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Boetticher:Schnetz, Jean-Victor

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Schneidt, Max Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band (1901) von Friedrich von Boetticher
Schnetz, Jean-Victor
Schnitzer, Joseph Joachim von
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[606] Schnetz, Jean-Victor, franz. Historien- u. Genremaler, geb. zu Versailles am 15. Mai 1787, gest. zu Paris am 17. März 1870, war Schüler David’s, darauf Regnault’s, Gros’ u. Gérard’s, deren Einfluss, trotz seines Strebens nach Selbstständigkeit, er nie ganz verleugnete. Er blieb, wie seine Lehrer, ein beliebter Künstler seiner Zeit, dem wiederholt Staatsaufträge erteilt wurden u. der an Monumental-Malereien ein Deckenbild aus dem Leben Karl’s d. Gr. im Louvre u. Wandgemälde aus dem Wirken der Heiligen in den Kapellen der Madeleine, Notre-Dame-de Lorette u. St. Severin ausführte. Glücklicher als in seinen Geschichtsbildern war er in seinen mehr realistischen Genredarstellungen, die er nach seinem Besuch Italien’s mit Vorliebe dem dortigen Volksleben entnahm. 1827 wurde er Mitglied des Institut de France, 1840 u. 1853 Director der französischen Akademie zu Rom. Die Jahre 1847 bis 1852 verbrachte er in Paris, wohin er 1866 zurückkehrte. Med. I. Paris 1819.

1. Der Prophet Jeremias auf den Trümmern Jerusalem’s. – Salon 1819.
2. Der barmherzige Samariter. E: Cathedrale zu Valence an der Rhône. – Salon 1819.
3. Lasset die Kindlein zu mir kommen. – Par. WA. 1855.
4. Die heil. Genoveva den Belagerten in Paris Lebensmittel spendend. Jetzt in der Kirche Bonne-Nouvelle. – Salon 1822; Par. WA. 1865. Ein von Leop. Robert hochgeschätztes Bild.
5. Eine Zigeunerin weissagt dem auf dem Schos seiner Mutter sitzenden Hirtenknaben Montalto, dem spätern Sixtus V., die Papstkrone. Freie Wiederholung des auf dem Pariser Salon 1828 u. auf der Pariser WA. 1855 ausgestellten, hier als Eigentum Napoleon’s III. bezeichneten Bildes. Bez: Schnetz. Roma. h. 1,530, br. 1,235. E: Raczynski’sche Samml., Berl. Nat.-Galerie. Stich nach dem Orig. von N. Lecomte.
6. Ueberschwemmungsscene. Landleute aus der Umgegend Rom’s flüchten aus der Ueberschwemmung des Tiber. h. 2,92, br. 2,44. Figuren in Lebensgrösse. – Salon 1831.
7. Das Madonnengelübde (Voeu à la Madone). In einer Kapelle fleht eine Bauernfamilie die Madonna um Rettung eines kranken Knaben an. h. 2,84, br. 4,90. Figuren in Lebensgrösse. – Salon 1831.
6 u. 7 befanden sich früher im Musée nat. du Luxembourg.
8. Die Schlacht von Askalon 1099. E: Museum zu Versailles.
9. Colbert wird vom sterbenden Cardinal Mazarin Louis XIV. empfohlen. War früher im Luxembourg.
10.–12. Der Kapuziner als Arzt eines kranken Kindes; Betender Mönch; Hirtenscene aus der Umgegend Rom’s.
13. Jeremias. – Salon 1865.
10–13 Pariser WA. 1867.
14. St. Philibert, Gefangene loskaufend. Kreidezeichnung zum Wandgemälde in Notre-Dame-de Lorette. Die Zeichnung, h. 0,96, br. 0,70, befand sich früher im Luxembourg.

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15. Der alte Hirt in der Campagna, dem Flötenspiel seines Knaben lauschend. Abb. in „Denkmäler der Kunst“ Bl. 129.