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Boecklin

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Stefan George
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Titel: Boecklin
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aus: Der siebente Ring
S. 14–15
Herausgeber: {{{HERAUSGEBER}}}
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1907
Verlag: Blätter für die Kunst
Drucker: Otto von Holten
Erscheinungsort: Berlin
Übersetzer:
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Originalherkunft:
Quelle: ULB Düsseldorf und Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
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Bearbeitungsstand
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[14]

BOECKLIN

Trompetenstoss mag aus- und einbegleiten
Umflitterten popanz und feisten krämer –
Du ziehst verschont von gnaden die entehren
Aus stiller schar der nah- und fernen frommen

5
Den sonnen zu. Dir winken ruh die Schöne

Der städte und Toskanas treue fichten
Und weiter an ligurischen gestades
Erglühtem fels das mütterliche meer.

Als damals hässlich eitle hast begann ·

10
Die glieder so verschnürt dass eins nur wuchre ·

Der unrat schürfte · der den himmel stürmte:
Entflohest du des alltags frechem jubel:
›Was einzig hebt aus schlamm und schutt – ihr ehrt
Und kennts nicht mehr · dies kleinod reinster helle

15
Das alle farben strahlt rett ich zur fremde

Bis ihr entblindet wieder nach ihm ruft.‹

[15]

Ja wirklicher als jene knechteswelt
Erschufst du die der freien warmen leiber
Mit gierden süss und heiss · mit klaren freuden.

20
Du riefst aus silberluft und schmalen wipfeln

Aus zaubergrüner flut aus blumigem anger
Aus nächtiger schlucht die urgebornen schauer
Und vors gesims der lorbeern und oliven
Gelobtes land im duft der sagenferne.

25
Du gabst dem schmerz sein mass: die brandung musste

Vertönen · schrei durch güldne harfe sausen ·
Und steter hoffnung tiefste bläue wölktest
Du über öde fall und untergang ..
Dass heut wir leichten hauptes wandeln dürfen

30
Nicht arm im dunkel schluchzen war dein walten ·

Du nur verwehrtest dass uns (dank dir Wächter!)
In kalter zeit das heilige feuer losch.