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Beschreibung des Stadtdirections-Bezirkes Stuttgart/VII.

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« VI. Beschreibung des Stadtdirections-Bezirkes Stuttgart VIII. »
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VII. Gesundheits-Pflege.


Stuttgart hatte schon 1314 einen Arzt; 1350 wird „Meyster Hans der Artzat“ und neben diesem werden „pueri magistri medici“ erwähnt. Der erste gräfliche Leib-Arzt, der jedoch in Göppingen wohnte, war 1405 Nicolaus v. Schwerdt, dem der hier wohnende Dr. theol. et med. Hans Spönlin nachfolgte. Seit Herzog Christophs Zeiten waren 3 Hofmedici; sein Augen-Arzt war (1567) Ulr. Kindervater. Ein Stadt-Arzt wurde 1536 erstmals bestellt, neben welchem 1550 ein „Franzosen-Artzat“ und seit 1560 ein zweiter Stadt-Arzt vorkommt. Ein „denen medicis adjungirter Referendarius“, vornämlich bei stark grassirenden Seuchen zu Besorgung der Armen- und Kranken-Häuser, kommt 1676 vor. Der erste practicirende Arzt außer den Stadt-Ärzten wird 1635 aufgenommen; 1754 waren es ihrer 3, 1834 schon 40. – Die Stelle eines Stadt-Directions-Arztes wurde 1814, die Central-Impf-Anstalt 1830 geschaffen. Ein Stadt- und Oberamts-Thier-Arzt wurde 1808 erstmals ernannt. Endres Scheerer, Chirurg bei Hof, wird 1488, Meister Hans Syff, der Wund-Artzat, 1510 genannt. Ein Stadt-Wundarzt kommt 1622 vor; 1736 läßt die Stadt einen jungen Chirurgen auf ihre Kosten in Paris ausbilden. Die Zahl der Chirurgen war 1609 9, 1665 15 Meister, 1758 30 M. 29 Gehilfen, 1797 26 M. 21 G., 1834 19 M. – Als erster Apotheker wird Heinrich Glatz 1413 genannt; neben Johann Glatz errichtete 1457 der Leib-Arzt Johann Kettner eine zweite öffentliche Apotheke, in welcher auch das Confect für den Hof bereitet wurde; die dritte errichtete 1500 Cyriacus Horn, dessen gleichnamiger Enkel 1551 die neuerrichtete Hof-Apotheke übernahm. Dieselbe versahen von 1585–1624 Frauen und Apotheker-Mägde, welche auch den Armen der Stadt unentgeldliche Arznei zu verabfolgen hatten. Die vierte Stadt-Apotheke entstand 1761; im J. 1817 waren es ihrer 10. – In den älteren Zeiten beschäftigten sich auch die Fürsten mit der Medicin. Sabina, Herzog Ulrichs Gemahlin, heilte Wassersüchtige durch ein Mittel, das sie von Kaiser Carl V. erhalten hatte; Herzog Christoph, dessen Gemahlin eigene Recepten-Bücher hatte, ertheilte Verwandten und| Freunden in Krankheits-Fällen Rath, und sein Sohn, Herzog Ludwig, ließ 1589 ein Arzneibuch verfassen und drucken, und schenkte es anderen Fürsten. Zahnbrecher, Wurmdoctoren, Bruchschneider und ähnliche Marktschreier schlugen noch 1684 auf Jahr- und Wochen-Märkten ihre Buden auf und lockten durch die Trompete und die Späße ihrer Pickel-Häringe das Publikum herbei. Ein herz. Decret vom 27. Mai 1659 gestattete sogar dem Scharfrichter A. Bickel, solche Schäden zu kuriren, welche die Barbierer zu heilen sich nicht getrauten. – Eine Hebamme wird zwar schon 1350 genannt, und 1500 werden neben den Wehmüttern „die Zwölferinnen zu den schwangeren Weibern in der Noth“ erwähnt; aber doch wurden von 1553–1660, wenn die Herzoginnen in Kindesnöthen waren, solche aus Basel, Schw. Hall oder Augsburg berufen. – Öffentliche Badstuben, die von unseren Voreltern fleißig benützt wurden, und wo der Bader auch schröpfte und zwackte, waren 4 in der Stadt, sämmtlich Erblehen der Herrschaft. An einem der Seen lag das schon 1467 abgegangene Lurlenbad; das 1596 abgebrochene untere Bad war neben dem Neuenbau; das um eben diese Zeit eingegangene obere Bad in der Gaisgasse neben der Mühle, und das äußere Bad vor dem inneren Eßlinger Thore. Am Tage Johannes des Täufers saßen hier noch 1591 die Frauen nach altem Brauche 24 Stunden lang im Bade. Eine Heil-Quelle, das Hirschbad, dessen Entdeckung 1119 ein kranker Hirsch, der sich darin gebadet, veranlaßt haben soll, lag im Thale gegen Berg hin. Im sechszehnten Jahrhundert eingegangen, wurde es 1724 neu errichtet, 1811 von König Friedrich angekauft und als „Königsbad“ umgebaut, 1827 aber an einen Privaten verkauft. – Die älteste der abgegangenen Kranken-Anstalten war das S. 135 erwähnte Sonder-Siechenhaus, wo ursprünglich Aussätzige, dann auch an anderen offenen und unheilbaren Schäden leidende Bürger und Einwohner, theils gegen, theils ohne Entschädigung behandelt und verpflegt wurden. Die Anstalt wird schon 1350 genannt, kaufte 1465 ein Sechstheil des großen und kleinen Zehentens von Pleidelsheim, besaß 5 Höfe in Oßweil, Möglingen, Poppenweiler und Kornwestheim, erhielt jährlich gewisse Beiträge von der Herrschaft und dem Kirchen-Kasten, namentlich 40 Kl. Eichenholz, und wurde auch vielfach mit Geldstiftungen bedacht: 1553 von Agatha Nothaft 200 fl., 1554 von Mich. Tifernus, dem ehemaligen Hofmeister des Herzogs Christoph, 400 fl., von Canzler Feßler 300 fl. etc. Sie bestand bis 1791 aus einem Kur- und einem Pfründer-Haus, einer Hausvaters-Wohnung, einer Capelle, worin zuletzt der Stifts-Unterhelfer viermal jährlich zu predigen| hatte, einigen Öconomie-Gebäuden und einem 18 M. großen Garten. Im J. 1566 waren es 30, 1590 50 Siechen. Dieselben mußten innerhalb der Hofmauern bleiben und durften mit der Stadt keine Gemeinschaft haben. Fremde Siechen wurden mit einem Mantel bedeckt und erhielten „ein hölzern Schlötterlein“, womit sie, statt mündlich anzufordern, klapperten, und beim Weggehen 6 kr., 1/2 M. Wein und 11/2 Pfd. Brod. Das Vermögen und die Erbschaften der unentgeldlich verpflegten hiesigen Siechen fiel der Anstalt zu. Wegen des Siechenhauses hatte der Hospital für die Viehbesitzer Stuttgarts zwei Farren zu halten. Es wurde 1843 in den unten zu erwähnenden Bürger-Hospital verlegt. – Die zweite Anstalt, das S. 132 erwähnte Lazareth, wurde 1560 ursprünglich für Pestkranke, dann, theilweise gegen Entschädigung, für Dienstboten und Handwerks-Gehilfen errichtet, und 1572 von Herzog Ludwig neu erbaut. Der erste Fonds entstand durch 3000 fl. Beitrag des Kirchen-Kastens, 9100 fl. von der Landschaft und Beiträge von Privaten[1]. Auch das Lazareth war zu Beerbung Solcher, die es unentgeldlich verpflegte, privilegirt. Es ist jetzt mit dem Catharinen-Hospital verbunden. – Eine Entbindungs-Anstalt für Arme befand sich in dem unten zu erwähnenden Seelhause. – Die Fehlsumme der hiesigen Kranken-Anstalten trug bis 1813, wo sie dem Bürger-Hospital aufgelegt ward, das Kirchengut. – Mit der Heilung der Klump-Füße gab sich zwar schon 1801 Dr. Dörner ab, der in demselben Jahr auch mit der Impfung der Schutz-Pocken hier begann; die erste eigentliche orthopädische Heilanstalt errichtete jedoch erst 1835 Dr. Blumhardt.

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Für Reinhaltung der Straßen sorgte einigermaßen schon das Stadtrecht von 1492, da es die Säuberung der Misten und Winkel alle 8 und 14 Tage gebot und den Bäckern das Mästen der Schweine untersagte. Die Vorschriften wurden aber nicht beobachtet, daher verlangte Herzog Christoph von den Vögten und dem Magistrat 1564 Vorschläge, die er genehmigte, weil er gerne vernommen, „daß die von Stuttgarten sich einmal sauber halten und machen wollen“. Denn in den besuchtesten Straßen waren Dungstätten, die nun von 8 zu 8 Tagen gesäubert werden sollten; was zurückbleibe, dürfe der Hospital zu seinem Nutzen wegführen. Die Winkel sollen längstens nach einem Monate gesäubert werden. Weil Tag und Nachts Schweine auf der Straße umherliegen, sollten Bäcker je höchstens 4, andere Bürger 2 Stücke halten, die Schweine-Ställe| aber nicht mehr auf die Straße gebaut werden dürfen. Zu Säuberung der Straßen sollten die beiden Wetten vor dem kleinen Thor und Leonhards-Thor alle Wochen ab und durch die Schulgasse herunter, beim Wolf herum und dann beim unteren Bade wieder hinausgelassen werden. Hierauf sollte der Stadt-Markt-Feger mit seinen Gesellen alle Samstag den Unrath, den das Wasser nicht mitgenommen, aus der Stadt schaffen. Diese Einrichtung stand mit den drei Haupt-Dohlen der Stadt (Pfudeln genannt) in Verbindung, welche sich in dem Thiergarten vereinigten, und unterhalb desselben in den Nesenbach ergossen. Der fernere Vorschlag, einen Theil des Nesenbaches beim Seel-Thore herein, durch die Hirschgasse und die Eßlinger Vorstadt zu demselben Zwecke laufen zu lassen, kam erst nach dem Abgange der Schloß-Mühle[2] zur Ausführung, und war noch 1753 in Anwendung. Dennoch konnte die Regierung 1574 sich beschweren, daß man in allen Straßen vor Koth und Unrath fast nicht wandeln könne. Bis 1666 deckte der Nachrichter das gefallene Vieh in der Stadt ab[3]. Erst die Ordnung vom 11. August 1679 verbot, den Inhalt der Kloaken, wie indessen, auf dem Bollwerk zu sammeln, und bestellte eigene Kärcher, um alle 14 Tage diese und die Dungstätten, die jetzt nur noch in abgelegenen Gassen geduldet wurden, zu säubern. Das Fegen („Kehren“) der Straßen, zunächst zweimal wöchentlich, durch die Hausbesitzer, und der öffentlichen Plätze durch die im Almosen stehenden Personen, auch die Reinigung der Kloaken Nachts nach 11 Uhr, wurde, unter Bestellung eines Gassen-Inspectors, 1736 angeordnet. Eine „Revidirte Fürstliche Gassen-Ordnung“ erschien 1740 im Drucke.

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Auf die neuesten Zustände übergehend, so zählt die Stadt, mit Einschluß von 3 Hof-Ärzten und 5 Militär-Ärzten, 51 Ärzte, wonach auf 980 Einwohner ein Arzt trifft[4]. Unter denselben| sind ein Stadt-Directions-Arzt, ein Stadt-Directions-Hebearzt, und ein Stadt-Directions-Wundarzt als Staats-Beamte begriffen. Ferner sind 3 Zahn-Ärzte vorhanden. Hof-Zahn-Arzt Dr. Frisoni, wegen seiner verdienstlichen Leistungen im operativen und technischen Theile der Zahn-Heilkunde 1853 mit der goldenen Medaille für Kunst und Wissenschaft ausgezeichnet, erhielt 1852 ein Patent auf die von ihm verfertigten künstlichen Gebisse ohne Federn. Wundärzte erster Abtheilung sind, einschließlich des Stadt-Wundarztes, 3, zweiter und dritter Abtheilung 32 mit 33 Gehilfen vorhanden. Apotheken sind es, einschließlich der Hof-Apotheke, 12. Die Zahl der normalmäßigen Hebammen ist 22, wozu noch einige Überzählige kommen.

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Mit einem für die Erhaltung der Gesundheit wesentlichen Mittel, dem Wasser, ist Stuttgart von der Natur nicht reichlich bedacht. Was namentlich den Bedarf für ökonomische Zwecke betrifft, so ist die Stadt damit zunächst auf den Nesenbach angewiesen, der aber mit seinen geringen Zuflüssen in trockenen Sommern so klein wird, daß er den bescheidensten Anforderungen, zumal des Gartenbaues, nicht genügt. Vor dem Tübinger Thore wird der durch die Schloß-Nebengebäude führende Fuhrtbach-Canal abgeleitet, welcher in dem K. Schloßgarten bei den Nymphen zu Tag kommt; der eigentliche Bach aber fließt durch die ehemalige Eßlinger Vorstadt, ist vom Schlachthaus an bedeckt, und ergiest sich, nachdem er alle Dohlen (Abzugs-Canäle) der Stadt aufgenommen, in kläglicher Trübung bei Berg in den Neckar. Für die S. 15 erwähnte Wasserleitung wurde 1824–1831 auf Kosten des Staats und der Stadt bei der sogenannten Diebssteige, auf der Höhe der Wasserscheide zwischen der Glems und dem Nesenbache, ein 55 Millionen Kubik-Fuß fassendes Wasserbehälter gegraben, welcher alle Gewässer der erwähnten Bach-Gebiete sammelt; hievon wird ein Theil unter Benützung des bedeutend vertieften Christophs-Stollens durch eine 2 Stunden lange Rinnenlage aus Sandsteinen in das dort erwähnte Reservoir auf dem höchsten Punkte geleitet. Von diesem aus kann das für ökonomische Zwecke bestimmte „Seewasser“ auch bei Feuers-Gefahr in alle Haupt-Straßen der oberen Stadt geführt werden. Zugleich mit der Seewasser-Leitung wurde auch eine neue Trinkwasser-Leitung angelegt, welche alle, bis auf 5/4 St. entfernten Quellen in den Schluchten des Heslacher Thales und mehrere im Liasgestein neu erschlossene Gewässer, zusammen 81 Quellen, die in der Minute etwa 863 Maas liefern, vereinigt. Sie ist gleichfalls aus Sandsteinen gebaut, 16.230′ lang, läuft neben der Seewasser-Leitung her, und ergießt sich in einen Vertheilungs-Kasten| in der Garten-Straße. Von hier aus werden durch thönerne Teichel aus Bihls Fabrik in Waiblingen, welche die alten hölzernen in der Stadt verdrängt haben, die Brunnen der oberen Stadt, deren besonders bezeichnete Röhren nicht nur Trink-, sondern auch See-Wasser geben, gespeist, indeß der inneren und Eßlinger Vorstadt sonstige Brunn-Quellen (etwa 1/4 des Ganzen), die unter sich auch theilweise vereinigt sind, zufließen. Sämmtliche Quellen und deren Leitungen sind durch den Vertrag vom 4. März 1833 gemeinschaftliches Eigenthum des Staats und der Stadt geworden. Die Zahl der Brunnen ist 783, davon in der Stadt 118 öffentliche und 113 Privat-Röhren-Brunnen, 39 öffentl. und 475 Privat-Pump-B., in Heslach 2 Röhr- und 12 Pump-B., in Gablenberg 6 Röhr-B., in Berg 6 Röhr- und 12 Pump-B. Unter den öffentlichen Röhren-Brunnen sind in architektonischer Hinsicht bemerkenswerth: der im Hofe der Schloß-Nebengebäude, der Markt-Brunnen, welcher 365 Eimer faßt, der oben in der Königs-Straße, der in der Neckar-Straße, 1844 von Wagner mit einer Nymphe nach einem Modell Danneckers geziert, der auf dem Hospital-Platze und der auf dem alten Post-Platze. Übrigens sind in vielen Höfen der Wohn-Gebäude eigene ausgemauerte Pump-Brunnen gegraben, welche aus nicht großer Tiefe zu jeder Jahreszeit Wasser liefern, das meist auch trinkbar ist und vor dem fern hergeleiteten den Vorzug hat, daß es sich bei Regengüssen nicht trübt.

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Von Bädern ist das schon erwähnte Mineralbad („Königsbad“) das größte. Aus einem Bassin in dem nahen Schloß-Garten wird die S. 12 beschriebene Quelle in das Haus gepumpt, wo 30–40 gut eingerichtete Bad-Cabinete nebst anderen hübschen Zimmern sich befinden. Bei dem anstoßenden 7 M. großen Garten wurde der S. 14 erwähnte Säuerling erbohrt. Die Anstalt hat sich neuerlich wieder gehoben. – Das Carlsbad in der Tübinger Straße mit 24 Cabineten ist zu gewöhnlichem Pump-Wasser eingerichtet; es bereitet aber auch künstliche Bäder, und ist mit einem russischen Dampfbad versehen. – Die Bade-Anstalt des Med. Dr. König, 1840 in dem unteren Theile der Paulinen-Straße errichtet, ist neuerlich eingegangen. – Außer den der Stadt-Markung Canstatts angehörigen Mineral-Quellen auf der Insel bei Berg, welche, sowie die dortige Bad-Anstalt, von Stuttgart aus sowohl des Trinkens als Badens wegen sehr stark besucht sind, verdienen auch die innerhalb der Kunst-Mühle im Ort Berg erbohrten Mineral-Quellen, welche ein vorzügliches Sauerwasser liefern, erwähnt zu werden. Überdieß wird neuestens, unter Benützung| des S. 14 erwähnten Mineral-Wassers bei der ehemaligen Baumwollenspinnerei, oberhalb des Ortes Berg, eine neue Bad- und Trink-Anstalt errichtet, und noch in diesem Jahre eröffnet werden. Zu Flußbädern wird Sommers der Neckar bei Berg sehr häufig benützt; auch sind zu solchen Bädern im Furtbach oberhalb der Stadt Einrichtungen vorhanden.

Das Turnen, womit schon 1817 ein Anfang gemacht worden, ist jetzt, wie überall im Lande, sowohl bei dem Militär, als in allen Lehr-Anstalten eingeführt. Eine hübsche Turn-Halle wurde 1851 für die Gymnasisten, Polytechniker und Real-Schüler, welche einen gemeinschaftlichen Turn-Lehrer haben, in der Stadt-Allee neben dem Turn-Platze auf gemeinschaftliche Kosten des Staats und der Stadt erbaut. Der Turn-Platz für die Volks-Schulen ist in der Catharinen-Straße. Für die weibliche Jugend ist in dem noch zu erwähnenden Paulinen-Institut eine gymnastische Anstalt eingerichtet. Eine heilgymnastische Anstalt hat in neuester Zeit Hermann Steudel errichtet (der erste Jahres-Bericht erschien 1856 bei Metzler). Der 1845 gegründete Männer-Turn-Verein, dessen Mitglieder-Zahl bei 3 Gulden Jahres-Beitrag übrigens von 200 im J. 1846 auf 49 im J. 1853 herabgegangen ist, wirkt für weitere Verbreitung der Leibes-Übungen. Der Verein besitzt eine kleine Bibliothek und unterstützt auch durchreisende unbemittelte Turner.

Was die Kranken-Anstalten betrifft, so wurde schon zu Anfang der Regierung Königs Wilhelm ihre Untauglichkeit und Unzulänglichkeit durch eine Commission nachgewiesen, worauf der König 19. August 1817 die Erbauung eines neuen, den Bedürfnissen entsprechenden Kranken- und Gebär-Hauses anordnete, und einen Beitrag von 60.000 fl. aus der Ober-Hof-Kasse zusicherte. Dasselbe sollte an die Stelle des Lazareths und theilweise des Siechen-Hauses treten, auf Augenkranke besondere Rücksicht nehmen, das Gebär-Haus des Seel-Hauses in sich aufnehmen, und mit einer Hebammen-Schule verbunden werden; es sollte daher vorzugsweise die Bedürfnisse der Stadt befriedigen, nächstdem aber auch zum Besten des ganzen Landes dienen. Als bald darauf die Königin Catharina unerwartet frühe dahin schied, trat in Stuttgart ein Verein zusammen, um als Denkmal für die unvergeßliche Fürstin den Grundstock zu einem solchen, ganz ihrem Sinn entsprechenden, Kranken-Asyl zu schaffen. Bald kamen auch aus allen Theilen des Landes von Körperschaften und Privaten reiche Beiträge ein, die sich am 1. Februar 1828 einschließlich der Zinse auf 95.326 fl.| 7 kr. beliefen[5]. Der König schöpfte der Anstalt ihren Namen, vermehrte das schon erwähnte Geschenk auf 80.000 fl. und schenkte zu Betten 2500 fl.; die Königin Pauline trug 3500 fl. bei; aus Staatsmitteln wurden 1820–1823 75.000 fl. beigesteuert, und von der Stadt 79.430 fl. zur Erbauung und Einrichtung, neben 36.000 fl. aus dem Vermögen des Lazareths und Seelhauses zum Grundstock beigetragen. So konnte denn der ganz gut gewählte Platz, der überdieß um einen besonders billigen Preis abgegeben wurde, von dem nachmaligen Hofrath Sick erworben, und schon am 24. Juni 1820 der Grundstein zu dem S. 197 beschriebenen Gebäude des Catharinen-Hospitals gelegt werden[6]. Das Gebäude nebst Garten kostete 252.803 fl. 15 kr. Es wurde 1827 vollendet, und die Anstalt am 9. Januar 1828 eröffnet. Diese zerfällt in die Heil-Anstalt, in die Gebär-Anstalt und in die Hebammen-Schule; die erstere wieder in eine innerliche und eine chirurgische Abtheilung. In die Heil-Anstalt können alle armen Heimath-Angehörigen Stuttgarts, Kranke aus anderen Theilen des Landes aber, wenn sie außerhalb Stuttgarts erkrankt sind, nur nach Zulassung des für Stuttgarter nicht verwendeten Raumes, und nur dann die Aufnahme (bei dem Stiftungsrathe) verlangen, wenn sie| einer speciellen Kunsthilfe zu ihrer Heilung bedürfen. Nur Geisteskranke und Unheilbare und Kinder unter 8 Jahren werden nicht aufgenommen. Vollen Kostenersatz mit täglich 1 fl. im Sommer und 1 fl. 20 kr. im Winter haben die auf eigene Rechnung Aufgenommenen, welche eigene Zimmer, besondere Kost u. dergl. erhalten, ermäßigten Ersatz mit täglichen 24 kr. die hienach zu erwähnende Versicherungs-Kasse für die bei ihr Versicherten und diejenigen Gemeinden zu leisten, welche auf ihre Rechnung einen ihrer unbemittelten Angehörigen, oder einen bei ihnen erkrankten armen Ausländer in die Anstalt bringen lassen. Die Aufnahme in die Gebär-Anstalt kann außer denen, die in Stuttgart ihre Heimath haben, oder daselbst von der Geburtsnoth überfallen werden, nach Zulassung des für jene nicht erforderlichen Raumes und der hiefür ausgesetzten Mittel jede Schwangere (bei dem Heb-Arzte der Anstalt) ansprechen, welche irgendwo im Lande ein Heimathrecht hat und, soweit sie die Kosten zu ersetzen hat, Sicherheit leisten kann. Der Eintritt kann nur in den letzten 14 Tagen der Schwangerschaft geschehen; der Austritt geschieht 14 Tage bis 3 Wochen nach der Entbindung. Die Vermöglichen haben vollen Ersatz, in dem bei der Heil-Anstalt angegebenen Betrage, zu leisten; ein ermäßigter Betrag von 10 kr. täglich ist für Arme, für welche ihre Gemeinden bezahlen, zu entrichten. Übrigens wird einer gewissen, zum praktischen Unterricht in der Hebekunst benützt werdenden Zahl der Kosten-Ersatz erlassen. – Die innerliche Abtheilung, in welcher zugleich die an chronischen Ausschlägen Leidenden behandelt werden, sind 26 Zimmer mit 190 Betten, der chirurgischen Abtheilung, der auch die Augenkranken und, in abgesonderten Räumen, die Syphilitischen zugetheilt sind, 20 Zimmer mit 136 Betten gewidmet. Jede Abtheilung hat ihren eigenen ärztlichen Vorstand. Die gleichfalls unter einem besonderen ärztlichen Vorstande stehende, im Mittel-Gebäude befindliche, Gebär-Anstalt enthält 12 Zimmer mit 43 Betten (die mit ihr verbundene Hebammen-Schule s. Unterrichts-Anstalten). Die Anstalt hat also 369 Betten. Bade-Einrichtungen mit Dampf- und Sturz-Bädern für nichtansteckende Kranke befinden sich im Mittel-Gebäude, für Krätzige und Syphilitische in den Flügel-Gebäuden. Neben den ersteren sind die von den Stadt-Apothekern abwechslungsweise versehene Haus-Apotheke der Anstalt nebst Laboratorium, und 2 Zimmer für Polizei-Arrestanten und eines für Criminal-Arrestanten. Im Garten steht das Leichenhaus mit Rettungs-Vorrichtungen und einem Anatomie-Saale. Die Kranken-Zimmer sind hoch, geräumig, und haben Luftwechsel-Einrichtungen; die Kost ist gut, angemessen und genügend, die Betten| sind reichlich ausgestattet, und die Anstalt zählt zu den vorzüglichsten Deutschlands.

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Über die Wirksamkeit der gedachten drei Abtheilungen[7] in dem Jahrzehend vom 1. Juli 1843 bis dahin 1853 geben die nachfolgenden, von den ärztlichen Vorständen derselben – Medicinalrath Dr. v. Cleß, Hofrath Dr. Stoll und Hofrath Dr. Elsässer – verfaßten, Tabellen Nachweisung.

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1) Abtheilung für die innerlich Kranken.
Bestand vom vorigen Jahr

1843/44 1844/45 1845/46 1846/47 1847/48 1848/49 1849/50 1850/51 1851/52 1852/53
63 75 60 79 86 66 62 71 47 51
32 M. 31 M. 18 M. 34 M. 41 M. 24 M. 26 M. 32 M. 15 M. 25 M.
31 W. 44 W. 42 W. 45 W. 45 W. 42 W. 36 W. 39 W. 32 W. 26 W.
2) Aufgenommen wurden 1814 1819 2056 1878 2008 1801 2047 1734 1966 1957
1045 M. 1000 M. 1149 M. 1042 M. 1066 M. 953 M. 1031 M. 926 M. 1121 M. 1022 M.
769 W. 819 W. 907 W. 836 W. 942 W. 848 W. 1016 W. 808 W. 845 W. 935 W.
3) Summe der Behandelten 1877 2008 2250 2087 2266 2018 2253 1805 2172 2128
a) männlichen, 1077 1043 1182 1092 1130 993 1072 958 1165 1064
b) weiblichen Geschlechts 800 965 1068 955 1136 1025 1181 847 1007 1064
4) Ambulatorisch wurden behandelt 108 114 134 130 172 151 144 137 159 120
9 M. 12 M. 15 M. 16 M. 23 M. 16 M. 15 M. 28 M. 29 M. 17 M.
99 W. 102 W. 119 W. 114 W. 149 W. 135 W. 129 W. 109 W. 130 W. 103 W.
5) Geheilt oder gebessert wurden
entlassen: a) männlichen 1004 966 1065 976 1049 902 982 897 1079 987
b) weiblichen Geschlechts 725 793 858 799 926 823 984 783 830 878
6) Ungeheilt oder unheilbar
entlassen: a) männlichen, 10 15 13 13 8 12 9 12 5 11
b) weiblichen Geschlechts 8 5 13 12 7 9 8 14 7 12
7) Gestorben sind 55 55 88 71 38 59 55 52 41 44
a) männlichen, 32 32 55 46 26 37 34 34 27 26
b) weiblichen Geschlechts 23 23 33 25 12 22 21 18 14 18
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8) Blieb Bestand

1843/44 1844/45 1845/46 1846/47 1847/48 1848/49 1849/50 1850/51 1851/52 1852/53
75 60 79 86 66 62 71 47 51 76
31 M. 18 M. 34 M. 41 M. 24 M. 26 M. 32 M. 15 M. 25 M. 23 M.
44 W. 42 W. 45 W. 45 W. 42 W. 36 W. 39 W. 32 W. 26 W. 53 W.
9) Durchschnittliches Verweilen in
der Anstalt (Verpflegungs-Tage)
15,5 15,3 15,7 15,2 15,5 14,3 14,7 13,6 12,1 13,4
10) Der höchste Krankenstand war am 29. Febr.
u. 2. März
16. März 15. u.16.
Febr.
18. Febr. 26. Jan. 17. Febr. 25. März 9. Jan. 6. März 17., 20. u.
21. Febr.
     mit Kranken 118 141 116 133 143 112 121 100 104 107
11) Der niedrigste am 18. Sept.
u. 8. Mai
1. Okt. 1. Okt. 24. Sept. 18. Juli 27. Juni 24. Juli 30. Sept. 1. u. 4.
Sept.
12. Juli
     mit Kranken 51 37 59 63 55 53 52 31 40 40
12) Es wurden unterhalten
a) auf eigene Kosten
α) gegen volles Kostgeld 2 11 20 8 9 11 13 14 12 17
β) gegen theilweises Kostgeld
(auf Rechnung öffentlicher Kassen
oder von Privaten)
196 229 280 242 296 343 367 297 429 304
b) auf Kosten der
Krankheitskosten-Versicherungs-Kasse
1540 1527 1705 1589 1641 1327 1526 1338 1380 1507
c) unentgeldlich 139 125 113 117 148 186 203 156 192 186
13) auf einen Todesfall kamen Kranke 32,7 33,3 23,1 26,3 53,3 30,5 37,0 33,8 47,8 43,9
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2) Abtheilung für Chirurgisch-Kranke (mit den Augen-, syphilitischen und Krätze-Kranken).
1) Bestand vom vorigen Jahr 1843/44 1844/45 1845/46 1846/47 1847/48 1848/49 1849/50 1850/51 1851/52 1852/53
51 57 53 76 77 45 62 79 62 62
2) Aufgenommen wurden 655 888 928 962 875 748 929 746 838 884
3) Summe der Behandelten 706 945 981 1038 952 793 991 825 900 946
a) männlichen 440 578 657 670 594 444 527 459 495 531
b) weiblichen Geschlechts 266 367 324 368 358 349 464 366 405 415
4) Ambulatorisch wurden behandelt 14 11 15 12 12 21 13 19 17 16
5) Dem Stadt-Bezirk Stuttgart gehörten an
(ausschließlich der Dienstboten
und Gewerbe-Gehilfen)
74 81 86 85 102 87 119 124 116 101
6) Geheilt oder gebessert wurden entlassen 623 849 866 932 872 699 875 736 799 834
a) männlichen, 400 516 594 610 551 402 476 417 448 465
b) weiblichen Geschlechts 223 333 272 322 321 297 399 319 351 369
7) Ungeheilt oder unheilbar wurden entlassen 18 31 19 20 20 23 25 17 33 25
a) männlichen 10 22 9 11 11 12 12 9 15 11
b) weiblichen Geschlechts 8 9 10 9 9 11 13 8 18 14
8) Gestorben sind: 8 12 20 9 15 9 12 10 6 10
a) männlichen, 6 10 14 7 7 5 6 5 4 9
b) weiblichen Geschlechts 2 2 6 2 8 4 6 5 2 1
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9) Blieb Bestand 1843/44 1844/45 1845/46 1846/47 1847/48 1848/49 1849/50 1850/51 1851/52 1852/53
57 53 76 77 45 62 79 62 62 77
10) Durchschnittliches Verweilen
in der Anstalt (Tage)
35,14 30,97 29,22 19,17 29,79 32,98 33,66 32,64 30,10 29,25
11) Der höchste Krankenstand war am 10. u. 11.
Febr.
28. Febr. 14. Febr. 13. März 30. Jan. 17., 21.
22. Jan.
11. Febr. 5. März 20. März 22. u. 28.
März
90 101 100 115 127 90 132 91 103 97
12) Der niedrigste am 6. Nov. 29. Oct. 7. Juli 27. u. 28.
Juli
30. Juni 1. Juli 29. Aug. 14. Oct. 7. Sept. 4. Sept.
48 51 47 50 43 43 56 46 45 46
13) Es wurden unterhalten
a) auf eigene Kosten und auf
Rechnung öffentlicher Kassen
α) gegen volles Kostgeld 2 3 4 6 4 5 3 3 4 6
β) gegen theilweises Kostgeld 87 123 180 153 185 163 191 187 228 153
b) auf Kosten der
Krankheits-Kosten-Versicherungs-Kasse
557 744 719 803 667 518 684 511 546 674
c) unentgeldlich 46 66 61 65 84 86 100 105 105 97
14) Auf einen Todesfall kamen Kranke 88,25 78,75 49,05 115,33 63,46 88,11 82,58 82,5 150 94,6
| Das medicinische Correspondenz-Blatt des württ. ärztlichen Vereins 1853 Nro. 48 enthält folgenden summarischen Rückblick auf das erste Vierteljahrhundert der innerlichen Abtheilung der Anstalt:
Jahr Gesammtzahl der
aufgenommenen Kranken
(ohne die ambulatorischen)
Zahl der
Krätzigen.
Zahl der
Gestor-
benen
Sterblichkeits-
verhältniß
(nach Abzug
der Krätzigen)
M. W. Summe
9. Jan.–30.
Juni 1828
249 151 400 117 6 1:47,1
1828–29 606 388 994 270 26 1:27,8
1829–30 537 462 999 313 26 1:26,3
1830–31 556 521 1077 252 31 1:26,6
1831–32 564 565 1129 275 44 1:19,4
1832–33 597 606[s 1] 1203 259 39 1:24,2
1833–34 614 612 1226 233 40 1:24,8
1834–35 620 710 1330 197 38 1:29,8
1835–36 623 725 1348 193 65[8] 1:17,7
1836–37 813 775 1588 260 61[9] 1:24,7
1837–38 712 667 1379 263 50 1:22,3
1838–39 715 672 1387 288 42 1:26,1
1839–40 757 727 1484 295 54[10] 1:22,0
1840–41 846 790 1636 328 44 1:29,7
1841–42 812 697 1509 273 48 1:25,7
1842–43 895 669 1564 299 64 1:19,7
1843–44 1045 769 1814 493 55 1:24,0
1844–45 1000 819 1819 440 55 1:25,0
1845–46 1149 907 2056 408 88[11] 1:18,7
1846–47 1042 836 1878 377 71 1:21,1
1847–48 1066 942 2008 541 38 1:38,6
1848–49 953 848 1801 560 59 1:21,0
1849–50 1031 1016 2047 658 55 1:25,2
1850–51 926 808 1734 596 52 1:21,8
1851–52 1121 845 1966 802 41 1:28,3
1852–53 1022 935 1057 657 44 1:29,5
1828–1853 20.871 18.462 39.333 9647 1236 1:24,01

In der chirurgischen Abtheilung wurden in eben dieser Periode 15.820 Kranke, und zwar rein chirurgische 11.330 (worunter 514 Knochen-Brüche), syphilitische 3491, und mit Augenübeln Behaftete 999 behandelt, und an denselben 505 größere, in bei weitem größerer Anzahl mit glücklichem Erfolg gekrönte, Operationen gemacht. Nur 323 Kranke waren unheilbar oder ungeheilt. Es starben 238 oder Einer von 66,43. (Elben Schwäb. Chronik 1853 Nro. 245).

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3) Gebär-Anstalt.
1) Bestand vom vorigen Jahre 1843/44 1844/45 1845/46 1846/47 1847/48 1848/49 1849/50 1850/51 1851/52 1852/53 Summe
 
a) Wöchnerinnen 20 11 13 9 5 11 16 7 12 20 124
b) Schwangere 9 4 5 2 4 2 1 0 4 4 35
2) Aufgenommen wurden
a) Wöchnerinnen 9 10 11 10 7 15 7 4 11 7 91
b) Schwangere 297 286 315 296 273 312 283 305 352 269 2988
3) Summe der im ganzen Jahr
anwesend gewesenen
Wöchnerinnen
335 311 344 317 289 340 307 316 379 300 3203
4) Entbunden wurden 306 292 327 300 280 326 287 303 363 272 3056
5) Geboren wurden 313 294 332 306 290 330 289 310 367 273 3104
a) Lebend 288 282 312 287 279 312 272 295 351 262 2940
α) Knaben 164 130 156 139 150 151 153 157 185 127 1512
β) Mädchen 124 152 156 148 129 161 119 138 166 135 1428
b) Todt 25 12 20 19 11 18 17 15 16 11 164
α) Knaben 8 7 13 14 7 11 12 7 8 5 92
β) Mädchen 17 5 7 5 4 7 5 8 8 6 72
c) darunter sind
α) Zwillinge 7 Paar 2 5 6 10 4 2 7 5 1 49 Paare
β) Drillinge 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0
|
6) Es starben 1843/44 1844/45 1845/46 1846/47 1847/48 1848/49 1849/50 1850/51 1851/52 1852/53 Summe
 
a) Erwachsene 1 5 7 11 11 4 23 3 7 5 77
b) Kinder 32 48 33 41 37 43 43 29 42 27 375
7) Durchschnittliches Verweilen
in der Anstalt (Tage)
23 23,52 20,26 21,38 21,55 21,13 21 14,10 20 21,43 20,73
8) Es wurden unterhalten
a) auf eigene Kosten
α) gegen volles 6 3 5 1 1 1 0 1 0 1 19
β) gegen theilweises Kostgeld 0 0 1 2 2 1 4 0 1 11
γ) unentgeldlich 329 308 338 314 288 338 305 311 379 298 3208
9) Auf einen Todesfall kamen Durch-
schnittlich
a) Erwachsene 306 58,4 46,7 27,2 25,4 81,5 12,4 101,0 51,8 54,4 = 1:39,6
b) Kinder 9 5,8 9,4 7 7,5 7,2 6,3 10,1 8,3 9,7 = 1:7,8

Unter den 3056 Aufgenommenen befinden sich nur 58 Ehefrauen, bei welchen überdieß der eheliche Ursprung der Kinder nicht überall außer Zweifel ist. Die Geborenen sind also mit kaum erwähnenswerthen Ausnahmen uneheliche. Unter jenen 3056, welche geboren haben, befinden sich ferner nur 214 Frauens-Personen, welche dem Stadt-Bezirke Stuttgart angehören.

| Die Verwaltung der Anstalt steht dem Stiftungsrathe der Stadt unter Aufsicht des Staates zu. Die dem Stiftungsrathe und Kirchenconvent untergeordneten Vorsteher der Anstalt sind ein innerlicher Arzt, ein Ober-Wundarzt, ein Hebarzt (die schon erwähnten Vorsteher der Abtheilungen) und ein die Öconomie leitender Rechnungsbeamter. Zu seiner praktischen Ausbildung ist den ärztlichen Vorstehern je auf die Dauer eines Jahres ein sie unterstützender, auch für die Chirurgie und Geburtshilfe theoretisch gebildeter, angehender Arzt, (Assistenz-Arzt), beigegeben, den die Regierung ernennt. Im J. 1854 kam ein zweiter Assistenzarzt dazu. Die Seelsorge versieht für die evangelischen Kranken ein eigener Geistlicher, für die katholischen Kranken der zweite Caplan. Zum Dienst-Personal des Hauses gehören, außer mehreren Knechten und Mägden, ein Hausmeister, ein Hauswundarzt mit einem Gehilfen, zwei Hebammen und die erforderliche Zahl von männlichen und weiblichen Krankenwärtern, welche der Stiftungsrath ernennt. Die Einnahmen des Catharinen-Hospitals betrugen im Jahr 1852/53 29.797 fl., worunter 14.439 fl. von der Krankheitskosten-Versicherungs-Kasse, 3607 fl. Verpflegungs-Kosten-Ersatz von öffentlichen Kassen und Privat-Personen, 273 fl. voller Ersatz von Einzelnen, 1621 fl. Verpflegungskosten von der Gebäranstalt. Die Ausgaben waren 32.731 fl., worunter 6063 fl. Besoldungen für sämmtliche Beamte, 1249 fl. Baukosten, 573 fl. Steuern, 1872 fl. Haus- und Vorraths-Kosten, 5122 fl. Kur- und Arznei-Kosten, 11.089 fl. Victualien, 738 fl. andere Naturalien, 725 fl. Wascherlohn, 9 fl. Kleider-Kosten, 3289 fl. Heizung, 230 fl. Beleuchtung etc. Die täglichen Gesammt-Kosten waren für eine Person auf der innern Abtheilung 31 kr. 54/8 H., auf der chirurgischen 31 kr. 53/8 H. Aus dem Vermögen der verewigten Königin Mathilde werden seit 1797 (früher für das Lazareth) jährlich 150 fl. zu Besoldung einer Krankenwärterin gereicht. Das Deficit wird statutenmäßig zu 2/3 von der Stadt und zu 1/3 von dem Staat Namens des Kirchengutes bestritten. Die Stadt gibt außerdem 40 Kl. Brennholz voraus. Das Vermögen der Anstalt besteht aus dem Gebäude nebst Garten und einem Capital-Vermögen, welches von 109.109 fl. im Jahr 1828 auf 172.364 fl. im Jahr 1853 angewachsen ist, und aus 83.010 fl. von den schon erwähnten ersammelten Beiträgen, sowie aus 25.000 fl. von dem Vermögen des Lazareths und Seelhauses und aus Schenkungen und Vermächtnissen[12] gebildet| ist. Die Haupteinnahme liefert, wie schon erwähnt, die Krankheits-Kosten-Versicherungs-Kasse. An derselben haben alle zur dienenden Klasse gehörigen Personen beiderlei Geschlechts, alle Handwerks- und Arbeits-Gehilfen, ausschließlich der Handlungsgehilfen, sowohl in Stuttgart, als in Berg und Heslach Theil zu nehmen, welche gegen Entrichtung eines Versicherungsbeitrages von jährlichen 2 fl. gegen Ersatz von täglichen 24 kr. an die Anstalt in Krankheitsfällen unentgeldich aufgenommen werden. Die mit der Anstalt verbundenen besondern Stiftungen sind im nächstfolgenden Abschnitt erwähnt. – Bei der Gebäranstalt betrugen 1852–53 die Einnahmen 3278 fl., worunter 200 fl. jährliche Stiftung von der Oberamtspflege Ulm, 15 fl. Verpflegungs-Ersatz, 1767 fl. Beiträge von der Hebammenschule; die Ausgaben 4499 fl. darunter 852 fl. Besoldungen, 365 fl. Haus- und Vorraths-Kosten, 1617 fl. Verpflegungs-Ersatz an den Catharinen-Hospital für die Lehrerinnen, einige Hebammenschülerinnen, die Wöchnerinnen und Schwangeren, 113 fl. Baukosten, 234 fl. Kur- und Arznei-Kosten, 87 fl. Beleuchtung, 770 fl. Heizung, 178 fl. auf die Öconomie, 68 fl. Steuern. Die täglichen Gesammt-Kosten waren durchschnittlich 33 kr. 54/8 H. auf eine Person. Die Fehl-Summe hat statutenmäßig die Staatskasse zu bestreiten. Das Vermögen der Gebäranstalt, gebildet aus 10.000 fl. von den mehrerwähnten Beiträgen, 11.000 fl. Antheil an dem Vermögen des Lazareths und Seelhauses und 2000 fl., welche 1836 Med.-Rath Dr. v. Frank gestiftet, beträgt 23.037 fl.

1

| Die Zahl der Aufgenommenen hat sich seit 1828/29 in allen Abtheilungen des Hospitals verdoppelt und beträgt jährlich über 3500; täglich sind etwa 190 anwesend. Es wird daher eine räumliche Erweiterung der Anstalt gewünscht, sowie auch ein eigenes Pockenhaus Bedürfniß ist.

Der seit 1850 nach dem Namen seiner hohen Protectorin, der Frau Kronprinzessin, benannte Kinder-Hospital, Olga-Heil-Anstalt[13], tritt dem Catharinen-Hospital insoferne ergänzend an die Seite, als er den von diesem ausgeschlossenen Kindern der ärmeren Classe und den Lehrjungen, zunächst Stuttgarts, gewidmet ist. Die Anstalt wurde am 9. August 1842 von den practischen Ärzten Dr. Cleß und Dr. Elben, welche ihr noch jetzt in der uneigennützigsten Weise vorstehen, gegründet, ist vorzugsweise auf die Privatwohlthätigkeit angewiesen und steht unter Staats-Aufsicht. Seit December 1848 ist sie im Besitze eines neuerbauten, gänzlich der Bestimmung der Anstalt angepaßten, sehr zweckmäßig eingerichteten Hauses in der obern Hälfte des Forstweges, nordwestlich von der Stadt, wozu diese den Platz geschenkt hat. Es hat zwei Stockwerke, liegt frei, gesund und freundlich und ist mit einem Garten und Tummel-Platze für die Kinder versehen. Die Zahl der Betten ist 40. Die Aufnahme erfolgt nach vorangegangener Anmeldung bei einem der genannten Vorsteher, welche in der Regel dieselbe in so lange nicht verweigern dürfen, als die Mittel der Anstalt es zulassen. Kinder von hiesigen Armen werden unentgeldlich aufgenommen; sonstige Kranke haben in den ersten drei Monaten 8 fl., vom vierten Monat an 6 fl. monatlich als Kostgeld zu entrichten. Die Kinder erhalten, so weit es ihr Alter und Zustand erlauben, Elementar- und Religions-Unterricht.

Im Ganzen hat die Anstalt bis 30. Juni 1853 aufgenommen 2241, (1477 Knaben und Lehrjungen und 764 Mädchen), davon bürgerlich oder wohnhaft in Stuttgart 1875, während 366 andere allermeist inländischen Gemeinden angehörten. Unter den behandelten Krankheiten steht die Krätze oben an, welche die volle Hälfte sämmtlicher Kranken hierher brachte, die jedoch, wegen der raschen Heilung dieser Krankheit, in den letzten drei Jahren zu den übrigen Pfleglingen nur wie 4 zu 24 sich verhielten. Außerdem kommen vorzugsweise die verschiedensten Formen der Skropheln, englische Krankheit und Flechten zur Behandlung, sowie auch, zumal bei der Classe der Lehrjungen, chirurgische Übel und Verletzungen. Von den 2241 Kranken wurden geheilt oder wesentlich gebessert entlassen 2104, ungeheilt oder unheilbar traten aus 63, gestorben sind 45, und 29 blieben am Ende des eilften Jahres in Behandlung. Nach Abzug der Krätzekranken ergibt sich ein Sterblichkeitsverhältniß von 1:22. Mehr als die Hälfte, nämlich 1203| wurden unentgeltlich aufgenommen; für 544 ist volles und für 67 ein ermäßigtes Kostgeld entrichtet worden. Außerdem wurden nach einem 1849 mit den hiesigen Zünften getroffenen Vertrage, der den Lehrjungen derselben gegen eine jährliche Einlage von 48 kr. unentgeldliche Aufnahme sichert, 313 Lehrjungen, und nach einem weiteren Vertrage mit dem Amts-Oberamte Stuttgart gegen eine nicht ganz die Hälfte des Kostgeldes erreichende Vergütung 114 Angehörige desselben aufgenommen.

Große Verdienste um die Anstalt hat sich der 1851 gegründete Frauenverein für die Olga-Heilanstalt erworben. Er besteht aus 8 Mitgliedern, welche dieselbe mittelst regelmäßiger Besuche zu überwachen und durch Gewinnung neuer Freunde und Beförderer die Theilnahme zu erhöhen zu suchen haben.

Von 1852/53 betrugen die Einnahmen der Anstalt 5352 fl., worunter 523 fl. Kostgelder, 178 fl. Versicherungsbeiträge, 3986 fl. freiwillige Beiträge und Legate, 300 fl. ständiger Beitrag von der Stadt; die Ausgaben 5330 fl., darunter 413 fl. für das Dienstpersonal, 1545 fl. für Verköstigung (an 1825 fl.), 434 fl. für Medicamente (an 574 fl.), 1318 fl. zurückbezahlte Capitalien, 328 fl. Zinse. Die Bildung eines Grundstockes wurde möglich gemacht durch die ursprünglich zu einem Leichenhause bestimmten Beiträge, welche, nachdem der Plan verlassen worden, von den Beitragenden hierher übergeben wurden mit 3901 fl., wozu als Geschenke kamen: von dem Könige 2000 fl., von der Königin 200 fl., von den K. Prinzessinnen Marie und Sophie je 100 fl.[14] Das Vermögen besteht in dem Hause (20.936 fl.) und 4297 fl. Capitalien, die Schuld in 16.096 fl., worunter 10.000 fl. unverzinsliches Anlehen vom Staate.

Das S. 176 beschriebene Gebäude des Garnisons-Hospitals[15] enthält im ersten Stock auf der linken Seite die Zimmer des Hospital-Unterarztes, des Aufwärters, der Köchin, eine große| Küche und zwei Zimmer für Irren und schwerere Arrestanten eingerichtet; auf der rechten Seite befindet sich die Bade-Einrichtung mit zwei großen Kesseln und zwei Badlokalen, mit Hahnen-Einrichtung für kaltes und heißes Wasser und Douche-Einrichtung. Der rechte Theil enthält noch ein größeres Zimmer, als Inspectionszimmer für die dienstthuenden Unterärzte und Berathungs-Zimmer für die Oberärzte, drei kleinere Zimmer für chirurgische Kranke mit je zwei Bettstellen, und als Eckzimmer ein größeres zu Operationen und Lehrzimmer bestimmt. Der zweite Stock für innerlich Kranke enthält acht Zimmer mit 47 Bettstellen, wovon eines für Augenkranke eingerichtet ist, zwei Zimmer für Krankenwärter und einen großen Saal mit 22 Betten für Reconvalescenten. Der dritte Stock ist in drei Abtheilungen geschieden. Die erste Abtheilung auf der rechten Seite des Hauses enthält vier durch ganze Wände von einander getrennte Zimmer mit eigenen Gitterthüren an der innern Seite der Fenster, mit 21 Bettstellen, für ansteckend oder gefährlich innerliche Kranke, und zwei Krankenwärter-Zimmer. Die mittlere Abtheilung hat drei Zimmer mit 24 Betten für Syphilitische. Die linke Abtheilung besteht aus zwei kleinen Zimmern und einem Saal mit 50 Betten für Krätzige. Das Gebäude enthält somit 170 Bettstellen für Kranke. Im zweiten und dritten Stocke ist eine kleine Küche und an beiden Seiten Abtritte, während die meisten Zimmer noch besondere von innen und außen zugängliche Nachtstuhlbehälter haben, die durch Röhren von den Öfen aus erwärmt werden. Die Öfen im Gebäude sind eiserne Doppelcylinder, welche die im inneren Cylinder zu erwärmende Luft durch Kanäle erhalten, welche unter dem Fußboden durchgehen und außen am Gebäude münden, oder eiserne Öfen mit Thoncylindern umgeben. Unter dem Ofenhals befinden sich mit durchlöcherten Blechplatten versehene Öffnungen, die dem Feuer die schlechte Luft der unteren Schichte des Zimmers zuführen, wenn das Vorkamin und die an der Zimmerdecke angebrachten Ventilatoren geschlossen sind.

In der Militär-Strafanstalt sind vier Zimmer mit 16 Betten zur Aufnahme der Kranken bestimmt, von denen aber die bedeutender Erkrankten in den Militär-Hospital gebracht werden.

Krankenstand im Militär-Hospital.
1850/51 1851/52 1852/53ann
Bestand vom vorigen Jahr 70 47 30 Mann.
Aufgenommen wurden 1011 731 999 Mann.
Summe der Behandelten 1081 778 1029 Mann.
|
1850/51 1851/52 1852/53ann
geheilt 992 720 961 Mann
ungeheilt entlassen 9 11 11 Mann
beurlaubt 19 8 11 Mann
gestorben 14 9 10 Mann
blieb Bestand 47 30 36 Mann
durchschnittliches Verweilen 14,77 13,73 12,86 Tage.

Der höchste Krankenbestand war

am 13. April 1851 mit 095 bei einer präsenten Mannschaft von 2761
am 18. April 1852 mit 068 bei einer präsenten Mannschaft von 2738
am 20. April 1853 mit 100 bei einer präsenten Mannschaft von 2706

Der niederste Stand war

am 27. October 1850 mit 20 bei einer Mannschaft von 1911
am 31. Januar 1851 mit 20 bei einer Mannschaft von 2056
am 15. Sept. 1851 mit 05 bei einer Mannschaft von 1983
am 25. Sept. 1852 mit 10 bei einer Mannschaft von 1881

Auf einen Todesfall

1850/51 1851/52 1852/53
kamen Hospitalkranke 77,21 86,44 102,9

Da bei den Regimentern der Garnison die verheiratheten Unteroffiziere und die leichten Kranken behandelt werden, so müssen diese sogenannten Regiments-Kranken mit aufgezählt werden, um ein richtiges Bild über die Anzahl der Erkrankungs-Fälle zu erhalten.

Regiments-Kranke.
1850/51 1851/52 1852/53ann
Bestand im vorigen Jahr 16 29 16 Mann.
Zuwachs 999 833 1070 Mann.
Summe 1015 862 1086 Mann.
Abgang durch Abgabe in Hospital 96 81 155 Mann.
Genesung 881 763 918 Mann.
Entlassung 7 1 1 Mann.
Beurlaubung 2 1 0 Mann.
Tod 0 0 0 Mann.
blieb Bestand 29 16 12 Mann.

Rechnet man die Regiments-Kranken nach Abzug der in den Hospital gebrachten zu den Hospital-Kranken, so wurden in der Garnison behandelt

1850/51 2000      auf 1 Todten kamen 142,85
1851/52 1559 auf 1 Todten kamen 173,22
1852/53 1960 auf 1 Todten kamen 1960,0

Werden dagegen die Krätzigen abgezogen, deren es waren

im Jahr 1850/51 422 so sind es Kranke 1578 auf 1 Todten kamen 112,71
im Jahr 1851/52 264 so sind es Kranke 1295 auf 1 Todten kamen 143,88
im Jahr 1852/53 187 so sind es Kranke 1773 auf 1 Todten kamen 177,30

wobei die gestorbenen Sträflinge der Garnison zur Last fallen, ohne die im Sträflings-Bau behandelten Kranken gerechnet zu haben.

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Kranke in der Militär-Straf-Anstalt.
1850/51 1851/52 1852/53
Sträfl. Kreisgef. Sträfl. Kreisgef. Sträfl. Kreisgef.
Bestand vom vorigen Jahr 4 2 12
Zuwachs 199 24 214 5 163 3
Summe 203 24 216 5 175 3
Abgang durch Abgabe in Mil.-Hosp. 7 5 10
Genesung 194 24 199 5 160 3
blieb Bestand 2 12 5
Im Jahr 1852/53 wurden Innerlich-Kranke behandelt:
in der
Militär-
Straf-
Anstalt
Zuwachs. Krampf-
anfall.
Wechsel-
fieber.
Catarrh und
Catarrhfieber.
Lungen-
entzündung.
Hals-
entzündung.
Chronisches
Magenleiden.
Juli 6 1 1
August 13 1 1
September 6
October 4 2
November 9 3 1 2
December 10 3 1
Januar 14 6 1 1
Februar 12 2 3 1
März 8 1 2 1 1
April 7 1
Mai 5
Juni 8 1 3
102 2 1 23 5 4 5
in der
Militär-
Straf-
Anstalt
Diarrhöen. Brechruhr. Gastricismus
u. gastrische
Fieber.
Rheumatische
Fieber.
Rheuma-
tismen.
Scorbut.
Juli 2 1 1
August 1 1 5 1 2 1
September 2 1 1 1 1
October 2
November 1 1 1
December 6
Januar 1 3 1 1
Februar 1 2 3
März 1 1 1
April 3 2 1
Mai 2 2 1
Juni 2 1 1
9 4 28 7 12 2
in den
Regimentern
Zuwachs. Kopfweh. Wechsel-
fieber.
Catarrh und
Catarrhfieber.
Lungen-
entzündung.
Chronisches
Brustleiden.
Hals-
entzündung.
Wurm-
krankheit.
Juli 68 1 10 1 2 12
August 122 1 16 1 1 24 1
September 47 3 1 9
October 17 1 6
November 26 2 5
December 45 1 7 2 10
Januar 79 23 1 1 11
Februar 42 16 1 2
März 21 5 2 1
April 40 10 1 4
Mai 43 3 4 1 4
Juni 51 2 2 3 1 12
601 4 6 100 7 9 100 1
in den
Regimentern
Diarrhöen. Hämorrhoiden. Gelbsucht. Gastricismus
u. gastrische
Fieber.
Typhus. Rheumatische
Fieber.
Rheuma-
tismen.
Rothlauf.
Juli 4 24 1 6 7
August 20 1 1 39 2 3 4 8
September 7 20 2 2 3
October 1 5 1 3
November 2 1 12 1 3
December 2 14 1 4 4
Januar 29 2 7 5
Februar 2 16 3 2
März 1 8 1 3
April 2 9 2 4 8
Mai 3 17 1 4 6
Juni 5 21 2 3
48 2 2 214 2 17 36 53
|
Übersicht der im Militär-Hospital vom 1. Juli 1852 bis 30. Juni 1853 behandelten Innerlich-Kranken.
Zuwachs. Spinal-
irri-
tation.
Epilepsie. Nerven-
schmerzen.
Wechsel-
fieber.
Catarrh u.
Catarrh-
fieber.
Brustfell-
entzündung.
Lungen-
entzündung.
Herzbeutel-
u. Herz-
entzündung.
Brust-
krampf.
Juli 59 1 7 2 3 1
August 50 1 7 1
September 26 3 1
October 16
November 34 5 1
December 41 18 1 3
Januar 79 40 2 7 1
Februar 54 1 1 23 1 5 1
März 55 14 1 2 1
April 46 2 2 11 2 2
Mai 73 1 7 17 2
Juni 86 14 2 1 2
619 1 2 3 22 147 8 27 7 1
Chronisches
Brustleiden.
Hals-
entzündung.
Bauchfell-
entzündung.
Diarrhöen. Ruhr. Brech-
durchfall.
Hämor-
rhoiden.
Gelbsucht. Gastricismus
u. gastrische
Fieber.
Typhus.
Juli 2 3 2 24 1
August 1 6 2 1 1 19 6
September 1 3 1 11 2
October 1 7 1 2 1
November 4 5 2 11 3
December 4 1 1 7
Januar 3 5 1 1 1 1 10
Februar 1 3 1 9 1
März 3 3 6 23
April 3 6 1 1 2 9 1
Mai 2 5 23 3
Juni 2 12 4 29 2
25 52 2 26 5 1 1 6 176 19
Zerreißung
des
Dünndarms.
Bright’sche
Nieren-
krankheit.
Rheuma-
tische
Fieber.
Gicht. Örtliche
Rheuma-
tismen.
Morbillen. Rothlauf. Scorbut. Scropheln. Geistes-
krankheit.
Juli 3 1 2 3 2 2
August 1 5
September 2 1
October 1 2 1
November 1 1 1
December 4 1 1
Januar 6 1
Februar 6 1
März 2
April 1 2 1
Mai 1 7 1 4
Juni 14 2 4
1 1 48 1 13 1 17 2 1 3
|
Übersicht der im Militär-Hospital vom 1. Juli 1852 bis 30. Juni 1853 behandelten Äußerlich-Kranken u. Syphilitischen.
Zuwachs. Zell-
gewebs-
entzündung.
Furunkel. Geschwüre. Abscesse. Entzündung
d. Psoas-
muskels.
Anschwellung
d. Gelenke.
Gelenks-
wassersucht.
Juli 16 1 3
August 8 1 1 1 1
September 8 1 1
October 11 2 1
November 13 3 1
December 7 1
Januar 16 2 1 1
Februar 10 1
März 16 1 1 1
April 22 1 4 3 2
Mai 27 3 3 3 4 1 2
Juni 15 1 4 2 1
169 4 8 20 16 1 10 1
Verwun-
dungen.
Verren-
kungen.
Beinbrüche. Quetschungen. Knochen-
haut-
entzündung.
Uncrose. Beinfraß. Drüsen-
anschwel-
lungen.
Juli 3 1 1 1 3
August
September 1 1 1
October 1 1 1
November 2 2 1
December 1 1 2
Januar 2 1 2 3
Februar 1 1 1 1
März 1 1 2 4
April 3 6 2
Mai 1 1 4 2
Juni 1 3
13 2 3 24 1 1 3 20
Augenent-
zündungen.
Ohrenfluß. Wasserbruch. Balg-
geschwulst.
Haut-
ausschlag.
Flechten. Krätze. Tripper u.
syphilitische
Geschwüre.
Juli 2 1 8 13
August 2 2 1
September 1 1 1 5 8
October 1 2 1 1 3 4
November 3 1 14 6
December 1 1 10
Januar 2 1 1 1 9 2
Februar 3 1 14 3
März 5 6 6
April 1 63 6
Mai 2 1 37 2
Juni 1 2 17 4
24 6 1 2 4 5 187 54

Größere Operation kam nur 1 vor, im Juli eine Exstirpation des Vorderfußes nach Chopant wegen Beinfraßes der Mittelfuß- und ersten Reihe der Fußwurzel-Knochen.

| Das Königliche Hof-Krankenhaus für die K. Dienerschaft wurde von Herzog Friedrich I. im Jahre 1595 begonnen und von Herzog Joh. Friederich 1611 vollendet, nachdem schon Herzog Ludwig, welcher den ersten Gedanken hiezu gefaßt, in seinem Testamente vom 6. Aug. 1587 die Absicht ausgesprochen hatte, vier Krankenwärterinnen für Jedermann in der Stadt zu bestellen und zu belohnen. Es liegt in der Büchsen-Straße und hat das Aussehen eines einfachen bürgerlichen Hauses, ist mit 19 Kranken-Zimmern versehen und wurde von einem Hofarzt besorgt. Da in der Regel nur Unverehlichte aufgenommen wurden, so war der Krankenstand unbedeutend. Die Kranken hatten 1/3 der Verpflegungskosten zu ersetzen. In neuester Zeit wurde das Gebäude dem 1853 zu Errichtung einer evang. Diaconissen-Anstalt (für christliche Krankenpflege) gegründeten, unter dem Protectorat der Königin stehenden, Vereine käuflich überlassen, welcher sowohl in diesem selbst als in Familien Kranke verpflegt und so den ersten Plan Herzogs Ludwig ausführt. Die Anstalt zählt neuerlich, unter einer Hausmutter, 16 Diaconissen.

Orthopädische Anstalten (Heilanstalten für Verkrümmte) sind zwei vorhanden. Das unter dem Protectorat der Königin stehende Paulinen-Institut wurde 1840 von Instrumentenmacher Ebner gegründet und hat zwei von der Anstalt besoldete ärztliche Vorsteher. Das Gebäude steht in einem 11 M. großen Garten an der Militärstraße, und ist eben so geräumig als gesund gelegen. Bei einem durchschnittlichen Krankenstande von 15 betragen die Kosten für Verpflegung, Unterricht etc. ausschließlich etwaiger Medicamente 140 fl., in der Armen-Abtheilung 100 fl. jährlich. Im Jahre 1852/53 wurden 25 Verkrümmte aufgenommen, wovon vier dem Stadtbezirke angehörten, 13 wurden geheilt oder gebessert, 2 als ungeheilt entlassen; 14 hatten nur einen Theil der Kur-Kosten zu entrichten. Die Armen-Abtheilung steht unter der Fürsorge eines Vereines von Armenfreunden, welcher im Ganzen 21 Kinder behandeln ließ und seine Jahresberichte im Schw. Merkur veröffentlicht. An Schenkungen und Vermächtnissen hat derselbe 1125 fl. erhalten[16].

Die zweite Anstalt dieser Art ist die rein auf Privatwohlthätigkeit gegründete, gleichfalls unter dem Protectorat der Königin stehende, Paulinen-Hilfe, von Dr. Camerer und Dr. Heller 1845 errichtet, welche der Anstalt noch jetzt auf das Uneigennützigste vorstehen und hierin durch einen Verein von Frauen, welche die| öconomischen Angelegenheiten etc. überwachen, unterstützt werden. Sie befindet sich in einem gemietheten Local und nimmt jährlich etwa 16 Kranke auf; die Zahl der Aufgenommenen seit 1845 ist 132. Im Jahre 1852/53 wurden 34 behandelt, wovon vier dem Stadtbezirk angehörten; 15 wurden geheilt oder gebessert, ungeheilt Keines entlassen. Die Kranken haben 15–20 fl. Eintrittsgeld zu entrichten, und werden im Übrigen unentgeldlich verpflegt, erhalten auch, soweit thunlich, Elementar-Unterricht. Die Einnahmen betrugen 2294 fl., worunter 800 fl. vom Staat, wogegen derselbe sechs Stellen besetzt, 753 fl. gesammelte freiwillige Beiträge und 740 fl. außerordentliche Geschenke; die Ausgaben: 293 fl. Besoldungen, 971 fl. Verköstigung, 75 fl. Medicamente und Maschinen, 243 fl. Miethzins, 245 fl. Verschiedenes. Der Grundstock ist 800 fl. Jährliche Unterstützungen sind: 120 fl. von der Königin, 65 fl. von dem Kronprinzen und der Frau Kronprinzessin, 50 fl. von der Centralleitung des Wohlthätigkeits-Vereins. Wiewohl auch außerordentliche Geschenke und Vermächtnisse[17] vorkommen, so reichen die Fonds doch nicht zu einer Vergrößerung der Anstalt hin, und die Angemeldeten müssen oft bis zu zwei Jahren auf ihre Aufnahme warten.

1

Die Hilfe, welche die öffentlichen Anstalten und Vereine den bedürftigen Kranken der Stadt angedeihen lassen, ist aus dem nächstfolgenden Abschnitte zu ersehen. Ein wesentlicher Behelf der Armen-Kranken-Pflege ist das schon von der höchstseligen Königin Catharina angeregte Institut der Armen-Ärzte[18]. Auf den Antrag der hiesigen Ärzte im Jahre 1841 bestellte der Local-Wohlthätigkeits-Verein 1848 erst zwei, 1849 fünf, 1852 aber sechs Ärzte, die sich außer mehreren Andern, unbeschadet der Thätigkeit des Stadtdirections-Arztes für die Armen, zu unentgeldlicher Behandlung der ihrer Obhut sich anvertrauenden Kranken nach Districten bereit erklärt hatten; den innerlichen Ärzten traten 1850 unter denselben Verhältnissen drei Wundärzte an die Seite. Schon 1849 stellten sich große Vortheile der Anstalt heraus, da bei Vermeidung aller unnöthigen Ausgaben der Kosten-Aufwand für Arznei-Mittel an Arme auf die Hälfte herabgegangen war, ohne daß von Seiten der Kranken Klagen vorgekommen wären. Es ließ sich daher auch| 1852 die Stadt zur Theilnahme herbei, und es kam das mit Anfang 1853 in’s Leben getretene gemeinschaftliche Statut „über Aufstellung von Stadt-Armen-Ärzten behufs der Behandlung der sowohl vom Wohlthätigkeits-Verein, als von der Stadt Unterstützung genießenden Armen“ zu Stande, wodurch die Zahl der Armen-Ärzte auf sieben erhöht wurde, die sich (anfänglich unentgeldlich, seit 1. Juli 1855 aber gegen ein Wartgeld von je 50 fl.) auf 4 Jahre zu Bekleidung ihrer Stellen verbindlich machten und sich in Districte, einschließlich der Weiler, theilten. Auf Verlangen eines Stadtarmen oder seiner Verwandten kann übrigens nicht nur der bisherige Hausarzt oder ein anderer Arzt zur Consultation zugezogen werden, sondern es kann auch dem Hausarzte, wenn er dazu bereit ist, die Behandlung des Kranken vom Armenarzt überlassen werden. Die Zahl der Armen-Wundärzte blieb 3. Die Kranken haben sich bei dem betreffenden Armenarzte durch Anweisungen, welche allmonatlich mit den Arzneikosten dem Wohlthätigkeits-Vereine, beziehungsweise der Stadt-Almosen-Pflege zur Bezahlung übergeben werden, zu legitimiren. Die Armenärzte sind verpflichtet, vierteljährliche und jährliche Übersichten ihrer Thätigkeit abzugeben. – Die Zahl der unentgeldlich behandelten Kranken (Neuerkrankten), welche übrigens nur für die Ärzte angegeben werden kann, da die Wundärzte blos im Auftrag und unter Controle jener handeln, betrug einschließlich derjenigen des Stadtdirections-Arztes
1849 1850 1851 1852 1853 Summe Haupts.
Arme des W.-V. 807 987 1140 1403 1472 5809 00
Stadt-Arme 0 0 0 0 1110 1110 6919

Verordnungen, sie mochten ein oder mehrere Heilmittel enthalten, wurden gegeben:

1849 1850 1851 1852 1853 Summe Haupts.
Arme des W.-V. 3053 3683 3692 4309 5303 20.040
Stadt-Arme 0 0 0 0 2612 2612 22.652

Die Arznei-Kosten betrugen:

1849 1850 1851 1852 1853 Summe Haupts.
fl.0 fl.0 fl.0 fl.0 fl.0 fl.0 fl.00
Arme des W.-V. 972 1166 1062 1124 1149 5472
Stadt-Arme 0 0 0 0 859 859 6331

Hieraus ergibt sich ein Kosten-Betrag

Für Eine Verordnung 1849 1850 1851 1852 1853 Mittel
     des W.-V. 19,1 kr. 18,9 kr. 17,5 kr. 15,6 kr. 12,9 kr. 16,8 kr.
     der Stadt-Armen 000 000 000 000 19,7 kr.
Für Einen Kranken
     des W.-V. 1 fl. 12 kr. 1 fl. 10 kr. 55 kr. 48 kr. 46,8 kr. 58,3 kr.
     der Stadt 000 000 00 00 46,4 kr.
| Die Kosten haben also in beiderlei Hinsicht fortwährend abgenommen, und es konnten 1853 mit geringeren Kosten 1472 Kranke behandelt werden, als 987 Kranke im Jahre 1850. Hiezu hat namentlich die erfreuliche Thatsache mitgewirkt, daß die Armen jetzt öfter und schon bei leichteren Fällen Hilfe suchen, und dadurch schweren Erkrankungen vorbeugen. Daher ist auch die mittlere Krankenzahl für einen Arzt im Zunehmen begriffen: 1849 134,5, 1850 164,5, 1851 190,0, 1852 200,4, 1853 322,7. – Die Zahl der größeren chirurgischen Operationen ist nicht aufgezeichnet; kleinere chirurgische Verrichtungen mögen jährlich 200 vorkommen. Die vorgekommenen hauptsächlichsten innerlichen Krankheiten für 1852, jedoch ausschließlich der von dem Stadtdirections-Arzte Behandelten, und für 1853 unter Zurechnung der Stadtarmen mit etwa 1/3, führt nach den einzelnen Monaten die beifolgende Übersicht auf. Sie gründet sich auf die Register der Armenärzte und wird, wenn das Institut sich erhält, bei weiterer Fortsetzung einen wichtigen Beitrag zur medicinischen Statistik Stuttgarts bilden.

1

Namen der Krankheiten. 1852, in den Monaten:
I. II. III. IV. V. VI. VII. VIII. IX. X. XI. XII. Summe
Lungen-Katarrh 23 18 32 19 12 11 9 13 4 9 33 38 221
Lungen-Emphysem 3 1 0 0 0 0 0 0 0 1 0 2 7
Keuchhusten 2 0 0 0 0 0 0 1 3 3 1 0 10
Lungen-Entzündung 2 5 3 7 5 4 1 1 4 3 6 4 45
Croup 0 1 1 0 0 1 0 0 1 0 0 0 4
Rippfell-Entzündung 3 1 2 3 4 1 0 0 1 1 0 0 16
Lungenblutung 2 0 0 1 0 0 2 0 0 0 0 0 5
Herz-Entzündung 3 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 2 5
Herz-Fehler 3 2 0 1 3 2 0 1 0 2 2 0 16
Hals-Entzündung 5 0 0 1 2 0 2 2 2 2 4 0 20
Kordialgie 3 0 0 1 2 1 3 1 2 3 1 1 18
Gedärm-Entzündung 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0
Bauchfell-Entzündung 0 0 0 1 1 0 0 0 0 0 0 0 2
Bleikolik 1 1 0 0 0 0 1 1 0 0 1 0 5
Brechruhr 2 0 2 0 3 6 15 12 9 0 3 1 53
Ruhr 1 1 1 0 2 0 0 0 3 0 0 0 8
Durchfall 10 10 7 4 7 8 7 5 9 4 2 8 81
Gastricismus 2 8 7 3 4 4 4 3 4 5 8 15 67
Gastrisches Fieber (a)
und Typhus (b)
1 0 3 2 3 1 3 5 2 a 2
b 2
a 1
b 0
0 25
Gelbsucht 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 1 0 2
Brigatische Krankheit 1 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 2
|
Namen der Krankheiten. 1852, in den Monaten:
I. II. III. IV. V. VI. VII. VIII. IX. X. XI. XII. Summe
Gebärmutterblutung 0 0 2 1 3 2 0 1 1 0 1 3 14
Weißer Fluß 1 0 0 1 0 0 1 1 0 0 0 0 4
Hirn-Congestion 0 2 1 0 3 2 3 1 0 0 0 1 13
Hirnschlag 1 1 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 3
Hirn-Entzündung 0 3 1 2 0 1 0 1 0 1 0 1 10
Neuralgie 3 0 1 0 5 3 0 1 2 0 1 1 17
Spinalirritation 4 0 1 1 1 0 0 1 1 1 1 0 11
Hysterie 2 2 2 2 0 2 0 0 0 1 1 1 13
Epilepsie 0 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 1
Intermittirende Fieber 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0 1 2
Gelenkrheumatismus
     und Gicht
3 0 1 1 3 3 3 0 2 3 0 3 22
Muskelrheumatismus 4 2 7 2 2 4 3 2 1 1 1 1 30
Rothlauf 1 1 0 2 0 0 1 0 0 1 1 2 9
Scharlach 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0
Masern 0 0 0 0 0 0 0 0 0 6 38 51 95
Varicellen 0 0 0 0 0 0 2 0 1 1 0 0 4
Nesselsucht 1 0 0 0 1 0 0 1 0 0 1 0 4
Gürtel-Ausschlag 0 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 1
Chronische Ausschläge 8 1 7 7 2 2 2 4 2 3 5 0 43
Augen-Entzündung 2 1 0 8 3 4 4 3 0 2 1 2 30
Tuberculose 11 4 4 5 4 0 1 1 1 1 1 1 34
Scrophulose 1 12 1 6 3 5 2 2 5 1 2 4 44
Krebs 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0 1
Syphilis 1 0 0 5 0 0 4 1 0 0 0 0 11
Gonorrhöe 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1
Bleichsucht 4 1 3 2 2 5 2 0 1 1 1 2 24
Rhachitis 0 0 1 1 0 0 1 0 0 1 0 0 4
Knochen-Erweichung 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1
Spul- u. a. Würmer 7 3 8 7 3 8 6 4 5 5 4 12 72
 
1853, in den Monaten:
 
Lungen-Katarrh 67 71 40 35 22 22 16 22 17 20 19 30 401
Lungen-Emphysem 3 3 2 2 3 0 1 1 1 3 1 5 25
Keuchhusten 1 0 1 2 1 1 1 5 6 1 2 1 22
Lungen-Entzündung a 3 a 2 a 1 a 1 a 2 a 3 a 1 a 6 a 6
     a) Erwachs. b) Kinder 6 13 5 b 4 b 5 b 2 b 1 b 3 b 0 b 1 b 1 b 2 68
Croup 0 2 2 0 0 0 0 0 0 0 0 0 4
Rippfell-Entzündung 3 4 5 3 3 4 0 1 2 0 4 0 29
Lungenblutung 1 1 0 3 0 0 0 0 0 0 2 7
Herz-Entzündung 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 1 0 2
Herz-Fehler 8 3 2 2 1 2 1 2 3 0 3 1 28
|
Namen der Krankheiten. 1853, in den Monaten:
I. II. III. IV. V. VI. VII. VIII. IX. X. XI. XII. Summe
Hals-Entzündung 1 2 0 5 2 1 7 6 6 7 0 2 39
Kordialgie 2 6 2 1 3 2 2 1 1 1 3 4 28
Gedärm-Entzündung 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0 0 1
Bauchfell-Entzündung 3 2 1 2 1 0 1 1 0 1 1 0 13
Bleikolik 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0 1
Brechruhr a 0 a 3 a 1 a 4 a 1 a 1 a 2 a 3 a 2
      a) Erwachs. b) Kinder 0 1 1 b 0 b 1 b 8 b 4 b 5 b 5 b 2 b 0 b 0 44
Ruhr 0 0 0 0 1 0 0 0 3 2 0 0 6
Durchfall 10 7 8 4 5 7 9 9 6 1 2 4 72
Gastricismus 12 6 4 8 9 6 11 6 14 2 5 5 88
Gastrisches Fieber (a) u. a 6 a 5 a 6 a 3 a 2 a 4 a 7 a 5 a 3 a 3 a 4 a 4
Typhus (b) b 2 b 7 b 1 b 0 b 1 b 2 b 3 b 1 b 0 b 1 b 0 b 2 72
Gelbsucht 1 0 0 0 0 0 1 0 1 1 0 0 4
Brigatische Krankheit 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0
Gebärmutterblutung 0 3 1 0 5 1 2 4 1 0 0 1 18
Weißer Fluß 0 0 1 0 1 1 1 4 0 1 0 0 9
Hirncongestion 5 1 0 2 1 1 1 2 0 0 1 0 14
Hirnschlag 0 0 0 0 2 0 0 1 1 0 0 1 5
Hirn-Entzündung 1 2 2 1 0 0 0 0 0 2 1 0 9
Neuralgie 0 2 1 1 3 1 2 4 1 1 3 1 20
Spinalirritation 3 0 1 1 1 0 0 1 1 0 0 3 11
Hysterie 2 1 0 0 1 2 1 0 1 1 0 1 10
Epilepsie 0 2 0 0 0 1 1 0 1 0 0 0 5
Intermitt. Fieber 1 0 0 0 1 0 1 0 0 0 0 0 3
Gelenkrheumatismus (a) a 3 a 1 a 1 a 1 a 1 a 0 a 1 a 1 a 1
      und Gicht (b) 6 6 1 b 2 b 4 b 1 b 2 b 0 b 2 b 0 b 2 b 1 37
Muskelrheumatismus 6 3 6 5 3 1 5 3 3 2 3 2 50
Rothlauf 1 3 1 2 1 9 0 0 0 0 3 1 13
Scharlach 0 0 2 5 7 12 17 15 25 11 4 2 100
Masern 12 4 4 0 0 0 0 0 0 0 0 0 20
Varicellen 0 1 3 1 1 0 0 1 1 0 1 2 11
Nesselsucht 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0 0 1
Gürtelausschlag 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0
Chronische Ausschläge 13 13 8 6 3 1 3 8 5 3 1 2 66
Augen-Entzündung 7 11 5 5 4 6 7 7 5 8 2 4 71
Tuberculose 3 2 2 1 2 2 3 0 1 2 3 5 26
Scrophulose 6 12 9 7 7 5 2 7 3 1 2 4 65
Krebs 2 0 1 1 1 0 2 0 0 1 0 0 8
Syphilis 1 1 0 0 1 1 0 0 1 0 0 0 5
Gonorrhöe 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1
Bleichsucht 5 2 3 2 2 0 0 6 0 3 2 4 29
Rhachitis 3 2 0 0 2 1 0 0 0 0 0 2 10
Knochen-Erweichung 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0
Spul- u. a. Würmer 11 18 8 4 4 7 1 8 4 1 2 3 71
| Aus dem Vorgesagten ergibt sich, daß alle mehr oder weniger hilfsbedürftigen Einwohner in Krankheitsfällen unter officieller Fürsorge stehen. Die Zahl derselben beläuft sich höher als auf ein Viertheil der Einwohnerschaft; und da in den oben erwähnten Anstalten im Jahre 1852/53 mindestens 7500 hier wohnende Personen verpflegt wurden, so hat von dieser Verpflegung etwa 1/6 der Bevölkerung Gebrauch gemacht[19].

Durch die Leichendienst-Ordnung vom 23. April 1836 wurde die zu genauer Untersuchung der Todes-Kennzeichen allgemein angeordnete Leichenschau mittelst Aufstellung eines Arztes, neben dem 1846 ein zweiter bestellt ward, eingeführt. Für die Leichenbesorgung sind acht Leichenfrauen aufgestellt. – Um die Beerdigung Scheintodter um so gewisser zu verhindern, war 1836 ein Verein zu Erbauung eines Leichenhauses zusammengetreten, welchem auch der König eine namhafte Unterstützung in Aussicht stellte. Es wurden 5232 fl. an Beiträgen gezeichnet, Plan und Riß entworfen und der Zuschuß der Stadt auf etwa 12.000 fl. berechnet. Der Stiftungsrath beschloß jedoch im Einverständnisse mit dem Bürger-Ausschusse 1841, die Sache so lange, bis das Bedürfniß für die Stadt sich klarer herausgestellt haben würde, beruhen zu lassen, „weil die Leichenhäuser in den größeren Städten Deutschlands verhältnißmäßig nur sehr wenig benützt werden, und sich hier, wegen der herrschenden Pietät gegen die Verstorbenen, der allgemeinen Benützung Hindernisse entgegenstellen würden.“ Wie der größere Theil der Beiträge verwendet wurde, ist S. 318 bemerkt.

Nachdem zu Anfang dieses Jahrhunderts der s. g. mittlere Kirchhof und 1820 der 1564 angelegte Lazareth-Kirchhof eingegangen, liegen jetzt die beiden erweiterten Begräbnißplätze außerhalb der Stadt. Der ältere 1622 eröffnete Hoppenlau-Kirchhof auf einer freien ansteigenden Ebene vor dem Büchsenthor mißt (1850), ohne den abgesonderten, 1834 angelegten 3/8 M. großen israelitischen Begräbnißplatz, 77/8 M. 66 R. Er würde einen noch freundlicheren, rührend heiteren Anblick gewähren, wenn nicht in seinem älteren, der Stadt zugekehrten Theile, welcher übrigens allmälig ganz verlassen werden soll, die vielen Grabsteine und Todtengärtchen, welche im Ganzen mehr als 2 M. einnehmen, eine regelmäßige Anlage der Gräber verhinderten. Im obern Theile steht eine 1839 erbaute kleine Capelle zum Schutze gegen Regen bei Leichenbegängnissen. Der Boden entspricht dem Zweck einer baldigen| Verwesung. Der auf einer sanften Erhöhung vor dem Tübinger Thore gelegene Friedhof im Fangelsbach wurde 1822 angelegt und mißt 82/8 M. 42 R. Er ist in 6 Felder eingetheilt, innerhalb welcher keine Wege sind, und die Gräber werden hier nach Reihen gegraben. Es liegt in der Absicht, den Raum beider Plätze zusammen auf 18 M. zu erweitern, weil 1840 der Turnus für Wiedereröffnung der Gräber von Erwachsenen auf 15 und von Kindern unter 10 Jahren auf 8 Jahre erhöht worden ist. Beide Friedhöfe enthalten einzelne Monumente von Kunstwerth; jeder hat seit 1837 einen Aufseher, welchem die vier Todtengräber untergeordnet sind. Die Weiler haben eigene Begräbniß-Plätze. Derjenige in Heslach zeichnet sich durch ein schönes, von Salucci gebautes, Grabmal aus, welches der damalige K. Russische Gesandte am hiesigen Hofe, Graf v. Benkendorf, 1823 für seine Gattin errichten ließ und das später auch seine Leiche, die von der türkischen Grenze hierher gebracht wurde, aufnahm. – Für ein Familiengrab sind 20 kr. vom Quadratschuh der Fläche und für die Errichtung eines Grabsteines voraus 10 fl. (in den Weilern die Hälfte), für ein Denkmal an der Mauer 20 fl. an den Armen-Kasten zu entrichten. Das Ausmauern der Gräber ist verboten. Dem Todtengräber gebühren für das Grab eines Kindes 30 kr. bis 1 fl. 4 kr., eines Erwachsenen 1 fl. 36 kr., in Neubrüchen 2 fl.

Was die Behandlung kranker Hausthiere betrifft, so befinden sich Krankenställe in der hienach zu beschreibenden Thierarzneischule. Hauptsächlich kommen Pferde zur Behandlung und in gerichtlicher und polizeilicher Beziehung zur Untersuchung. Über diejenigen Pferde, die an einem Hauptmangel leiden, werden den Besitzern Zeugnisse (unentgeldlich) ausgefertigt. Für Fütterung und Behandlung werden von einem Pferde 30 kr., von einem Hunde 3–6 kr. täglich entrichtet. Um die Krankheiten des Rindviehes kennen zu lernen, werden kranke Thiere in den benachbarten Dörfern unter Anleitung des klinischen Lehrers von den Zöglingen der Anstalt unentgeldlich behandelt und die Arzneien ebenfalls ohne Bezahlung abgegeben. Die Rindvieh-Klinik ist fortwährend im Steigen begriffen. Vom 1. Juli 1821 bis 30. Juni 1853 sind in der Anstalt 9957 Pferde (davon 1786 zur Begutachtung) und 2917 Hunde untersucht und behandelt worden, und 3369 Stücke Rindvieh wurden ambulatorisch behandelt.

Hinsichtlich der übrigen Gegenstände der öffentlichen Gesundheits-Pflege ist noch zu bemerken, daß Brod, Bier u. dergl. den Gesetzen gemäß theils periodisch, theils unvermuthet untersucht wird. Auch das Schlachtvieh, welches zum Verkauf auf den am Wilhelms-Platz| gelegenen Viehhof gebracht wird, muß vor dem Schlachten von der aus einem Thierarzt und zwei Metzger-Obermeistern bestehenden Schau gegen eine Gebühr genau besichtigt werden. Da übrigens nicht alles Schlachtvieh dorthin kommt, so unterliegen die großen auswärts erkauften Quantitäten nur einer periodischen Vieh- und Fleisch-Schau.

Das Schlachthaus liegt in einem engen, tiefen, sehr bevölkerten Theile der alten Stadt, an dem Nesenbache, welcher die abgehenden Flüssigkeiten aufnimmt. Von der Stadt 1585 umgebaut, wurde es 1738 an die Metzgerzunft verkauft, die es noch besitzt. Dasselbe ist jedoch nur für das Schlachten der Rinder und Ochsen bestimmt, indeß Kälber, Schafe und Schweine in den Häusern der Fleischer geschlachtet werden. Der Verkauf des Fleisches hatte in alten Zeiten in den untern Räumen des Herrschaftshauses (S. 129) Statt, wo sowohl die Brod- als die Fleisch-Bänke standen; nachdem dasselbe eine andere Bestimmung erhalten, kaufte die Stadt zu demselben Zwecke 1789 ein Haus in der Hirschstraße, das jedoch, da die Metzger Einrichtungen in ihren Häusern getroffen hatten, schon 1830 längst nicht mehr benützt wurde. Die Verlegung des Schlachthauses, das überdieß viel zu klein ist, wurde aus polizeilichen Gründen schon 1811 als dringend bezeichnet und indessen hierüber auch mehrfach, jedoch bis jetzt ohne Erfolg, verhandelt.

Hinsichtlich der Reinhaltung und Salubrität der Straßen ist seit 1832 durch Anlegung von Gossen unter dem Pflaster, welche sich in die S. 16 erwähnten unterirdischen Abzugs-Kanäle entleeren und auch in der alten Stadt neuerlich Eingang finden, zweckmäßige Vorkehrung getroffen. An Werktagen müssen täglich in den Morgenstunden 5–7 Uhr Sommers, 8–9 Uhr Winters, die Straßen gekehrt und es muß unmittelbar darauf der Unrath durch die bestellten 28–30 Kärcher auf gewisse Plätze außerhalb der Stadt abgeführt werden, wo er, theilweise auf Haufen geschlagen, als Dungmittel zu nutze gemacht wird. Das Abführen und Reinigen, letzteres, soweit es nicht den Hausbesitzern obliegt, wird an den Wenigstfordernden vergeben. – Die Einrichtung der Kloaken, deren Abfluß zum Theil über dem Niveau der Straßen sich sammelt, läßt für die Salubrität noch Manches zu wünschen übrig. In Absicht auf die Reinigung derselben, sowie der Straßen ließen sich wohl Einrichtungen treffen, durch welche, während sie den Forderungen der Gesundheits-Polizei mehr entsprächen, zugleich ein finanzieller Gewinn zu erzielen wäre[20].

| Um auch noch die Kleemeisterei zu erwähnen, so ist dieselbe seit 1818 in ein nahe bei Gablenberg, auf Kosten des Staats hergestelltes, später der Stadt abgetretenes, Gebäude verlegt, womit eine Stallung und Wiesen-Fläche verbunden ist. Der Dienst des Kleemeisters (der früher zugleich Scharfrichter war) beschränkt sich seit 1836 auf den Stadt-Bezirk in der Art, daß er dreimal wöchentlich die Stadt und ihren Bezirk zu begehen, namentlich auch die Wasserbehälter im Auge zu behalten, und die Thier-Cadaver wegzuschaffen hat.
  1. Zuletzt 1820 N. v. Weng 2000 fl., 1824 Rechnungsrath Wieland 990 fl., 1829 Kaufmann Joh. Georg Stuber 1000 fl.
  2. Da der Bach auf diese lief, so machte der Herzog die Randbemerkung: „Ist wohl bedacht, allen Gestank vnd Vnrath, so auß der Stadt käme, soll ich in dem Hauß vnd Garten haben; würde das Mehl vnd Brod wohl stinkend werden, wenn die Mühl-Räder voller Vnrath hiengen vnd vnter den Rädern der Unlust bliebe, daß Niemand Gestanks halber in den Mühlen bleiben könnte.“ Dem weiteren Vorschlag, den Beerbach bei Bießnau in die Stadt zu leiten, entgegnete der Herzog: „Ich weiß dieß Bächlein wohl, welches mehr denn der Glockenthurm niederer liegt, denn die Pfaffenwies; daß nun solches Bächlein über die Pfaffenwies sollte geführt werden, ist über meinen Verstand vnd gewiß über das Bohnenlied.“
  3. Anderwärts war es nicht besser: in Berlin liefen noch 1681 die Mastschweine auf den Straßen umher.
  4. Auf 1 Arzt treffen in Württemberg überhaupt 3948 (1815 6568), in Dresden (im J. 1839) 625, in Paris (1849) 794, in Berlin (1852) 948, in Hamburg (1841) 1025, in München (1853) 1050 Einwohner.
  5. Beiträge über 100 fl. sind: von Prinz Peter von Oldenburg 2000 fl., Minister v. Phull 200 fl., General v. Phull 150 fl., v. Mühlenfels 300 fl., Freih. v. Ow 300 fl., Öconomierath Sick 200 fl., Freih. v. Cotta 1000 fl., Kaufmann Jobst 150 fl., Graf v. Zeppelin 200 fl., v. Abel, Gesandter in Paris 200 fl., Freifrau v. Mühlenfels 200 fl., Kaufmann J. F. Schill 150 fl., Geheime-Rath v. Wächter 200 fl., Gebrüder Heygis 200 fl., Minister Graf v. Winzingeroda 150 fl., Freih. v. Münch-Mühringen 1200 fl., Fürstin v. Colloredo-Mannsfeld 500 fl., Minister v. Otto 200 fl., eine Versammlung in Vaihingen 758 fl., Reichmann in Mailand 300 fl., von dem Oberst-Hofmeister-Amt und dessen Unter-Abtheilungen 1126 fl., Geheimeraths-Canzlei 165 fl., Oberst-Stallmeister-Stab 200 fl., Ober-Tribunal 434 fl., Post-Beamte 911 fl., Staats-Kassen-Verwaltung 250 fl., Finanz-Kammer Ludwigsburg 185 fl., Professoren und Beamte der Universität 734 fl., oberes Gymnasium Stuttgart 170 fl., Bürger und Beamte Ravensburgs 183 fl., Beamte und Honoratioren Balingens 134 fl., Stadt-Kasse Stuttgart 12.000 fl., Ober-Amts-Pflege Stuttgart 900 fl., Ober-Amts-Pflege Oehringen 300 fl., Hospital Markgröningen 400 fl., Ober-Ämter Maulbronn 300 fl.., Neresheim 144 fl. und Tettnang 500 fl., Hospital und Kirchen-Pflege Biberach 375 fl., Stadt-Kasse Neustadt 150 fl., Ober-Ämter Wiblingen 1100 fl., Wangen 308 fl., Waldsee 633 fl. und Lorch 201 fl. Ferner von dem K. Offiziers-Corps 2544 fl., und von den Unteroffizieren und Soldaten 670 fl. Von dem ärztlichen Personal Stuttgarts 346 fl. und von den Zünften und Innungen Stuttgarts 5897 fl.
  6. Die Darstellung dieser Feierlichkeit erschien 1820 bei Gebr. Mäntler. Bei der vorliegenden Darstellung wurden Notizen des Catharinen-Hospital-Verwalters Seyffardt benützt.
  7. Die medicinische Statistik der innerlichen Abtheilung von Cleß ist S. 75 erwähnt. Eine geburtshilfliche Statistik der Gebär-Anstalt (Dissertation) schrieb W. Kuhn, Stuttgart 1842.
  8. Typhus-Epidemie.
  9. Grippe-Epidemie.
  10. Typhus-Epidemie.
  11. Typhus-Epidemie.
  12. Dieselben sind, soweit sie 100 fl. übersteigen: 1829 Secretär J. F. Rappold 500 fl., Secretär Schmidlins W. 200 fl., A. F. Fried. Heinle in Nürtingen 435 fl., 1831 Kaufmann J. G. Stuber 7123 fl., 1832 Prälat v. Dapp 400 fl., Oberrevisor Autenrieth 4000 fl., 1833 Regierungsrath v. Rieger 600 fl., Weinhändler Kohls W. 200 fl., 1834 Bäcker Göhrums W. 250 fl., Aug. Heinlin, geb. Bauder, 500 fl., 1835 Stadtrath Brodhag d. ä. 500 fl., 1837 Schneider Langs W. 150 fl., 1838 Weinhändler Kohls W. 400 fl., Frau Prinzessin Sophie 200 fl., Hof- und Justizrath v. Hochstetter auf Bläsiberg 11.134 fl., 1839 Frau Prinzessin Marie 200 fl., Steinhauer C. F. Merkle 518 fl., 1840 Leg.-Räthin Harpprecht, geb. Landauer 200 fl., Werkmeister Bertrands Ehefrau 1000 fl., Rothgerber J. Ch. Schieles W., geb. Bohnenberger, 300 fl., Joh. Melchior Landenberger in Waldenbuch 404 fl.. Christiane Spieß in Hochdorf, O Vaihingen, 1410 fl., 1841 Hofrath v. Dannecker 800 fl., Cath. Fernand, geb. Blankenhorn, 200 fl., 1844 Louise Stuber, ledig, 1000 fl., Reg.-Rath v. Renz 200 fl., 1845 Rechts-Cons. Dr. L. Griesinger 500 fl., 1846 Großfürst Constantin von Rußland 300 fl., Räthin Stengel von Rudersberg 150 fl., 1847 Baron J. v. Müller 500 fl., Kaufmann Ch. F. Funk 10.000 fl., 1848 Gerichtsbeisitzer J. M. Heygis und Frau 1000 fl., 1851 Kaufmann J. Chr. Haueisen 300 fl., Louise Völter, ledig, 300 fl., Rechnungsrath J. P. Künstle 9418 fl., 1852 Banquier M. Benedict 500 fl., Hofbank-Kassier Götz 500 fl., N. N. 300 fl., Kaufmann D. G. Meyderlen 300 fl.
  13. S. Die Kinder-Heilanstalt zu Stuttgart. Zur Erinnerung an die Feier der Einweihung des neuen Gebäudes. Stuttg. 1849. 4.
  14. Fernere Beiträge und Vermächtnisse über 100 fl. sind: von dem Könige 2950 fl., von der Königin 1040 fl., dem Kronprinzen 435 fl., der Frau Kronprinzessin 3010 fl., dem Großfürsten Constantin von Rußland 200 fl., dem Kaiser Alexander II. von Rußland 575 fl., den Großfürsten Nicolaus und Michael von Rußland 300 fl., der Centralleitung des Wohlthätigkeits-Vereins 350 fl., der Stadt 2200 fl. (jährl. Beiträge), C. E 556 fl., S. E. 400 fl., einem ungenannten Bürger 200 fl., Commercienrath v. Jobst 250 fl., K. 200 fl., Werkmeister Held’s W. 200 fl., S. 201 fl., Frau v. Thun, Lotterie-Ertrag, 501 fl., O. E. 400 fl., Maier in Hildburghausen 111 fl., Y. 500 fl., F. F 199 fl., Louise Keller, ledig, 203 fl., Ertrag eines Dilettanten-Concertes 150 fl., Henr. Sonntag von einem Concert 150 fl., Bankier Mohr Benedict 250 fl., Kaufmann J. Chr. Haueisen 200 fl., Hofbank-Kassier Götz 1500 fl., Partic. Malvieux 200 fl. Im Ganzen bis 30. Juni 1853 19.114 fl.
  15. Verfaßt von General-Stabsarzt Dr. v. Klein.
  16. Darunter 450 fl. vom Staate, 100 fl. von der Königin und der Kronprinzessin, 500 fl. von Hofbank-Kassier Götz.
  17. Worunter 200 fl. von dem Könige zu Anschaffung von Betten, 150 fl. von der Königin, 50 fl. von dem Kronprinzen, 50 fl. von der Königin von Holland, 300 fl. vom Staat, 250 fl. von Banquier M. Benedict, 260 fl. von dem Ertrag des Caroussels 1847 und von Armen-Concerten, 190 fl. von Ungenannten. Die Frau Herzogin Henriette gab 200 Ellen Leinwand. Vom Lande kommt wenig ein, obgleich die Zahl der demselben angehörigen Kranken bei Weitem überwiegt.
  18. Nach Mittheilungen des Professors Dr. Köstlin.
  19. In Paris stirbt mehr als 1/3 der Bevölkerung in den Hospitälern. (Augsb. Allg. Zeit. 1853. N. 277 Beil.)
  20. Paris hat in neuerer Zeit das Recht, den Straßenkehrricht aufzulesen, um jährliche 500.000 Fr. verpachtet.
Anmerkungen Wikisource
  1. In der Vorlage unleserlich, Zahl errechnet.


« VI. Beschreibung des Stadtdirections-Bezirkes Stuttgart VIII. »
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