Boetticher:Schreiner, Johann Georg

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Schreiner, Friedrich Wilhelm Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band (1901) von Friedrich von Boetticher
Schreiner, Johann Georg
Schreuel, Joh. Christian Albrecht
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[652] Schreiner, Johann Georg, Zeichner u. Lithograph, geb. zu Mergelstetten im Württemb. Jaxtkreise 1801, empfing den Zeichnenunterricht in Stuttgart u. bildete sich in München zum Lithographen aus. Er begann mit Wiedergabe von Portraits berühmter Zeitgenossen, unter denen sich auch Stieler’s Bildniss Goethe’s mit dem Briefe König Ludwig’s befand. Dann folgten nach alten Meistern Raffael’s Madonna Tempi, da Vinci’s Abendmahl, Reni’s Entführung der Dejanira mit Benutzung des Bervic’schen Stichs; nach modernen Meistern: Bendemann’s Trauernde Juden, G. König’s Luther als Bibelübersetzer u. Luther’s Tod. Das grösste Verdienst aber erwarb sich Schreiner durch die sorgsame lithographische Wiedergabe der zu seiner Zeit in München ausgeführten Wand-, Decken- u. Fenstergemälde.

Lithographien.[Bearbeiten]

1. Die Himmelfahrt Christi, nach Carl Hermann’s Deckengemälde al fresco in der protestantischen Matthäuskirche zu München, lithographirt von J. G. Schreiner u. D. Engelmann. imp. fol.

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2. Die Frescogemälde in der K. Allerheiligen Hofkirche zu München. Von H. Hess u. den unter dessen Leitung mitwirkenden Künstlern J. Schraudolph, C. Koch u. J. B. Müller. Lith. von Koch, Engelmann, Schreiner u. A., herausg. von J. G. Schreiner. 14 Hefte, gr. roy. fol., 1837–1841 erschienen.
3. Abbildungen der Glasgemälde in der Maria-Hilfkirche der Vorstadt Au zu München. 20 Bll. Lithogr. von Herwegen, Rheingruber u. Schreiner. München 1849. roy. fol.
4. Aurora, nach dem Deckengem. des Cornelius in der Glyptothek zu München. gr. qu. fol. Münch. KV.-Bl. f. 1829.

J. G. Schreiner ist auch der Herausgeber eines Unterrichtswerks, das unter dem Titel „Neue Zeichnungsschule nach classischen Vorbildern der Gegenwart“ in fünf Heften zu 6 Bll. roy. fol. München 1846 ff. erschien.