450 fl.
Den Verkehr mit der Umgegend vermitteln Vicinalstraßen nach Mariazell, Sulgen, Schramberg, St. Georgen und Königsfeld. Auf den Anhöhen genießt man ausgebreitete Aussichten an die Alb und die Schweizergebirge.
Die zu der Gemeinde gehörigen Parzellen theilen die natürlichen und landwirthschaftlichen Verhältnisse mit Hardt und haben sämtlich ihre Lage auf der gleichen Hochebene auf der auch Hardt liegt.
In Beziehung auf seine Oberherrn theilte Hardt das Schicksal der Herrschaft Schramberg.
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