Bitte für „Frederiken-Ruhe“

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Titel: Bitte für „Frederiken-Ruhe“
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aus: Die Gartenlaube, Heft 48, S. 810
Herausgeber: Ernst Ziel
Auflage:
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Erscheinungsdatum: 1879
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[810] Bitte für „Friederiken-Ruhe“. Von Albert Grün in Straßburg, dem alten treuen Freunde Ernst Keil’s und der „Gartenlaube“, ist uns eine „Bitte an die Deutschen“ zugesandt worden, welche offenbar dem Gefühl entsprungen ist, daß gern Jedermann etwas beitrüge, um durch freundliche Erinnerung gut machen zu helfen, was einst der stolze, prächtige Frankfurter Advocatensohn der armen Sesenheimer Pfarrtochter Leides angethan. Die Bitte lautet im Auszug so:

„Die Erinnerung an jene Idylle, welche Goethe in Sesenheim erlebt und später so wundervoll beschrieben hat, wird Jedem am Herzen liegen, der deutsche Dichtung kennt und liebt. Ihr ein angemessenes Denkmal zu weihen, ist schon vor mehr als zwanzig Jahren im Elsaß beabsichtigt worden. Es war der Plan, den Hügel, auf dem einst ‚Friederiken-Ruhe’ lag, anzukaufen und auf’s Neue durch eine Laube, der ehemaligen möglichst gleich, zu krönen. Wer das friedlich stille Dorf durchwandert, im Pfarrhause, dessen Abbildung wir beifügen, die dort treu gehegten Erinnerungen aufgesucht hat, wird auch nach jenem traulichen Plätzchen fragen, auf dem einst Goethe mit Friederike Hand in Hand saß; es wird ihn betrüben, an dieser Stelle nur ein Ackerfeld vorzufinden.


Das Pfarrhaus zu Sesenheim.


Wie anders, wenn ‚Friederiken-Ruhe’ wieder erstünde, die hier nach allen Seiten sich öffnende freundliche Aussicht in vier Laubrahmen faßte und zugleich im kühlen Schatten den Blick in die Vergangenheit zu werfen einlüde!

Jetzt, wo ja die Blicke der Deutschen mit anderen Augen nach dem Elsaß herüberschauen, ist es möglich, diesen Wunsch zu erfüllen. Der dankbaren Verehrung für den großen Dichter wird es um so leichter sein, die erforderliche Summe für den Ankauf des Grundstücks und die Herstellung der Anlagen (etwa dreitausend Mark) zu beschaffen, da ein Drittheil derselben bereits in früherer Zeit aufgebracht worden ist. Weitere Beisteuern bitten wir an den Kassier des Comités, Herrn Notar Haug in Niederbronn, einzusenden. Ueber die eingegangenen Beiträge wird seiner Zeit wohl auch die „Gartenlaube“ öffentlich Rechenschaft ablegen. [1] Sollte sich ein Ueberschuß ergeben, so wird er, den Vorschlägen des früheren Comités gemäß, als ,Friederiken-Stiftung’ der Gemeinde Sesenheim zum Besten armer Mädchen in derselben überwiesen werden.

Straßburg, im Herbst 1879.“

  1. Soll gern geschehen.
    D. Red.