Boetticher:Reinicke, Paul René

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Reinick, Robert Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band (1898) von Friedrich von Boetticher
Reinicke, Paul René
Reiniger, Ernst
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[382] Reinicke, Paul René, Maler u. Zeichner, geb. zu Strenz-Naundorf, Rgbz. Merseburg, am 2. März 1860, begann seine Kunststudien in Weimar unter Prof. A. Struys u. setzte sie in Düsseldorf unter Ed. v. Gebhardt fort. 1884 ging er nach München, wo er Schüler Piglhein’s wurde, dem er sich auch auf dessen Reise nach Palästina anschloss. Nach seiner Heimkehr boten ihm die Münchener „Fliegenden Blätter“ ein grosses Feld zu seinen Darstellungen aus dem Treiben der bevorzugten Stände, das er mit Humor u. Satire schildert. Gleiche Teilnahme widmete er bald auch den übrigen Gesellschaftsklassen, die er uns in einzelnen Figuren, in Gruppen, in dem Cyclus „Spiegelbilder aus dem Leben“ vorführt. Lebt in München. Med. WA. Chicago 1893. Da der Künstler in Oel u. Aquarell, Tusche u. Pastell arbeitet, jede Maltechnik beherrscht u. sich bald dieser bald jener bedient, so musste die Angabe der letztern in einzelnen Fällen unterbleiben.

1. 2. Junger Knabe. Junges Mädchen. Pastelle. – Wiener JA. 87.

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3.–43. Spiegelbilder aus dem Leben. Künstler reminiscenzen aus Salon u. Carneval. 41 Scenen in Oelmalerei u. Tusche. Kupferdruck in F. A. Ackermann’s Kunstverlag, München 1890.
44.–46. Oelgemälde: Aschermittwoch; Frühlingsblumen; In der Kunstausstellung. – Wiener JA. 91.
47. 48. Oelgemälde: Bei der Arbeit; Sonntagvormittag. – Wiener JA. 92.
49. Hand in Hand. Ein j. Paar hat auf dem Dampfschiff einen gesonderten Platz gefunden, von wo es die reizenden Stromufer überschaut. Abb. „Moderne Kunst“ VI. (1892). Ein Bild „Auf der Hochzeitsreise. Ein j. Paar auf einem Dampfboot in traulicher Umarmung. Im Hintergr. Flusslandschaft“, h. 0,52, br. 0,42: Lepke’s Berl. K.-Auct., 25. Febr. 96.
50. Die neue Pelzgarnitur. Gouache. Abb. „Gartenlaube“ 1892. – Dresd. Aquarell-A. 92.
51. Carnevalsscene. Gouache. – Dresd. Aquarell-A. 92.
52. Martha’s Tod. Das sterbende Mädchen segnet den am Bett niedergesunkenen Geliebten. (Aus Lindau’s Roman „Hängendes Moos“). Gouache. Bez: René Reinicke M. 92. E: Dr. Paul Lindau, Dresden. – Dresd. Aquarell-A. 92; Wiener JA. 93.
53.–63. Elf Tuschzeichnungen: Im III. Rang; Weihnachtsmarkt (Abb. „Universum“ VII.); Am Klavier; Die Auffahrt; Strassenleben; Loosverkäuferin; Erwartung; Empfangscomité; Café chantant; Strassenpassage; Eine Perle. h. zwischen 0,16 u. 0,50, br. zwischen 0,10 u. 0,39. – Bangel’s Frankf. K.-Auct., 9. Dec. 92.
64. Oelgemälde: Bei der Arbeit. Mädchen bei der Handarbeit im Garten. – Gr. Berl. KA. 93, Abb. im Kat. Angek. vom D. KV., Berlin.
65. Oelgemälde: Fammenconcert. – Gr. Berl. KA. 93.
66. Ruhe im Walde. Ein Bild „Picknick im Walde“: „Kunst f. Alle“ V. (1894).
67. Odeonsconcert in München. Abb. „Illustr. Z.“ 1893.
66 u. 67 im Holzschn. von Conr. Strobel in München auf der Antw. WA. 94.
68. 69. Jung gefreit; Nie gereut. Pendants. Beide in Kupferdruck von Eng. Albert.
70. Aus der Backfischchenzeit. Cyclus von 10 Bll. Oelskizzen. folio. Ausgestellt im Salon Lichtenberg in Dresden, Nov. 1893. In Lichtdruck mit begleitender Dichtung von Frida Schanz. Berlin 4.
71. Aufführung der „Schöpfung“ Haydn’s. Gest. von Oswald Kresse in München. Der Stich auf der Antwerp. WA. 1894.
72. Eine (humoristisch aufgefasste) Dulderin. Die Frau eines Malers in einer Hängematte im Walde, dem Mann als Studie einer Staffage. Oelgemälde. Holzschnitt von Conrad Strobel.
73. Wartesaal I. u. II. Classe im Centralbahnhof zu München. Gouache. Angek. vom preuss. Staat 1895.
74. Traurige Gedanken. Bauernfrau aus dem Halbschatten ihres Flurs auf den sonnenhellen Garten hinausblickend.
72–74 Gr. Berliner KA. 94.
75. Zeichnung: Der Spieler. – Gr. Berl. KA. 94.
76. 77. Schach dem König; Schach der Königin. h. 0,50, br. 0,37. Abb. „Universum“ VI. – Helbings Münch. K.-Auct., 14. Oct. 96 u. ff. Tage.
78. Lesende männliche Figur. h. 0,43, br. 0,32.
79. Nach dem Spiel „Verloren“. h. 0,39, br. 0,45.
80. Nach dem Spiel „Gewonnen“. h. 0,27, br. 0,34.
78–80 Gr. Hamb. KA. 95.
81. Lustige Gesellschaft (Ballsaal). Humoreske. Abb. „Illustr. Z.“ 1896.
82. Silvesterabend. Drei alte Junggesellen beim Punsch. Lampenbeleuchtung. In Oelfarben ausgeführt. h. 0,30, br. 0,42. – Lepke’s Berl. K.-Auct., 26. Febr. 96.
83. Wachtparade vor der Feldherrenhalle in München. Auf Pappe. Bez: René Reinicke. h. 0,37, br. 0,62. E: Dir. Paul Frühauf, Leipzig. Abb. „Illustr. Z.“ – Leipziger A. a. Privatbesitz 1897.
84. Illustrationen zu Zola’s Roman „Der Wunsch der Toten“.

Vgl. „René Reinicke. Mit Illustrationen“. Aufsatz von C. v. L. in Lützow’s „Zeitschr. f. bild. Kunst“, Dec. 1890.