Boetticher:Schöpf, Joseph
← Schönrock, Julius | Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band (1901) von Friedrich von Boetticher Schöpf, Joseph |
Schopin (Chopin), Henri-Frédéric → |
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig. |
[639] Schöpf, Joseph, Historienmaler, geb. zu Telfs im Ober-Inntale Tirol’s am 2. Febr. 1745, gest. zu Innsbruck am 15. Sept. 1822, trat 1756 in die Lehre Philipp Haller’s zu Innsbruck, arbeitete seit 1762[WS 1] bei verschiedenen Malern in Salzburg, Passau, Wien u. Innsbruck u. wurde 1768 endlich Gehilfe Martin Knoller’s, mit dem er bis 1775 in mehreren Kirchen Süddeutschland’s u. Tirol’s, im Bürgersaale zu München u. im Taxis’schen Palaste zu Innsbruck malte. 1776–1783 studirte er als kaiserlicher Pensionair in Rom, führte mehrere Oelgemälde aus u. machte sich mehr u. mehr mit der Frescomalerei vertraut, die er nach seiner Heimkehr wiederholt übte. So unter anderen die Fresken in der Pfarrkirche zu Brunecken (1789), in der S. Nepomuk-Kirche zu Innsbruck (1794), in der heil. Bluts-Kapelle zu Stams (1801), in der neuen Kirche zu Wattens (1810). Entschiedenes Verdienst erwarb sich Joseph Schöpf um die Verbreitung der Frescomalerei, welche in Deutschland erst durch Cornelius wiedererweckt wurde. Von Schopfs Tafelbildern gelangten wol die meisten in die Kirchen, mehrere in das Tiroler Landes-Museum (Ferdinandeum) zu Innsbruck u. in Privatbesitz, wenige in andere öffentliche Sammlungen. Das Kunsthistorische Hofmuseum zu Wien besitzt kein Bild Joseph Schöpf’s, sowie die Wiener histor. Kunst-Ausstellung 1877 auch keines von ihm aufwies.
I. Wandgemälde.
[Bearbeiten]- 1. Fresken in der Benedictiner-Abtei Aschbach bei Landshut 1783.
- 2. Fresken in der S. Johannes Nepomuks-Kirche zu Innsbruck, darunter der Tod des Heiligen. 1794.
- 3. Fresken in der Servitenkirche zu Innsbruck. In zwei Abteilungen: „Der Abschied des heil. Joseph von der Welt“ u. „Der Eintritt des heil. Joseph in den Himmel“. 1820. Letztes Werk des Künstlers.
- 4. Mariae Himmelfahrt, Deckengemälde in der Kirche zu Brunecken, wurde durch eine Feuersbrunst zerstört.
II. Oelgemälde.
[Bearbeiten]- 1. Madonna mit dem Kinde an der Brust. Holz. h. 0,14, br. 0,10.
- 2. Christus am Kreuz in der Glorie, umgeben von symbolischen Gestalten. Skizze des Kirchenplafonds in Ahrn. h. 0,63, br. 0,80.
- 3. Christus schwebt gen Himmel. Plafondskizze. h. 0,68, br. 0,79.
- 4. Krönung Maria’s. Plafondskizze für Kaltern. h. 0,62, br. 0,77.
- 5. Madonna mit gefalteten Händen betend. h. 0,69, br. 0,59.
- 6. Die heil. Magdalena. h. 0,75, br. 0,60. (Auf der Rückseite des Bildes bez. 1810). Legat des Hofrats Alex. v. Atelmayr 1888.
- 7. Johannes der Täufer mit dem Lamm. h. 0,73, br. 0,53.
- 8. Paulus vor den Philosophen in Athen. h. 0,56, br. 0,74.
- 9. Gottvater in den Wolken, von Engeln umgeben, links der heil. Geist in Taubengestalt. (Von einer „Krönung Maria’s“). (Vgl. Nr. 4).
- 10. Christus am Kreuz, Altarbild. E: Dom zu Brixen, Tirol.
- 11. Portr. des Grafen Ludwig Conrad Lehrbach, Hofcommissar in Tirol. h. 0,64, br. 0,51. Geschenk des Gubernialrats Vogelsanger.
- 12. Portr. des Priors Alois v. Specker zu Stams. 1826. Holz. h. 0,32, br. 0,215. Aus dem Besitz des Bergrats v. Leitner.
- 13. Portr. des P. Herculan Oberrauch, theol. Schriftstellers, gest. 1808. h. 0,24, br. 0,17. Geschenk des k. Rates Dr. v. Schönherr.
- 14. Venus u. Amor. Auf Kupfer. h. 0,285, br. 0,41. Legat von L. v. Wieser.
- 15. Venus mit der Taube. h. 0,64, br. 0,41.
- 16. Selbstportrait des Künstlers. 1785.
- 1–16 E: Landes-Museum (Ferdinandeum) zu Innsbruck.
- 17. St. Benedict, h. 2,21, br. 1,35. E: Galerie zu Schleissheim.
- 18. Amor u. Psyche. Gest. von J. M. Frey, gr. fol.
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vorlage: 1862