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Beschreibung des Oberamts Weinsberg/Kapitel B 13

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Gellmersbach,


Gemeinde III. Cl. mit 446 Einwohnern. Ständ. evangelische Pfarrverweserei.

Der Ort liegt 7/8 Std. (geom.) nördlich von der Oberamtsstadt, in der obersten Ecke eines kaum 3/8 Std. langen Thaleinschnittes, welcher mit einem kleinen Quellbach, Gellmer genannt, gegen Süd-Osten in das Eberstadter Thal ausläuft. In dieser Richtung ist er durch eine schmale Vicinalstraße mit dem ehemaligen Mutterorte Eberstadt verbunden, während ihn eine erst neuerdings südlich über die wellenförmigen Höhen angelegte Vicinalstraße direkt mit dem Sulmthal und der Oberamtsstadt verbindet. Der Kessel, welchen er, in Westen, Norden und Osten von den unten rebenreichen Bergen des Kocherhöhenzugs umgeben, und nur gegen Süd-Osten offen, einnimmt, gibt ihm eine hohe, geschützte, von der Eberstadter Thalstraße aus gar heimlich aussehende Lage.

Ziemlich weit auseinander gestreckt und zum Theil durch dazwischen angelegte Gärtchen getrennt, liegen die großentheils nicht unansehnlichen, vielfach jedoch auch nur einstockigen, seltener mit steinernen Stöcken versehenen Wohnungen an der Hauptstraße, die sich durch den Ort krümmt, einige auch hinten an die Weinberge sich anlehnend.

In der etwas sumpfigen Mitte des Dorfes, wo sich die gedachte Hauptstraße umbiegt, liegt das uralte, kleine Kirchlein, in welchem früher, wo Gellmersbach noch Filial von Eberstadt war, der dortige Pfarrer die Feiertagsgottesdienste, und seit 1775 durch einen eigends zu haltenden ständigen Vicar sämmtliche Gottesdienste zu halten hatte und welches seit 1843, wo der kirchliche Verband mit| Eberstadt aufgehoben und ein eigener ständiger Pfarrverweser aufgestellt wurde, als Pfarrkirche dient. Merkwürdig ist diese kleine Kirche durch eine starke eiserne Kette, welche rundum in einer Höhe von 9′ ihren unteren Stock umschließt. Über ihren, zuverlässig weit über das Reformationszeitalter hinaufreichenden Ursprung sind im Munde des Volkes nur Sagen vorhanden. Die wahrscheinlichste ist diejenige, welche diese Kette mit dem Schutzheiligen der kleinen Kirche (Kapelle) in Verbindung bringt.

Von diesem Schutzpatronen, dem heil. Leonardus, steht noch jetzt in einer südwestlichen Nische des Chors ein in Holz geschnitztes 41/2′ hohes Bild, ebenfalls mit einer Kette, die von der Schulter herabhängt und an welcher vorne ein Vorhangschloß ist. Dieser h. Leonardus war der Schutzpatron der Gefangenen, worauf die an ihm hängende Kette hinweist.

Eine andere Sage verbindet hiemit auch noch eine unter dem Altar der Kirche befindliche Quelle, welche besondere Heilkraft für Pferde gehabt haben soll. Jedes der geheilten Pferde habe ein Hufeisen zurücklassen müssen und aus diesen Eisen habe die Pietät nach und nach die Kette als Weihgeschenk für den heil. Leonardus schmieden lassen. Die Quelle enthält übrigens gewöhnliches Wasser und verdankte ihren Sagenruhm wohl mehr dem wunderthätigen Leonardus, als ihren mineralischen Bestandtheilen. Wichtig für letztere Sage ist die Nachricht in „Titot’s Beschreibung der evangel. Hauptkirche in Heilbronn“ 1833. Seite 12, daß sich unter den früheren 20 Altären der Kilianskirche ein dem heil. Leonardus geweihter befunden habe, welchem Heiligen Fuß- und Pferdeeisen geopfert worden seyen, so daß man bei Aufschließung des Altars im Jahr 1531 eine große Menge solcher Eisen gefunden habe.

Durch die oben erwähnte, in ihrem kleinen Umfang befindliche Quelle (welche jetzt abgeleitet ist), und durch ihre etwas sumpfige Umgebung ist die Kirche so feucht, daß die kleine, im Jahr 1845 angeschaffte und in ihren kleinen Chor gesetzte Orgel bald Noth litt.

Für die kleine Gemeinde gewährt die Kirche ziemlich hinreichenden Raum.

Ihr Styl ist der altgermanische, mit 5 rundbogigen Fenstern auf beiden Seiten ohne Füllung, mit einem spitzen Triumphbogen zwischen dem Schiff und 6eckigem, mit einem Netzgewölbe gedecktem Chor, dessen drei spitzbogige Fenster eine Füllung haben, und mit einem rundbogigen niedern Eingangsthörlein auf der Westseite.

Über der Spitze des Triumphbogens ist ein altes Crucifix angebracht. Taufstein ist keiner da.

| Die Sacristei ist auf der südlichen Seite des Chors, sehr nieder und dumpfig mit Ausgang nach Außen.

Eine Jahrszahl findet sich über dem für die Emporbühne eingemachten, viereckigen, mit 3 Eisenstäben verwahrten Fenster, 1715, die sich übrigens nicht auf die Erbauung der Kirche, sondern nur auf diesen damals angebrachten Eingang bezieht.

Auf der Nordseite führen steinerne Staffeln auf die alte Emporbühne. Auf dem über dem Chor stehenden niedrigen, viereckigen Thurm mit hölzernem Oberstock und gespitztem Schieferdach hängen, außer der alten Uhr, zwei Glocken, von welchen die größere die Jahrszahl 1782 trägt und den Namen des Gießers Chr. Ludwig Neubert von Ludwigsburg, so wie die Namen des Pfarrers Binder und Amtmanns Ziegler. Eingelassen sind auf drei Seiten 5 Silbermünzen: 1) mit 10 1 feine Mark, 1778. 2) 1 kleinere. 3) 1 Thlr. 4) 1 kleinere. 5) 1 Thlr.

Auf der kleineren, viel älteren ist nur noch der Name des Evangelisten Markus zu lesen. Ohne Jahrszahl.

Die Baulast hat das ziemlich unvermögliche pium Corpus, subsidiarisch die Gemeinde.

Der Kirche gegenüber steht in etwas sumpfigem Grunde das Gemeindegebäude, welches unter Einem Dache, aber in zwei Theile gesondert, zu ebener Erde gegen Norden das Rathszimmer mit Zubehör gegen Westen das geräumige und helle Lehrzimmer, im oberen Stock gegen Osten die Wohngelasse des ständigen Pfarrverwesers, gegen Westen die des Schulmeisters enthält. Vor der Lostrennung von Eberstadt wurde die Schule durch einen von dem dortigen Schulmeister täglich hieher abgeordneten Provisor im Rathhause gehalten. Das jetzige Schullokal wurde erst im Jahr 1839 – in Folge des Schulgesetzes von 1836 – auf Gemeindekosten an das Rathhaus angebaut. Die Einrichtung der etwas beschränkten Wohnung des im J. 1843 aufgestellten ständigen Pfarrverwesers im oberen Stock des Rathhauses geschah ebenfalls auf Kosten der Gemeinde, welche der von ihr beantragten Veränderung bedeutende Opfer brachte; wie sie auch im Jahr 1845 einen eigenen Gottesacker vor dem südöstlichen Ende des Dorfes an der Vicinalstraße, die nach Eberstadt führt, anlegte und ummauern ließ.

Die dem Staat im Jahr 1834 von der Gemeinde abgekaufte Ortskelter mit 4 Bäumen steht außen an der noch jetzt sogen. „Klostergasse“, wo ohne Zweifel das früher hier begüterte Kloster Schönthal (s. unten) ein eigenes Verwaltungsgebäude (oder eine Kelter?) hatte, was dieser Gasse den Namen gab.

| Das Armenhaus steht am Weg gegen Weinsberg.

Das massive Gemeindebackhaus steht am Weg nach Eberstadt, daneben eine unversiegbare, mit Steinplatten bedeckte, vom hier bestehenden Pfechtamt zur Eiche benützte Quelle. Angebaut ist die Feuerspritzenremise und das Ortsgefängniß.

Gutes Trinkwasser liefern 7 laufende öffentliche Brunnen, welche nie versiegen.

Für Feuersgefahr kann das aus dem Gebirgszug kommende Bächlein, die Gellmer genannt, durch eine Stellfalle geschwellt werden. Periodisch fließende Quellen gibt es nicht.

Überhaupt ist dieses Kesselthälchen wasserreich.

Die klimatischen Verhältnisse sind bei der geschützten Lage des Orts sehr günstig. Hagelschlag kommt sehr selten vor.

Die Einwohner sind im Allgemeinen kräftige, gutgebaute und gesunde Leute, sehr fleißig in ihrem Berufe, sparsam und geordnet. Ihren kirchlichen Sinn haben sie bei den bedeutenden Opfern bewiesen, die sie für Gewinnung einer eigenen Pfarrei gebracht. Von Neigung zur Sectirerei findet sich keine Spur, wie im vormaligen Mutterort. Ihre Vermögensverhältnisse gehören zu den besseren des Bezirkes.

Der größte Güterbesitz beträgt in Einer Hand 60 Morgen, der mittlere und gewöhnliche 25 Morgen, der geringste 1 Morgen.

Ganz Besitzlose gibt es keine. Bettler und der öffentlichen Unterstützung Benöthigte kommen nicht vor.

Der Gesundheitszustand ist im Allgemeinen recht gut, epidemische Krankheiten sind sehr selten, von Cretinismus keine Spur. Die Haupterwerbsquellen sind Ackerbau, Weinbau und Viehzucht.

Außer den gewöhnlichen, für den Localbedarf und einzelnen auch für Nachbarorte arbeitenden Gewerben sind eine gute Schildwirthschaft, eine Speisewirthschaft und zwei Krämereien zu nennen.

Die 1066 Morgen große, außer der schmalen Thalsohle ziemlich unebene und wellenförmige Markung gränzt auf ihrer ganzen Westseite an das Nachbaroberamt Neckarsulm und enthält 26 Morgen Gärten und Länder, 473 Morgen Äcker, worunter 64 Morg. willkührlich gebaute, 212 Morgen Weinberge, worunter nur 5 Morgen zu anderen Culturen verwendet, nur 31 Mrg. zweimähdige Wiesen, 277 Morgen Laubwald, 31/2 Morgen Weiden, 51/2 Morgen Öden, wovon dem Staat gehören: 50 Morgen Äcker, der Gemeinde: 4 Morgen Äcker, 203 Morgen Waldung, gegen 3 Morgen Weiden und ein kleiner Steinbruch.

| Die Landwirthschaft wird, mit ziemlich allgemeiner Anwendung verbesserter Ackerwerkzeuge, mit vielem Fleiße betrieben, die Düngerstätte meist zweckmäßig angelegt, auch die Gülle, sowie Gyps und Asche zu Besserung des im Allgemeinen fruchtbaren Bodens benützt.

Von Getreide wird vorzugsweise Dinkel, Gerste und Haber, Einkorn, Weizen, weniger Roggen gebaut.

In der ganz angebauten Brache zieht man vorzugsweise: Kartoffeln, wegen Mangels an zureichenden Wiesen sehr viele Futterkräuter, wie dreiblättrigen und ewigen Klee, Angersen, Rüben (neuerdings auch Zuckerrüben), Wicken und Welschkorn. Reps gedeiht nicht. Hanf wird in der Brache und in Ländern, jedoch nur zu eigenem Bedarf gebaut.

Bei einer Aussaat von 7 Simri Dinkel, 3 Simri Gerste und 4 Simri Haber wird der Ertrag eines Morgens durchschnittlich auf 10–12 Scheffel Dinkel, 5–6 Scheffel Gerste, ca. 7 Scheffel Haber geschätzt. Der Absatz des entbehrlichen Getreides geht auf die Schranne nach Heilbronn. Viele Ausfuhr. Die Preise eines Morgens Acker bewegen sich zwischen 7–900 fl.

An Wiesen ist ein ungewöhnlicher Mangel, da sie nur den 34. Theil der Markung ausmachen und sich auf die schmale Thalsohle beschränken. Um so mehr ist man auf Anbau von Futterkräutern bedacht. Der Ertrag eines Morgens Wiesen wird zu 25 bis 30 Ctrn. Heu und 12–15 Ctrn. Öhmd geschätzt. Die Preise eines Morgens Wiesen bewegen sich zwischen 800 und 900 fl.

Desto bedeutender ist der Weinbau. Die den Ort in einem Halbkreis umgränzenden 212 Morgen Weinberge machen den fünften Theil der Markung aus und liefern ein Erzeugniß, das bei der neuesten Classifikation von 1809 in die zweite Classe des Bezirks gesetzt wurde. Es ist ein guter, lagerhafter Wein, meist sogenannter Schiller. In neuerer Zeit wird gesondert gelesen und sehr viel gebeert. Die Bauart ist die gewöhnliche des Unterlandes mit ca. 2400 Stöcken auf dem Morgen. Gepflanzt werden hauptsächlich Silvaner, Elblinge, Gutedel, auch Trollinger und Clevner, neuerdings auch weiße Rißlinge. Der durchschnittliche Ertrag eines Morgens wird auf 4 bis 6 Eimer geschätzt.

Der Eimer kostete 1846 durchschnittlich 48 fl., 1848 14–20 fl., 1850 ca. 20 fl., 1852 22–25 fl., 1854 (wenig) 46 fl., 1857 44–48 fl.

Der Absatz geht in’s Hohenlohe’sche, nach Ulm und Oberschwaben.

| Die Preise der Weinberge, von denen die besten im Detzberg und Berg liegen, bewegen sich zwischen 500–600 fl.

Die Obstzucht ist nicht so bedeutend, wie in dem ehemaligen Mutterort. Man zählte im Jahr 1854 auf der Markung nur ungefähr 1170 Kern- und 500 Steinobstbäume mit einem Ertrag von 200 und 180 Simri, wovon ziemlich viel nach Außen abgesetzt wurde. Die Gemeinde hat übrigens neuerdings die Allmand mit Bäumen angepflanzt und im Jahr 1857 700 fl. aus deren Ertrag erlöst. Neben ziemlich viel Zwetschgen kommen meist nur die gewöhnlichen Mostsorten und wenig Tafelobst vor. Dagegen finden sich ausgezeichnete Exemplare von Nußbäumen um das Dorf herum, welche oft einen reichen Ertrag gewähren.

Die der Gemeinde gehörigen 203 Morgen Laubwald werden in 20jährigem Umtrieb bewirthschaftet und die alle Jahre stattfindenden Schläge werden mit dem Unterholz zu Bürgergaben verwendet, wogegen das Stammholz für Rechnung der Gemeinde verkauft wird. Auch wird neuerdings nicht Unbedeutendes aus Gerberrinde erlöst. Laubstreu wird darin loosweise an die Gemeindeangehörigen vertheilt.

Die Weiden, sowie die Brach- und Stoppelweide, sind an einen Schäfer verpachtet, was der Gemeindekasse eine jährliche Einnahme von 60 fl. gewährt, woneben der Pförch jährlich eine Einnahme von 200–250 fl. sichert.

Ein kleiner, der Gemeinde gehöriger Steinbruch, am nordwestlichen Walde liegend, liefert Bausandsteine und ist um 26 fl. verpachtet. Die Steine werden gegenwärtig zum Eisenbahnbau verwendet – in Stücken von 70–80 Kubikfuß.

Pferde waren bei der neuesten Zählung nur 5 Stücke im ganzen Ort; dagegen 227 Stücke Rindvieh, nämlich 35 Ochsen und Stiere, 137 Kühe, 55 Stück Schmalvieh. Die Nachzucht geschieht durch 2 Farren, deren Haltung ein Ortsbürger gegen Nutznießung von 1 Morgen Wiesen und 11/2 Viertel Baumland und gegen jährliche 125 fl. an Geld besorgt.

Der sogenannte Neckarschlag ist vorherrschend. Allgäuer Vieh kommt wenig vor.

Viehmastung wird nicht getrieben; wohl aber Handel mit Jung- und Zugvieh auf den Märkten der Nachbarschaft.

Die Schafzucht treibt der Ortspachtschäfer mit 126 Stück spanischen Schafen, die er auf der Brach- und Herbstweide laufen läßt. Den Sommer über ist er auf der Alb. Die Wolle wird,| wie die Schafwaare, auf dem Wolle- und Schafmarkt zu Heilbronn abgesetzt.

Die Schweinszucht ist ziemlich bedeutend. Man zählte bei der letzten Aufnahme 8 Mutterschweine, 44 Mastschweine, 44 Läufer und Milchschweine; im Ganzen 96 Stücke. Zu selbstnachgezogenen werden Ferkeln auf Märkten zugekauft. Die Gemästeten, welche nicht in’s eigene Haus geschlachtet werden, finden guten Absatz bei den Metzgern der Nachbarschaft.

Ziegen waren bei der jüngsten Aufnahme nur 5 vorhanden.

Auch die Bienenzucht ist unbedeutend. Man fand am 1. Januar d. J. nur 27 Stöcke, welche nach altherkömmlicher Weise behandelt werden.

Geflügel, Hühner, Gänse und Enten werden theils zum eigenen häuslichen Bedarf gehalten, theils wird Handel mit Eiern in die Nachbarstädte getrieben.

Der Verkehr mit der Nachbarschaft ist durch obgedachte zwei Vicinalstraßen, welche in die Poststraße Heilbronn–Weinsberg–Öhringen einmünden, vermittelt.

Über den Antheil an den Stiftungen vom vormal. Mutterort Eberstadt und an der deutschorden’schen zu Gundelsheim sind lange Verhandlungen gepflogen worden, welche durch einen Vergleich mit Eberstadt erledigt sind, während die mit Gundelsheim zu keinem Resultat führten.

Gellmersbach gehörte ursprünglich zur Freiherrschaft Weinsberg. Im Jahr 1335 verkaufte Engelhard von Weinsberg wegen schwerer, von seinem Vater herrührender Schulden, mit der Herrschaft Scheuerberg, auch die Hälfte von Gellmersbach an Churmainz (Würdtwein Nov. subs. 5, 119), welches diese Hälfte im Jahr 1484 an den deutschen Orden veräußerte. Der Orden blieb im Besitz, bis durch K. Napoleon I. im J. 1805 seine diesseitigen Besitzungen an die Krone Württemberg übergiengen. Die andere Hälfte wurde mit halb Weinsberg im Jahr 1412 von Engelhard von Weinsberg und seinem Sohne Konrad an Kurpfalz verkauft (Hugo Mediatisirung 417) und gelangte im Jahr 1504 mit der ganzen damaligen Herrschaft Weinsberg an Württemberg. Im Jahr 1525 theilte Gellmersbach das Unglück Weinsbergs, indem es vom Truchseß’schen Heere verbrannt wurde.

Bis 1805 war die jurisdictio civilis zwischen Württemberg und dem Deutschorden nach dem Unterschied der Häuser getheilt; die kirchliche und hohe Jurisdiktion aber war Württemberg allein| zuständig. Beide Hälften, mit Württemberg zur Reformation übergetreten, gehörten bis 1843 als Filial zu der evangelischen Pfarrei Eberstadt und bilden erst seit dem Jahr 1844 eine eigene evangelische Pfarrei mit einem ständigen Pfarrverweser und seit 1839 eine eigene Schulgemeinde.

Noch ist zu bemerken, daß das Kloster Schönthal schon im Jahr 1237 Besitzungen in Gellmersbach hatte, welche ihm Pabst Gregor IX. bestätigte. Es vermehrte solche namentlich in den Jahren 1363 und 1392.

Auch das Kloster Lauffen hatte hier Güter, welche ihm ein Bürger von Heilbronn 1285 schenkte.

Gefällberechtigt waren hier zur Zeit der Ablösungsgesetze von 1848/49 nur noch

a) Freiherr von Berlichingen zu Jaxthausen,
b) das pium Corpus Eberstadt: von einigen Hofgütern Gülten,
c) das Kameralamt Weinsberg: gleichfalls wie b) von einigen Hofgütern.


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