Beschreibung des Oberamts Rottweil/Kapitel B 16
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Wer’s besser will
Als ich vor meinem Haus,
Der kehr stets in der Still
Sein Gewissen aus. 1822.
Laß Neider neiden
Und Hasser hassen,
Was mir Gott beschert
Muß man mir lassen.
Die Ortsstraßen befinden sich in gutem Zustande und den nördlichen Theil des Dorfs berührt die Vicinalstraße von Rottweil nach Horgen. Wegen der hohen freien Lage genießt man nicht allein von dem Ort, sondern auch auf vielen Punkten der Markung eine ausgebreitete sehr anziehende Aussicht, namentlich an die Alb, und an einzelnen Stellen der Markung werden bei heller Witterung sogar die schneebedeckten Schweizeralpen sichtbar.
An der Ostseite des Dorfes, an der Stelle des früheren Kirchleins, wurde in den Jahren 1857 und 58 die neue, sehr hübsche, der h. Maria geweihte Kirche in modernem Rundbogenstil aus Bruchsteinen erbaut. Über dem Westportale steht:
Haec est domus Dei
Haec est porta coeli. 1858.
Auf dem Westgiebel sitzt ein zierlicher offener steinerner Dachreiter mit einer Glocke. Der Chor schließt halbachteckig. Das sehr anmuthige Innere hat im Schiff eine flache Holzbalkendecke, im Chor ein Tonnengewölbe, das gegen Osten in ein mit Gurten auf Ecksäulchen belebtes Kappengewölbe sich endigt. Auch Altäre und Wände sind wohlthuend geschmückt. Die Kirche ist von der Gemeinde zu unterhalten, ebenso das hübsche, im J. 1812 erbaute zweistockige Pfarrhaus. Westlich vom Ort liegt, von einem Tannenhag umfriedigt, der mit vielen schönen Schmiedeisenkreuzen besetzte, im J. 1837 angelegte Begräbnißplatz.
Das im östlichen Theil des Orts frei gelegene ansehnliche Schulhaus wurde im Jahre 1836 erbaut und enthält ein Lehrzimmer, die Wohnung des Schulmeisters und die Gelasse für den Gemeinderath. Ein Armenhaus ist vorhanden.
Etwa 40 Pump-, Zieh- und Schöpfbrunnen liefern ein nur mittelmäßiges Trinkwasser, das überdieß in trockenen Jahrgängen| zuweilen so spärlich fließt, daß der Wasserbedarf theilweise aus nahen Feldbrunnen bezogen werden muß. Auch die Markung ist nicht reich an Quellen und wird nur im Südwesten von der Eschach berührt; diese tritt zuweilen aus und verursacht Schaden an den nahe gelegenen Gütern von Ober- und Unter-Rothenstein.Die meist kräftig gestalteten Einwohner sind ordnungsliebend, sehr fleißig und betriebsam, und deßhalb auch in guten Vermögensumständen; der vermöglichste Bürger besitzt etwa 80 Morgen, die mittelbegüterte Klasse 30–40 Morgen und die minder bemittelte 5–6 Morgen Grundeigenthum. Auch auf angrenzenden Markungen, namentlich auf der Rottweiler, haben die Ortsbürger gegen 200 Morgen Güter. Gemeinde-Unterstützung erhalten gegenwärtig nur 3 Personen. Die Haupterwerbsquellen der Einwohner sind Feldbau und Viehzucht, während die Gewerbe sich nur auf die nöthigsten Handwerker, von denen die Weber am zahlreichsten vertreten sind, beschränken. Es bestehen 2 Schildwirthschaften, worunter eine mit Bierbrauerei, und 2 Kramläden.
Die mittelgroße Gemeindemarkung hat eine flachwellige, von mäßigen Rinnen und Mulden durchzogene Lage, mit Ausnahme des tief und schroff eingeschnittenen, vielgekrümmten Eschachthales.
Der im allgemeinen fruchtbare, leicht zu bebauende Boden besteht theils aus Lehm, theils aus den Zersetzungsprodukten der Lettenkohlengruppe, des Muschelkalkdolomits (Malmstein) und an den Thalgehängen der Eschach aus den Zersetzungen des Hauptmuschelkalks, der Anhydritgruppe und des Wellendolomits. Ein Muschelkalkdolomitbruch ist vorhanden. Erdfälle (trichterförmige Einsenkungen) kommen viele auf der Markung vor.
Das Klima ist wegen der hohen freien Lage und der Nähe des Schwarzwaldes gesund, jedoch sind heftige Winde häufig und Frühfröste, wie auch kalte Nebel stellen sich zuweilen ein, dagegen gehört Hagelschlag zu den Seltenheiten. Im allgemeinen sind die klimatischen Verhältnisse ziemlich mild und erlauben noch den Anbau von feineren Gewächsen (Gurken, Bohnen etc.).
Mit großem Fleiß wird die Landwirthschaft umsichtig betrieben und mit gutem Beispiel geht hauptsächlich der rationelle Gutsbesitzer Burkhardt von Ober-Rothenstein voran. Zur Besserung des Bodens werden, außer den in gut eingerichteten Düngerstätten gesammelten Düngungsmitteln, noch Asche, Gips, Kompost etc. angewendet. Von verbesserten Ackergeräthen haben der Brabanter- und Flanderpflug, die eiserne Egge und die Walze allgemein Eingang gefunden; mit der Repssä- und Dreschmaschine hilft der Gutsbesitzer von Ober-Rothenstein bereitwillig aus. Zum Anbau kommen mit gutem Erfolg| sämtliche gewöhnliche Cerealien, Kartoffeln, Futterkräuter (dreibl. Klee, Luzerne, Esparsette, Wicken), Runkelrüben, Kraut, viel Flachs und Hanf, Reps, etwas Mohn und in neuerer Zeit Hopfen (auf 3 Morgen). Von den Getreideerzeugnissen können jährlich über den eigenen Bedarf 1300 Schffl. Dinkel, 240 Schffl. Gerste, 150 Schffl. Haber und 50 Schffl. Weizen nach außen, meist auf der Schranne in Rottweil, abgesetzt werden. Der Wiesenbau ist ausgedehnt und liefert reichlich gutes Futter, das im Ort verbraucht wird; die Wiesen, von denen nur wenige Morgen bewässert werden können, sind zwei-, zuweilen dreimähdig. Die mäßige, jedoch im Zunehmen begriffene Obstzucht beschäftigt sich hauptsächlich mit späten Kernobstsorten und von Steinobst mit Zwetschgen, Pflaumen und Kirschen. Das Obst, namentlich das Kernobst, gedeiht nicht ungerne und erlaubt in günstigen Jahren einen Verkauf nach außen von etwa 300 Simri. Die Jungstämme werden aus der Umgegend bezogen.Die Gemeinde besitzt nur 36 Morgen Nadelwaldungen, deren jährlicher in 25 Klaftern und 800 Stück Wellen bestehender Ertrag zu Gunsten der Gemeindekasse um etwa 200 fl. verkauft wird. Überdieß bezieht die Gemeinde aus 60 Morgen Allmanden, die an 40 Bürger verliehen sind, 200 fl. Eigentliche Weiden sind nicht vorhanden und auch die Brach- und Stoppelweide wird nicht benützt, nur der Gutsbesitzer von Ober-Rothenstein läßt auf seinem eigenen Gut 300 Bastardschafe laufen.
Von einigem Belang ist die Pferdezucht, die sich mit einem sog. Mittelschlag (Landrace) beschäftigt, die Stuten kommen zur Bedeckung nach Rottweil; gegenwärtig stehen etwa 25 Pferde im Ort. Von Bedeutung und in ganz gutem Zustand ist die Rindviehzucht; man hält einen tüchtigen mit Simmenthalerrace gekreuzten Neckarschlag und hat 2 gekreuzte Farren aufgestellt. Der Handel mit Rindvieh ist beträchtlich, auch wird theilweise Milch in die Oberamtsstadt abgesetzt, mehr aber für die Schweinemastung verwendet. Das Vieh wird im Herbst zum Theil noch ausgetrieben. Eigentliche Schweinezucht besteht nicht, dagegen werden viele Ferkel (halbenglische Race) von außen eingeführt und theils für den eigenen Bedarf, theils zum Verkauf aufgemästet. Auch die Geflügelzucht, namentlich die der Hühner, ist namhaft und erlaubt einen erklecklichen Verkauf nach Rottweil.
Von Spuren aus der Vorzeit nennen wir zwei altgermanische Grabhügel in dem 1/4 Stunde östlich vom Ort gelegenen Ober-Hospach-Wald. Ferner die Graben- und Wallreste der abgegangenen Burg Ober-Rothenstein, die auf einem von 3 Seiten schroff gegen das Eschachthal abfallenden Bergvorsprung eine feste und sehr schöne| Lage hatte (s. auch unten). Nördlich vom Ort kommt die Distriktsbenennung „Bollershof“ vor; hier stand ein der Rottweiler Familie Boller gehöriger Hof.Allhier erwarb das Kloster St. Georgen früh Besitz; wenn es auch zweifelhaft sein mag, ob die Schenkung eines Gutes „in Husen“ mit 26 Leibeigenen durch den miles Rapoto im J. 1090 an obiges Kloster auf dieses Hausen oder auf Hausen im Kinzigthale zu beziehen sei (Mone 9, 209), so ist jedenfalls eines der Hausen, an welchen den 26. März 1179 P. Alexander III. diesem Kloster Besitz bestätigte, gerade dieses Hausen (Wirt. Urkb. 2, 198). Die Hälfte des Orts gehörte zwar in der Folge der Familie Kirneck als lupfen’sches Lehen, kam aber mit Wildenstein (s. d.) ums J. 1466 als solches Lehen zum Kloster St. Georgen, später zum württembergischen Klosteramt dieses Namens. Auch sie verblieb wie das St. Georgensche Bühlingen katholisch (s. ob. S. 355 ff.).
Die andere Hälfte gehörte zur Grafschaft Hohenberg und war als Bestandtheil derselben österreichisches Lehen der Familie Bletz. Den 29. Mai 1314 verkauften die Gebr. Gr. Rudolf und Albrecht von Hohenberg um 213 Mark Silbers an Jakob Bletz, des Schultheißen Sohn von Rottweil, ihre Burg Rothenstein mit aller Zugehör, insbesondere dem halben Gericht zu Hausen dem Dorf, und gaben sie ihm und seinen Erben zu rechtem Mannlehen. Den 12. Aug. 1483 muthete Ulrich Bletz von Rotwyl die Veste und das Burgstall Rothenstein, an der Aschach gelegen, ganz mit seiner Zugehörung und die Zehenten aus dem Hof, genannt zum Wylr unter dem Burgstall, – d. h. den Hofweiler Hof oder den unteren Rothensteiner Hof, der schon im J. 1308 genannt wird – Bettlisholz mit seiner Zugehörung, den halben Theil des Gerichts zu Husen dem Dorf ob Rotwyl mit allen Rechten und Nutzen, des Wassers in der Aschach (das 3. Drittel sollte eigen sein) nebst verschiedenen Äckern und Wiesen, schon von seinem Vater Dietrich Bletz besessene Lehen, bei Erzherzog Sigmund von Österreich. In dem Vergleich zwischen Württemberg und dem Ritterkanton Neckarschwarzwald vom 18. Sept. 1754 trat ersteres dem letzteren die „Collectatio cum jure quartirii, armorum lustrationis et sequelae“ in seiner Hälfte des Fleckens auf beständig, auch nach dem Heimfall ab. Allein den 1. März 1768 verkaufte Freiherr Joseph Anton von Rothenstein seinen freien Rittersitz Schloß und Feste Rothenstein, das halbe Gericht Hausen, den Hof Weiler, die 4 Taglöhner um das Gut Rothenstein, die niedere Gerichtsbarkeit über die Eck, seinen Theil an dem großen und kleinen Frucht-, Heu- und Blutzehenten zu Deißlingen, den Heuzehenten zu Villingen und Einstetten, das Fischwasser in der| Esch bei und um Rothenstein, die beiden Gülten zu Deißlingen und Trossingen nebst dem Fruchtzehenten von den schon am 3. April 1762 von dem Hof Weiler verkauften 108 Jauchert Felds, welche dem Käufer bis auf Absterben des rothenstein’schen Mannsstammes zum Genuß überlassen werden, samt allen dazu gehörigen Rechten und Gerechtigkeiten um 70.000 fl. an das Kloster Rottenmünster. Dasselbe hatte schon im J. 1358 hier Besitz erworben gehabt, und mit ihm bekam Württemberg im J. 1802 auch diese Hälfte des Ortes. Die Territorial- und die hohe Obrigkeit stand übrigens früher der Stadt Rottweil wie in Hausen so auch in Rothenstein zu.Den 1. Febr. 1473 stiftete Peter Ruef, Kaplan des St. Valentinsaltars in der Pfarrkirche zu Rottweil, wohin der Ort eingepfarrt gewesen, mit Einwilligung Johann Freiburgers, Pfarrherrn zu Rottweil, der Priorin und der Schwestern der oben (S. 282) genannten hiesigen Klause auf dem Choraltar in der letztern Liebfrauenkapelle eine Kaplanei, und den 5. Febr. 1473 bestätigte der Generalvikar des Bischofs von Constanz diese Stiftung. Die Lehenschaft der Pfründe wurde durch den Stifter zur Hälfte der Klause gegeben, allein den 15. Juli 1493 übertrug dieselbe ihr Recht auf den Rottweiler Rath.
Auf dieses Hausen möchte es zu beziehen sein, wenn den 4. März 1262 bei Kl. Rottenmünster auf öffentlicher Straße Konrad, Heinrich und Friedrich von Wildenstein Besitzungen „in loco Husen“, welche der Edle Rudolf, gen. Hauer, von ihnen zu Lehens getragen hatte, dem Kloster Salem übergeben (Mone 3, 71).
Zu der Gemeinde gehören:
b) Habsen, ein einzeln stehendes, gegenwärtig nicht bewohntes Haus, das 1/2 Stunde südlich vom Mutterort im Eschachthale, liegt.
c) Lehr, 1/2 Stunde südlich von Hausen oben an dem Thalrand der Eschach frei und hoch gelegen.
d) Ober-Rothenstein, hat eine reizende Lage oben an dem steilen Abhang gegen die Eschach, die hier einen graziösen, haftenförmigen Bogen beschreibt und weiterhin den nahen Bergvorsprung, den einst die alte Burg Rothenstein krönte, malerisch umfließt. Der Hof besteht aus dem neueren, jetzt in eine Privatwohnung umgewandelten Schlößchen, einem ummauerten Hofraum und einigen Ökonomiegebäuden. Zu dem Hof gehört ein arrondirtes Gut, bestehend aus 160 Morgen Äcker, 40 Morgen Wiesen, 137 Morgen Weiden und 10 Morgen Wald; es wird von dem Besitzer German Burkhard im Dreifeldersystem gut bewirthschaftet. Auf dem Gut ist auch ein schöner Viehstand aufgestellt.
| Die schon im J. 1308 genannte Burg Rothenstein erscheint seit 1314 als hohenbergisch-österreichisches Lehen der Rottweiler Patrizierfamilie Bletz, welche sich nach ihr nannte (s. ob. S. 263) und in der Folge dem Ritterkanton Neckarschwarzwald angehörte. Als älteste Mitglieder derselben werden aufgeführt: die Gebr. Ulrich und Konrad Bl. als Zeugen Heinrichs und Bertolds von Lupfen im J. 1222 (Wirt. Urkb. 3, 127); Ulrich Bl. verheirathet an Agnes Wehingerin von Aixen im J. 1223; Konrad Bl., Schultheiß zu Rottweil im J. 1283 (Ruckgaber 2b, 491); Trautwein Bl., verheirathet an Ursula von Schörzingen im J. 1288; Ulrich Bl., verheirathet an Klara von Burgberg, Vater von Dietrich und Ulrich Bl., im J. 1293 Bürgermeister zu Rottweil, † 1294, begraben bei dem wohl von ihm selbst gestifteten St. Ulrichs- oder Bletzen-Altar in der Heiligkreuzkirche zu Rottweil (Gabelk.). Von späteren Mitgliedern der Familie, in welcher die Vornamen Ulrich, Konrad, Dietrich, Hans, Boley, die vorherrschenden waren, und welche z. B. mit den Familien der Hornstein, Ifflinger, Mühringen, Pfuser, Sterneck, Sinkingen, Schörzingen, Burgberg, Ehrenberg, Reischach, Kirneck, Boller, Fürst, Schappel u. s. w. verwandt, beziehungsweise verschwägert war, verdienen genannt zu werden: Ulrich, Johanniterordenskommenthur 1302–1316, Ulrich, württembergischer Diener 1448, Johann, Domdechant zu Constanz 1489–1496, Adelheid, Äbtissin zu Rottenmünster 1498, † 1502 in Salem, Anna desgl. 1517, Anna, Äbtissin zu Wald 1539, † 1557 (Mone 11, 119), Hans Dietrich, Hauptmann vor Metz, † 1553, begraben im Barfüßerkloster zu Elsaßzabern, Johann Ferdinand, † 6. Sept. 1692 als Kommandant von St. Job in Oberungarn. Insbesondere waren Angehörige der Familie im 14. und 15. Jahrhundert wiederholt Schultheißen und Bürgermeister zu Rottweil. Der Mannsstamm der Familie erlosch den 10. Juli 1789 mit dem Freiherrn Joseph Anton von und zu Rothenstein, über dessen Vermögen nach seinem Tode der Concurs ausbrach.Im Anfang des 18. Jahrhunderts besaßen die Bletz 1) als österreichische Mannslehen: das Schloß Rothenstein, den kleinen und großen Zehenten auf dem eigenthümlichen Hof Weiler, das Bettlinsholz, das halbe Dorf Hausen mit Holz, Wasser etc. etc., 2 Theile des Fischwassers in der Eschach, den großen und kleinen Zehenten zu Deißlingen. 1/3 des Heuzehenten zu Villingen und Einstetten, 6 Jauchert Ackers, 7 Mannsmad Wiesen; 2) als fürstenbergisches Lehen den sogen. Erlazehenten zu Deißlingen; 3) als Eigenthum das Hofgut Weiler unter Rothenstein mit allen Gebäuden, den Eckhof, 4 Taglöhner nebst ihren Häusern, 1/3 am Fischwasser in der Eschach. – Von den zum Theil übrigens wohl nur vorübergehenden Besitzungen der Familienglieder sind außer den schon genannten hauptsächlich aufzuführen: eine| Behausung zu Rottweil, später Wohnung des evangelischen Lehrers (v. Langen S. 351). Im J. 1303 Schwenningen mit Zugehörungen, den Grafen Egen und seinem Sohn Heinrich von Fürstenberg durch Konrad Bl. und Johann von Kirneck abgekauft; im J. 1364 Zehente zu Zimmern von den Herrn von Falkenstein bewilligt; im J. 1413 das Dorf Durchhausen (O.A. Tuttlingen) durch Dietrich Bl. ererbt, im J. 1534 aber durch die Vormünder der Kinder des Boley Bl. an Jakob Gut von Sulz verkauft; im J. 1466 großer und kleiner Zehente zu Gutmadingen (bad. A. Mühringen) durch die seitherigen Lehensherrn, die Grafen Heinrich, Konrad und Egen von Fürstenberg dem Dietrich Bl. geeignet; im J. 1471 etliche Höfe zu Täbingen, die dem Jakob von Falkenstein abgekauft worden, sowie 1/4 am Korn- und Heuzehenten zu Zimmern ob Rottweil von Gr. Eberhard von Württemberg dem Dietrich Bl. verliehen; Antheil am Dorf Kappel (bad. A. Villingen) als Lehen von Rottweil, bis derselbe im J. 1543 an Jakob von Freiburg, Hans Dietrichs von Bl. Schwager, kam; Besitz zu Egelsthal (O.A. Horb), wornach sich wenigstens in den J. 1526 bis 1542 Hans Bletz von R. schrieb; der Hof in der alten Stadt unter der Leutkirche zu Villingen (bad. Amts) mit Zugehörden und verschiedene sonstige Besitzungen, insbesondere Zehenten allda als hohenberg-österreichisches Lehen im 16. und 18. Jahrhundert.
Die Staatsfinanzverwaltung verkaufte den 19. Juli 1820 das herrschaftliche Domänengut Unter-Rothenstein mit einem großen Bauernhause, Scheuern, Stallungen, einer alten abgängigen Kapelle, um 8400 fl. an den Schönbronner Bauern Abraham Jäggle, den 22. Sept. 1821 das herrschaftliche Maiereigut Ober-Rothenstein samt dem ehemaligen Schlößchen, Scheuern, Stallungen u. s. w., um 6000 fl. an den Advokaken Andreas Burkhard zu Rottweil.
e) Schafhaus, kaum 1/4 Stunde südöstlich vom Mutterort am Saum des Bettlinsbadwaldes freundlich gelegen.
f) Unter-Rothenstein, liegt im Eschachthale nahe bei Ober-Rothenstein und hat wie dieses seine eigene Markung.
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