Boetticher:Höchle, Johann Nepomuk

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Höchle, Johann Baptist Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Erster Band (1895) von Friedrich von Boetticher
Höchle, Johann Nepomuk
Hochmann, Franz
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[546] Höchle, Johann Nepomuk, Schlachtenmaler, geb. zu München 1790, als Sohn des Joh. Baptist H., gest. zu Wien am 12. Dec. 1835. Erhielt den ersten Unterricht von dem bayr. Hofmaler Kobell, zog 1800 mit seinem Vater nach Wien u. trat 1804 in die dortige Akad., wo Director Füger sich seiner annahm. In seinem 17. Jahre begab er sich zum Schlachtenmaler Duvivier nach Paris, bei dem er bis 1812 seine Studien fortsetzte. 1815 kam er im Gefolge des Kaisers Franz nochmals nach Frankreich, wo die Ansammlung fremder Truppen u. die Manöver bei Dijon ihn vielfach anregten. Seinen Rückweg nach Wien nahm er über Basel, Tirol, Mailand u. Venedig. Im Jahre 1819 aber folgte er der erneuten Aufforderung, sich als Maler dem Gefolge des Kaisers auf dessen Reise nach Rom u. Neapel anzuschliessen. Im nächsten Jahre besuchte er im kaiserl. Auftrage das grosse Cavallerielager bei Ofen-Pest. Nach dem Tode seines Vaters wurde ihm dessen Stelle eines k. Hof- u. Kammermalers verliehen; doch schon zwei Jahre darauf starb auch er in rüstigstem Alter.

I. Oelgemälde.[Bearbeiten]

1. Gefecht zwischen Oesterreichern u. Franzosen. Bez. 1812. h. 0,95, br. 1,23.
2. Schlacht zwischen österr. u. franz. Truppen. Bez. 1813. h. 0,95, br. 1,23.
1 u. 2 Zwei Momente aus der Schlacht von Aspern. E: Fürstl. Lichtenstein’sche Gal., Wien. – Wiener hist. KA. 77.
3. Die verbündeten Heere, Kaiser Franz mit dem Kronprinzen Ferdinand an der Spitze, überschreiten die Vogesen, h. 87″, br. 120″. 1815 nach der Natur entworfen, dann in Wien ausgeführt. E: Oesterr. Kaiserhaus.
4.–6. Kaiser Max auf der Martinswand; Rudolf von Habsburg vor dem Priester mit dem Allerheiligsten; Albrecht IV. in Jerusalem, umgeben von Templern u. Johannitern.
4–6 in Nagler „Künstler-Lexicon“ u. Wurzbach „Biograph. Lexicon“ erwähnt.

III. Zeichnungen, Aquarelle, Lithographien.[Bearbeiten]

1. Wettrennen zu Simmering, 1817. Aquarellirte Zeichn. h. 0,24, br. 0,34.
2. Kühe. Aquar. Z. h. 0,34, br. 0,475.
1 u. 2 E: Oberbaurat Bergmann, Wien.
3. Kampfscenen. Aquar. Federz. Bez. 1827. h. 0,21, br. 0,295. E: Akad. Bibl. Wien.
4. Das Praterfest am 18. Oct 1814. h. 0,28, br. 0,30.
5. Passage über die Vogesen, h. 0,23, br. 0,31.
4 u. 6 aquar. Federz. Bez. 833. E : Oesterr. Kaiserhaus.
6. Einzug Kaiser Franz’ I. in Venedig 1818. h. 0,25, br. 0,315.

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7. Kaiser Franz I. u. Kaiserin Ludovica werden von Pius VII. in Rom empfangen, 1819. h. 0,275, br. 0,29.
6 u. 7 aquar. Federz. E: Oesterr. Kaiserhaus.
1–7 Wiener hist. KA. 77.
8. Sechs Momente aus dem Leben eines Husaren. Auf 3 Bll. Aquar.
9. Schloss Ambras in Tirol. Aquar.
10. Skizzen (Zeichnungen) zu dem seit 1835 in Steindruck erschienenen Werke des Bischofs Jordansky „Hauptmomente aus dem Leben des Kaisers Franz I.“
11. 12. Zwei Orig.-Lithographien „Löwe“ u. „Tiger“. 4. – Wiener hist. KA. 77.